Im Regelfragen-Thread kamen verschiedene eher allgemeine Fragen über
die Beeinflussung von Gefühlen durch Magie und die
Darstellung von Charakterhandlungen am Tisch auf.
Zauberhafte Gefühle: Es geht darum, inwieweit es glaubwürdig ist, dass Talente (Magie) aus dem Nichts Gefühle weckt oder hervorruft (oder sogar der Situation unangemessene auslöst). Beispielweise heartening laugh, dessen Bonus auf Furchtresistenz selbst dann wirkt, wenn der Adept vor den Augen der anderen Helden vom Horror getötet wird.
Meine Meinung dazu ist, dass es nunmal nach den Regeln so funktioniert und es die kreative Aufgabe der gesamten Spielgruppe (also
nicht allein des SL) ist, diesen Regelmechanismus in eine einigermaßen glaubwürdige Beschreibung der Spielwelt zu übersetzen.
Außerdem bin ich generell der Meinung, dass Charakterempfinden und Spielerempfinden sich zwar berühren können, sich aber nicht entsprechen müssen. Wenn ein
Charakter, sei es durch Magie oder etwas anderes wie z.B. einen Charakternachteil (Phobie), in Angst und Schrecken versetzt wird, muss der SL (oder die Gruppe)
nicht versuchen, den
Spieler in Angst zu versetzen.
Daraus folgt für mich, dass die Beschreibung der Ängste und Angstreaktionen nicht vom SL kommen muss, es sei denn, es handelt sich um die Ängste eines NSC. Vom Sl genügt eigentlich die Ansage: "Dein Charakter hat Angst. Wie äußert sich das, was tut er?" Der SL
kann ein paar Hinweise geben, wie ein Horror die Angst ausgelöst hat usw., aber er
muss es nicht.
Aktionsbeschreibung: Das ist natürlich wieder die alten großen Fragen, ob bei Sozialfertigkeiten, besonders solchen, die auch im Kampf helfen (Taunt) die Beschreibung/Darstellung vom Spieler verlangt werden soll und ob die mechanische Wirkung der Fertigkeit sich mit der Spielweltbeschreibung vertragen muss.
Zum ersten ist es meine Meinung, dass die Beschreibung von Charakterhandlungen
zuerst mal dem Spieler überlassen ist. Wenn ein Charkter also Taunt oder Battle Shout einsetzt, dann soll der Spieler für den Rest der Gruppe
glaubwürdig interessant beschreiben, wie das in der Spielwelt aussieht. Es ist nicht die Sache des SL!
Zweitens bin ich der Auffassung, dass Regelmechanik (Würfel) vor Beschreibungskunst gehen. Wenn der Spieler ein tolles Würfelergebnis erzielt hat, ihm aber in der Sekunde keine passende Beschreibung einfällt, die seinen Erfolg begründet,
dann darf der Rest der Gruppe (ikl. SL) Vorschläge machen, wie die Aktion aussieht. Man kann es aber auch bleiben lassen, wenn keinem Gruppenmitglied was Passendes einfällt.
Das setzt natürlich voraus, dass es
keine (oder fast keine) spielweltinternen Erfolgsmodifikatoren (Boni, Mali) aufgrund der schauspielerischen Leistungen des Spielers gibt. Zu 100% halte ich das nicht durch, aber ich arbeite noch daran und versuche zumindest in RPGs, die Gummipunkte haben, solche schauspielerischen Leistungen des Spielers mit diesen zu belohnen. Schauspiel/Beschreibung ist ein Teil der Weltgestaltung und Unterhaltung beim Rollenspiel, die eigentlich
in sich Lohn genug ist: Man gibt seinen Mitspielern etwas zur Vorstellung der Welt und Charaktere.