Und Thalamus hat ja nun eindeutig klar gemacht worum es ihm in diesem Thread geht:
Erfahrungsaustausch um im Anschluß daran Lösungsansätze zu erarbeiten.
Okay:
Erfahrungsaustausch...
Ich habe lange (ca. 1,5 Jahre) D&D 3E (nicht 3.5) gespielt und geleitet und bin am Ende der Kampagne (Charaktere waren um die Stufe 15) zu dem Schluß gekommen, dass D&D (in meinen Augen) irgendwie doof ist.
Das Regelsystem hat meine Spieler dazu gebracht, nur noch in Schubladen zu denken, die einzelnen Charakterwerte auf Effektivität zu vergleichen und sich nur das Beste rauszusuchen.
Das Rollenspiel verkam zu einem taktischen und strategischen Schlagabtausch. Strategie darin, sich den möglichst optimalen Charakter zu schaffen, Taktik in den Kampfsituationen, um sich so zu bewegen, dass man die meisten Vorteile rausholt.
Die Spieler waren auf ihren Vorteil aus und bewerteten alles nur noch aus dem Auge der Konfliktbewältigung.
Es wurde auch interagiert, aber da diese Elemente kaum Spielwertrelevanz besaßen wurde das eben ausgespielt, aber spielte keine Rolle in der Charakterentwicklung.
Mein Fazit war, dass ich D&D nicht mehr spiele.
Die Konsequenz war, dass sich dieses Verhalten in den nächsten beiden Kampagnen auch noch fortsetze, aber langsam abschwächte.
Ich hatte soetwas bei meiner Runde zuvor noch nicht erlebt und wir haben auch vorher schon Rollenspiele gespielt, in denen man durchaus Minmaxing betreiben konnte (Earthdawn beispielsweise).
Inzwischen hat sich das Verhalten wieder eingerenkt, aber ich muss ehrlich sagen, D&D steht jetzt auf meiner schwarzen Liste.
Für mich persönlich habe ich gemerkt, dass ich immer mehr von dem "Wettbewerb"-Rollenspiel (Gameismus) wegkomme und viel mehr Wert darauf lege, "schöne" Geschichten zu spinnen. Das "ich stelle Euch eine Aufgabe und ihr müsst sie lösen" Denken geht mir inzwischen völlig ab.
Ich habe nichts gegen Abenteuer, wo es richtig zur Sache geht, aber ich sehe es nicht als Herausforderung möglichst viele oder schwere Gegner zu beseitigen. Ein echt heftiger Kampf sollte da stehen, wo er in der geschichte hingehört aber theoretisch kann er auch ohne Würfel ablaufen.
Dementsprechend ist D&D inzwischen überhaupt nichts für mich.
Vielleicht bin ich (36) einfach zu alt und entwickel mich inzwischen zu einem "Märchenonkel"...
P.S.: All das habe ich in diversen Themen hier schon mehrfach zum Besten gegeben.
So, um nun Lösungsansätze zu finden:
Die Lösung ist ganz einfach: Setz Dich hin und überleg Dir genau, was und wie Du spielen möchtest.
Nimm die (Mit-)Spieler hinzu und beredet ob man diesbezüglich einen Konsens findet.
Dann überlegt, wie man dies am besten verwirklichen kann.
Und dann spielt konsequent danach.
Wenn es bedeutet, dass D&D doof ist, dann lasst die Finger davon.
Wenn es bedeutet, dass Ihr ganz ohne Würfel auskommt, ist das auch toll.
Findet heraus, wie ihr den meisten Spaß haben könnt und dann spielt auf diese Art und weise.
Und wenn Ihr wieder AD&D spielt, ist das okay.
Selbst wenn Ihr DSA (erste Edition) spielt.
Nur bitte lasst Die Finger von der Maske des meisters.
Die war damals schon bescheuert...
Wenn Du weisst, wie Du spielen möchtest, können wir gerne gemeinsam bereden, wie man das umsetzt.
Wenn Du es nicht weisst, können wir gerne versuchen, herauszufinden, was Du am liebsten hast.
Aber bitte in einem separaten Thema.