Ok, ein Doppelpost, aber das ist ja mein Thread
Ich möchte hier eine neue praktische Definitionsgrundlage für CAs diskutieren, die mir nach einiger Überlegung eingefallen ist:
CA bedeutet Creative Agenda, also auf Deutsch etwa der kreative Plan oder "das was auf kreativer Ebene zu tun ist".
Eine Agenda spannt dabei bildlich gesprochen einen Raum von Möglichkeiten auf. Darin befindet sich alles was ich laut Agenda tun kann und im Prinzip auch tun möchte, weil es meiner Motivation entspricht. Allerdings kann man natürlich nicht immer all das auch tun was man sich aus einer bestimmten Motivation heraus vornimmt. Außerdem gibt es möglicherweise noch Dinge die außerhalb dieses Raumes liegen und die möchte ich vermeiden, davon sollen mich die Grenzen des Raumes abhalten.
Wenn ich nun irgendetwas von dieser Agenda im Spiel verwirkliche befinde ich mich dabei irgendwo in dem von meiner Agenda aufgespannten Raum. Hierin liegt das erste Problem: Die Erkennbarkeit von CAs im Spiel.
Man stelle sich vor man sollte an der Position einer Person, die man genau beobachten kann, erkennen wie der Raum aussieht indem sie sich bewegt. Man kennt diesen Raum allerdings nicht, man kann seine Wände und seine Beschaffenheit nur aufgrund der Position der Person ausmachen.
Wenn ich die Agenda kenne, dann weiß ich wohin sich die Person bewegen könnte (auch wenn sie es im Einzelfall nicht tut), kenne ich die Agenda jedoch nicht, dann müsste ich lange Beobachten, oder der Person systematisch auftragen sich überlall dorthin zu begeben wohin sie sich bewegen kann.
Daraus ergibt sich eine zentrale Erkenntnis: Die Agenda ist nicht das was der Spieler tut, sondern das was er tun könnte
und potentiell auch tun will. Der letzte Punkt ist sehr wichtig.
Es geht nämlich darum, dass der Spieler aus den Freiheiten und Möglichkeiten die ihm der Raum gibt seine Motivation schöpft darin zu handeln. Sähe der Raum anders aus, wären dessen Grenzen ein Hindernis. Ob man etwas als Hindernis empfindet, hängt nur davon ab wohin man sich potentiell bewegen möchte.
Damit kommen wir zum heißen Thema der Hybride etc. Dieses soll hier nur zur Erklärung des Agenda-Begriffs dienen und nicht selbst diskutiert werden.
Es ist nun denkbar, dass eine Spielhandlung den Spieler gleichzeitig in verscheidene Räume führt, die von unterschiedlichen CAs aufgespannt werden, dass diese Räume sich also überlagern und eine gewisse Schnittmenge bilden.
Die Entscheidende Frage ist nun: Hat dieser Spieler mehrere CAs? Ich sage Nein!
Entscheidend ist die Agenda der der Spieler folgt. Diese begrenzt bzw. ermöglicht sein Handeln. Man erkennt das spätestens dann, wenn er eine Grenze einer Agenda übertritt.
Was aber wenn der Spieler sich ausschließlich innerhalb der Schnittmenge aufhalten würde? Dann kann man nicht sagen aus welcher Agenda der Spieler seine Motivation dazu bezieht, außer er weiß es selbst. Möglicherweise ist das dann eine eigene eingeschränkte Agenda (Diskussion dazu in einem Thread über Hybride?).
Die interessantere Frage ist vielleicht sogar, ob man nicht grundsätzlich eine Schnittmenge zwischen allen am Spiel beteiligten CAs bilden sollte. Ich sage hier wiederum, nein. Wenn eine andere Möglichkeit besteht (z.B. eine Einigung) ist das nur ein (schlechter) Kompromiss (obwohl natürlich besser als potentiell gegeneinander zu spielen). Denn besteht nicht zumindest die Möglichkeit für den Spieler auch das zu tun was seine Agenda vorsieht, dann schränkt er sich nur freiwillig ein.
Man kann jetzt behaupten, dass man immer Kompromisse eingehen muss und der Kompromiss ja dann erst zum spaßigen Spiel führt usw, aber darum geht es hier garnicht.
Eine Agenda beinhaltet all das was in sich wiederspruchsfei vereinbar ist. Nutzt der Spieler nur einen Teil davon ist das eine Einschränkung über das notwendige hinaus. Die Agenda besteht darin was der Spieler tun kann, nicht was er dann auch tut. Die Agenda gibt eine Erwartungshaltung vor bzw spiegelt diese wieder.
Nach dieser Grundlage kann ein Spieler nicht zwei CAs zu einer Zeit verfolgen. Er kann aber sehr wohl so handeln, dass es möglich ist, dass seine Handlung von unterschiedlichen CAs motiviert ist.
War das was ich hier sage schon allen klar? Bringt es irgendwen weiter? Hat das schon vor mir jemand so formuliert? Was gefällt euch daran nicht?