Bei der WoD kann man sich anschauen: Wieviele Regeln behandeln den persönlichen Horror? (Recht wenige, im Vergleich zu den ganzen Disziplin-Regeln)
Damit kann man recht objektiv sagen, dass man zumindest kein Horror-Regelwerk hat. (Ob man ein spezielles Regelwerk braucht, um persönlichen Horror zu spielen, wage ich ja zu bezweifeln.)
Also: Das Regelwerk verhindert kein Horror spielen. Aber es wird durch die Regeln auch nicht unterstützt.
Da gehts doch schon los: Du glaubst nicht, dass man spezielle Regeln braucht um Horror zu spielen. Also könntest du doch jetzt sagen Vampire wäre ein gutes Regelwerk für Horror. Zumindest wäre es mindestens so gut wie jedes andere (da man ja kein spezielles braucht) und es könnte sogar besser sein als einige andere (weil es noch andere Kriterien geben kann).
Genauso: Wie viele Regeln behandeln den persönlichen Horror? Das ist ne gute Frage, aber nicht so wahnsinig objektiv. Haben Kampfregeln was mit Horror zu tun? Naja, zumindest kann ein Kampf schon recht horrormäßig sein.
Selbst wenn wir aber wüssten wie viele Regeln sich wirklich mit Horror beschäftigen ist das doch immer noch kein geignetes Qualitätsmaß, sondern ersteinmal rein quantitativ, es würde vielleicht ja reichen wenn sich eine wirklich gute Regel mit dem Horror beschäftigt.
Überhaupt sehe ich immer nur die Möglichkeit der quantitativen Untersuchung. Ob das Ziel des Autors erreicht wird, ob die Regeln wiedersprüchlich sind, das sind alles Ansichtssachen.
Wer glaubt ich stelle mich hier absichtlich doof, hat irgendwie recht, aber auch wieder nicht. Denn es gibt tatsächlich Leute die das Impossible Thing nicht sehen (garnicht mal so wenige, inklusive "Theoretiker") bzw. es nicht für einen Wiederspruch halten. Es kommt halt nur darauf an ob man einen Wiederspruch als solchen sieht oder ob es "doch einfach völlig klar ist" was "eigentlich" gemeint war.
Wie gesagt man könnte natürlich Umfragen oder Untersuchungen machen: Wie viele Leute haben diese Regel unterschiedlich verstanden? Gibt es bedeutend mehr als eine Auffassung kann die Regel nicht so gut oder gar wiedersprüchlich gewesen sein. Das ist eben das zahlenmäßig objektivierbare Kriterium für Klarheit und Verständlichkeit.
Legt der Autor ein Ziel fest könnte man die Leute auch dazu befragen oder besser noch beobachten, (mit irgend einer Fredi-Methode die ich als nicht-Sozialwissenschaftler nicht verstehe
) um dann rauszufinden was die Leute denn nun
wirklich meinen, wollen und machen. Man könnte ermitteln welche Regeln sie nutzen um das Ziel zu erreichen das der Autor ihnen vorgegeben hat und welche nicht. Man könnte dann nachzählen wie oft sie das Ziel erreichen wenn sie Regel X verwenden und wie oft wenn sie Y verwenden oder weglassen, so kann man den Ballast ermitteln.
Aber selbst wenn man all das macht, glaube ich immer noch nicht dass man dann einen nachvollziehbares Maß für Qualität daraus gewinnt. Nehmen wir mal Wushu als Beispiel. Zählt man hier aus wieviel vom Regelwerk tatsächlich benutzt wird oder zum Spiel beiträgt wirds ganz schön mager, also haufenweise Ballast. Ist das Regelwerk also schlecht, weil man es in einem Satz zusammenfassen kann, oder ist es vielmehr eigentlich deshalb genial, obwohl der Autor sich nicht aufs Nötigste beschränkt hat?
Ich würde mir ja objektive Maßstäbe wünschen, aber ich denke diese werden erst durch die Entwicklung der Rollenspieltheorie entstehen, wenn klarer wird über was die Leute eigentlich immer reden wenn sie vom Rollenspiel sprechen. Bis jetzt sehe ich keine Kriterien die sich mir offensichtlich aufdrängen