Oooo-kay,
vor ein paar Monaten bin ich durch Zufall auf das Forum hier gestoßen und bin in der Rubrik „Rollenspieltheorien“ hängengeblieben. Anfangs hab ich mich noch drüber aufgeregt: „Warum verwenden die Leute so viel Zeit und Ernergie darauf? Ist doch nur Spiel!“ Dann hab ich Wjassullas tollen Artikel „Wozu Theorie“ gelesen (Danke Wjassulla!) und dachte: „He, stimmt, so betrachtet ist eine Theorie eigentlich eine gute Idee“. Dann wiederum hab ich angefangen, über meine eigene Rollenspielrunde nachzudenken. Und DANN hab ich mehr oder weniger den gesamten Theorie-Channel hier gelesen oder zumindest überflogen, so Stückchen für Stückchen.
Vieles verstehe ich immer noch nicht, macht aber nix. Denn Einiges find ich inzwischen sehr hilfreich und nachvollziehbar:
- Rollenspielen ist strukturierte Kommunikation.
- Unterschiedliche Leute haben unterschiedliche Erwartungen an das Spiel, und dazu unterschiedliche Herangehensweisen.
- Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass eine Runde dauerhaft Spaß macht, wenn die Erwartungen und Herangehensweisen übereinstimmen bzw. abgesprochen sind.
- Rollenspieltheorie dient dazu, sich besser über die Erwartungen und Herangehensweisen austauschen zu können.
So weit, so gut. Theoriegeleitetes, reflektiertes Handeln ist besser als intuitives Handeln, seh’ ich ja ein. Wo’s noch hapert, ist bei GNS. Und deshalb wollt’ ich mal fragen: Eine Theorie ist doch dazu da, um die Realität zu erklären und bestenfalls Voraussagen zu machen, richtig? Also, wie sieht das Spiel einer Gruppe aus und was müsste sich ändern, um evtl. zu einem besseren Ergebnis / befriedigenderem Spiel zu kommen?
Na und wenn das so ist, dann ist GNS doch nicht besonders gut dafür geeignet, oder? Weil, hier gibt es haufenweise Threads mit Inhalten wie „Ah, ich habe GNS verstanden!“, die postwendend mit „Leider siehst Du das ganz falsch“ beantwortet werden. Das ist erst mal prima, weil die Leute, die sich mit der Materie auskennen, versuchen, es anderen zu erläutern. Aber offenbar ist GNS hochstrittiges Thema, und zudem ziemlich kompliziert. Ich glaube, ich habe GAM ansatzweise durchschaut (v.a. wegen Vermis Erklärung, Danke!). Aber bei den anderen beiden ist noch total Bahnhof angesagt.
So, und was will ich jetzt? Folgendes: Wenn GNS so hochkompliziert ist und so strittig, warum benutzt man es dann und sucht sich nicht eine andere, nachvollziehbarere Unterteilung? Gibt es Alternativmodelle? Oder sind die evtl. alle noch weniger nachvollziehbar? Oder hab ich nicht genau genug nachgelesen, sonst hätte ich das schon verstanden? Oder geht es eigentlich gar nicht um GNS? Und warum sind dann trotzdem alle so heiß drauf?
Wenn ihr die Zeit erübrigen könnt, mich interessieren Eure Antworten oder Meinungen wirklich. Weil, ich möchte das Potential von Rollenspieltheorie für mich nutzen, aber diese Fragen stehen mit doch ziemlich im Weg.
Danke,
Z.