@Fredi:
Ohne auf den ganzen Sermon dieses Threads im Detail einzugehen (denn die Bekehrungs- und ad absurdum Führungsversuche erachte ich mal also solchen):
Ich habe Deinen Eingangspost gelesen.
Ich glaube, ich habe ihn und damit Deinen Standpunkt verstanden!
Er hat was!
Ich teile ihn nicht. Aber ich kann Dinge daraus entnehmen...
Meistens wird Kommunikation auf der Metaebene verteufelt, wiel sie die Immersion stört.
Du bringst mich zu der Überlegung, dass Kommunikation auf der Metaebene hilfreich sein kann...
Ich will jetzt gar nicht weg von der klassischen Art des Abenteuer-Rollenspiels (mit vom Spielleiter diktierten thematischen Inhalten, aber das nur nebenbei).
Aber auch da kann diese Kommunikation helfen. Sie kann zeigen was die Spieler dabei empfinden.
Sie kann Langeweile wegen Ereignislosigkeit, Frust wegen empfundener Erfolgslosigkeit und all die anderen negativen Empfindungen wegen mangelnder Kommunikation vermeiden.
Sie kann zeigen "hey, das finde ich toll!" und sie kann zeigen "nicht noch mal!".
Vor allem kann sie mir zeigen: Das habe ich grade gut hinbekommen, denn das Feedback war mehr als positiv.
Und das nicht erst am Ende des Spiels, wenn alle nochmal Resümee ziehen (und das meiste vergessen wurde), sondern gleich mitten im Spiel. Ich kann gleich dieses unmittelbare Feedback umsetzen und reagieren.
Ich kann bei guten Dingen noch einen oben drauf setzen, weil ich weiss, das kommt an und ich kann bei schlechtem Feedback die Bremse ziehen, weil ich merke, damit liege ich falsch.
Ob ich dabei Spieler oder Spielleiter bin ist egal.
Ob ich thematisches, abenteuerliches, dramatisches oder traumatisches Rollenspiel mache ist egal.
Es ist sogar egal, ob überhaupt ein SpL am Tisch sitzt.
Ich muss dazu auch nicht das Interesse haben, etwas über meine Leute erfahren zu wollen (die Leute meiner Stammrunde gehören zu meinen besten Freunden, seit 10-20 Jahren, da kennt man sich. Interessant wäre dies [für mich!] nur bei Spielen auf Treffen oder Cons.), was die bewegt oder welche moralischen Standpunkte die vertreten.
Es geht viel simpler...
Ich muss dazu nur daran interessiert sein, zu erfahren, wie meine Entscheidungen, was im Rollenspiel (durch meine Handlungen, bzw. die Handlungen unter meiner Kontrolle stehenden Instanzen (z.B. Spielercharakter oder NSCs) geschehen soll von den anderen bewertet werden. Dann bereits ist die Kommunikation auf der Metaebene wertvoll.
Wenn ich dann noch weiss, dass das den anderen auch so geht, dann weiss ich, dass ich durch mein feedback sogar Einfluss nehmen kann. Und dadurch wird die Kommunikation noch wertvoller, denn sie gibt mir Gelegenheit, die Entscheidungen, die sich auf das Geschehen im Rollenspiel auswirken, zu beeinflussen.
Wir werden trozdem unterschiedliche Arten haben, zu kommunizieren. Meine Meta-Ebenen Kommunikation wird geringer ausfallen als Deine. Sie hat andere Zwecke und deswegen auch andere Formen.
Aber zumindestens ist mir das bewusst geworden.
Es ist falsch, Metaebenen Kommunikation zu unterbinden. Sie kann sehr wertvoll sein. (Das Maß der Dinge ist auch da wieder relevant!)
So, kein Versuch, Dich zu konvertieren. Auch kein Versuch, Deine Einstellung als falsch zu beweisen.
Nur eine kurze Erklärung, was mir zu Deinem Post bewusst geworden ist.
Bei Gelegenheit dazu gerne mehr in einem separaten Thema.