Autor Thema: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele  (Gelesen 15068 mal)

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Offline Bitpicker

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #25 am: 8.05.2006 | 11:06 »
Ich meinte mit dem Dilemma eher, dass ich weiß, wo ich einen Spieler verlocken, reizen, packen kann. Praktisches Beispiel: ein früherer Spieler neigte dazu, seine Charaktere ziemlich zu optimieren und war sehr hinter zusätzlichen Fähigkeiten her (Setting zu der Zeit war Vampire). Im Spiel bot ich ihm die Möglichkeit, bewusst eine dämonische Besessenheit einzugehen und damit in Abhängigkeit von einer bestimmten Machtgruppe (Pentex) zu geraten, dafür aber Cool Powerz zu erlangen. Ich hatte durchaus damit gerechnet, dass er es tun würde, er hat aber zunächst aus seinem Charakter heraus zu argumentieren versucht, konnte damit aber kein Ergebnis erreichen; also hat er auf einen passenden Wert gewürfelt; das Ergebnis war, dass er es nicht tun würde. Er hat sich als Spieler dann aber doch darüber hinweggesetzt und ist den Pakt eingegangen.

Natürlich hast du Recht, dass einen Spieler immer noch überraschen können; aber es sind meist eher Überraschungen im Kleinen. Vielleicht war das Beispiel mit dem erschossenen Jungen krass, aber was Leute darüber denken, weiß man auch ohne offensichtliche Reaktion, nicht wahr?

Letztendlich ist es die Frage, wer da argumentiert: ist es der Charakter, bleibt das Ganze im fiktiven Rahmen und man kann mit allem davonkommen. Ist es der Spieler, argumentiert er vermutlich mit seiner persönlichen moralisch-ethischen Haltung, die sich aber in vielen Fällen mehr oder weniger mit der des Charakters deckt (schließlich halte ich die Charaktererschaffung ja betont offen, die Spieler haben also viel Kontrolle darüber, wie ihr Charakter ist).

Um entfernt bei dem Beispiel von DitV zu bleiben: würde ich einen religiösen Fanatiker spielen, gäbe es für mich zwei Möglichkeiten, nämlich entweder, die Rolle zu akzeptieren und eben einen religiösen Fanatiker zu spielen, was absolut konträr zu meiner Persönlichkeit steht, oder ich betone meine eigene absolut religionsfeindliche Persönlichkeit und lasse den Charakter bei der ersten Gelegenheit die Seiten wechseln. Tue ich Ersteres, argumentiere ich komplett aus diesem Charakter heraus, ich kann auch aus ihm heraus über Theologie philosophieren (anscheinend definiert man den Glauben und seinen Ethos bei DotV in seinen Details ja selbst, wie ich irgendwo gelesen habe), aber zu keiner Zeit bin das ich, der da spricht. Ich würde dir vermutlich gar nicht viel Kommunikation über die meta-game-Kanäle liefern, weil ich eben gerade ein religiöser Fanatiker bin, der von dem, was er tut, überzeugt ist.

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Offline Bad Horse

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #26 am: 8.05.2006 | 16:45 »
Okay, nach deiner Beschreibung weiß ich auch, was in unserer DitV-Runde beim Großen schiefgelaufen ist...  ;)
Ich werde das Innenleben meines Chars - sollten wir je wieder zusammenspielen - auf jeden Fall plastischer machen.  :)

Irgendwie steigt in mir aber schon das Gefühl auf, daß du deine Mitspieler analysieren möchtest - und natürlich auch möchtest, daß sie dich analysieren. Dich interessiert, wie sie ticken, und wie sie Ereignisse, Entscheidungen etc. bewerten, weil du dir dadurch Rückschlüsse auf ihren eigentlichen Charakter erhoffst. Die Ereignisse im Rollenspiel interessieren dich nur als Rahmen.

Übrigens, zum Thema Emotionen und so: Ich hatte bisher immer das Gefühl, daß du eine gewisse ironische Distanz zu den Chars wahrst. Von echten Emotionen - Freude, Wut, Trauer - habe ich nicht viel gemerkt (na gut, wir haben auch nur zweimal miteinander gespielt, und du hast beidesmal geleitet). 'Boah, ist das hart' und ein verzogenes Gesicht hat für mich auch nicht die gleiche emotionale Intensität wie der nachempfundene Ekel und die Wut eines Chars, der in der beschriebenen Situation in der Nähe steht und das Geschehen fassungslos betrachtet. Hast du schon mal aus Betroffenheit wegen einer Entscheidung geweint? Oder jemanden vor lauter Begeisterung umarmt?
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Offline Fredi der Elch

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #27 am: 8.05.2006 | 17:35 »
Okay, nach deiner Beschreibung weiß ich auch, was in unserer DitV-Runde beim Großen schiefgelaufen ist...  ;)
Ich werde das Innenleben meines Chars - sollten wir je wieder zusammenspielen - auf jeden Fall plastischer machen.  :)
Das Innenleben von Chars finde ich durchaus interessant. Was mich aber noch viel mehr interessieren würde ist dein Innenleben. ;) Insofern hast du Recht, auch wenn ich „analysieren“ viel zu weit gegriffen finde. Ich möchte Menschen kennen lernen, mich mit ihnen durch die Geschichte über bestimmte Themen austauschen, meinen Standpunkt überdenken, sie zum nachdenken anregen und einen gemeinsamen Standpunkt finden. Und das alles natürlich im ganz Kleinen, im Spiel, in ganz konkreten Spielsituationen. Ich würde mir nie anmaßen, da etwas über „wahren Charakter“ oder so was rausfinden zu wollen. Nein, klein, konkret, spielerisch (aber dabei doch mit ernstem Hintergrund), das ist mein Ansatz.

Hast du schon mal aus Betroffenheit wegen einer Entscheidung geweint? Oder jemanden vor lauter Begeisterung umarmt?
Nein und nein. Weder in meiner alten Spielweise, noch jetzt in der neuen. Wenn ich heulen will, gehe ich ins Kino. ;)

Tatsächlich werden sich in meiner jetzigen Runde schon die Köpfe heiß geredet / gespielt. Aber über den begeisterten High-Five (incl. „YESSSS!!“ zum Nachbarn-Wecken) sind wir bisher noch nicht rausgekommen. Was da nun intensiver oder „echter“ ist, ist sicher ein interessantes Thema – für einen anderen Thread! (<- und das meine ich auch so)
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Offline Tele-Chinese

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #28 am: 8.05.2006 | 18:17 »
Ich möchte Menschen kennen lernen, mich mit ihnen durch die Geschichte über bestimmte Themen austauschen, meinen Standpunkt überdenken, sie zum nachdenken anregen und einen gemeinsamen Standpunkt finden. Und das alles natürlich im ganz Kleinen, im Spiel, in ganz konkreten Spielsituationen.

Dazu ist es ja da. Hier kann man "gefahrlos" bestimmte Verhaltensweisen ausprobieren. Hat auf jedenfall etwas von Adoleszenz (ich muss morgen ein Referat halten) im Sinne von Experimentierphase. Wie ich bereits schon angeführt habe, kann man hier im Rahmen eines Spiels Positionen erproben und an ihnen wachsen. wer erlebt gerne echte Tragödien, aber das Spiel macht es erfahrbar - wenn auch aus einer distanzierten Perspektive heras. Und das ist eben "unser" Stil (Ich beschreibe das mal als unseren Stil, denn WIR spielen ja konkret so wie du es beschrieben hast.).

Was du, Leonie, beschreibst wäre für mich unvorstellbar. Ersteinmal käme für mich heulen am Tisch nie in Frage (ich bin doch kein Weichei - Männlichkeitskonstruktion lässt grüßen), zweitens habe ich noch nie, also wirklich noch nie im Leben, eine solche Immersion am Tisch erlebt. Vielleicht sei dihr einfach nur mit guten Spielleitern gesegnet, oder könnt euch entsprechend fallen lassen. Für mich wäre das nichts. Ich will gar nicht diese tiefen erleben. Wenn ich Drama will schau ich mir einen Film an. Da werden die Grenzen meines Selbst aufgeweicht und ich kann "berührt" werden bzw. lasse mich von meinen emotionen leiten. Aber da ist es gewollt. Im Rollenspiel will ich das nicht, noch kann ich mir vorstellen, dass ich dazu fähig wäre. Denn ich bin der Meinung, dass nicht jeder zum "Schauspielern" bzw. Rollenspielen geboren ist. Und eure Form des Spielens (soweit man darauf aus deinen Post schließen kann) kommt für mich eher einem Schauspil gleich. Ich will eben gerade diese "Distanz", weil ich dann die Probleme für mich selbst (ab-)handelbar mache und damit umgehen kann. Bei einer Immersion (wie du sie beschreibst mit "hast du schonmal wegen einer Entscheidung geweint...") würden mir die Grenzen meines Ichs zu sehr aufgeweicht und ich wüsste nicht wie ich damit umgehen soll...aus diesem Grund lehne ich das ab.
Ich will damit nicht sagen, dass ich Rollenspiel hauptsächlich spiele um Probleme zu lösen, aber ich kann mich gerade durhc diese Distanz wunderbar mit bestimmten Themen beschäftigen ohne zu sehr in sie hineingezogen zu werden. Denn dafür habe ich nich immer den Kopf frei genug. ausserdem soll Rollenspiel ja auch Spas machen und Spass habe ich nicht, wenn ich weinen muss ;D

So mal meine zwei Gedanken dazu...auch wenn es vielleicht ein wenig an Fredis Manifest vorbeigeht. Na dann ist die Entführung halt schiefgelaufen >;D

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #29 am: 10.05.2006 | 16:50 »
Okay, ich schätze, das gehört eigentlich nicht so ganz hierhin, aber letzten Endes vielleicht doch - es geht ja um Fredis Spielstil und was ihn von anderen unterscheidet. Oder nicht?

@Toastbrot: Um das klarzustellen: Ich hab noch nicht wegen eines Chars geweint, aber ich kenne Leute, die es getan haben. Aus ähnlichen Gründen, wie wenn jemand im Kino weint. Diese Leute als "Weicheier" zu bezeichnen, finde ich ein bißchen daneben. Stehen sie halt mehr im Kontakt mit ihren Gefühlen als ich oder du. Oder haben weniger Angst, ihre Gefühle zu zeigen.  ;)

@Fredi: Mein Innenleben - also was ich mir bei irgendwelchen Entscheidungen gedacht habe - bestimmt das Innenleben meines Chars. Schließlich gibt es meinen Char gar nicht...  ;)  Das nächste Mal sage ich aber dazu, daß mein Char so handelt, weil ich einen Konflikt in der Gruppe haben will.  ;)
Ich meinte 'analysieren' auch nicht negativ (auch wenn das manchmal so belegt wird). Nenn es meinetwegen 'kennen lernen'.
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Offline Joerg.D

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #30 am: 10.05.2006 | 22:48 »
Zitat
Das Innenleben von Chars finde ich durchaus interessant. Was mich aber noch viel mehr interessieren würde ist dein Innenleben. Wink Insofern hast du Recht, auch wenn ich „analysieren“ viel zu weit gegriffen finde. Ich möchte Menschen kennen lernen, mich mit ihnen durch die Geschichte über bestimmte Themen austauschen, meinen Standpunkt überdenken, sie zum nachdenken anregen und einen gemeinsamen Standpunkt finden. Und das alles natürlich im ganz Kleinen, im Spiel, in ganz konkreten Spielsituationen. Ich würde mir nie anmaßen, da etwas über „wahren Charakter“ oder so was rausfinden zu wollen. Nein, klein, konkret, spielerisch (aber dabei doch mit ernstem Hintergrund), das ist mein Ansatz.

Wow, wäre dieses Post nicht gewesen, hätte ich Dich als absoluten Spinner angegangen, der versucht seine Freunde zu "therapieren" und zwischen Beruf und Privatleben nicht trennen kann.

Aber on Topic:
Ich kann hoffentlich absolut nachvollziehen, was das Ganze so erhebend für Dich macht. Es ist IMHO die Sucht nach dem Drama, dem Neuen und Unverbrauchten. Grenzen Kennenlernen und zu sehen wie sich bestimmte Personen in Extremsituationen verhalten. Quasi Fredis Real Soap im Rollenspiel. Nur viel besser als der ganze Kram im TV, weil der Plott und die Konflikte etwas taugen.

Es ist also IHMO wie bei Telenovelas, viel Identifikation, Konflikte und ein echt hartes Spiel. Und das kann ich absolut nachvollziehen (auch wenn ich keinen Fernseher habe).

Nun habe ich aber mit emotional zu intensiv agierenden Spielern meine schlechten Erfahrungen gemacht und bevorzuge im Gegensatz zu Dir eher das Popcorn Kino/Fernsehen.

Warum?

Weil ich der Meinung bin das gutes Rollenspiel unterhalten soll und nicht für tagelange schlechte Laune verantwortlich sein darf, oder gar für Nervenzusammenbrüche. Es geht mir also um eine gute Zeit und nicht nur darum die anderen persönlicher und besser kennen zu lernen. Die von Dir gewählten Werkzeuge sind ein Teil dessen mit dem ich eine für mich gute Geschichte bauen kann. Denn eine gute Geschichte braucht für mich viele Charakter-Konflikte und Dramen. Aber sie braucht IMHO auch Color und Platz für Exploration. Genau wie einen guten Schuss Gamism.

Wenn alle diese Werkzeuge zusammen eingesetzt werden entsteht hoffentlich eine Shared Creativ Agenda.

Denn meine Gruppen und auch ich selber sind vielschichtig und wollen weder nur das Eine noch das Andere.

Also spiele ich lieber eine Spielstil, der meine Spieler und mich in unsere "Charaktere" versetzt, aber immer klar lässt das das ganze ein Spiel ist. Damit vermeide ich Heulerein, mir angedrohte körperliche Züchtigung und Freude die zu Feinden werden, weil ich Ihren Charakter gequält und verstümmelt habe. Eine gweisse Distanz erleitert das ganze  und ermöglicht es mir auch mal böse Kampanjen zu spielen, ohne in moralische Konflikte zu kommen.
« Letzte Änderung: 10.05.2006 | 22:50 von Jörg.D »
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Offline Fredi der Elch

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #31 am: 11.05.2006 | 11:56 »
Wow, wäre dieses Post nicht gewesen, hätte ich Dich als absoluten Spinner angegangen, der versucht seine Freunde zu "therapieren" und zwischen Beruf und Privatleben nicht trennen kann.
Da bin ich ja echt froh, dass ich das noch dazu geschrieben habe. ;)

Quasi Fredis Real Soap im Rollenspiel. Nur viel besser als der ganze Kram im TV, weil der Plott und die Konflikte etwas taugen.

Es ist also IHMO wie bei Telenovelas, viel Identifikation, Konflikte und ein echt hartes Spiel.
Das trifft, denke ich, meinen Stil ganz gut. Ich habe ja schon immer gesagt, dass NAR das GZSZ im Rollenspiel ist (und besonders meine Unterform von NAR). ;) Und mir gefällt es eben besser als Fernsehen, weil tatsächlich die Story (meist) besser ist. Aber das ist nur ein Nebenaspekt: wichtiger ist, dass ich selber an der Erschaffung beteiligt bin. Deswegen kann ich mich z.B. besser mit den Charakteren identifizieren. Und weil ich die Spieler auch kenne bzw. mehr mit ihnen anfangen kann als mit Soap-Sternchen im Fernsehen, ergibt sich fr mich ein sehr schönes Gesamterlebnis, das ich so weder durch Fernsehen noch durch "reine" Diskussionsrunden allein erreichen kann.

Weil ich der Meinung bin das gutes Rollenspiel unterhalten soll
Der Meinung bin ich zu 100% auch. Denn sonst könnte ich ja, wie schon angedeutet, auch einfach eine trockene Podiumsdiskussion führen. Rollenspiel hat für mich einen sehr hohen Unterhaltungswert. Ich mag die Spannung, die Story, die Action. Ich will eben auf eine für mich inhaltlich auch in gewisser Form relevante Art unterhalten werden (bzw. mich selbst und andere unterhalten). Ich möchte eben noch etwas mehr als Popcorn-Kino.

Wobei ich absolut verstehe, dass ich mich damit in zum Teil gefährliche Gewässer begebe. Wenn es um die Personen selber und ihre fundamentalen Standpunkte geht, kann es auch schnell zum Konflikt zwischen den Spielern kommen. Und deswegen kann ich vollkommen verstehen, wenn man sagt: "Ich kenne meine Gruppe, das ist mit mit denen zu gefährlich, das ist es mir nicht wert". Und dann eben Popcorn-Kino macht, weil das eine Menge Spaß ohne das unnötige Risiko bringt.
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Offline Joerg.D

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #32 am: 11.05.2006 | 23:27 »
Ja, wenn Du weisst das Du sich in gefährlichen Gewässern befindest, dann kannst du das ganze entsprechend händeln. Und ich gehe jetzt eunfach mal davon aus, das Du einfülsamer bei solche Sachen bist als ich.

Aber ich spiele nicht nur anders, weil ich Angst davor habe das meine Spieler durchdrehen.

Ich spiele anders weil ich ein sehr emotionaler Mensch bin und mein Spiel und Leitstil sich mit meinen Launen extrem ändert.
Da ist es besser, wenn man notfalls auch mal den Dungeon rausholen und Leuten in den Arsch treten kann.
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Ancoron Fuxfell

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #33 am: 6.06.2006 | 15:47 »
@ Fredi

Warum diskutierst du nicht einfach mit Leuten über deren moralische Einstellungen oder philosophische Fragestellungen?

Offline Fredi der Elch

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #34 am: 6.06.2006 | 16:07 »
Ancaron,

wie ich schon (im anderen Thread) sagte: lies bitte erst den ganzen Thread! Wenn du dann immer noch Fragen haben solltest, beantworte ich sie gerne. (Tipp: genau auf die Frage, die du jetzt stellst, habe ich schon mal geantwortet, wenn sie auch etwas anders formuliert war - wenn du also die Antwort nicht verstehst, helfe ich dir da gerne weiter)
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Offline Tele-Chinese

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #35 am: 6.06.2006 | 16:12 »
Da bin ich ja echt froh, dass ich das noch dazu geschrieben habe. ;)
Das trifft, denke ich, meinen Stil ganz gut. Ich habe ja schon immer gesagt, dass NAR das GZSZ im Rollenspiel ist (und besonders meine Unterform von NAR). ;) Und mir gefällt es eben besser als Fernsehen, weil tatsächlich die Story (meist) besser ist. Aber das ist nur ein Nebenaspekt: wichtiger ist, dass ich selber an der Erschaffung beteiligt bin. Deswegen kann ich mich z.B. besser mit den Charakteren identifizieren. Und weil ich die Spieler auch kenne bzw. mehr mit ihnen anfangen kann als mit Soap-Sternchen im Fernsehen, ergibt sich fr mich ein sehr schönes Gesamterlebnis, das ich so weder durch Fernsehen noch durch "reine" Diskussionsrunden allein erreichen kann.

Ich bin mal ein netter Dienstleister und gebe Ancoron die Antwort in dem obigen Zitat. Bitte beachte den letzten Satz.
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Offline Fredi der Elch

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #36 am: 6.06.2006 | 16:18 »
Es gibt sogar noch eine viel, viel ausführlichere Erklärung auf Seite 1 des Threads. ;)
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Preacher

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #37 am: 6.06.2006 | 16:22 »
Es gibt sogar noch eine viel, viel ausführlichere Erklärung auf Seite 1 des Threads. ;)

Hier zum Beispiel.

Insbesondere dieser Abschnitt:
- Und zuletzt lockert der SIS das Ganze etwas auf. 4 Stunden hardcore über Ethik zu diskutieren ist sogar mit zu hart. Der SIS ermöglicht dann wechselnde Spannung, einen Storyverlauf usw. Und das macht die ganze Veranstaltung dann etwas „verdaulicher“.

Wobei das hier nicht der lustige "Such die Antwort"-Thread ist. Ein Link oder quote zum entsprechenden Post macht vieles einfacher, mein lieber Elch ;)

Offline Fredi der Elch

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #38 am: 6.06.2006 | 16:32 »
Ich dachte eigentlich, man könne einen Text einfach erst lesen (!), bevor man Fragen zu ihm stellt. Ist das wirklich so viel zu viel verlangt? Egal, auf jeden Fall danke für die Links. :)
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Offline Arkam

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #39 am: 6.06.2006 | 17:43 »
Hallo zusammen,

große Erleichterung macht sich bei mir breit. Ich hatte schon befürchtet das ich mich um die Details vieler seltsamer Regelwerke kümmern müßte um den Elch zu verstehen.
Aber hier findet man Antworten auf die Fragen die ich mir schon häufig gestellt habe. "Wie spielt Fredi eigentlich und warum nutzt er dazu immer diese seltsamen Systeme?"

Ich finde nämlich auch Spiele bei denen man seine realen Mitspieler etwas besser kennen lernt sehr interessant.

Da ich einen Teil meines Spaßes am Rollenspiel auch über gefundene Lösungen ziehe und gerade in der Anfangszeit des Rollenspiels viele Abenteuer Spielerwissen zur Lösung dieser Aufgaben vorraussetzten stört mich die analytische Metaebene weniger.

Was den SSI angeht so sehe ich ihn als SAicherheitsnetz für die Spieler, Spielleiter natürlich inklusive. Es war eben doch der Charakter und seien Handlungen zu denen man Stellung genommen hat und nicht man selbst. Ich habe zur Zeit des Nato-Nachrüstungsbeschlusses Mal einer Freundin militärische Taktiken und Strategien auseinandergesetzt. Anschließend war sie der Meinung ich sei eine Bestie. Da wurde eben das was ich weitergegeben habe und meine Persönlichkeit in einen Topf geworfen. Bei einem Charakter kann das ohne große Konsequenzen passieren.

Interessieren würde mich wie krass die Konflikte sind die du wählst. Denn jemanden zu erschießen ist für mich schon sehr krass und die Option wäre für die Leute in meiner Runde gar keine Option. Der kleinere Konflikt ob man einen ertappten und für die Charaktere hilfreichen Schmuggler jetzt an die Ordnungshüter ausliefern sollte hat in meiner Runde für viel meht Zündstoff gesorgt obwohl er deutlich weniger krass war.

Gruß Jochen

PS: Der Fredi ist verheiratet, mit einer Nichtrollenspielerin! - Dinge die ich nicht erwartet hätte und mich tatsächlich überraschen.
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Ancoron Fuxfell

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #40 am: 6.06.2006 | 22:27 »
@ Fredi

Du hast im anderen Thread geschrieben, ich soll hier meine Fragen posten und dann habe ich das gemacht...  ::) ;D

Also ist thematisches Spiel für dich eine Möglichkeit, über moralische Themen zu diskutieren, eingebettet in eine vorbereitete Veranstaltung mit zu einer Geschichte verknüpten Beispielen in denen jeder Teilnehmer in einer Rolle eine gewisse Grundhaltung auf die Problematik übernimmt, die auch generell eher beibehalten werden soll (bzw. beim nächsten Problem wieder verwendet werden soll), um alle Aspekte des Problems zu zeigen?

Offline Fredi der Elch

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #41 am: 6.06.2006 | 22:49 »
Also ist thematisches Spiel für dich eine Möglichkeit, über moralische Themen zu diskutieren, eingebettet in eine vorbereitete Veranstaltung mit zu einer Geschichte verknüpten Beispielen in denen jeder Teilnehmer in einer Rolle eine gewisse Grundhaltung auf die Problematik übernimmt, die auch generell eher beibehalten werden soll (bzw. beim nächsten Problem wieder verwendet werden soll), um alle Aspekte des Problems zu zeigen?
Nein, auch nicht. Weder ist da etwas vorbereitet (es wird immer deutlich weniger vorbereitet als beim klassischen Spiel, oft sogar gar nichts) und es übernimmt auch niemand vorgefertigte Rollen, um verschiedene Positionen auf ein Problem oder Aspekte "abzudecken". Auch sollen die Positionen nicht beibehalten, sondern dürfen durchaus geändert werden (wenn es zum Punkt, den der Spieler machen will, und zum Charakter passt). Also ein ziemlich deutliches "Nein" zu deiner  Frage.


Was den SSI angeht so sehe ich ihn als SAicherheitsnetz für die Spieler, Spielleiter natürlich inklusive.
Ok, dazu habe ich ja schon geschrieben, dass mich das unglaublich nervt. Es gibt für mich im Spiel kaum etwas schlimmeres, als wenn sich ein Spieler hinter seinem Charakter (oder sonstigen Aspekten der Welt) versteckt. Schließlich will ich an den Kern des Spielers und wenn die blocken, nervt mich das.

Zitat
Interessieren würde mich wie krass die Konflikte sind die du wählst. Denn jemanden zu erschießen ist für mich schon sehr krass und die Option wäre für die Leute in meiner Runde gar keine Option.
Ich wähle sie krass. So krass wie möglich (ok, Pausen sowie Steigerungen müssen natürlich auch drin sein).

Und solche Spieler, für die "Leute erschießen" keine Option wäre, würde ich lieben!! Und sie dann immer wieder in Situationen bringen, wo erschießen eben vielleicht doch eine Option wäre. 7ter Fredi-Himmel! ;D "So, du bist Pazifist? Und wenn der Typ, der deine Tochter brutal vergewaltigt und dann im Wald verscharrt hat, dir nach seiner Freilassung wegen eines Verfahrensfehlers leise zuraunt: 'Du hast ja noch eine Tochter. Und ich weiß, wo sie wohnt...'? Na, immer noch Pazifist? Und wenn die Polizei all dein Flehen ignoriert und sagt, dass sie leider nichts tun können, weil er ja freigesprochen wurde? Na, immer noch? Und wenn er deiner zweiten Tochter den Rock runterreist, ein Messer an ihrer Kehle, eine lüsternen Blick in den Aagen? Naaaaa...?"

Wie gesagt: so krass wie möglich. :)

Zitat
PS: Der Fredi ist verheiratet, mit einer Nichtrollenspielerin! - Dinge die ich nicht erwartet hätte und mich tatsächlich überraschen.
Ich bin auch immer wieder fasziniert davon, warum sie so einen Freak wie mich genommen hat. ;)
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Ancoron Fuxfell

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #42 am: 7.06.2006 | 16:34 »
@ Fredi

Wenn alle Spieler der gleichen Meinung sind, ist das dann nicht ungünstig? Wenn also alle SCs/Spieler dem gleichen Moralkodex folgen und nicht nur halbherzig? Wenn das Spiel nicht vorbereitet wird, wieso kommt es dann zu gehäuften Konflikten?


Ansonsten ist mir schon mal klar, dass ich gerne beim Rollenspiel die anderen kennen lernen würde, aber nicht auf diese Weise.

Offline Alrik

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #43 am: 7.06.2006 | 16:42 »
Wenn das Spiel nicht vorbereitet wird, wieso kommt es dann zu gehäuften Konflikten?

Das klappt ganz hervorragend ohne Vorbereitung. Die Charaktere werden ja schon darauf hin erschaffen, dass möglichst viel Konfliktpotential da ist. Da ergibt sich so einiges allein nach einem kurzen Blick auf den Charbogen! Der kreative Input muss natürlich vorhanden sein. Mit sehr passiven Spielern, die nicht aus ihrer Ecke rauskommen, wird das ganze nix. Aber spiel mal mit Fredi und sieh, wie viele "fett geile" Konflikte da zustande kommen! :)
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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #44 am: 7.06.2006 | 17:17 »
@Fredi:
Ohne auf den ganzen Sermon dieses Threads im Detail einzugehen (denn die Bekehrungs- und ad absurdum Führungsversuche erachte ich mal also solchen):
Ich habe Deinen Eingangspost gelesen.
Ich glaube, ich habe ihn und damit Deinen Standpunkt verstanden!
Er hat was!
Ich teile ihn nicht. Aber ich kann Dinge daraus entnehmen...
Meistens wird Kommunikation auf der Metaebene verteufelt, wiel sie die Immersion stört.
Du bringst mich zu der Überlegung, dass Kommunikation auf der Metaebene hilfreich sein kann...

Ich will jetzt gar nicht weg von der klassischen Art des Abenteuer-Rollenspiels (mit vom Spielleiter diktierten thematischen Inhalten, aber das nur nebenbei).

Aber auch da kann diese Kommunikation helfen. Sie kann zeigen was die Spieler dabei empfinden.
Sie kann Langeweile wegen Ereignislosigkeit, Frust wegen empfundener Erfolgslosigkeit und all die anderen negativen Empfindungen wegen mangelnder Kommunikation vermeiden.
Sie kann zeigen "hey, das finde ich toll!" und sie kann zeigen "nicht noch mal!".

Vor allem kann sie mir zeigen: Das habe ich grade gut hinbekommen, denn das Feedback war mehr als positiv.
Und das nicht erst am Ende des Spiels, wenn alle nochmal Resümee ziehen (und das meiste vergessen wurde), sondern gleich mitten im Spiel. Ich kann gleich dieses unmittelbare Feedback umsetzen und reagieren.
Ich kann bei guten Dingen noch einen oben drauf setzen, weil ich weiss, das kommt an und ich kann bei schlechtem Feedback die Bremse ziehen, weil ich merke, damit liege ich falsch.
Ob ich dabei Spieler oder Spielleiter bin ist egal.
Ob ich thematisches, abenteuerliches, dramatisches oder traumatisches Rollenspiel mache ist egal.
Es ist sogar egal, ob überhaupt ein SpL am Tisch sitzt.

Ich muss dazu auch nicht das Interesse haben, etwas über meine Leute erfahren zu wollen (die Leute meiner Stammrunde gehören zu meinen besten Freunden, seit 10-20 Jahren, da kennt man sich. Interessant wäre dies [für mich!] nur bei Spielen auf Treffen oder Cons.), was die bewegt oder welche moralischen Standpunkte die vertreten.
Es geht viel simpler...
Ich muss dazu nur daran interessiert sein, zu erfahren, wie meine Entscheidungen, was im Rollenspiel (durch meine Handlungen, bzw. die Handlungen unter meiner Kontrolle stehenden Instanzen (z.B. Spielercharakter oder NSCs) geschehen soll von den anderen bewertet werden. Dann bereits ist die Kommunikation auf der Metaebene wertvoll.
Wenn ich dann noch weiss, dass das den anderen auch so geht, dann weiss ich, dass ich durch mein feedback sogar Einfluss nehmen kann. Und dadurch wird die Kommunikation noch wertvoller, denn sie gibt mir Gelegenheit, die Entscheidungen, die sich auf das Geschehen im Rollenspiel auswirken, zu beeinflussen.

Wir werden trozdem unterschiedliche Arten haben, zu kommunizieren. Meine Meta-Ebenen Kommunikation wird geringer ausfallen als Deine. Sie hat andere Zwecke und deswegen auch andere Formen.

Aber zumindestens ist mir das bewusst geworden.
Es ist falsch, Metaebenen Kommunikation zu unterbinden. Sie kann sehr wertvoll sein. (Das Maß der Dinge ist auch da wieder relevant!)
So, kein Versuch, Dich zu konvertieren. Auch kein Versuch, Deine Einstellung als falsch zu beweisen.
Nur eine kurze Erklärung, was mir zu Deinem Post bewusst geworden ist.
Bei Gelegenheit dazu gerne mehr in einem separaten Thema.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Fredi der Elch

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #45 am: 7.06.2006 | 17:21 »
Wenn alle Spieler der gleichen Meinung sind, ist das dann nicht ungünstig? Wenn also alle SCs/Spieler dem gleichen Moralkodex folgen und nicht nur halbherzig?
Erst einmal: Die Vorstellungen der Spieler und der Charaktere können sich durchaus stark unterscheiden (und tun das üblicherweise auch). Die Vorstellungen der Spieler untereinander unterscheiden sich auch, wir sind ja alle unterschiedliche Personen (sicher nicht so verschieden wie zwischen Spieler und Charakter, aber doch unterschiedlich).

Zweitens: Moralkodex. Wie süß! ;D Neee, im Ernst: wir spielen eigentlich immer normale Menschen mit normalen Problemen. Und normalen Menschen haben keinen strengen „Kodex“, sie handeln nach ihren Überzeugungen. Aber Menschen sind eben inkonsistent, sie bewerten und interpretieren. Und das macht es spannend. So kann es eben auch bei Dogs, wo ja alle Charaktere eigentlich die gleiche moralische Grundlage haben (das Book of Life), trotzdem zu wunderbaren Konflikten zwischen den Charakteren kommen (ein Beispiel dafür: [Dogs] Entscheidung in Small Creek)

Wenn das Spiel nicht vorbereitet wird, wieso kommt es dann zu gehäuften Konflikten?
Ohne Vorbereitung klappt es eigentlich gut, wie Alrik schon sagt. Zum einen gehören gute Charaktere dazu, die schon auf Konflikte ausgelegt sind. Zum anderen braucht man ein gewisses „Auge für Konflikte“, also die Fähigkeit, Konflikte im Spiel zu erkennen, anzustoßen und darauf hin zu arbeiten. Das bekommt man aber mit der Zeit. Die Übung macht da (wie sonst auch) den Meister. Ein Beispiel für Konflikte ohne Vorbereitung ist unsere PtA-Sitzung ([PTA] Nam’Š’Ilik: Lügen, Sex und Gewalt – in Space). Außer den Charakteren hatten wir nichts, aber auch rein gar nichts für die Sitzung vorbereitet. Und trotzdem gab es ohne Ende Konflikte. Weil die Charaktere es hergaben und die Spieler inzwischen auf Konflikte „geschult“ sind.
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Zitat von: 1of3
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Ancoron Fuxfell

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #46 am: 7.06.2006 | 18:11 »
@ Fredi

Macht die Spielweise auf Cons genau so viel Spaß?


Ansonsten werden die Charaktere gemeinsam vorgefertigt (wobei ich übrigens vorher nie von vorgefertigt gesprochen habe).

Offline Fredi der Elch

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #47 am: 7.06.2006 | 18:21 »
Macht die Spielweise auf Cons genau so viel Spaß?
Ich hab da nicht so den Vergleich, da ich quasi nie auf Cons gehe. Aber auf dem Großen Treffen macht es immer einen Heidenspaß und wenn ich mir die Spielberichte auf The Forge so ansehe, scheint es auch auf Cons viel Spaß zu machen. Aber wie gesagt: Persönliche Erfahrung habe ich damit nicht.

Zitat
Ansonsten werden die Charaktere gemeinsam vorgefertigt (wobei ich übrigens vorher nie von vorgefertigt gesprochen habe).
Ist das eine Frage? Oder eine Feststellung?
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Ancoron Fuxfell

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #48 am: 7.06.2006 | 18:30 »
Bezug:
Zitat
Nein, auch nicht. Weder ist da etwas vorbereitet (es wird immer deutlich weniger vorbereitet als beim klassischen Spiel, oft sogar gar nichts) und es übernimmt auch niemand vorgefertigte Rollen, um verschiedene Positionen auf ein Problem oder Aspekte "abzudecken". Auch sollen die Positionen nicht beibehalten, sondern dürfen durchaus geändert werden (wenn es zum Punkt, den der Spieler machen will, und zum Charakter passt). Also ein ziemlich deutliches "Nein" zu deiner  Frage.


Ansonsten zu Cons:
Was habe ich davon, etwas über jemanden herauszufinden, den ich eh nie wieder sehe?

Offline Fredi der Elch

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Re: [Fredis Manifest] Thematisches Spiel – Wie ich spiele
« Antwort #49 am: 7.06.2006 | 18:34 »
Ansonsten zu Cons:
Was habe ich davon, etwas über jemanden herauszufinden, den ich eh nie wieder sehe?
Och, ich lerne gerne neue Leute kennen, selbst wenn ich sie später nicht wieder sehe. Und im Zeitalter des Internet und Teamspeak kann man viele Leute doch später "wiedersehen" also mit ihnen kommunizieren.

Aber wie gesagt: ich mache mir nicht so viel aus Cons, kann also da nicht viel zu sagen.
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.