Ich könnte mal fragen, welches Fantasysytem würdet ihr einen Einsteiger (14 Jahre) empfehlen, welches ihn nicht gleich mit Regeloptionen erschlägt und einfache und konsitente Regeln und damit auch leicht zu lernen bietet?
Auch wenn man mich dafuer vermutlich steinigt: DSA 2 bis 3.
Ich habe in meiner Runde 14jaehrige gehabt, ich meine sogar noch juengere, und es ging. DSA 2 und 3 erlauben es naemlich, es auf ein paar Minimalregeln abzuspecken und damit anzufangen: Die Fertigkeiten schreibt man aus einer Tabelle ab (und 14jaehrige konnten das zu meiner Zeit noch...), berechnet ein paar weitere Werte (nach Formeln, die auf dem Blatt stehen), dann wuerfelt man mit 3W20, addiert und subtrahiert ein wenig (auch das durfte ich bisher von 14jaehrigen erwarten), im Kampf nur 1W20, dafuer darf der andere versuchen zu parieren (auch 1W20), wenn er das nicht schafft, gibt's irgendwas mit W6 Schaden, das steht aber auf dem Blatt und kann zur Not jemand anders nachsehen - fertig. Erklaert sich innerhalb von ein paar Minuten (inklusive weiterer Dinge wie der Frage nach woertlicher Rede und dem Hineinversetzen in die Situation), danach wird losgespielt und im Spiel, je nach Lust und Situation, erklaert, dass es prinzipiell noch weitere Regeln gibt; aber die muss man zu Anfang nicht kennen. Wer wann auf was wuerfelt, bestimmt prinizipiell der Spielleiter (der die Regeln etwas besser kennen darf, aber nichtmal zwingend muss). Wenn Spieler sich gut genug auskennen, koennen sie Vorschlaege machen, aber das kommt mit der Zeit von selbst.
Zu den Charaktertypen gilt: Sie sind nahe genug an irdischen Vorlagen, dass man sich grob etwas vorstellen kann, der Rest ergibt sich daraus, dass man eben in manchen Dingen hoehere Werte hat als in anderen; die werden wohl irgendwie wichtiger sein. Was man damit machen kann, kriegt man durch Absprache im Spiel heraus.
Stufenanstieg: Es gibt eine bestimmte Anzahl (ueberlicherweise z.B. 38) erlaubter Wuerfelwuerfe (2*3*1W20, 1* bis 2* 1W6, meist 30* 2W6), die nach schlichten Vergleichskriterien ausgewertet werden. Danach muss eventuell nochmal kurz nachgerechnet werden, ob sich andere Werte verschoben haben. Fertig.
Was in DSA schlichtweg ausufernd ist, ist die Hintergrundbeschreibung. Aber auch die kann man als optional ansehen - die offiziellen Stadtplaene haben wir z.B. noch immer souveraen ignoriert. Generell wird das Flair der Region beibehalten sowie die wichtigsten vielleicht 30 Staedte, 10 Bergformation und 10 Fluesse oder so. Der Rest haengt halt davon ab, ob es gerade passt - und Hintergrund ist ja ohnehin nicht das Problem eines Anfaengers, es sei denn, er beginnt seine Karriere gleich als Spielleiter; ueblicherweise kommt er in dem Punkt ja erstmal in den Genuss, sich berieseln lassen zu duerfen.
Ob die Regeln konsistent sind, weiss ich nicht; wir behandeln sie so, als ob sie es waeren. Einfach genug sind sie mir (Zahlenraum ist 1 bis 100, Grundrechenarten beherrsche ich). Und das Erschlagen mit Optionen liegt halt in der Herangehensweise. Man kann bei DSA mit Ausnahme der genannten alle Regeln weglassen, wenn sie einem nicht passen - sofern man sich darauf einigen kann, dass das Regelwerk ein Instrument(arium) ist, das dem Spielspass
dient, und nicht ein Gesetzeswerk, das den Spielspass diktieren soll.