Autor Thema: [Erzählt mir von] Riddle of Steel  (Gelesen 2270 mal)

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Offline 8t88

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[Erzählt mir von] Riddle of Steel
« am: 26.05.2006 | 14:03 »
Wie funktioniert das Regelsystem?
Wie fühlt es sich an?
Was ist Neu/Toll daran?
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Offline Haukrinn

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Re: [Erzählt mir von] Riddle of Steel
« Antwort #1 am: 26.05.2006 | 14:27 »
Im Archiv findet sich da so einiges zu, z.B.

http://tanelorn.net/index.php/topic,3781.0.html
http://tanelorn.net/index.php/topic,5288.0.html

und meinen Senf dazu gibbet hier (allerdings kenne ich nur die Quickstartregeln):

http://tanelorn.net/index.php/topic,23769.msg466805.html#msg466805
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Offline ragnar

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Re: [Erzählt mir von] Riddle of Steel
« Antwort #2 am: 26.05.2006 | 17:34 »
[IMHO]
Wie funktioniert das Regelsystem?
Auf verschiedenste Arten und Weisen, weil es gleich drei Systeme gibt (Kämpfen/ Fertigkeiten/ Magie) die zwar alle auf den Attributen aufbauen, aber dies au unterschiedliche Arten und weisen tun . Ich würde versuchen es zusammenzufassen, aber es ist alles in allem recht kompliziert, deshalb:
Lade dir die Quickstart Regeln herunter, und stelle dir vor das du das gleiche System nur in (unnötig) Komplizierter hast. Also feinere Auflösung was die Fertigkeiten angeht, mehr Manöver im Kampf, feinere Unterteilung der Magie. Das (eigentlich ganz gute) Spielgefühl des QPlays leidet unter der Vollversion.

Zitat
Wie fühlt es sich an?
Als hätte Frankenstein die Leichen von Conan und der Artus-Sage zusammengezimmert :) Sympahtisch, aber irgendwie auch falsch.

Zitat
Was ist Neu/Toll daran?
-Die Spiritual Attributes.
Nur leider wird darauf nicht im GRW hingewiesen oder näher drauf eingegangen. Aber eh "veraltet". Die Keys von TSOY sind bei gleichem Effekt flexibler und ihr Effekt auf's Spiel wird besser beschrieben.

-Das Kampfsystem. Hochgradig Taktisch(Es hängt SEHR viel vom Spieler ab), wirklich spaßig, aber ehrlich gesagt nichts was mir das Rollenspiel bereichert. Es erfordert zudem sehr viel Engagement vom Spieler, also nicht gut wenn du "Casual Player" in deiner Gruppe hast. Auch nicht gut wenn du als SL nicht gerade der Taktiker der Gruppe bist.
[/IMHO]

Offline Skyrock

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Re: [Erzählt mir von] Riddle of Steel
« Antwort #3 am: 26.05.2006 | 19:01 »
Generell würde ich zur Quickstartversion raten und die probespielen. Wenn dir die gefällt dann bleib dabei und schreib dir aus Edwards' TRoS-Rezi die anderen SAs ab, denn das ist die einzige Nützlichkeit die die Vollversion bietet. Das GRW verschlimmbessert und verkompliziert IMHO die ganze Sache nur, mal ganz davon abgesehen dass das mitgelieferte Setting nur schon oft gesehenes everything and the kitchen-sink Plain Vanilla Fantasy mit Elfen, Zwergen, Orks und Drachen ist.

Zitat
Wie funktioniert das Regelsystem?
Grundlage ist ein w10-Poolsystem mit variablen Mindestwürfen (ähnlich der oWoD).
Alle wichtigen Regelbereiche (Fertigkeiten, Nahkampf, Fernkampf, Magie) folgen grundverschiedenen Mechanismen und haben im Fall der letzteren drei zig Optionen und Sonderregeln.

Insgesamt fühlt es sich rein mechanisch und von der Handlingtime her wie das alte Shadowrun mit w10 statt w6 und marginal durchdachteren Mechanismen an.

Zitat
Wie fühlt es sich an?
Auch hier ist es erstaunlich nah an SR :) Die Kompetenzspanne liegt irgendwo zwischen inkompetenter Hampelmann und Übermensch und schwankt laufend, da Spirituelle Attribute mal in eine Szene reinfeuern und mal nicht. Auch wird ähnlich wie bei SR erwartet dass die Spieler so viel wie möglich mit dem gemeinsamen Vorstellungsraum statt nur mit den Regeln taktieren, da Kämpfe und Magie wenn mal was schief geht ziemlich schnell zu einer tödlichen Sache werden können.
Trotzdem bietet es noch eine Menge Stoff für den "Rollplayer" - die richtige Poolverteilung und die Wahl des richtigen Manövers/der richtigen Magical Realms zur richtigen Zeit kann eine Menge verschieben.

Im Blood-Opera-Stil, wo eine von SAs unterstützte, konfliktreiche Szene nach der anderen kommt, der SL mit SA-Punkten um sich wirft wie Kölner Narren mit Kamellen und Mooks und Nebencharaktere wie die Fliegen fallen ehe sich im Finale SCs und Hauptgegner gegenüberstehen, hat das ganze dagegen mehr etwas von Conan dem Barbaren (die Kurzgeschichten von Howard, nicht seine Epigonen oder der Film mit Arnie).

Zitat
Was ist Neu/Toll daran?
* "Realismus". Das Ding hat einen ARMA-Stempel der bestätigt dass sein Kampfsystem "realistisch" ist. So weit ich es als Laie beurteilen kann sieht das Kampfsystem auch ganz glaubwürdig aus. (Ob man "Realismus" mag ist eine andere Frage.)
* Spiritual Attributes. Eine wirklich geniale Idee und quasi Wucht in Tüten, aber man merkt angesichts des spärlichen offiziellen Materials dazu, dass es nur eine zwischen Tür und Angel eingeschobene Nebenidee ist.
* Initiative. Im Nahkampf handeln beide Gegner gleichzeitig und müssen vorher entscheiden ob sie verteidigen oder angreifen, was sich sehr dynamisch anfühlt und eine Menge Raum füpr Gambling läßt. (Bei Massenkämpfen und Aufeinandertreffen von Nah- und Fernkämpfern sorgt das dafür auf der anderen Seite zu Buchhaltungsproblemen).
* Fertigkeiten. Es sind nur Kleinigkeiten, aber Vocations statt Skills finde ich für ein Rollenspiel das immer noch klassisch sein will einen guten Makromanagementansatz, und die Tatsache dass Vocations den Mindestwurf und Attribute den Würfelpool setzen sorgt für glaubwürdige Ergebnisse. (Der Supertalentierte mit 3 Tagen Waldläufererfahrung schlägt nun mal nicht seinen durchschnittlich talentierten Lehrmeister, der das ganze schon seit Jahren macht, beim Spurenlesen.)
Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates - Mein Rollenspielblog

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Offline Fredi der Elch

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Re: [Erzählt mir von] Riddle of Steel
« Antwort #4 am: 28.05.2006 | 21:24 »
Ich würde mich den anderen Kommentaren anschließen. TRoS ist nett, aber sehr kompliziert und auch nicht wirklich kohärent. Das Kampfsystem ist allerdings ganz nett. Wobei ich für eute mit Interesse an einem netten Kampfsystem Burning Wheel empfehlen würde - das hat ein noch schöneres Kampfsystem und dazu ein "Duel of Wits"-System, dass ähnliches für Diskussionen macht. Und es hat viel weniger Probleme als TRoS. Wenn man es eher Rules-light mag, empfehle ich The Shadow of Yesterday (Rezi von Vermi ist nun auch online). :)

Also: TRoS muss echt nicht mehr unbedngt sein, es gibt genug IMO bessere Alternativen, die das gestecke Ziel besser erreichen.
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.