Weiter mit den Earthdawn-Ereignissen:
Nachdem der Pirat eine höflich überhebliche Einladung Tirions zum Tee abgelehnt hatte (siehe vorherigen Post), kam es zu einem ersten Schlagabtausch zwischen beiden. Tiron gelang es den ersten Angriff mit einer Riposte von über 30 abzuwehren, er benutzte sie aber nur um dem Ork eine elbische Rune (ein verschlungenes T) in die Wange zu ritzen. Azzalaph, ganz der höfliche Schwertmeister, tritt ein Stück zurück, um die beiden ihren "ehrlichen" Zweikampf ausfechten zu lassen. Als der hochstufige Orkluftpirat daraufhin langsam wütend werdend seine restliche Mannschaft wegschickt, um alleine gegen die Schwertmeister kämpfen zu können, wendet sich der Spieler Azzalaphs leicht irritiert an den SL: "Die ignorieren mich? Ich eile hinter einem her und versuche ihn auf mich aufmerksam zu machen."
Die Gruppe ist in das Dorf der Steppenreiter zurückgekehrt. Borgar sitzt vor dem Zelt, hat seine Waffen rund um sich herum ausgebreitet und reinigt sie. Thrax hat derweil eine Reihe von Kindern aus dem Dorf um sich versammelt und sie zu einer Schneeballschlacht angestiftet. Das gemeinsame Ziel: Borgar! Thrax fliegt als erster unbemerkt heran, verfehlt Borgar aber knapp. Anders jedoch die Kinder, eine regelrechte Lawine trifft den Troll. Lachend stürzen Thrax und die Kinder davon, da erhebt sich der wütende Borgar und stößt ein mächtiges Kampfgebrüll aus. Die Kinder flüchten in Panik in die Zelte, Trax beschleunigt seinen Flug. Der Spieler Borgars: "Ich hebe meine Handäxte auf und werfe eine davon nach dem Windling." Alle anderen erklären ihn daraufhin für verrückt! Der Spieler Borgars: "So viel Schaden machen die doch gar nicht." Der Spieler Thrax: "Spinnst du? Aber du triffst mich ja eh' nicht!" Borgar wirft, erwischt den Windling tatsächlich und erzielt stattliche 32 Schadenpunkte mit einem Direkttreffer. Thrax geht zu Boden und bleibt dort liegen. Der Spieler Borgars: "Ich gehe zu ihm hin, hebe meine Axt auf und gehe dann wieder zum Zelt zurück." Kommentar der vorsichtig aus den Zelten spähenden Kinder: "Er hat den Vogel kaputt gemacht"
Bei abendlichen Feierlichkeiten im Kreise der Steppenreiter versucht Bratzorak selbstgeschnitzte Holzstatuen (sein Kunsthandwerk, häufig orkähnliche Figuren) zu verkaufen. Diese zeichnen sich insbesondere durch überdimensionale Phallussymbole aus. Nach einiger Zeit wird er dadurch eine regelrechte Attraktion auf dem Fest, eine ganze Reihe von Steppenreitern (vor allem Frauen) stehen um ihn herum, halten die Statuen hoch und diskutieren lachend in ihrer Sprache darüber. Immer wieder mal fällt ein Blick von den Phallussymbolen prüfend in Bratzoraks Richtung. Schließlich wird er von einer etwas korpulenteren Frau aufgefordert, ihr in ein Zelt zu folgen. Mit breitem Grinsen geht Bratzorak hinterher. Dort deutet die Frau immer wieder halb lachend, halb fragend von der Statue auf Bratzorak und beginnt sich zu entkleiden. Der Spieler Bratzoraks (immer noch an ein Geschäft glaubend): "Ich will aber zuerst mein Geld."
Bei der ersten Hälfte des Endkampf der langen Kampagne ist Bratzorak, der Träger des mächtigen Artefakts Dakarga alias "Die Tänzerin" getötet worden. Die Tänzerin hatte ihn aber für kurze Zeit "wiederbelebt" (alle Wunden waren geheilt, alles Karma wieder aufgeladen), um ihn als ihren Streiter in die endgültige Konfrontation ziehen zu lassen. Danach würde er dann endgültig sterben. Aus dem alten Bratzorak war nun der "Heilige Bratzorak" geworden, ruhig, gelassen, mit salbungsvoller Stimme. In diesem ersten Kampf war es unter anderem um die Befreiung von Verwandten einiger Charaktere gegangen, darunter die beiden Schwestern des Windlings Thrax. Später hatte ein Todfeind (Windling) der Gruppe eine der beiden Schwestern mit einem vergifteten Bolzen getroffen, woraufhin Thrax seine Verfolgung aufgenommen hatte. Als er wieder auf die Gruppe stößt, gilt seine erste Frage natürlich dem Wohl seiner Schwester: "Wie geht es meiner Schwester?" Bratzorak völlig ernst, mit ruhiger und salbungsvoller Stimme: "Die eine ist bewusstlos. Die andere ist tot." Thrax fällt in Ohnmacht...
Wie alle anderen hatte auch Borgar im ersten Endkampf schwere Verwundungen erlitten, war aber deutlich am stärksten betroffen. Als eine mächtige Geisterbeschwörerin, welche sich der Gruppe wieder angeschlossen hatte (früher war sie mit starkem Misstrauen beäugt worden), zurückbleiben möchte, um noch einen verbündeten Geist zu beschwören, eilen die anderen voran um den Plan des "Dämons mit den Sieben Namen" noch rechtzeitig vereiteln zu können. Nur Borgar bleibt zurück. (Für den Spieler Borgars kein so großes Problem, er spielte derweil die endlich befreite Frau seines Charakters, welche ähnliche Fähigkeiten wie Borgar besaß. Deswegen achtete er auch nicht mehr so auf das Geschehen rund um Borgar, welches der SL nunmehr hin und wieder in kurzen Umblenden schilderte.) Zunächst ritzte die elfische Geisterbeschwörerin einen Beschwörungskreis in den gigantischen heiligen Baum der Elfen, in dem man sich befand und begann dann einen Geist namens Guhr zu rufen. "Guhr, bei unserem alten Pakt rufe ich dich. Guhr, komm herbei, ich biete dir einen starken Körper." SL an den Spieler Borgars: "Mach mal eine Willenskraftprobe" "Ich? 9." Eine ganze Weile und diverse Ereignisse später der SL auf Nachfrage: "Die Geisterbeschwörerin kommt langsam nach oben in dem Baum." Da endlich erinnert sich der Spieler wieder an seinen eigenen Charakter: "Was mache ich eigentlich?" SL: "Du steckst in einem Sack." Borgar: "Wie?!" SL: "Natürlich. Dein Körper gehört jetzt Guhr und dein Geist steckt zusammen mit zahlreichen anderen in einem magischen Beutel."
Auf dem heiligen Baum der Elfen läuft ein Theaterstück ab, welches der Dämon benutzt um eine uralte Prophezeiung nach seine perfiden Plänen zur Erfüllung zu bringen. Ein Stück im Stück quasi, mit Beteiligung der Charaktere. Daher ist die Gruppe in den Bereich hinter der Bühne eingedrungen, allerdings zufällig in das Damenklo, wie sich bald herausstellt. Dort steht man nun dicht gedrängt und lauscht den Gesprächen der Schauspieler. Als plötzlich eine von ihnen auf die Toilette möchte, hält der Heilige Bratzorak (s.o.) mit beiden Händen den Vorhang fest und ruft: "Besetzt!"