Ich spiele eigentlich öfter mit Neulingen als mit eingefleischten Rollenspielern, weil in meinem Bekanntenkreis wenig Rollenspieler sind. Meistens bleiben die dann nicht länger dabei, weil sie ihre Zeit lieber in andere Sachen investieren, aber Spass machte es eigentlich immer, und das Feedback ist durchweg positiv,
Bisher ausprobiert habe ich UA und PtA. Geht beides, wobei ich bei UA nicht zu viel auf den Hintergrund eingehen würde, und lieber "Einsteiger" - Ansatz wählen würde. Überhaupt ist meine Erfahrung, dass eher ein umfangreicher Hintergrund ein Problem ist, als irgendwelche Regeln. Dass Spiele Regeln haben, und zum teil auch recht komlexe Regeln, das erwarten die Leute schon, und da meine Freunde und Bekannten erwachsen und nicht doof sind, kapieren die die auch. Die feinen Unterschiede zwischen verschiedenen Elfenvölkern oder der Stammbaum von Alex Abel werden hingegen eher als Ablenkung empfunden..."jaja, wann spielen wir den endlich".
Zweitens solltze man auf eine klare Struktur achten. PtA hat einen klar gegliederten Spielablauf, der die Gruppe ganz gut führt, und den sollte man auch durchsetzen, um Halt zu geben. Bei UA habe ich immer versucht, das Szenario auf ein klares Ziel auszurichten: "Holt X"..."Befreit Y"..."Geht nach A und repariert B". Bloss keine Intrigenspiele oder atmosphärisches Geschauspielere. Ein gut erkennbarer Ablauf muss her. Eine neues Spiel ist schon anstrengend genug, da will man nicht auch noch rausfinden, worum es eigentlich geht.
Gleiches gilt auch für die Zusammenarbeit am Spieltisch zwischen den realen Menschen. Ich bin ja sonst ein alter Harmonienazi, aber wenn dich unsichere Blicke treffen und jemand fragt "Wie geht n das jetze? Sollen wir jetzt....?", dann ist es tödlich, etwas von der Freiheit des Rollenspiels zu erzählen oder "Ja, ihr könnt so...oder auch so...das könnt ihr euch ausdenken, ne?". Für diesen einen Abend sollte man lieber sagen: "Ganz klar: so wirds gemacht! Du machst jetzt eine neue Szene! Du beschreibst jetzt, was dein Charakter macht!". Und dann hinterher beim Bier nochmal erklären, dass es theoretisch auch anders geht.
Kurz gesagt, Regeln sind zweitrangig, wichtiger ist Struktur und Begeisterung.