Seit vielen Jahren spielen wir unser eigenes System auf einer Aventurien ähnlichen Welt. Nun wollten wir mal was neues Testen und haben zum zweiten Mal zu einem - für uns neuen - System gegriffen. Letztes Mal war es Fate und wir waren weniger glücklich; an diesem Abend stehen D20 und Prost zur Auswahl, ausserdem hat jemand Lodland vorbereitet. Beim letzten Mal war es eindeutig Fate, bei diesem Mal war der Ausgang knapper. 3 Stimmen für Lodland, zwei für D20, eine für Prost.
Die Wahl fällt also auf Lodland. Wir machen eine Charaktererschaffung. Das ganze geht schnell von statten. Die Charaktererschaffung ist unspektakulär und leicht angestaubt. Das Lodland Regelbuch wird wie ein Schatz hin und hergereicht. Das ist wichtig, wenn man nicht will, dass es vor der ersten Spielrunde auseinanderfällt. Neuerdings gibt es auch ein Hardcover das wohl etwas stabiler ist. Die Zeichnungen sind von Laienhaft bis nett, allerdings haben die Macher nur wenig Ahnung von Layout und von Tonwertkorrektur haben sie wohl noch nie was gehört.
Zurück zur Charaktererschaffung. Sie ist simpel. Eine bestimmte Anzahl von Punkten auf die Attribute, eine weitere Anzahl auf die Fertigkeiten. Fertig. Richtig warm wird aber keiner von uns damit. Dagegen war Fate eine Offenbahrung.
Auf gehts in ein Unterwasserabenteuer. An Board eines Bootes. Und da fallen die Schwächen von Lodland ins Auge. Auf dem Uboot herrscht, nachdem der Spielleiter meint, man könnte erstmal Bordalltag ausspielen lange Weile (das war ein Tipp von einem der Supporter - toll). Keiner weiss was er machen soll und so endet die Fahrt kurze Zeit später in einer Unterwasserstadt beim eigentlichen Abenteuer. Man fühlt sich etwas beengt. Für die Atmosphäre scheint das hilfreich, aber dauerhaft in irgendwelchen Unterwasserstädten gefangen zu sein, ohne mehr Spielfläche zu bekommen? Das scheint uns alle undenkbar. Gut für eine Kampagne ginge das sicherlich, aber als Hauptrollenspiel über Jahre scheint uns Lodland ungeeignet.
Die Konflikte gehen mit dem System schnell von statten, man fühlt sich beim Würfeln ganz gut. Aber so richtig Spass macht auch dieses System nicht, denn auch wenn es einfach ist. Die Modifikatoren für Konflikte sind seltsam. Und ganz ausgewogen ist das System nach unserer aller Meinung nach nicht.
Fazit: Lodland ist einfach und ebenfalls schnell. Die Charaktere sind in Ordnung, für Leute, die nur ein paar simple Zahlen möchten, und das Würfeln hält sich im Rahmen. Das System ist nichts herausragendes, aber spielbar. Die Welt scheint auf dem ersten Blick interessant, ist sie aber bei näherer Betrachtung gar nicht. So etwas gab es schon bei vielen SF/Cyberpunk spielen nur nicht unter Wasser. Das alle Boote schwimmfähig und die Kuppeln statisch berechnet sind glaubt keiner.
Mit der Bewertung tut man sich schwer. Nachdem ich Fate nur 2 von 5 Punkten gegeben habe (und vielleicht doch einen Punkt mehr hätte geben sollen), weiss ich nicht, was ich Lodland geben soll. Es ist nicht wirklich schlecht, aber eben auch überhaupt nicht gut. Ob man das System hat oder nicht spielt keine Rolle. Die Welt ist nett, aber halt auch keine Offenbahrung..
Für Lodland gibt es 2 von 5 Punkten für das System (das schwächer ist als Fate, aber eben auch simpler) und 2 von 5 Punkten für die Welt. Lodland ist eher was für eine einzelne Kampagne, ob man es sich aber teuer kaufen soll ist eine Frage, da es das PDF ja kostenlos gibt. Da man nichts besonderes bekommt reicht das allemal.