Wer sehr gut sein soll ist China Mieville im Original. Ich hab Schatzi "King Rat" zum Geburtstag geschenkt und der war sehr angetan.
Miéville ist absolut genial, kann seine Bücher nur empfehlen. Fantasy-mäßg sind seine Bas-Lag Bücher (
Perdido Street Station, Iron Council, The Scar) sehr geil und wer auf etwas eigenartige Verschwörungen bzw. strange Apokalypsen steht dem kann ich die Kurzgeschichtensammlung "
Looking for Jake" wärmstens empfehnen, sehr, sehr cool.
Nicht zu verwechseln mit W.S. Burroughs, Beat-Generation-Autor, Verfasser unter anderem von Naked Lunch. Hab ich nie gelesen, ist aber auch ein Klassiker. In Sachen Lyrik kenn ich mich ja nicht so aus, aber was mich echt anspricht ist Howl von Allen Ginsberg (samt Footnote). Noch ein Beatnik. Kann ich wirklich empfehlen.
Heh, Naked Lunch ist ein Klassiker, obwohl ich das keinem English-Anfänger empfehlen würde. Die Sprache an sich ist nicht sooooo schwer, aber man merkt das es halt total auf Droge geschrieben wurde. Teilweise sehr anstrengend, obwohl ich es durchaus interessant und lustig fand. (Sprich: Wahnsinnig, abartig und pervers.
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Mal sehen, Pratchett und Gaiman wurden bereits genannt, vielleicht noch ein paar einzelne Empfehlungen für die Zwei:
Wer Pratchett mal antesten möchte ohne jetzt Hals über Kopf in die Scheibenwelt zu springen (Was auch kein Problem wäre. Es ist nicht so als ob man das Setting kennen müßte um Spaß zu haben und die einzelnen Bücher sind immer abgeschloßen. Aber manche Bände machn IMO mehr Spaß wenn man sie in Serie liest.) dem empfehle ich "
The Amazing Maurice and his educated Rodents". Ein extrem lustiges, teilweise fast grusliges und stellenweise auch trauriges Buch das sich dem Archetyp des Rattenfängers annimmt und mit ihm auf die Pratchett-typische Art und Weise spielt. Großartiger Einstieg, IMO, und auch so eine einfach schöne Geschichte.
Gaiman ist, wie auch Pratchett, eigentlich immer gut und man kann im Prinzip jedes seiner Büche lesen ohne irgendein Vorwissen zu haben. Ich persönlch mag seine Kurzgeschichten sehr, weshalb ich zB. "
Smoke and Mirrors" absolut empfehlen würde. Ist eine Sammlung von Kurzgeschichten und Gedichten die insgesamte in breites Spektrum an Genres und Themen abdecken, von der Spielerei mit alten Märchen über herzzerreißende Geschichten über Ehen und Liebe bis hin zu der netten Alten Dame die eines Tages den heiligen Gral in einen Trödelladen kauft ist da wirklich alles dabei. Sehr, sehr cool.
Wenn man sich für SciFi und Cyberpunk interessiert kann ich folgende Authoren empfehlen:
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Charles Stross, vor allem "
Accelerando", "
Singularity Sky" und "
Iron Sunrise".
"Accelerando" erzählt die Geschichte des 21. Jahrhunderts anhand von drei Generationen einer einzelnen Familie und beschreibt sehr schön wie sich die Welt (und die Menschheit) dabei verändert. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt und mit jeder Generation verändert sich auch das Genre. Ist der erste Teil noch ziemlich Cyberpunk (Wenngleich eher in der modernen als der 80er Variante.) so dreht es sich dann später mehr um den Weltraum und die dortigen Entdeckungen, nur um dann wieder einen Blick auf die Menschheit zu machen und zu sehen wo sie sich hin entwickelt. Eines meiner absoluten Lieblingsbücher.
"Singularity Sky" und "Iron Sunrise" spielen beide im selben Setting und liegen zeitlich ein paar Jahre auseinander und mit teilweise unterschiedlichen Hauptpersonen. Sehr interessante und teilweise recht ungewöhnliche Science Fiction fernab typischer Space Opera und das völlig ohne Aliens. Auch sehr empfehlenswert..
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Neal Stephenson hat auch ein paar geniale Bücher geschrieben die ich wärmstens empfehlen kann, vor allem "
Snow Crash" und "
Cryptonomicon".
"Snow Crash" ist sowas wie Cyberpunk-Konzentrat, als hätte er das Genre ausgepresst, durchgesiebt und die reine Wierdness extrahiert. Das Ergebnis ist nicht ganz ernstgemeint, liest sich aber eigentlich sehr spannend und stellenweise sau-komisch und kann ich jedem eigentlichnur ans Herz legen, der gerne Cyberpunk liest und manchmal auch über das Genre schmunzeln kann und mag. (Als kleines Beispiel: Der Hauptcharacter heißt Hiro Protagonist, ist, zumindest zu Begin des Buches, "Deliverator" für Onkel Enzos CosaNostra Pizza Inc., zumindest wenn er nicht als Badass-Hacker im Cyberspace rumhetzt oder sich Schwertkampfduelle liefert.
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Amüsantes Detail: Snow Crash, geschrieben 1992, ist die Hauptinspiration für "Second Life".
Im "Cryptonomicon" geht es, unter anderem, über Cryptographie, den zweiten Weltkrieg, Hacker, Turing, Nazigold, und vieles andere. Wie Snow Crash macht auch hier das Lesene infach unglaubluchen Spaß, denn Stephenson hat einen ganz eigenen, trockenen Humor der mich stellenweise etwas an Pratchett erinnert, vor allem aber einfach unglaublich lustig ist, obwohl das Buch jetzt eigentlich keine Satire oder sowas ist, im Gegenteil. Aber es macht Spaß.
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Und zu guter Letzt, empfehle ich die praktisch alles von
Cory Doctorow. Genre-mäßig schreibt er auch eher SciFi/Cyberpunk, hat aber ähnlich wie Charles Stross (Kein Wunder, soweit ich weiß sind sie Kumpels.) einen moderneren Ansatz, hat also mit klassischen 80s Cyberpunk nur bedingt was zu tun. (Man könnte es "Postcyberpunk" nennen, aber ich persönlich finde das Label nicht so berauschend.)
Was ihn, abgesehen von einem guten Schreibstil und coolen Ideen, auch noch auszeichnet ist die Tatsache das alle seine Geschichten und Bücher, gleichzeitig mit dem Print-erscheinen, auch unter einer
Creative Commons Lizenz veröffentlich werden und man sie sich
gratis und in verschiedensten Formaten (txt, pdf,...) auf seiner Seite herunterladen kann. (Was seinen Verkaufszahlen anscheinend nicht schadet.) Wenn man also mal gute Bücher lesen möchte ohne sich gleich ein Buch bestellen zu müssen ist das natürlich genial.
Was ich besonders empfehlen kann:
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Down and Out in the Magic Kingdom beschreibt Disneyland am Ende des 21. Jahrhunderts, in einer Welt wo Tod und Mangel ihre Bedeutung verloren haben. Geniales Setting und voll mit faszinierenden Ideen wie denn eine Welt ohne (endgültigen) Tod oder Mangel aussehen und funktioneren könnte. Gleichzeitig ist es auch ein bißchen eine Liebeserklärung an Disneyland und die Vision dahinter. Sehr schön, sehr spannend, sehr interessant.
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"A Place So Foreign" und
"Overclocked" sind seine zwei Kurzgeschichtensammlungen und ähnlich wie die Sammlungen von Gaiman und Miéville sind sie einfach nur genial und strotzen nur so vor Ideen und Kreativität. Dreht es sich in "A Place So Foreign" unter anderem darum wie die Menscheit auf den Erstkontakt mit und den Einstieg in eine Intergalaktische Föderation erleben und verkraften würde, sieht man dann in "Overclocked" die Auseinandersetzung des Authors mit allem Möglichen von Asimov und dessen Roboterideen, über den Weltuntergang aus Sicht eines Sysadmins bis hin zu MMORPGs, Softwarepiraten und die Belagerung von Leningrad.
Geschichten zum Lachen, Geschichten zum Weinen und vor allem Geschichten zum Nachdenken.
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