Hmm, nach dem Überfliegen wurde so gut wie alles genannt, was ich toll finde... hmm, vielleicht ein paar noch.
Avatar: Wenn die Serie eine Animeserie
wäre, wäre sie meine Lieblingsanimeserie. Sie startet wie das typische Nickolodeon-Publikum sie erwartet, dreht aber in der ersten Staffel richtig auf, um in der zweiten regelrecht erwachsen zu werden. Einige der besten Charakterzeichnungen, die ich je auf Cels gesehen habe, stammen aus "Avatar" (die Folgen "Geschichten aus Ba Sing Se" und "Der Strand" sind unglaublich tiefgründig). Nach japanischen Kriterien ist "Avatar" übrigens ein Anime, aber "Scooby Doo" wäre auch einer, von daher. Ist halt die Frage, welche Kriterien man ansetzt. Wenn alles, was Anime und Manga sein muss zwingend aus Japan kommen muss, hätten die inzwischen recht zahlreichen deutschen Mangazeichner ein ziemliches Problem...
Monster: Wurde schon genannt, kann aber gar nicht genug betont werden, finde ich. Die Figuren entwickeln sich unglaublich gut, die Geschichte wird nie langweilig und steckt voller interessanter Nebenplots und... was für so eine Story sicherlich wichtig ist... kommt komplett ohne übernatürliche Komponenten aus. Die Leute sind einfach so gut... keine Magie, keine Religion, gar nichts. Einfach nur eine Geschichte über echte Menschen.
.hack://sign: Meiner Meinung nach die beste Auskopplung der ganzen Serie - man merkt das Yoshiyuki Sadamoto (EVA) das gemacht hat. Grobe Story:
Es gibt ein Online-Rollenspiel namens "The World" in das Spieler eintauchen können - sie erleben diese Phantasywelt dann komplett als virtuelle Realität aus der Sicht ihres Charakters - allerdings ohne Dinge wie Schmerzen oder andere haptische Eindrücke. Ein Charakter in dieser Welt ist Tsukasa, der dort buchstäblich wach wird und feststellen muss, dass er Schmerzen spürt und auch andere Dinge wie Hitze und Kälte - außerdem kann er sich nicht ausloggen. Zudem beginnen Spieler überall auf der Welt, real zu sterben, wenn sie im Spiel getötet werden. Tsukasa macht sich mit einigen Freunden also auf den Weg, um das
Key of the Twilight zu finden, ein Cheat Item, von dem er hofft, dass es diese Probleme lösen wird.
Melancholisch, anrührend, philosophisch und aktueller denn je.
Die Melancholie der Haruhi Suzumiya: Ein Hype-Anime sondergleichen. In Japan waren die Buchvorlagen der Hit, was auch von der Animeserie zu behaupten ist. Für den westlichen Geschmack wird das alles ein wenig zu abgedreht sein - und melancholisch wird's eigentlich erst später: als meine Freundin uns den auf der AnimagiC angucken wollten, nachdem wir ihn im Programmheft gesehen hatten, und dann im Videoraum die 0te Folge lief, waren wir uns absolut sicher, dass wir im falschen Raum gelandet sein müssen, weil das Geschehen auf der Leinwand weder zum Titel des Animes, noch zur Beschreibung im Heft passen wollte und wir darüber hinaus überhaupt nicht verstanden haben, was das ganze eigentlich soll.
Als ich mir die Serie mal so anguckte, wurde mir schnell klar, dass wir durchaus richtig saßen.
Zur Story:
Kyon ist ein typischer Oberschüler, der sein Leben lebt und ansonsten absolut durchschnittlich ist. Am ersten Schultag des neuen Schuljahres kommt eine neue Schülerin zu ihm in die Klasse, eine gewisse Haruhi Suzumiya - die bei ihrer Vorstellung vor dem Rest der Klasse unmissverständlich klar macht, dass sie in Ruhe gelassen werden will, zumindest von normalen Menschen: "sollten unter euch aber Ausserirdische, Menschen aus der Zukunft, Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten oder Geister sein, dann meldet euch bitte bei mir". Kyon hält diese Haruhi also erstmal für ziemlich bescheuert, kommt aber mit ihr ins Gespräch (er spricht sie zufällig auf die richtigen Dinge an) und kann sich seitdem nicht von der exzentrischen und herrischen Haruhi lösen. Sie gründet daraufhin einen Schulclub, die "SOS-Brigade", der es sich zur erklärten Aufgabe gemacht hat, übernatürliche Phänomene aufzuspüren - und dann Spaß mit ihnen zu haben. Der Club dümpelt größtenteils vor sich hin, bekommt aber ein paar weitere Mitglieder (die mehr oder weniger zwangsrekrutiert werden) und eigentlich genauso schrullig sind wie Haruhi auch.
Die Serie lebt von Kyons total angepisstem Sarkasmus zu Haruhis neusten, völlig undurchdachten Plänen und einem äußerst obskuren Hintergrund, der sich auf Paralelluniversen und all so ein Zeug stützt. Wer den Humor dafür hat, sollte mal reinschauen (und fangt bitte mit Folge 1 an, dann wird euch erst einiges klarer).
Guardian of the Spirit: Eine down-to-earth Martial Arts Serie par exellence - besonders gefielen mir der interessante Stil und die vielen Details in den Hintergründen: der schaut sich fast wie ein Ghibli-Anime.
Es geht um eine Leibwächterin namens Balsa, die in dem dem feudalen Asien ähnelnden Yogo-Königreich ihr Brot verdient - sie ist von Schuld geplagt, weil sie den Tod von mehreren Menschen verschuldet hat. Sie rettet aus Zufall einem Jungen das Leben, der sich als der Kronprinz des Imperiums herausstellt. Als sie ihn in den Palast zurückbringt, bittet die Kaiserin Mutter Balsa, ihren Sohn den Prinzen mit sich zu nehmen und zu beschützen - sie solle dafür reich entlohnt werden. Balsa willigt ein, da sie so ihre emotionale Schuld abzutragen glaubt und zieht mit dem Prinzen inkognito los (der Prinz wird für tot erklärt und ein rituelles Begräbnis vollzogen). Die Schergen des Kaisers sind ihnen immer auf den Fersen, denn eine alte Prophezeiung sagt, dass in dem Prinzen ein Wasserdämon steckt, der das Land, sollte er erwachen, mit Dürre überziehen wird.
Sehr schöne, bodenständige Serie mit dynamischen Kampfszenen.
Mermaid Forest: Kleine Miniserie aus der Feder von Rumiko Takahashi (Ranma 1/2, Inuyasha).
Wer das Fleisch einer Meerjungfrau isst, wird unsterblich. Der junge Fischer Yuta muss dies am eigenen Leib erfahren, als er von dem Fleisch kostet - und überlebt, denn viele werden von dem Gift, das im Fleisch steckt, getötet oder noch schlimmer in groteske Fischmonster verwandelt, die unsterblich aus Gier auf der Jagd nach menschlichem Fleisch umherirren - Yuta war immun und behielt seine menschliche Gestalt. Nach Jahrhunderten verlorener Lieben irrt Yuta durch die Welt, um eine Meerjungfrau zu finden, die den Fluch der Unsterblichkeit von ihm nehmen kann. Dabei lernt er in dem Mädchen Mana eine gute Freundin kennen, muss aber auch feststellen, dass Meerjungfrauen grausame, gefühlskalte Monster sind, die nicht eben erpicht darauf sind, ihm seinen Wunsch zu erfüllen.
Wunderschön, still und am Ende viel zu schnell vorbei...