Thema: [XIAN] Mein erstes Abenteuer

[Yvo]

Moin Moin,

Ich schreibe ja grade mein eigenes Rollenspiel XIAN.
Hier gibt es die Version 0.14, bin noch lange nicht fertig.

Im Gegensatz zu einem Großteil der Rollenspielautoren bin ich aber für gewöhnlich kein Spielleiter... ...um ganz ehrlich zu sein, hab ich fast noch nie geleitet.

Jetzt hab ich allerdings eine Gruppe für ein Testspiel zusammen und muss mir natürlich ein Abenteuer ausdenken. Das ist quasi mein erster Versuch ein Abenteuer zu basteln, aber ich bin eigentlich ganz zufrieden, aber noch unsicher an ein paar Punkten.
Vielleicht können mir Leute mit mehr Erfahrung mal sagen, was ich ausarbeiten muss, wo ich improvisieren kann, was sie allgemein von der Story halten u.s.w.

Kurz zur Hintergrundwelt meines Rollenspiels:
Es ist Endzeit/Cyberpunk/Sci-Fi mit einem großen Anteil Fantasy-Feeling und spielt auf nur einem Planeten (Yava). Ist schwer zu beschreiben und ich finde auch wenig vergleichbares. Bei Interesse einfach mal in das PDF oben reinschauen...


Nach langem hin und her und reichlich Überlegung, ist das erstmal mein Konzept für das erste Abenteuer... ...wobei es eigentlich eine halbe Kampagne ist. Außerdem such ich noch einen coolen Namen dafür...

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Die Charaktere wachen in einer Regenerationszelle und einer Gedächtnislücke von 1-2 Monaten auf (Amnesie ist dummerweise eine kleine Nebenwirkung, wenn man Hirntote wiederbelebt). Ihre letzte Erinnerung ist etwas ziemlich alltägliches.
Das erste, was sie sehen (bzw. einer von ihnen), ist, dass zwei Kerle eine junge Frau (nennen wir sie Kisa) aus einer Regenerationszelle holen und diese aus den Raum bringen. Sie finden (aus medizinischen Logs) heraus, dass sie sich in einem Klon/Mutationszentrum der Karakas (dort züchten sie "Monster", brauch noch ein besseres Wort für alles) in der Nähe von Syn befinden und dort zusammen mit Kisa tot hingebracht wurden.
Zudem finden sie raus, dass die Monster freigelassen wurden, fast alle (oder alle) tot sind und (finden sie später heraus) Soldaten der Karakas kommen um die Kontrolle wiederzuerlangen, sie (fälschlicherweise?) für alles verantwortlich machen und auch erledigen wollen.

Stil:
Horror/Action, etwas Richtung Alien 1, System Shock oder Half Life 1.

Aufträge:
1. Überleben und Rauskommen
2. Optional: Herausfinden, was überhaupt los ist
3. Optional: Kisa wiederfinden (um herauszufinden, was überhaupt los ist)
4. Optional: Rache üben, an dem, der einen umgebracht hat.
(plus mehrere optionale Sachen, die sich dann für spätere Abenteuer eignen, z. B. "das mächtige Dings wiederbekommen" (s.u.))

Parteien (s. u.):
Karakas-Klan
"Monster"
Pythris-Agenten
Vatare im Auftrag des Golan-Klans
Kisa (Mitglied der Schwarzen Wolke)
Die Charaktere


Hintergrund:
Kisa ist Diebin und durch Kontakte in einen Palast des Pythris Klans gelangt, wo sie etwas immens wichtiges/mächtiges/wertvolles stahl... ...eher zufällig, ohne es zu wissen. Dabei wurde sie aber dummerweise entdeckt, konnte jedoch flüchten. Da ihr Kontakt sie aber im nachhinein verriert, hatte sie bald jede Menge Kopfgeldjäger/Agenten der Pythris auf dem Hals. Sie verkaufte das mächtige Dings schnell (und völlig unter Wert) an ihren Standard-Hehler (der auch nicht wirklich wusste, was genau er da nun kauft) und musste schnell aus Argon raus, stellte hierfür die Charaktere als Leibwächter an, die sie nach Syn bringen sollten.
Als sie kurz vor Syn waren, wurden sie von den Agenten der Pythris überrascht und getötet (versehentlich töteten diese auch Kisa), noch während die Pythris-Agenten sich stritten, wie dieses passieren konnte und was nun zu tun sei, kam eine Patroullie der Karakas (sie beherrrschen Syn) daher und fragte sich, warum Pythris-Agenten auf ihrem Gebiet irgendwelche Leute erschießen. Da sich das nicht gehört und die Karakas eh erst schießen und hinterher Fragen stellen, erschossen sie ein paar der Pythris-Agenten, der Rest konnte fliehen. Da ihnen dies alles sehr seltsam vorkam und der Karakas-Klan wissen wollte, warum der Pythris-Klan einen derartig gewagten Vorstoß in ihr Gebiet unternahm, befahl der Offizier, sie zur nächsten Regenerationszelle zu bringen und sie auszufragen (in der Hoffnung, der Grund, warum die Gruppe von den Pythris gejagt wurde, wäre länger als ein Monat her).
Während die Charaktere und Kisa vor sich hinregenerierten, infiltrierte eine Gruppe von anderen Vataren (Gegenpartie zur Charaktergruppe) im Auftrag der Pythris (oder vielleicht der Golan, wenn ein weiterer Klan durch Spione davon Wind bekommen hat, dass dem Pythris ein wichtiges Dings fehlt) das Klonzentrum. Da sie feststellen, dass sie Kisa unter normalen Umständen dort nie herausbekommen, lassen sie die "Monster" frei und öffnen damit Pandoras Box... ...das ganze ist wesentlich verherrender, als sie sich vorgestellt haben. Sie nehmen sich schließlich, als sich das schlimmste gelegt hat, die Kisa (siehe Eingangsszene) und Verschanzen sich im Gebäude.


Kritik? Vorschläge? Lob? Geldspenden?

Bye,
Yvo

[Skyrock]

Im Gegensatz zu einem Großteil der Rollenspielautoren bin ich aber für gewöhnlich kein Spielleiter... ...um ganz ehrlich zu sein, hab ich fast noch nie geleitet.

Das ist wirklich ungewöhnlich... Das einzige was echte Fähigkeiten vermitteln kann ist "leiten, leiten, leiten", aber ich schaue mal was ich tun kann.

Sooo viel weiß man gar nicht über dein Abenteuer... Du walzt den Einstieg breit aus, und der eigentlich interessante Teil wo die Interaktivität des Abenteuers erst richtig los geht wird in Stichworten von dir abgehakt.
Was wird das? (Ich greife dazu mal auf 1of3s Abenteuertypen zurück.) Anschlagsserie bei der der SL das Tempo steuert indem er spontan Actionszenen reinwirft, sich aber sonst nicht detailliert um den Lageplan etc. schert? Ein Dungeoncrawl bei dem die SCs und die Opposition durch den gleichen Komplex kriechen? Ganz was anderes?
Elaboriere, denn da wird es eigentlich erst interessant.

Ansonsten...
Die Amnesiekeule ist natürlich schon brutalstes Railroading vor Spielbeginn. Ich hoffe die Spieler erfahren vor Spielbeginn davon - und selbst wenn, dann würde ich davon als archetypischem Einstiegsabenteuer abraten. Sowas verstimmt Spieler meist ziemlich.

Schau dir lieber die Core Story an (IIRC Aufträge des eigenen Clans) und präsentiere sie gleich in Ausführung im Abenteuer.

Generell fehlt dem Abenteuer ein klares Missionsziel, eine Siegbedingung von der die Spieler wissen dass sie daraufhin arbeiten können um das Abenteuer zum Abschluß zu bringen. Strukturloses Rumgammeln mit dem reinen Ziel Überleben führt meiner Erfahrung nach meist zu Idlen und Hartwurst (da man nicht weiß welche Szene jetzt für die Zielerfüllung wichtig ist oder nicht).

[Yvo]

Moin,

Wird wahrscheinlich ein Dungeoncrawl sein, bzw. garniert mit etwas Anschlagsserie (wobei der geplante Anschlag ja schon vor Abenteuer war) und Ermittlung (wenn die Charaktere herausfinden wollen, warum sie überhaupt dort sind, gibt´s im "Dungeon" Kisa, Aufzeichnungen der Mediziner, Offiziere, das Leichenschauhaus, die anderen Vatare, die sie verhöhren können u.s.w...)

Das Railroading beschränkt sich auf VOR Spielbeginn, dann endet die Strecke bei der Ausgangssituation und die Spieler haben freie Hand.

Außerdem glaube ich, die Ziele sind ziemlich deutlich:
Lebendig rauskommen ist ein Primärziel, ob sie die sekundären/optionalen Ziele erreichen wollen, bleibt ihnen überlassen.

[Friedensbringer]

ich muss sagen: ich würde mir an deiner stelle garnicht so viele gedanken machen wie interessant das abenteuer ist. es soll doch ein testspiel sein und keine präsentation!

du solltest dafür sorgen, dass genug gewürfelt wird, und du deine regeln aus vielen unterschiedlichen situationen heraus testen kannst. du willst ja wissen ob dein system funktioniert.
der aspekt der in deinem regelwerk am wichtigsten ist (ich rate mal ins blaue... kampf?) sollte so oft wie möglich beleuchtet werden, nur so findest du die schwachstellen in deinem system.

ich hab mal einen flinken blick über dein system geworfen. ich sag da mal nix zu, denn nach kritik desselben hast du ja nicht gefragt
ich finde dass was du da als idee hast ist vollkommen ausreichend, solange du dir genug hindernisse überlegst, so dass auch ausreichend gewürfelt wird.
und du solltest vor dem spiel ganz dezidiert darauf hinweisen, dass es sich um ein testspiel für dein system handelt. das macht es für die spieler normalerweise "leichter" solch einen alpha-test zu ertragen

[Yvo]

Moin,

Feedback zum System interessiert mich natürlich auch brennend, aber dann lieber HIER REIN: http://tanelorn.net/index.php/topic,33931.0.html

Und auch wenn Kampf vielleicht ein Schwerpunkt der Regeln ist, muss das nicht heißen, dass es ein Schwerpunkt des Spiels ist. Aber das würde jetzt zu weit führen...

Zudem sehe ich auch das Testspiel etwas anders. Mir geht´s auch so um Sachen, wie sich die Welt "anfühlt", was die Regeln erlauben und was nicht, auf was für Problemlösungen die Spieler mit den Fähigkeiten ihrer Charaktere kommen und z. B. ob man (in einem normalen Abenteuer) zuviel, zu wenig oder genau richtig würfeln muss...
Testwürfelorgien und Wahrscheinlichkeitsfindung kann ich eigentlich jederzeit auch so machen.

[Pilger]

Mit den wenigen Infos ist es schwer, mögliche Stolperstellen zu finden, hier ein paar, die mir in den Sinn kamen (vorausgesetzt, ich habe den Plot richtig geschnallt ), welche womöglich bei Spielern entstehen:

1. Warum killen die Monster alle, nur die SC und Kisa sind noch am Leben (obwohl es die ja eigentlich erwischen soll)?
2. Warum wachen die Charaktere ausgerechnet jetzt zeitgleich auf?
3. Die Phytris verschanzen sich mit Kisa? Warum erschiessen sie sie nicht einfach? Was wollen sie überhaupt von ihr, sie müssten doch wissen, dass sie die Hehlerware nicht mehr hat (eher ist die im Labor oder längst bei den Karakas sonstewo, wissen sie nix vom Hehler)
4. Wie sollen die Spieler herausfinden, was geschah? Die einzigen, die die Wahrheit kennen, wollen sie umlegen, Zeugen gibt es nicht und auch an geheime Hintergrunddaten der involvierten Parteien kommt man wohl nicht ran.
5. Wo sind die eigentlichen Monsterbewacher des Labors? Wo ihre Waffen? Und wo bitte bleibt die karakasianische Unterstützung/Hilfe?

Letztendlich dürften die Charaktere bei dem geskripteten Einstieg und eh als Anfangscharaktere nur eine Motivation haben - raus hier. Warum auch immer, weshalb auch immer - nach dem Motto scheiss auf die Story, keine Zeit dafür, muss nachladen.

[Friedensbringer]

Letztendlich dürften die Charaktere bei dem geskripteten Einstieg und eh als Anfangscharaktere nur eine Motivation haben - raus hier. Warum auch immer, weshalb auch immer - nach dem Motto scheiss auf die Story, keine Zeit dafür, muss nachladen.

das hängt davon ab, wie mans aufzieht. bringt man mehr horror feeling rein bleibt mehr zeit, setzt man auf splatter ist was anderes.

Testwürfelorgien und Wahrscheinlichkeitsfindung kann ich eigentlich jederzeit auch so machen.

täusch dich da nicht! du kennst dein system, du wirst nich schlauer wenn du alleine dran sitzt!
regeln müssen auch und grade von andern getestet werden, sonst findest du die schwachstellen nich.
ich seh es eher so: die welt stimmig hinzubekommen hängt vom meister ab, aber ob deine regeln auch funktionieren und verstanden werden, dass muss erst getestet werden.

Und auch wenn Kampf vielleicht ein Schwerpunkt der Regeln ist, muss das nicht heißen, dass es ein Schwerpunkt des Spiels ist. Aber das würde jetzt zu weit führen...

warum ist er dann ein schwerpunkt der regeln?
however: umfangreiche regeln, egal worum es geht, müssen auch umfangreich getestet werden. erfahrungswert

[Yvo]

Jepp, Abenteuer ist noch nicht ausgearbeitet, ist erstmal nur ein Ansatz.

1. Warum killen die Monster alle, nur die SC und Kisa sind noch am Leben (obwohl es die ja eigentlich erwischen soll)?
2. Warum wachen die Charaktere ausgerechnet jetzt zeitgleich auf?
3. Die Phytris verschanzen sich mit Kisa? Warum erschiessen sie sie nicht einfach? Was wollen sie überhaupt von ihr, sie müssten doch wissen, dass sie die Hehlerware nicht mehr hat (eher ist die im Labor oder längst bei den Karakas sonstewo, wissen sie nix vom Hehler)
4. Wie sollen die Spieler herausfinden, was geschah? Die einzigen, die die Wahrheit kennen, wollen sie umlegen, Zeugen gibt es nicht und auch an geheime Hintergrunddaten der involvierten Parteien kommt man wohl nicht ran.
5. Wo sind die eigentlichen Monsterbewacher des Labors? Wo ihre Waffen? Und wo bitte bleibt die karakasianische Unterstützung/Hilfe?

1. Die saßen noch in den Regenerationszellen, als die Biester freigelassen wurden und waren dort sicher.
2. Das ist in der Tat eine gute Frage. Vielleicht wurde für alle eine Regenerationszeit von 3 Tagen eingestellt und die endet nun zeitgleich? (Zufällig, als die Vatare, bin da wirklich noch am Schwanken, ob ich sie nun im Auftrag der Golan oder der Pythris agieren lasse, Kisa rausholen...)
3. Woher sollen sie (vorher) Wissen, dass sie die Ware nicht mehr hat? Sie soll die anderen vielleicht zu ihrem Hehler führen oder das Ding von ihm zurückbesorgen, oder sie hoffen, dass sie ihr Gedächtnis wiedererlangt oder sie mit irgendnem Technikmojo in ihrem Hirn/Unterbewusstsein irgendwo noch Daten finden. Oder sie haben einfach den Auftrag, sie lebend zurückzubringen.
4. Im Medizinlog finden sie erstmal, dass sie tot waren und ihre verletzungen, beim toten Karakas-Offizier, der sie hergebracht hat, eine Nachricht, warum er das tat, vielleicht führt auch Tagebuch, dass sich natürlich jemand unter dem Nagel gerissen hat um es ausgiebig zu studieren oder jemand hat noch irgendwo überlegt, vielleicht überwältigen sie auch die Vatare und quetschen die aus... ...gibt da schon viele Möglichkeiten, aber kaum jemand kennt den ganzen Hintergrund.
5. Die Monsterbewacher sind tot (es gibt natürlich einige, falls mal ein oder zwei Viecher Probleme machen... ...das alle gleichzeitig freigelassen werden ist ein Super-Gau, auf den sie nicht vorbereitet waren... ...sie konnten zwar die meisten Monster töten, aber halt nicht alle). Ihre Waffen sind noch da. Die karakanische Unterstützung trifft grade zur Rückerorberung ein, als die Charaktere erwachen.

[Yvo]

@Friedensbringer:

Jepp, soll eher Horror mit ein paar Actionelementen werden (also eher Alien 1 als Alien 2 oder Half Life! ).
Es gibt zwar Mook-Regeln, aber die normalen Kämpfe sind zu lang, als das man hinter jeder Ecke irgendwo was stehen haben könnte. (Vorbild waren so Kung-Fu-Filme... ...es gibt Szenen, da werden schnell 10 Deppen zerlegt, aber die richtigen Kämpfe gegen WIRKLICHE Gegner können auch mal 10 Minuten dauern.)

Und hast recht, die Spieler müssen die Regeln auch verstehen und anwenden können. (Bin auch gespannt, ob sie die Auswirkungen von Proben selbst schildern werden... ...sind das eher nicht gewöhnt).

Der Grund, warum Kampf ein Fokus in den Regeln, aber nicht im Spiel sein sollen, schreib ich mal hier: http://tanelorn.net/index.php/topic,33931.0.html

Damit das hier weiter um das Abenteuer (und die Entwicklung dieses Abenteuers) geht.

Bye,
Yvo