Tag Leute,
bin noch nicht sonderlich lange bei Tanelorn. Dennoch scheint mir, dass DSA hier insgesamt recht schlecht wegkommt und der Anteil von Verächtern überraschend groß ist. Nun ist die Qualität von Rollenspielprodukten objektiv ein wenig schwer zu messen, aber ich habe den Eindruck, dass das Echo von DSA bei Tanelorn erheblich schlechter ist als in der restlichen Rollenspielszene. Woran liegt das? Und bin ich hier mit der Frage überhaupt richtig? Bin natürlich dankbar für alle Antworten, würde mich aber besonders über Aussagen freuen, die über DSA-Bashing hinaus mit nem Erklärungsmodell aufwarten, denn ich finde den beschriebenen Umstand recht augenscheinlich ;-)
Besten Gruß vom cmd!
Edit: Hat sich das so ergeben und ist historisch nicht mehr ergründbar? Gabs mal Streß irgendeiner Art? Speist sich das Forum direkt oder indirekt aus anderen Systemen (mir scheint D20 überproportional vertreten)? Gibts eventuell mehr Gamists hier, die sich auch privat gern vergleichen? Sind das Vorurteile? Bestehen systematische Mängel bei DSA, die hier besser erkannt werden? Ist mir noch unklar, klärt mich auf, wäre sehr dankbar ;-)
Naja, ich lese hier länger und mehr, als das ich schreibe - ab und an muss ich halt auch mal arbeiten im Büro *hust*. Ich kann deinen Eindruck verstehen.
Meine Meinung: Es ist das Bayern-München-Syndrom.
Bayern München ist der Verein, der aus verschiedenen Gründen (hauptsächlich wohl sportlicher Art), der bekannteste Sportverein Deutschlands ist. Und die Bayern werden auch am meisten gebashed. Sie sind nunmal am meisten in der Presse, haben die meisten Skandale etc.
So ist das mit DSA auch. Fast jeder deutsche Rollenspieler kennt es ein bisschen. Zumindest vom Hörensagen. Also kann man auch drüber reden (und lästern).
Ich persönlich finde das nicht schlimm. Ich bin DSA-Fanboy (naja fast
), trotzdem bin ich nicht beleidigt, wenn hier einer über DSA lästert. Jedem seine Meinung.
Allerdings hat ein Forum wie dieses ein "Problem": Es ist von - manchmal selbsternannten - Experten besetzt. Dadurch kommt es - wie auch in anderen Expertenforen, egal ob es um Autos, Politik oder Sport geht - zu folgendem Phänomen: Zwischen den Zeilen (manchmal nicht nur da) kann man bisweilen lesen, womit der Poster seinen Expertenstatus untermauert, was dann als Begründung für eine als objektiven Maßstab verkaufte Meinungsäußerung herhalten muss. ("Ich weiß, dass XY unbrauchbar ist, weil ich es schonmal gespielt habe").
Außerdem fällt in solcherart Foren (ich kenne das sehr gut aus einem politischen Bereich - allerdings nicht im Internet) auf, dass manche Teilnehmer der Meinung sind, dass das Forum die Durchschnittserfahrung eines Otto-Normal-Verbrauchers wiederspiegelt - was meiner Meinung nach überhaupt nicht der Fall ist. Ich glaube kaum (kann das aber auch nicht belegen), dass der durchschnittsrollenspieler sich auch nur einen Bruchteil so sehr mit Spielsystemen beschäftigt wie viele der hier angemeldeten und regelmäßig postenden "Experten".
Ich finde das Forum super, weil man aus vielen Bereichen, die man nicht unbedingt selbst kennt, durchaus interessante Sachen hört - man lernt viel über Rollenspieltheorie, über Hintergründe oder das Leiten eines Spiels.
Ob man die Meinungen über andere Systeme (auch DSA) immer so für bare Münze nehmen sollte, ist eine andere Sache. Meiner Ansicht nach ist dieses System-Bashing sowieso total überflüssig. Im Idealfall sollte jeder von jedem etwas lernen können, neue Ideen haben können oder erkennen, wie er den Spielspaß halten oder sogar erhöhen kann.
Mein Traum: für jeden Spielstil (also für Gamisten, Erzählonkels etc.) ein eigenes System, alles andere ist doch egal. Ob ich mich mit nem Ork auf Faerun kloppe, den auf Aventurien vermöbele oder in Shadowrun wegballere ist doch völlig Latte, hauptsache es macht mir Spaß, WIE es passiert
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