Es ist relativ einfach über ein Spiel herzuziehen, das man selbst nicht mag.
DSA ist mein Lieblingsrollenspiel - ich mag es wirklich,
trotz all der Schwächen, über die ich gerne auch mal lästere. Ich habe mit DSA wirklich schöne Zeiten erlebt, ich liebe mein Aventurien und ich komme sogar mit den DSA4-Regeln aus(, auch wenn ich daran arbeite, von den DSA-Regeln unabhängig zu sein, da ich es Leid bin, mir dauernd das Gemecker über die Regeln anhören zu müssen). Aber hier ist nicht der Thread "Ich liebe DSA, weil" und dass es hier manchmal ein wenig kritischer umgeht, weiß man ja nach über 50 Seiten
. Einige nutzen diesen Thread ja auch nur, um ihren persönlichen DSA-Frust abzulassen, das ist doch auch in Ordnung.
Wobei man bei Kaufabenteuern natürlich dazu sagen muss, dass die meisten Rollenspiele dies umschiffen, indem sie überhaupt erst gar keine fertigen Abenteuer anbieten - oder zumindest nicht in der Masse
. Und wenn doch, dann sind die ja in der Regel auch nicht gerade geringer Kritik ausgesetzt.
Aber zu sagen "Abenteuer xyz hat eine Bewertung von 3,8, also muss es gut sein" finde ich echt nicht hilfreich
. Zumal da ja eigentlich immer auch ein paar schlechte Bewertungen bei sind - die kommen ja nicht von ungefähr. Da nutzt es mir nichts, wenn 50% der Bewerter bzw. 38 Personen "Die unsichtbaren Herrscher" für eines der besten DSA-Abenteuer überhaupt halten, wenn meine Spieler dann aber eine miese Fresse machen und unzufrieden sind. Ein Blick auf die genaue Verteilung der Bewertungen zeigt dann aber ja auch oft, dass man nicht völlig alleine ist und im Fall von "Die unsichtbaren Herrscher" fand ich sogar eine Begründung in den Kommentaren, die praktisch alles schön zusammen fasste, was in meiner Runde moniert wurde.
Ja, vielleicht kollidieren da wirklich verschiedene Spielstile, dann frage ich mich aber, warum nicht verstärkt verschiedene Spielstile bedient werden. Ich muss aber auch zugegeben, dass ich faul bin - wenn ich ein Abenteuer kaufe, möchte ich es auch im wesentlichen by the book leiten könnte. De facto habe ich mit Abenteuern, die den Spielern alle Freiheit lassen und keine Handlung (im Gegensatz zu Plot) vorgeben oder einen konkreten Ausgang als Spielleiter einfach mehr Spaß - und bislang war das in allen Spielrunden so, egal ob Stammrunde, neue Runde, diese oder jene Runde, zu Hause oder auf einer Con! Mal abgesehen vom Einhalten der Regeln - ja, es gibt einige Spieler, die tatsächlich sagen "Du bist der Spielleiter", aber es gibt mindestens genauso viele Spieler, denen das Einhalten der Regeln wichtig ist. Die nicht wollen, dass ein Abenteuer darauf aufbaut, dass Regeln ignoriert oder außer Kraft gesetzt werden. Meiner Meinung nach eine selbstverständliche Forderung! (Übrigens ein Grund, warum ich Rollenspiele bevorzuge, in denen Story-Manipulation in die Regeln integriert ist - gerne auch mit Player-Empowerment.)
Insofern ist es ja wohl mein gutes Recht als DSA-Spieler auch darauf hinzuweisen, dass ich gerne Abenteuer hätte, die meinen Geschmack was das angeht bedienen . Oder gibt es einen richtigen und einen falschen Geschmack, wenn es um DSA geht?
Ich fände übrigens immer noch interessant zu wissen, welche Abenteuer in den letzten Jahren frühere Fehler vermeiden sollen und vor allem wie. Abenteuer, die den DSA-Spielern gefallen haben, gab es ja schon früher. Mir gefielen als Spieler z.B. die Phileasson-Kampagne (alte Fassung), Jahr des Greifen und Staub und Sterne (alte Fassung) ausgesprochen gut. Aber ich fürchte, würde ich die heute noch mal spielen müssen... Wobei "Jahr des Greifen" sehr frei war - allerdings weiß ich nicht, inwiefern das am SL lag. Das Abenteuer-Thema gehört aber wohl auch eher in einen
vorhandenen Thread.