Autor Thema: [Dezember 2007] Was ist hier der Stand der Dinge?  (Gelesen 3964 mal)

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Offline Dom

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So, um auch mal was produktives zu machen: Ich versuche mal, den Stand der Diskussionen hier zusammenzufassen. Das große Problem dabei ist: Es gibt keinen allgemeinen "Stand der Dinge", sondern verschiedene Leute mit verschiedenen Ideen und verschiedenen Ansichten.

Vorweg vielleicht noch eines: Die bisherigen Diskussionen versuchen immer, Aussagen über alle möglichen Spielarten zu machen, d.h. alle Begriffe sind immer so definiert, dass auch SL-loses Spiel, mehrere Charaktere und andere "abgefahrene" Spielarten darunter passen. Daher ist der SL üblicherweise auch "nur" einer der Spieler, die eben die Rolle des Spielleiters innehat und damit ein paar ausgezeichnete Rechte und Pflichten bekommt. Eine interessante Idee wäre es vielleicht mal, für spezielle Spielarten zugeschnittene Theorien zu entwerfen bzw. die bestehenden Theorien auf spezielle Spielarten anzuwenden.

Darüberhinaus gilt noch: In den Theorie-Threads sollten alle Begriffe, über die geredet wird, am Anfang definiert werden. Diese Definition gilt dann innerhalb des Threads und es wird nicht darüber diskutiert.

Da ich natürlich unmöglich alles wissen kann, bitte ich, diesen Faden entsprechend zu ergänzen. Ich versuche mal, vor allem auf die Threads, die jetzt im Dezember eine gewisse Rolle gespielt haben, hier einzugehen und wie man einen Zugang finden kann.

Forge 1. Ein großes Thema ist sicherlich die Forge-Theorie. Die grundsätzlichen Ideen kann man Vermis Nussschale, meinen Theorieerklärungen und Georgios Glossar entnehmen.

Viele ältere Threads hier drehen sich darum, diese Theorie-Ideen zu (er-)klären. Ich persönlich halte den grundsätzlichen Aufbau auch für sehr sinnvoll, andere (z.b. 1of3) halten ihn für nicht sehr schlau.

Das Problem ist nun, wenn man etwas auf der Forge-Theorie aufbauen möchte (z.B. sie verfeinern oder einiges genauer erklären), kommt man nicht daran vorbei, zumindest grob die Bedeutung der wichtigsten Begriffe zu kennen. Wenn man die nicht kennt, kommt man natürlich nicht mit.

Forge 2. Auf dem Begriff des Lumley-Prinzip und des daraus resultierenden System-Begriffs haben sich 1of3, Dr.Boomslang und ich mal ausführlich Gedanken über den Begriff System gemacht. Die Ergebnisse können zusammengefasst in dieser Zusammenfassung nachgelesen werden. Wir haben dabei herausgearbeitet, wie man das System weiter unterteilen kann und welche Spielelemente man ausmachen kann. Wichtige Begriffe hier sind die W-Ebene, Rollenregister, implizite bzw. explizite Einigungen und Regeln.

Forge 3. Auf Basis von Forge 2 hat Dr.Boomslang diese Diskussion angefangen. Ich vermute mal, er will an dieser Baustelle weitermachen.

Forge 4. Auf Basis von Forge 1 diskutiert Gaukelmeister über den interessanten Zusammenhang zwischen gemeinsamen und individuellen Vorstellungsräumen. Unter anderem wurde die Frage diskutiert, wie Elemente vom IIS in den SIS gelangen und wie man den SIS am besten fasst. Für eine Ergebniszusammenfassung bin ich nicht tief genug im Thema ... hier bitte ich um eine Ergänzung.

offen 1. Ein Theman ohne Bezug zur Forge ist Die Abhängigkeit der Fiktion von Regeln. Hier gehts um die Frage, inwieweit Regeln die Fiktion gestalten. Letztendlich wurde festgestellt, dass zwar Designer irgendwelche Regeln mit einem bestimmten Zwecke entwickeln, dass dieser Zweck aber nicht die Fiktion gestaltet sondern die Regeln selber. Das bedeutet, wenn ein Designer sozusagen einen Fehler bei der Erstellung der Regeln macht, dann kommt hinterher was anderes raus, als das, was der Designer wollte.

offen 2. Auch ohne auf die Forge zurückzugreifen kann man sich fragen: Wie kann man Setting und Regeln trennen? Ok, ein bisschen basiert der Thread zwar auf der Forge-Theorie (Stichwort: SIS), allerdings findet man den Begriff des gemeinsamen Vorstellungsraumes auch in anderen Theorie-Gebilden (und er scheint mir überhaupt kaum anzweifelbar zu sein). Im Laufe der Diskussion sind verschiedene Ideen geäußert worden, die teilweise sehr schwierig zu verstehen sind. Trotzdem hat das ganze wenig mit Forge-Theorie zu tun.

Dieser Thread basierte zwar nicht ursprünglich auf "Die Abhängigkeit der Fiktion von Regeln", kann aber im Nachhinein als Nachfolgethread gesehen werden.

Kurze Ergebniszusammenfassung: Setting und Regeln gehen teilweise ineinander über. Es gibt Aussagen im Regelbuch, die man dem Setting zuordnen kann (wenn die Aussage auch ohne am Spieltisch benutzt zu werden etwas in der Vorstellung der Spieler bewirkt)  und solche, die man den Regeln zuordnen kann (wenn die Aussage eigentlich nur durch die Benutzung am Spieltisch eine Auswirkung auf die Vorstellung besitzt). Es gibt auch Mischformen, bei denen man versuchen kann, sie zu zerlegen. Dabei ist aufgefallen, dass Regeln und Setting zu unterschiedlichen Vorstellungen führen können, d.h. beide erzeugen erstmal quasi voneinander unabhängige Vorstellungen, die man während des Spiels versucht miteinander widerspruchsfrei zu verbinden. Das gelingt im Zweifelsfall nur durch Ausblenden von Setting oder Regel.

offen 3. Wolfenburgs Frage zu:Illusionismus ist eine Diskussion über den Begriff Illusionismus.

pragmatisch. 1of3 mag manche der Forge-Begrifflichkeiten nicht leiden (System, Creative Agenda) und denkt daher über RPG-Theorie vor allem in Bezug auf RPG-Design nach. Trotzdem sind seine Ideen im Wesentlichen mit dem Forge-Rahmen verträglich, die Definitionen stimmen allerdings natürlich nicht mehr zwangsläufig 1:1 mit denen aus den Forge-Themen überein. Er hat die Ideen im Wesentlichen in seinem Blog entwickelt, hat aber auch eine Zusammenfassung gepostet.

Ein Spezialthema zu 1of3's Theorie findet man im Thread Töpfern und Schwertkampf.


EDIT: Abschnittsreihenfolge korrigiert
EDIT2: ARGS! Die Abschnitte machen mich wahnsinnig :/ Jetzt stimmt es hoffentlich.
« Letzte Änderung: 22.12.2007 | 21:38 von Dom »

killedcat

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Re: [Dezember 2007] Was ist hier der Stand der Dinge?
« Antwort #1 am: 22.12.2007 | 23:14 »
Danke, da hast du dir aber Mühe gemacht.

 :d von mir!  :)

Offline Dom

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Re: [Dezember 2007] Was ist hier der Stand der Dinge?
« Antwort #2 am: 23.12.2007 | 07:14 »
Achja, eines noch: Alleine an der Kette Themen Forge 1, 2, 3 (wovon nur Forge 3 aktuelle ist) und den Bezügen der restlichen Themen zur Forge (ja, auch der Begriff "Illusionismus" stammt daher) kann man sehen, dass man auch ein Eröffnungsposting nicht so ohne weiteres verstehen kann. Aufgrund der Menge an Material ist es aber auch klarerweise unmöglich, ein weiterführendes Thema so zu starten, dass jeder damit was anfangen kann.

Das einzige, wirklich Forge-freie Thema ist übrigens das zur pragmatischen Theorie von 1of3.

Kinshasa Beatboy

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Re: [Dezember 2007] Was ist hier der Stand der Dinge?
« Antwort #3 am: 23.12.2007 | 12:46 »
Also dieser Thread hier hilft mir ganz erheblich weiter und ich danke sehr herzlich!!! Da hat sich die Mühe aus meiner Sicht gelohnt, denn anhand der Links und besonders des Dokuments verstehe ich mehr als bisher. Also noch mal: danke! Ansonsten fasse ich mal 3 Anregungen zusammen, die Beschäftigung mit Rollenspieltheorie in diesem Forum aus meiner Sicht allseits gewinnbringender gestalten könnte:


1. Weniger Fachbegriffe, mehr Pädagogik:

Habe Euren Text aufmerksam gelesen und fand ihn sehr hilfreich. Allerdings werden auf knapp 7 Seiten (also ohne die offenen Fragen) mehrere Dutzend Fachbegriffe eingeführt. Das ist in meinen Augen recht viel.

Ein etwas pisseliges, aber aus meiner Sicht gutes Beispiel: Der Begriff Fakten für Elemente des gemeinsamen Vorstellungsraums. Braucht man die Einführung eines zusätzlichen Begriffs oder kann man Elemente des gemeinsamen Vorstellungsraums nicht schlicht gemeinsame Vorstellungen nennen? Aus meiner Sicht erleichtern solche Vereinfachungen das Verständnis. Wenn das die Theorie nicht zu stark beschränkt und sich diese Beschränkung in einer Fußnote ausdrücken lässt: go for it. Das kann man natürlich anders sehen. Aber unter anderem an solchen Punkten zeigt sich ein Unterschied zwischen den eher technisch-naturwissenschaftlich orientierten Theoretikern und den eher sozial- und verhaltenswissenschaftlich orientierten Theoretikern nach meiner Ansicht.

Noch schnell nen weiteres Beispiel:
Zitat
Die Währungs-Ebene (W-Ebene) enthält alle für das Spiel notwendigen Werte
im weitestens Sinn. Elemente der W-Ebene werden Gauges genannt.
Es mag einen Sinn haben, in diesem Fall 4 verschiedene Fachbegriffe einzuführen. Aber mir erschließt sich dieser Sinn nicht und deshalb fällt mir das Verständnis schwer. Weshalb wird zwischen Währung, Wert und Gauge unterschieden? Weshalb wurde mit "Gauge" ein hochgradig ambiger Begriff gewählt? Wenn die W-Ebene alle Werte enthält, weshalb werden die Elemente nicht auch Werte genannt und die W-Ebene nicht entsprechend Werte-Ebene? Wie gesagt: vermutlich macht das durchaus Sinn. Wenn aber ein intuitives Verständnis für Begrifflichkeiten beim Lesen fehlt, fällt zumindest mir das Einprägen der Begrifflichkeiten schwer.


2. Aufgeschlossenheit für abseitigere Gedanken:

Neue Gedanken werden bisweilen etwas unsanft abgebügelt. Das ist nicht böse gemeint, aber führt durch die Form der Mitteilung bei den Abgebügelten schon mal zu Unverständnis oder gar Rückzug. Nehmen wir zum Beispiel mal den Einwurf von Turning Wheel zum Thema Psychodrama. Einige Leute haben Ihr Interesse erklärt, ich habe inhaltlich sekundiert. Dann kam von Fredi ein bestimmt nicht unfreundlich gemeinter Beitrag:
Zitat
Ich hab auch mal einen Psychologen getroffen. Wink Das sind ja die schlimmsten... Grin Und mir hat Psychodrama im Bezug auf Rollenspielen Null-Komma-Gar-Nichts gebracht. Nichts, übehaupt nichts. Im Gegenteil zu den Forge-Sachen. Tja, so unterschiedlich können die persönlichen Erfahrungen sein... Smiley
Kann nicht für Turning Wheel sprechen. Aber mir würde ein solcher Rundumschlag die Motivation zu eigenen Psychodramabeiträgen verhageln. Globales Lob kann man beitragen, Globalkritik sollte man aus meiner Sicht begründen. Das kann man anders sehen, aber dann gibts halt eventuell Beitragsschwund und schlechte Laune.


3.  Freundlicher Ton:

Der Ton gegenüber "Nicht-Eingeweihten" ist hier bisweilen (offenbar nicht nur meiner Meinung nach) etwas grob. Das führt zu den beschriebenen Wahrnehmungen von Elitarismus und Ausgrenzung und ist doch eigentlich überflüssig. Auch hier ein Beispiel: 1of3 postet eine Zusammenfassung seiner Blogs. Ist aus meiner Sicht ne klasse Idee. Mir fällt beim Lesen auf, dass man eventuell (im Sinne des obigen Punktes 1) etwas zusammenfassen könnte und ich poste eine in meinen Augen nicht unfreundliche Bemerkung. Als Antwort folgt eine für mein Verständnis vollkommen überflüssige Belehrung in unversöhnlichem Ton. Besser hätte ich gefunden, wenn anstelle einer solchen Belehrung tatsächlich konkret und konstruktiv auf den Vorschlag eingegangen worden wäre. Dazu ist natürlich niemand gezwungen, aber so verhagelt mir das die Lust die Lust an weiteren Beiträgen. Als weiteren Verbesserungsvorschlag für obigen Post von 1of3 hätte ich mir folgendes gewünscht: wenn ich es richtig verstanden habe, unterscheidet sich das Modell von 1of3 in einigen Details von Forge. Das hat bestimmt seine Gründe. Beim Verständnis des Modells würden aber zwei Dinge helfen: erstens eine Quellenangabe zu den Inhalten, die von anderen Autoren übernommen wurden und zweitens Hinweise auf Abweichungen von bestehenden Vorschlägen mit kurzer Begründung. Sonst ist es (vermutlich selbst für Theorieeingeweihte, die nicht beim Prozess der Modellentwicklung dabei waren) schwierig zu folgen.


So weit meine 5 Cent in das Phrasenschwein der Anregungen. Noch mal in Kürze:
- weniger Fachbegriffe (zur Not auch auf Kosten eines kleinen Teils der Aussagekraft)
- größere Offenheit für neue Ideen
- sozial angemesseneres Feedback.
« Letzte Änderung: 23.12.2007 | 13:04 von Kinshasa Beatboy »

Offline 1of3

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Re: [Dezember 2007] Was ist hier der Stand der Dinge?
« Antwort #4 am: 23.12.2007 | 13:32 »
Zitat
Habe Euren Text aufmerksam gelesen und fand ihn sehr hilfreich. Allerdings werden auf knapp 7 Seiten (also ohne die offenen Fragen) mehrere Dutzend Fachbegriffe eingeführt. Das ist in meinen Augen recht viel.

Ich distanziere mich mal von dem Ding. ;)

Kinshasa Beatboy

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Re: [Dezember 2007] Was ist hier der Stand der Dinge?
« Antwort #5 am: 23.12.2007 | 13:41 »
Gutes Beispiel. Ohne Dir derartiges unterstellen zu wollen, könnte man Deine Distanzierung folgendermaßen lesen:

"Was da drinsteht, ist Quatsch. Was Du für sinnvoll hälst, war für mich vor Jahren mal interessant. Die Druchdringungstiefe, die ich erreicht habe, wird sich Dir nie erschließen. Geh nach Hause."

Deshalb finde ich einige Zitate aus meinem obigen Post auch so wichtig, um eben solcherlei Missverständnisse zu vermeiden:

Zitat
Globalkritik sollte man aus meiner Sicht begründen.
...vor allem, wenn man als Mitautor aufgeführt wird.

Zitat
Besser hätte ich gefunden, wenn [...] tatsächlich konkret und konstruktiv auf den Vorschlag eingegangen worden wäre. Dazu ist natürlich niemand gezwungen, aber so verhagelt mir das die Lust an weiteren Beiträgen.
« Letzte Änderung: 23.12.2007 | 13:50 von Kinshasa Beatboy »

killedcat

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Re: [Dezember 2007] Was ist hier der Stand der Dinge?
« Antwort #6 am: 23.12.2007 | 13:52 »
Dann äußere ich mal Global-Lob, das ist einfacher  ;D

*verbeugt sich vor Kinshasa*

Freundlich, informativ und konstruktiv. Kritik wird fest geäußert, aber in versöhnlichem Ton. So können Posts auch aussehen. Ach ja: auch inhaltlich volle Zustimmung, obwohl ich durchaus den Eindruck habe, dass die Theoretiker neuen, abstrusen Gedanken aufgeschlossener sind / waren als die Meinung, dass das alte an der einen oder anderen Stelle vielleicht gar nicht so schlecht war. War glaub ich früher mal eine der 99 Todsünden eines Theoretikers, irgendwo nach "Widerworte äußern" und "Fragen: was ist eigentlich Foage?". (der letzte Satz war Humor, bevor mir das negativ ausgelegt wird)

Offline Drudenfusz

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Re: [Dezember 2007] Was ist hier der Stand der Dinge?
« Antwort #7 am: 23.03.2008 | 05:35 »
Ja, hübsche Zusammenfassung Dom, liest sich aber etwas wie ein Abschluß-Bericht.
Frage also an welchen Fronten besteht noch Theorie bedarf?
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Offline sir_paul

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Re: [Dezember 2007] Was ist hier der Stand der Dinge?
« Antwort #8 am: 20.05.2008 | 23:39 »
Hi Kinshasa,

du gibst dir ja wirklich Mühe hier zu moderieren, dafür erstmal  :d

Aber folgendes Zitat und deine Aussagen dazu finde ich etwas aus dem Zusammenhang gerissen:

2. Aufgeschlossenheit für abseitigere Gedanken:

Neue Gedanken werden bisweilen etwas unsanft abgebügelt. Das ist nicht böse gemeint, aber führt durch die Form der Mitteilung bei den Abgebügelten schon mal zu Unverständnis oder gar Rückzug. Nehmen wir zum Beispiel mal den Einwurf von Turning Wheel zum Thema Psychodrama.

Einige Leute haben Ihr Interesse erklärt, ich habe inhaltlich sekundiert. Dann kam von Fredi ein bestimmt nicht unfreundlich gemeinter Beitrag:

Zitat von: Ferdi
Ich hab auch mal einen Psychologen getroffen.  ;) Das sind ja die schlimmsten...  ;D Und mir hat Psychodrama im Bezug auf Rollenspielen Null-Komma-Gar-Nichts gebracht. Nichts, übehaupt nichts. Im Gegenteil zu den Forge-Sachen. Tja, so unterschiedlich können die persönlichen Erfahrungen sein...  :)

Kann nicht für Turning Wheel sprechen. Aber mir würde ein solcher Rundumschlag die Motivation zu eigenen Psychodramabeiträgen verhageln. Globales Lob kann man beitragen, Globalkritik sollte man aus meiner Sicht begründen. Das kann man anders sehen, aber dann gibts halt eventuell Beitragsschwund und schlechte Laune.

Also, zum ersten wurde mir durch die vielen Smileys schon mal sofort klar das diese Aussage mit nichten unfreundlich sein sollte.

Zweitens war sie, meineserachtens, eine angemessene (wenn auch überspitzt formulierte) Antwort auf die folgende Aussage von Turning Wheel:

Zitat von: Turning Wheel
Vor zwei Tagen habe ich einen Psychologen getroffen und mich mit ihm über Rollenspiel unterhalten und mir von ihm eine theoretische Einführung in die Psychodrama-Therapie geben lassen. Diese drei Stunden haben mich vermutlich weiter gebracht als 1000 Postings von Leuten die lieber immer nur von sich selbst reden statt anderen mal richtig zuzuhören.

Und natürlich waren mit den "Leuten die lieber immer nur von sich selbst reden" unsere Theorieverfechter gemeint. Das hört sich für mich doch auch stark nach Globalkritik an, oder etwa nicht? Da gilt für mich doch, wie ich in den Wald rufe, schallt es auch raus!

Also ich hoffe doch das es bessere Beispiele für die Ablehnung anderer Gedanken gibt, ansonsten verstehe ich die Aufregung hier nicht  wtf?

Gruss
sir_paul