Autor Thema: [provokante These]Powergamer gibt es nicht  (Gelesen 30999 mal)

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Offline Merlin Emrys

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #175 am: 23.01.2008 | 22:18 »
Ich sehe das Problem immer noch in der Zusammenlegung von Fehlverhalten im Spiel und der Optimierung des Charakters - des Seins.
Man kann auch mit guten Werten gut spielen; die Optimierung als solche ist nicht der entscheidende Punkt. Das Problem steckt hinter der Optimierung. Nämlich genau da, wo jemand die sozialen Aspekte als wesentlichen Teil des Spiels begreift, oder eben nicht begreift und nur ein "ich mag" und "ich mag nicht" kennt.

Ansonsten schließe ich mich noch einmal Kinshasa Beatboy an, vor allem dem letzen Beitrag.

Offline Rasumichin

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #176 am: 23.01.2008 | 22:23 »
Naja das halte ich für sehr grob vereinfacht.

Mich stört vor allem, dass viele hier den optimierenden und nach Herausforderungen strebenden Spieler mit jemandem gleichsetzen der sich egoistisch gibt und auf Spieler vs Spieler Konkurrenz aus ist.

Für mich sind das viel eher zwei Achsen (wenn man es so einfach darstellen möchte).
Optimierer der nach Herausforderung strebt <--> Nichtoptimierer dem Herausforderungen egal sind
Geselliger/Kooperativer Spieler <--> Egoistischer Spieler mit starkem Konkurrenzempfinden

Jeder kennt sicherlich aus eigener Erfahrung egomanische Charakterdarsteller die jede Menge Screentime für sich und NUR für sich haben wollen (inklusive Alleingängen und Drama Dialogen), sowie auch das diametrale Gegenteil: Den geselligen Optimierer der im Team die Herausforderung durch Abenteuer sucht (die meisten DnD Reinformer gehören dahin).

Bis hierhin volle Zustimmung.


Zitat
Es darf gerne weiter auf das RPG-Equivalent zum konservativen und patriachaischen Heuschrecken-Kapitalisten geprügelt werden. ;)

Einprügeln reicht nicht, man muss ein System schaffen, das diesem Treiben Einhalt gebietet.
Ein wettbewerbsfreies, politisch korrektes und völlig powergamersicheres Regelwerk.

Natürlich rede ich nicht nur, aondern lasse gleich Taten folgen :

Schlechtes Rollenspiel

(keine Angst, es heißt nur so, damit ich es mit dem Slogan "Kein Rollenspiel ist besser als Schlechtes Rollenspiel!!!" bewerben kann)

Regeln :

Alle Spieler SpielrInnen erzählen abwechselnd etwas zu einem Thema, auf das man sich vorher geeinigt hat, bspw. Einhörner.
Jede/r SpielerIn hat ne festgelegte Redezeit.
Wenn ein/e SpielerIn die gemeinsame Fiktion in für die MitspielerInnen fragwürdiger Weise fortschreibt, wird ein/e sechsseitige/r WürfelIn geworfen.
Wer die niedrigere Zahl würfelt, entscheidet über den Fortgang der gemeinsamen Fiktion (Unterwürfeln ist politisch korrekter als das von Machismo geprägte Erzielen möglichst hoher Werte).
Bei Gleichstand wird noch mal gewürfelt.
Würfeln beide SpielerInnen eine 1, haben alle gewonnen und es gibt Kekse.

Optionale Sonderregel :
Wenn böse Dinge passieren, die eine/n MitspielerIn zum Weinen bringen, gibt es auch Kekse, damit sich Alle wieder lieb haben.

So, Welt gerettet.

Eulenspiegel

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #177 am: 23.01.2008 | 22:24 »
Kenne nur Cthulhu, Dogs und GURPS3 im Detail. Bei Dogs stimme ich Dir zu. Da gehört PG aber nun mal auch so gar nicht zum Programm. Bei Cthulhu und GURPS3 kann ich Dir aber garantieren, dass Charaktere in ihrem Können ganz erheblich voneinander abweichen.
Also bei Cthulhu wäre ich interessiert, wie du da einen übermächtigen Char erstellst. (Ich meine jetzt nicht das D20, sondern das W100 Cthulhu.)

Bei Gurps3 stimme ich dir zu, dass es da einige Balancingschwächen gab, die vor allem bei den unterschiedlichen Kosten zwischen Generierung und späterer Steigerung entstanden.
Bei Gurps 4 ist dieses Manko jedoch beseitigt. Und wenn man dann nicht Gurps 4, sondern Gurps 4 Lite spielt, dann wurden auch alle Regeln entfernt, die zu unterschiedlichen Powerniveau führen könnten. (Es ist praktisch ein entschlacktes Gurps 4, wobei Gurps 4 bereits gegenüber Gurps 3 balancetechnisch im Vorteil ist.)
Die Regel gibt es kostenlos zum Download. Lies sie dir ruhig mal durch. Du wirst feststellen, dass es keine PG Lücken gibt und die PG-Lücken aus Gurps 3 geschlossen wurden.

Zitat
In den meisten Runden, in denen ich gerne mitspiele, sind optimierte Charaktere aber überhaupt gar nicht angesagt. Das muss ich nicht über irgendwelche formalen Absprachen herauskitzeln, sondern merke das im Normalfall bereits bei der Vorbesprechung.
Dann ist das Regelwerk überflüssig.
Sorry, wenn das hart klingt. Aber wozu brauche ich dann überhaupt noch ein Generierungssystem? Da liefe alles glatter, wenn man sich frei haus einfach den Char erstellt, den man haben möchte, ohne durch irgendwelche Generierungsregeln gegängelt zu werden.

Kinshasa Beatboy

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #178 am: 23.01.2008 | 22:36 »
Dann ist das Regelwerk überflüssig.
Sorry, wenn das hart klingt. Aber wozu brauche ich dann überhaupt noch ein Generierungssystem? Da liefe alles glatter, wenn man sich frei haus einfach den Char erstellt, den man haben möchte, ohne durch irgendwelche Generierungsregeln gegängelt zu werden.

Das klingt keineswegs hart. Genau wie von Dir beschrieben gehen wir auch vor. Kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen Charakter nach Generierungsregeln gebaut oder gar ausgewürfelt habe. Meistens läuft es bei uns eher so ab, dass sich die Spieler in Vortreffen mit dem SL einigen, was für ein Charakter mit was für einem Powerlevel gespielt wird. Je nach Regeln wird der Charakter dann von jedem Spieler gebaut, der SL schaut sich die fertigen Charaktere dann im Vergleich an und verteilt zum Balancing zwischen den Spielern noch nen paar Extrapunkte. Besonders den Gamisten hier dürfte das so gar nicht gefallen, aber wir haben da wunderbare Erfahrungen mit gemacht. Beim Steigern kann wiederum jeder das machen, was er möchte, aber der SL behält die Balance im Auge. Wir wechseln regelmäßig den SL und das System funktioniert wunderbar.

EDIT: Ums noch mal ganz klar zu machen: es darf gerne anders gespielt werden. Für unsere Runde ist aber das die beste Lösung.
« Letzte Änderung: 23.01.2008 | 22:38 von Kinshasa Beatboy »

Offline Crimson King

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #179 am: 23.01.2008 | 22:37 »
Erstaunlich, wie man über das Thema derartig ausschweifend diskutieren kann.

Für mich ist die Sache ziemlich simpel: die Spieler dürfen rumoptimieren wie sie wollen, solange der Charakter am Ende stimmig ist. Ich mag Systeme mit brauchbarem Balancing, damit die Powerlevel nicht zu weit auseinander laufen. Das Spiel wird sonst für den Spieler, der wegen mangelnder Systemkenntnis oder weil es einfach besser in die Vorstellung seines Charakters passt, schnell langweilig, weil er deutlich weniger Möglichkeiten hat.

Bei mir persönlich entsteht das Bild des Charakters, die Vorstellung seiner Persönlichkeit, seiner Wünsche und Ziele, nach Möglichkeit vor der technischen Erschaffung. Wenn ich leite, sorge ich dafür, dass die Spieler das möglichst genauso machen.

Wenn ich in einer Runde unstimmige Charaktere erlebe, bin ich schnell draußen, weil das mein Spielerlebnis zerstört. Dabei kommt es garnicht auf die Optimierung an, sondern auf die Stimmigkeit. Ein stimmiger, optimierter Charakter stört mich nicht im Geringsten.

Stimmigkeit ist übrigens ein softer, intuitiv erfasster Faktor (zumindest bei mir). Deshalb lohnt es auch nicht wirklich, darüber zu diskutieren und zu versuchen, Regeln aufzustellen, nach denen Stimmigkeit entscheidbar ist.

Da Powergamer nach Laws' Definition kein Interesse an Stimmigkeit haben, habe ich mit dem Spielertyp auch ein Problem.

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Offline Merlin Emrys

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #180 am: 23.01.2008 | 22:52 »
Dann ist das Regelwerk überflüssig.
Ein Teil zumindest. Allerdings eben nicht das ganze; der Hintergrundteil beispielsweise kann durchaus weiterhin wesentliche Ideen und Impulse liefern. Und auch der Konfliktlösungsteil kann weiterhin hilfreich sein; vor allem, wenn man die Regeln bei aller Liebe zum Rollenspiel doch nicht zu ernst nimmt. Und als Ideengeber ist auch in Blick in die vorgeschlagene Charakter-Generierung zuweilen ganz tauglich.

Kinshasa Beatboy

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #181 am: 23.01.2008 | 23:02 »
Mir scheint, es kristallisieren sich Grüppchen von bemerkenswert homogenen Meinungen heraus.

Der eine Teil betrachtet Optimieren/Minimaxen/Powergaming (jeweils mit anderen Konnotationen definiert) als wertvollen Spielanteil, der wichtige Impulse geben kann. Diese Spieler legen eher mehr Wert auf Regeltreue und das Lösen von Herausforderungen. Dazu zählen dannbeispielsweise Medizinmann und Jörg.

Der andere Teil betrachtet Powergamer eher als potentielle Störer des sozialen Friedens innerhalb der Gruppe. Diese Spieler legen scheinbar eher weniger Wert auf Regeln und mehr Wert auf Gequatsche. Dazu zählen Merlin und ich.

Fazit: Merlin, wo wohnste? Werde ab April wohl nach Bonn ziehen und suche noch ne freundliche Runde ohne Powergamer  ~;D

EDIT: Andererseits hörten sich eigentlich auch Jörgs Geschichten über Reign hier im Forum sehr interessant an. Wenn Du noch jemanden suchst und in der Nähe von Bonn wohnst, komme ich gern mal vorbei. Werde dann auch gern meinen Charakter nach allen Regeln der Kunst optimieren. Mir macht das durchaus Spaß  :headbang:
« Letzte Änderung: 23.01.2008 | 23:05 von Kinshasa Beatboy »

Offline Rasumichin

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #182 am: 23.01.2008 | 23:04 »
Da Powergamer nach Laws' Definition kein Interesse an Stimmigkeit haben, habe ich mit dem Spielertyp auch ein Problem.

Wo steht das?

Hier noch mal die laws'sche Definition :

Zitat
The Power Gamer wants to make his character bigger, tougher, buffer, and richer. However success is defined by the rules system you're using, this player wants more of it. He tends to see his PC as an abstraction, as a collection of super powers. He pays close attention to the rules, with a special eye to finding quirks and breakpoints he can exploit to ge large benefits at comparatively low costs. He wants you to put the "game" back in the "roleplaying game", and to give him good opportunities to add shiny new abilities to his character sheet.

Da steht : "He tends to see his PC as an abstraction, as a collection of super powers."

Er neigt nach Laws dazu, die Werte in den Vordergrund zu stellen.
Eine allgemeine Aussage, Powergamern sei Stimmigkeit egal, kann ich da nicht herauslesen und sie ist in der Praxis bei einer nicht-pejorativen Verwendung des Begriffs Powergamer auch nicht haltbar.

Kinshasa Beatboy

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #183 am: 23.01.2008 | 23:12 »
@ Rasu:

Ihr Powergamer seid aber auch empfindlich, was vermutetes Unterbuttern angeht. Haben die DSA-seitigen "Auf ein Wort"-Tiraden Wirkung hinterlassen? Könnte das durchaus verstehen, denn das war ja jahrzehntelang ein recht irrationales Gewäsch.  ;D

Offline Rasumichin

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #184 am: 23.01.2008 | 23:20 »
@ Rasu:

Ihr Powergamer seid aber auch empfindlich, was vermutetes Unterbuttern angeht. Haben die DSA-seitigen "Auf ein Wort"-Tiraden Wirkung hinterlassen? Könnte das durchaus verstehen, denn das war ja jahrzehntelang ein recht irrationales Gewäsch.  ;D

Ich würde das nicht so sehr auf den berüchtigten "Krokotext" beziehen, aber Gutes Rollenspiel nach der Vorväter Art hat in Deutschland leider noch immer einen schlechten Ruf (gut, in den USA auch ["Roleplay vs Rollplay"], aber in kleinerem Ausmaß).
Da Gegenposition zu beziehen, ist doch selbstverständlich, die Gegenseite war in diesem Thread ja auch nicht zimperlich.
Angegriffen fühle ich mich durch solche freundlichen Schlagabtäusche aber nicht, mich unterhält sowas eher.

WitzeClown

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #185 am: 23.01.2008 | 23:23 »
Da Gegenposition zu beziehen, ist doch selbstverständlich, die Gegenseite war in diesem Thread ja auch nicht zimperlich.
Angegriffen fühle ich mich durch solche freundlichen Schlagabtäusche aber nicht, mich unterhält sowas eher.

Stimme ich zu. Empfinde ich auch so.

Hier (im Forum) sind ja zum Glück eher Leute mit einem...naja sagen wir...moderaten Missionseifer vertreten.

Offline Arkam

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #186 am: 23.01.2008 | 23:45 »
Hallo zusammen,

unabhängig vom Powergamer nervt es mich als Spieler wenn man in der Generierungs- und Vorbereitungsphase nicht mit mir spricht und dann beim Beginn des Abenteuers anfängt über meinen Charakter oder das viel zu harte Abenteuer herzuziehen.
Wer etwas von mir möchte soll gefälligst sein Maul aufmachen und zwar so das ich ihm das nicht direkt wieder mit einem harten Gegenstand ausfüllen möchte.

Rollenspiel ist ein zeitintensives Hobby. Ich erwarte von meinen Mitspielern eigentlich das sie zumindest die grundlegenden Regeln beherrschen. Wenigstens in meiner Runde gibt es da sehr unterschiedliche Ausprägungen. Das reicht vom Spieler der nach kurzer Rekapitulation am Spielabend wieder die Spielregeln beherrscht, über die Spieler die die Regeln beherrschen denen aber entweder die speziellen Regeln für ihren Charakter unbekannt sind oder denen das Potential ihrer Fähigkeiten nicht bekannt ist, über die Leute die alles wissen was zu ihrem Charakter gehört, die Leute die das System kennen, die Leute die System und Hausregeln kennen und die Krönung die Leute die System, Hausregeln, Regel- und Quellenwerke die der Spielleiter noch nicht kennt kennen und auch noch die FAQs der wichtigsten Internetforen durchstöbern.
Erfahrungsgemäß gilt auch je mehr Zeit jemand investiert destso mehr Zeit wird er auch beim Spielen einnehmen. Wenigstens in meiner Runde ist das der Fall. Wo andere Leute schon Kaffe trinken oder gar schlafen spielt der harte Kern eben noch weiter schließlich hat man auf diese paar Stunden hin auch regelrecht gearbeitet.

Die Leute die nicht optimierte Charaktere haben und deshalb mit ihren Charakteren nicht zum Zuge kommen bekommen in unserer Runde mehrstufige Unterstützung.
Unser Regelkenner Nr.1 gibt gerne zu allen Arten von Charakterkonzepten optimierten Rat. Auch Nebenbedingungen werden gerne mitbedacht. Es die eigene Verantwortung hinter dem Charakterkonzept zu stehen und einzusehen das man teilweise eben nur eine Nebenrolle spielt. Ein Wissenschaftler in einem kampforientierten System mit Riesenkampfrobotern wird nun Mal nur eine kleine dann aber eine wahrscheinlich alleinige Spielzeit bekommen.
Wem immer es auffählt gibt auch gerne Hinweise darauf welche Charakterfähigkeit man jetzt anwenden könnte. Ich gebe zu das passierts elten weil in unserer Runde eigentlich davon ausgegangen wird das man den eigenen Charakter und seine Fähigkeiten kennt aber gerade Charaktere mit Magie bekommen schon Mal Hinweise.
Wenn ein Charakterkonzept in die Binsen gegangen ist und der Spieler keinen neuen Charakter erstellen möchte kann der alte redesignt werden. Ist der Schritt zu radikal kann man über das freischalten von Vorteilen vielleicht den Charakter auf das restliche Gruppenniveau bringen. Findet man da auch nichts so wird über die Ausrüstung, bei Fantasysystemen gerne auch magische Ausrüstung versucht einen Ausgleich zu schaffen.

Wer nichts davon an nimmt aber trotzdem weiter jammert der darf dann zu recht Weini - wie schön den Begriff kannte ich noch gar nicht bezeichnet werden.

Gruß Jochen
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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #187 am: 24.01.2008 | 01:09 »
@Jörg
mir fällt ein großer Unterschied auf, zwischen dem was ich hier von dir lese und dem was ich in der testrunde auf der Spielemesse gesehen habe.
ich bezweifle, dass Du jemals in der rolle des nervenden powergamers stecken wirst, da Du auch bei monologen unterhaltsam bist (was ein großes Kompliment ist).

@eulenspiegel
Zitat
Das ist doch egal. Wieso sollte man Leuten, die die Augen wegen der Coolness wollen diese erlauben und den Leuten, die die Augen wegen der zusätzlichen Punkte wollen, verbieten?

Der Grund, warum der Char so ist, ändert doch nichts daran, wie der Char ist.
Nein, ist es nicht. es kommt auf die rezeption in der gruppe an.
und da muss ich mich selbst zitieren...
kurz: Der ton macht die Musik. Wenn derjenige nur Punkte schinden möchte wird das Punkteschinden angeklagt.
Wenn er flair haben möchte, gibt es keinen anlass.
Weiter oben stehts schöner.
Bei dem einem ist das papier Träger der Kristallaugen, bei dem anderen der charakter (im vorstellungsraum der mIspieler)


mittlerweile glaube ich garnicht mehr, dass ihr zu den nervigen PG gehört.
ich glaubem, dass euch
a)einige schlechte erfahrungen fehlen/ihr verwühnt seid
oder
b) wir wie Medizinmann sagte von zwei versch. Dingen sprechen.

Das Vermeiden von Fehlsteigerungen steht zum PG, wie das Können zum "profilieren".
(letztere mag man nicht)

sers,
Alex

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #188 am: 24.01.2008 | 08:36 »
Naja das halte ich für sehr grob vereinfacht.

Mich stört vor allem, dass viele hier den optimierenden und nach Herausforderungen strebenden Spieler mit jemandem gleichsetzen der sich egoistisch gibt und auf Spieler vs Spieler Konkurrenz aus ist.
Deswegen bin Ich ja so für eine unterscheidung zwischen Typ A (dem Min/Maxer) und Typ B dem (bösen) Powergamer
Denn Ich bin genau wie Kinshasa gegen Powergamer ,die anderen den Spass verderben
(und auch gegen Weinis ,die mir vorhalten wollen,wie Ich zu spielen hab.Das fällt auch unter Spass verderben)

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #189 am: 24.01.2008 | 09:00 »
Deswegen bin Ich ja so für eine unterscheidung zwischen Typ A (dem Min/Maxer) und Typ B dem (bösen) Powergamer
Denn Ich bin genau wie Kinshasa gegen Powergamer ,die anderen den Spass verderben
*Hüstel*
Typ A ist der Powergamer (diese Def. kommt der von Laws recht nahe), Typ B ist der Munchkin.

Ansonsten - ich weiß nicht, ob es schon geschrieben wurde und ich bin zu faul, den ganzen Thread zu lesen - ist Powergaming nach der Laws'schen Definition per se erstmal nichts schlechtes. Daß der Powergamer dann auch noch andere Macken haben kann (z.B. anderen das Spotlight stehlen) steht auf einem ganz anderen Blatt.

Außerdem gibt es sicherlich auch Gruppen, bei denen Powergaming nicht in die Konstellation passt. In einer Runde halb-freeformender, Golden-Rule-verehrender Stimmungsspieler wird jemand, der Spaß am Optimieren seines Chars und am Würfeln hat sicherlich fehl am Platz sein. Und umgekehrt. So what?

Offline Medizinmann

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #190 am: 24.01.2008 | 09:04 »
Der Munchkin ist Typ C. der ist noch Schlimmer als der Powergamer ,da er sich nicht mehr an die Logik hält sondern nur noch an den Wortlaut(also jemand der einen Querschnittsgelähmten spielt und zusätzlich Punkte für den Nachteil :"Unfähigkeit Tanzen" bekommen will )

Ich sagte/schrieb ja schon Robins Definition ist OK,aber nicht genug

HouHouka
Medizinmann

Offline Crimson King

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #191 am: 24.01.2008 | 09:16 »
Er neigt nach Laws dazu, die Werte in den Vordergrund zu stellen.
Eine allgemeine Aussage, Powergamern sei Stimmigkeit egal, kann ich da nicht herauslesen und sie ist in der Praxis bei einer nicht-pejorativen Verwendung des Begriffs Powergamer auch nicht haltbar.

Es sind genau solche Klugscheißereien, die den Thread trotz eines eigentlich simplen Themas am Leben erhalten.

Es ist vollkommen bedeutungslos, ob für den Powergamer Stimmigkeit egal oder lediglich zweitrangig ist. In beiden Fällen ist er eben bereit, Stimmigkeit für ein besseres Powerlevel über Bord zu werfen. Oder aber: wer lediglich im Rahmen der Stimmigkeit optimiert, ist kein Powergamer, da er offensichtlich andere Schwerpunkte setzt.

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #192 am: 24.01.2008 | 09:47 »
Deswegen bin Ich ja so für eine unterscheidung zwischen Typ A (dem Min/Maxer) und Typ B dem (bösen) Powergamer
Denn Ich bin genau wie Kinshasa gegen Powergamer ,die anderen den Spass verderben
(und auch gegen Weinis ,die mir vorhalten wollen,wie Ich zu spielen hab.Das fällt auch unter Spass verderben)

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Wir sind da vollkommen einer Meinung. Zwischen dem Minimaxer und dem bösen Powergamer kann man gerne unterscheiden. Reine Munchkins gibts wohl eher nicht.

Dennoch scheint mir auf der Basis meiner bisherigen Rollenspielerfahrungen berichtenswert, dass ein auffälliger Zusammenhang zwischen der Tendenz zum Minimaxing/Powergaming einerseits und mangelhafter sozialer Kompetenz andererseits zu bestehen scheint. Das trifft auf die Diskussionsteilnehmer hier nach meinem Eindruck nicht zu (und eine solche Wertung würde mir natürlich auch gar nicht zustehen).

Diesen Umstand haben scheinbar aber auch andere Leute festgestellt und daher stammen vielleicht einige der Vorbehalte gegen Powergamer. Insbesondere die Unfähigkeit zu bemerken, dass einige Spieler eben keinen kompetitiven Charakterbau oder über Werte dominierende Mitspieler wünschen, halte ich da neben einigen weiteren Punkten für wichtig.

Offline Merlin Emrys

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #193 am: 24.01.2008 | 10:32 »
*Hüstel*
Typ A ist der Powergamer (diese Def. kommt der von Laws recht nahe), Typ B ist der Munchkin.
Wer schreibt das vor? Sprache funktioniert anders; sogar wenn mal jemand die Begriffe für einen bestimmten Raum so definiert hat, kann er doch nicht erzwingen, daß es außerhalb dieses Raums gilt.
Das "Powergamer" nicht notwendigerweise negativ besetzt ist, habe ich ja schon angemerkt; insofern ist eine Aufteilung in "guter Powergamer" und "schlechter Powergamer" vielleicht hilfreich. Trotzdem ist es der Begriff für dies Phänomen.

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #194 am: 24.01.2008 | 10:42 »
Wir haben hier also 2 Parteien:
a) Man kann auch, obwohl man sich an Regeln hält, anderen den Spielspaß nehmen und zwar durch Powergaming.
b) Wenn andere keinen Spaß haben, weil jemand minmaximiert ist es ganz alleine seine Schuld und er soll die Hilfe des PG annehmen, um sich nicht den abend durch Neid zu verderben.

Ich schließe mich  hierbei Medizinmann an:
Deswegen bin Ich ja so für eine unterscheidung zwischen Typ A (dem Min/Maxer) und Typ B dem (bösen) Powergamer
Der Munchkin ist Typ C. der ist noch Schlimmer als der Powergamer ,da er sich nicht mehr an die Logik hält sondern nur noch an den Wortlaut(also jemand der einen Querschnittsgelähmten spielt und zusätzlich Punkte für den Nachteil :"Unfähigkeit Tanzen" bekommen will )

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alex

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #195 am: 24.01.2008 | 10:58 »
Ich sehe das Problem eher in der Teamfähigkeit.
Es gibt teamfähige Spieler, sowohl Powergamer als auch bei anderen Spielerarchetypen. Und es gibt teamunfähige Spieler, sowohl Powergamer als auch bei anderen Spielerarchetypen.

Teamfähige Spieler setzen das Ziel: Maximaler Spaß für die gesamte Spielgruppe.
Teamunfähige Spieler setzen das Ziel. Maximaler Spaß für mich.

Beide Annahmen hängen aber nur an der Teamfähigkeit (und an der harperts bekanntlich allgemein in D), nicht an der Spaßquelle.

Offline JS

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #196 am: 24.01.2008 | 11:04 »
Jetzt wiederholen sich aber viele Aussagen nun schon zum dritten Mal.

Teamfähigkeit: Vielleicht liegt es ja auch daran, daß viele Teams so schlecht sind?
;)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #197 am: 24.01.2008 | 11:12 »
Da hier eh, zwei bis drei Unterhaltungen parallel geführt werden passt des schoa.

@schlechte Teams
Was genau meinst du?

für mich ist im Moment eigentlich alles gesagt.
sers,
Alex


Edit:

Antwort zur Frage ein Post weiter:
Der sinn kann darin liegen, dass alle Beteiligten die aussage für den Kernpunkt halten u das der "gegenseite" klarmachen wollen.
« Letzte Änderung: 24.01.2008 | 11:37 von Destruktive_Kritik »

Offline JS

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #198 am: 24.01.2008 | 11:18 »
Damit meinte ich, daß ich sowohl in Uni als auch Job als auch Spielerunden die Erfahrungen machte, daß viele gute Leute nicht wirklich teamfähig waren, weil die Teams so grottenschlecht gewesen sind. Arbeiteten bzw. spielten sie wiederum mit richtig guten Leuten zusammen, waren sie plötzlich bemerkenswert teamfähig.
Das war also nur eine Replik auf die angeblich schlechte Teamfähigkeit gerade der Deutschen.

PS: Worin besteht eigentlich der Sinn im dreimaligen Wiederholen derselben Aussagen innerhalb von drei parallel laufenden Unterhaltungen im selben Thread? Also... Der Sinn jenseits davon, den Lesern zu zeigen, wozu Forengespräche in der Lage sind und daß viele Menschen gerne viel und häufig tippen.
 ::)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Ein

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #199 am: 24.01.2008 | 11:25 »
Es gibt viele Leute, denen es nur um die Optimierung ihres Eigennutzens geht, das sind die Leute die Stören, ob das nun Powergamer, Buttkicker, Method Actors oder sonsties sind, ist dabei vollkommen irrelevant.

Desweiteren gibt es viele Leute, die lieber andere arbeiten lassen, anstatt sich im fairen Verhältnis mit einzubringen. Da wird dann erstmal von anderen verlangt, dass diese an sich arbeiten, bevor erstere bereit sind, an sich selbst zu arbeiten.

Genau das ist, was Jörg vor einigen Seiten mt seinem Trainerbeispiel meinte. (Das ich iÜ äußerst treffend finde.) Wenn alle zusammenhalten und gemeinsam Spaß haben wollen, dann ist es egal was für Spielstil-Archetypen sie bedienen. Die Gruppe als ganzes will Spaß haben, denn Spaß=Erfolg.

@JS
Widerspruch. Es gibt durchaus Leute, und nicht zu wenige, die nicht teamfähig sind. Oft handelt es sich dabei um eine Miotivationsfrage. Also nicht gewillt zu sein, sich voll einzubringen und gemeinsam zu arbeiten. Ich habe es auf Deutschland beschränkt, da ich nciht weiß inwiefern in anderen Ländern mit konsensorientierten Sozialstrukturen der Fall ist.