Autor Thema: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?  (Gelesen 13106 mal)

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Offline Funktionalist

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #50 am: 24.01.2008 | 14:20 »
@Henrik
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Preacher

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #51 am: 24.01.2008 | 14:25 »
@Henrik
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Offline Timo

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #52 am: 24.01.2008 | 14:25 »

Das ist aber nur die halbe Miete - es erklärt aber nicht, wieso die Schnittmenge zu Jazzfans oder auch Anhängern komlexer Elektonischer Musik nicht genauso groß ist. Oder warum die Schnittmenge im Bereich "Classic/True Metal" am größten ist, im Bereich Thrash/Death/Grundcore aber nicht.

Von daher denke ich, daß auch der von Ein angesprochene Aspekt mit eine Rolle spielt: Es ist auch mit eine Altersfrage.

Woher weisst du, dass die Schnittmenge nicht genauso gross ist?
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Offline Adrian

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #53 am: 24.01.2008 | 14:27 »
Interessantes Thema - gerne möchte auch ich etwas SenfTM (Wahrnehmung) dazugeben.

Als ich mit Rollenspiel angefangen hab, so um ´88 - war ich bereits "MetalHead" (ManOWar, Metallica, AC/DC, Blind Guardian, Slayer usw.).  :headbang:
Die Kumpels mit denen man rumhing waren größtenteils ebenfalls der Musikrichtung zugeneigt - mit denen spielte man dann halt auch RPGs.
Das führte bei  uns dazu das als Hintergrundmusik klarerweise auch "bombastischer" Metal lief. Und die Kumpels die vorher keinen Zugang zu Metal hatten, meinten sogar das zu Rollenspiel (+Tabletop) einfach Metall gehören müsse - sonst kommt bei ihnen keine Stimmung auf.
Man wird älter und verteilt sich auf Deutschland (Studium, Ausbildung, Arbeit), gründet neue Spielrunden und - oh Wunder - hört immer noch Metal.
Zwar läuft mittlerweile nicht nur Metal im Hintergrund, schliesslich will man mit der Musik das entsprechendes Ambiente unterstreichen welches gerade auch im Spiel angesagt ist, aber im großen und ganzen aktzeptieren alle Spieler meiner Runden die Musik.

Soviel zu meinen 2Cent.
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Kinshasa Beatboy

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #54 am: 24.01.2008 | 14:27 »
Auf einem Klassik- oder Jazzkonzert dürften IQ und Bildungsniveau in Schnitt tatsächlich höher sein. Im Bereich der Populärmusik allerdings denke ich auch, dass Metal spitze ist. Du kannst zum Vergleich gerne mal auf ein Wolle-Petry oder Britney-Spears-Konzert gehen.

Stormbringer

Ob der IQ jetzt bei nem Metal-Konzert im Schnitt größer ist als bei den von Dir genannten Henry Cow, wage ich mal zu bezweifeln. Vielleicht haben wir aber auch unterschiedliche Vorstellungen von Pop. Auch bei Blumfeld oder der ganzen Hamburger Schule würde ich, vollkommen wertungsunabhängig, erst mal auch keinen geringeren IQ erwarten.

Insbesondere bei Napalm Death gabs ansonsten ja extreme Verbindungen zum Free Jazz. Soweit ich weiß, hat beispielsweise der geniale Fred Frith von Henry Cow genau wie jemand von Napalm Death bei Naked City mitgespielt. Außerdem würds mich wundern, wenn Napalm Death nicht schon in den fettesten Museen der Welt, inklusive Louvre, Metropolitan und MoMA, gespielt hätten. Dass da dann recht wenige Vollhirnis hingehen, sondern eher die vielleicht etwas verschrobene, aber bestimmt nicht blöde Jazz-Avantgarde, würde mich nicht weiter wundern.

Plansch-Ente

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #55 am: 24.01.2008 | 14:30 »
Es sind eben sehrwohl klassische Kompositionsmuster zu hören! DARUM ging es...

Offline Tequila

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #56 am: 24.01.2008 | 14:35 »
Auf einem Klassik- oder Jazzkonzert dürften IQ und Bildungsniveau in Schnitt tatsächlich höher sein.

Bildungsniveauu vielleicht, Gehaltsniveau bestimmt, IQ wäre ich mir nicht so sicher...

Offline Rasumichin

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #57 am: 24.01.2008 | 14:36 »
Was mir persönlich auffällt, ist dass ich besonders wenige Jazz-, Punk- und Klassik-Hörer kenne, die Rollenspieler sind.

Ich habe schon in Gruppen gespielt, die neben dem einzigen rollenspielenden Metaller in meinem persönlichen Bekanntenkreis ausschließlich aus Punk- und Klassikhörern bestanden.

Gut, ich habe auch generell einen stark Punk- und Ska/Rocksteady-affinen Freundeskreis, das mag das erklären.
Andererseits kenne ich haufenweise Metaller unter denen sich, wie gesagt, nur ein einizger (Ex-)RPGler befindet.

Jazzer kenne ich nur wenige, aber die haben auch alle keine Zeit für RPGs, weil sie nur mit Mucke machen, aufnehmen oder im Proberaum Bier trinken beschäftigt sind, wenn sie nicht Musik studieren.

Persönlich habe ich mit Metal jenseits von alten Metallica- oder manchmal Motörhead-Alben nichts am Hut und ziehe Punk, Ska, Indie und HipHop vor, mit eklektischen, wenn auch sehr selektiven Ausflügen in andere Genres.

Preacher

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #58 am: 24.01.2008 | 14:38 »
Woher weisst du, dass die Schnittmenge nicht genauso gross ist?
Das ist eine reine Spekulation, eine gefühlsmäßige Abschätzung auf der Basis der Rollenspieler die ich kenne und ihres Musikgeschmacks.
Und offensichtlich sieht das zumindest der Threadersteller ähnlich.

Wenn Du da andere Erfahrungen hast, dann glaub ich dir das gerne.

Am liebsten wäre es mir aber, wenn da jemand mit belastbaren Zahlen ankäme, damit man da nicht weiter spekulieren muss.

Es sind eben sehrwohl klassische Kompositionsmuster zu hören! DARUM ging es...
Welche? Und wo?
Und nochmal. Die Abwesenheit solcher Muster macht die Mucke ja nicht schlechter. Meshuggah zum Beispiel sind ganz grandios, aber die zeigen der Harmonielehre zum Beispiel ganz bewusst und mit Absicht den Finger. Und Napalm Death setzen nun auch nicht gerade auf Konsonanz. Die Stärken dieser Musik liegen an anderen Stellen und gerade Stücke von Death oder Morbid Angel sind ausgesprochen anspruchsvoll.

Offline Minne

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #59 am: 24.01.2008 | 14:42 »
Ich versuch mich mal als Hobbysoziologe : Rollenspieler neigen (Achtung, nur eine Tendenz!) dazu Leute zu sein, die ihrer eigenen mittelständischen Lebenswelt, welche in der Regel wenig spannend und wirtschaftlich weitgehend gesichert, sowie häufig mit einer langweiligen oder nicht als sinnvoll empfundenen Tätigkeit (Schule, BWL-Studium, wassweisich) verbunden ist, eine bonbonbunte oder aufregend düstere Phantasiewelt entgegenzusetzen in die man sich kollektiv hineinversetzt. Ich glaub man kann sagen, dass das sowas wie ein Versuch ist die Entfremdung die die Menschen in unserer Gesellschaft erfahren in der kleineren sozialen Basis zu überwinden und ein als farblos oder sinnlos empfundenes Leben mit "Magie" zu füllen. Dem Nihilismus und Funktionalismus der Gegenwart werden so Pseudowerte wie "authenzität", "phantasie", "heldentum" oder sowas entgegengesetzt.(Wobei man erstaunlich viel von der oft als feindlich betrachteten Außenwelt in das Spiel hineinträgt, wenn ich mir mal die DSA-Bürokratie anschaut, aber das nur am Rande. Und auch ein teilweise schon wieder sehr ambivalentes Verhältnis zu den eben von mir Aufgezählten Werte hat, ohne dass man deren Faszination überwinden könnte) Im Grunde ist das ein ziemlich romantischer Moment, diese Sehnsucht nach dem fernen Aventurien, das man ja doch nie *wirklich* betreten kann, der oberflächliche Rückgriff auf alles was irgendwie mystisch und geheimnisvoll ausschaut - als Gegenwelt zur eigenen Wirklichkeit. Naja, und warum jetzt Metal? Weil Metal, also speziell klassischer Metal, Hard Rock, Powermetal das genauso auch tut. Mystik, Geheimnis, Gewalt die man aus eigener Erfahrung meist kaum kennt, Pathos und Kitsch. Klassisches Rollenspiel und Powermetal - das passt wie die Faust aufs Auge. Im übrigen glaube ich kaum, dass Rollenspieler überdurchschnittlich intelligent sind. Gut, vielleicht am Bundesdurchschnitt, aber Rollenspieler entstammen ja auch in aller Regel dem bildungsbürgerlichen Mittelstand, welcher ja allgemein besser ausgebildet ist als die prekären Schichten. Mehr ist da aber imho nicht dran.

Bevor mich jetzt jemand wegen dieser eher negativen Einschätzung angreift : Da ist auch viel selbstkritik mit drin.  :P

Ach jetzt kommen die ganzen Metaljünger die sich selbst beweihreuchern wie anspruchsvoll Metal doch sei. (jaaa, komm, erzählt mir nix, ich hab selbst hunderte Metalalben auf Platte, ich kenn die ganze Palette und hab Haare bis über die Schultern) Ich sag euch was : Ein guter Metalsong besteht aus 2-3 eingängigen Riffs, vier-fünf Sekunden Solo und zwei Drumpatterns mit nem gelegentlichen Fill-In. Klassische Kompositionsmuster? Strophe, Refrain, Solo? Ab und zu ne klassische Kadenz? Wie aufregend! Vieles was am Metal toll ist kam doch erst aus dem Blues und das ist gut so. Man kann sich natürlich auch Malmsteem oder so Shizzle reintun, aber mal ganz ehrlich, welche große Masse der ach so kultivierten Metal-Hörer tut das schon? Und wenn es mir von vornerein um anspruchsvolle Kompositionen geht, warum nicht gleich Bach, Schostakowitsch oder Mahler?

Das ist was, was ich an der Metalszene nicht mag, diese Leute die meinen ihre Musik müsse den Kriterien irgendwelcher literatursammelnder Bildungsbürger oder Musikdozenten aus der Akademie genügen, dabei ist die Kultur für diese Leute doch in erster linie eins : Statussymbol.
« Letzte Änderung: 24.01.2008 | 14:44 von Utopist »

Offline Crimson King

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #60 am: 24.01.2008 | 14:45 »
Ob der IQ jetzt bei nem Metal-Konzert im Schnitt größer ist als bei den von Dir genannten Henry Cow, wage ich mal zu bezweifeln.

Ich auch. Allerdings sind Henry Cow keine Populärmusik. Die gesamte Art Rock-Schiene zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass man den Rock aus dem Mainstream herausheben als eigenständige Kunstform positionieren will. Da landet dann zwangsläufig das Bildungsbürgertum zusammen mit ein paar geisteswissenschaftlichen Studenten auf dem Konzert (Vorsicht, überspitzt).

Ich mag die übrigens. ;)

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #61 am: 24.01.2008 | 14:45 »
@Utopist:
:d
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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #62 am: 24.01.2008 | 14:47 »
Es sind eben sehrwohl klassische Kompositionsmuster zu hören! DARUM ging es...

Death strotzt vor Takt- und Tonartwechseln und Disharmonien. Die greifen sich jede Tonleiter, die sie kriegen können, wen interessieren Dur und Moll. Sowas findest du in klassischer Musik vor Beginn des 20. Jahrhunderts doch eher selten.

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Offline Kardinal Richelingo

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #63 am: 24.01.2008 | 14:48 »
in unserer gruppe hört keiner metal (mehr) bzw. wenn überhaupt nur am rande. mit dem alter kommt eben auch der musikgeschmack ;)
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Offline Vash the stampede

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #64 am: 24.01.2008 | 14:51 »
Ich entdecke andauernd neue Musik. Und das ist toll! ;D
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Offline Adrian

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #65 am: 24.01.2008 | 14:51 »
@Kardinal Richelingo
Wie? Ihr werden immer jünger  wtf?












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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #66 am: 24.01.2008 | 15:14 »
Death strotzt vor Takt- und Tonartwechseln und Disharmonien. Die greifen sich jede Tonleiter, die sie kriegen können, wen interessieren Dur und Moll. Sowas findest du in klassischer Musik vor Beginn des 20. Jahrhunderts doch eher selten.
Vorsicht, sonst isser wieder beleidigt.

Und wenn es mir von vornerein um anspruchsvolle Kompositionen geht, warum nicht gleich Bach, Schostakowitsch oder Mahler?
Oder Steven Wilson, Robert Fripp, Miakel Åkerfeldt, Chuck Schuldiner, Steve Hackett, Neal Peart, Maynard Keenan, Devon Graves, Dan Rock/ Brian McAlpine...
Alles Leute, die ausgesprochen anspruchsvolle Kompositionen geschaffen haben. Gibbet auch im Metalbereich (wenngleich von der Auzählung nicht alle dem Metal zuzuordnen sind). Allerdings orientieren sich die meisten davon nicht an klassischen Mustern ;)

Plansch-Ente

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #67 am: 24.01.2008 | 15:28 »
@Hendrik: Zu sowas sag ich einfach mal nichts...

@Stormbringer: Natürlich gibt es solche Songs. Aber das zu pauschalisieren halte ich für falsch.

Offline Crimson King

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #68 am: 24.01.2008 | 15:37 »
Ja, Death Metaller benutzen *auch* klassische (oder sagen wir herkömmliche) Klangmuster. Vergleich das, was die so spielen, trotzdem mal mit True Metallern wie Iron Maiden, Manowar oder Savatage.

@Hendrik: du hast ja wirklich nen tauglichen Geschmack. ;)
Neil Peart hat meines Wissens allerdings getextet und nicht komponiert. Für die Musik waren vornehmlich Lee und Lifeson verantwortlich.

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #69 am: 24.01.2008 | 15:42 »
Klar ist sowas bei melodischeren Bands weit verbreiteter...es ging mir einfach nur um die pauschalisierung...

Offline Crimson King

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #70 am: 24.01.2008 | 15:48 »
Es geht nicht um Melodien. Du kannst in C-Dur und 4/4-Takt unglaublich unmelodisches Zeugs spielen. Dafür kann auch Musik, die von der üblichen Klanglehre Abstand nimmt, melodisch sein. Die Melodien erschließen sich einem nur nicht sofort. Die belgische Chamber Rock-Gruppe Univers Zero ist ein gutes Beispiel dafür.

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #71 am: 24.01.2008 | 16:47 »
@Hendrik: du hast ja wirklich nen tauglichen Geschmack. ;)
Danke ;)

Neil Peart hat meines Wissens allerdings getextet und nicht komponiert. Für die Musik waren vornehmlich Lee und Lifeson verantwortlich.
Oh - ich dachte, der ist der Hauptsongwriter. Aber mit Rush hab ich mich bislang auch zu wenig beschäftigt.

@Noir:
Du machst einen Denkfehler, indem Du eine Wertung unterstellst, wo keine getroffen wird. "Abwesenheit klassischer Kompositionsmuster" oder "Missachtung der klassischen Harmonielehre" heißt nicht "unmelodische" oder gar "schlechte" Songs.
Das mag zwar für ungeübte Ohren dissonant klingen, kann aber durchaus komplex durchdacht sein. Gerade Schuldiner ist ein Paradebeispiel. Der hat Tonleitern verwendet, die eigentlich gar nicht zur Tonart passten. Oder mittendrin wild die Tonart gewechselt. Oder wirre Intervalle benutzt, die dissonant klingen. Oder, oder, oder. Das heißt ja nicht, daß das nicht trotzdem melodisch klingen kann.

Deswegen gibt es keinen Grund, gegen eine "Pauschalisierung" auf die Barrikaden zu gehen, weil ja nicht gewertet wurde.

Offline Bitpicker

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #72 am: 24.01.2008 | 23:03 »
@ Rabe und Henrik: ich meinte die französische Band Elend, die Neoklassik macht. Paradise Lost ist das Werk, auf dem die Trilogie Officium Tenebrarum beruht. Ebenso das Einzelwerk Weeping Nights, welches aus Stücken daraus besteht, bei denen das Gekreisch und Gebrüll weggelassen wurde.

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Robin
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psycho-dad

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #73 am: 25.01.2008 | 00:20 »
Meine ganz eigene Interpretation der frage:

Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
Tun sie das? Oder hält der Zuhörer das, was der Rollenspieler da hört, lediglich für Metal?

Ernsthaft: Wenn ich (z.B.) meiner Nachbarin einen Brocken Eisbrecher, einen Brocken Rastaknast, ein paar sekunden Rammstein, ASP, Epica, Terrordose, AC/DC und was neueres von Samsas Traum vorspiele, die Frau wird das alles für "Metal" halten. Bands aus Punk, Gothic, EBM, Metal (incl. Subgenres) und wasweisich werden garnicht erst als einzelne Genrevertreter wahrgenommen, sondern einfach als "Einheitsbrei", den man IIRC auch als "Alternativ" bezeichnet. Das deckt sich auch eher mit meiner Persönlichen warnehmung: Viele Rollenspieler bevorzugen ganz allgemein Musik aus der "Alternativen Szene".

Wie und warum es dazu kommt, dazu hab ich natürlich auch mein ganz eigenes Süppchen der eingetrübten Erkentniss  ;)

Wer (ganz allgemein) Alternative Musik hört, der identifiziert sich meist auch bis zu einem gewissen Grad mit dem "Lebensgefühl", der "Szene", "Subkultur" oder "Schlagmichtot" hinter dieser Musik. Diese Identifikation beinhaltet oft genug auch, sich gegen den "Mainstream" abzuschotten, sich selbst von diesem Abzugrenzen. Demnach fällt das interesse auch eher auf Hobbys, die Abseits des Mainstreams liegen. Und Rollenspiel, LARP und TT (die ja alle genauso lose miteinander in verbindung stehen wie Alternative Musikgenres untereinander) ist IMHO eine der größeren "Hobbyecken" abseits des Mainstreams, zudem noch eine, die relativ günstig ist (Im gegensatz zu anderen ausgefallenen Hobbys, wie z.B. Segelfliegen) und keinerlei Alterseinschränkungen vorgibt (wie z.B. Extremsport), demnach auch das breiteste Zielpunblikum liefert. Demzufolge landet da auch ordentlich was in der Schnittmenge.

Auf der Anderen seite ist allgemein bekannt (und ich glaub in irgendeiner Studie sogar nachgewiesen) das Rollenspieler offener für neue Erfahrungen sind. Da erscheint es nur lkogisch, das Rollenspieler eingebracht Impulse auch übernehmen, wenn sie denn gefallen.

Just my 2 cent.

Kinshasa Beatboy

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Re: Warum hören so viele Rollenspieler Metal?
« Antwort #74 am: 25.01.2008 | 00:47 »
@ Psycho-Dad:

Finde Deine Thesen insgesamt sehr gewagt bis unhaltbar. Insbesondere erscheint mir das uniformierte Auftreten von Leuten, die sich dem längst in den Mainstream gewanderten Zweig von Alternative Music widmen und durch ein vermeintlich individuelles Aussehen und Auftreten zu untermauern versuchen, eher als Indiz einer versuchten, aber misslungenen Abgrenzung und Individualisierung. Nach meinem Eindruck ist das ne grosse, homogene Subgruppe.

In Ermangelung robuster Empirie ist eine Diskussion darüber aber wohl sinnlos.

Auf der Anderen seite ist allgemein bekannt (und ich glaub in irgendeiner Studie sogar nachgewiesen) das Rollenspieler offener für neue Erfahrungen sind. Da erscheint es nur lkogisch, das Rollenspieler eingebracht Impulse auch übernehmen, wenn sie denn gefallen.

Mit der Offenheitsgeschichte meinst Du vermutlich:

Simón, Armando. "Emotional Stability Pertaining to the Game of Dungeons & Dragons." Psychology in the Schools, October 1987, p. 329-332.

Der hat sich gut 10 Jahre später auch noch mal an Vampire versucht:

Simón, Armando (1998). Emotional Stability Pertaining to the Game Vampire: The Masquerade. Psychological Reports, 83, 732-734.

Jedenfalls findet sich in der D&D-Studie ein leiser Anhaltspunkt für eine größere Offenheit von Rollenspielern, bei der Vampire-Stichprobe aber nix dergleichen. Dazu gibts dann noch:

Carroll, James L. and Carolin, Paul M. "Relationship between Game Playing and Personality". Psychological Reports, June 1989, pp. 705-706.

Auch da zeigen sich allenfalls schwache Offenheitswerte von Rollenspielern im Vergleich zur Norm. Wenn man dann noch bedenkt, dass mit höherem Bildungsniveau die Offenheit generell steigt, Rollenspieler solch gehobenes Bildungsniveau aufweisen,  der Einfluß von Bildung aber in beiden Studien nicht kontrolliert wurde, weißt Du, wohin man die Studien treten kann: in die Tonne  ;)

Fänd es ja auch toll, wenn Rollenspieler offener für neue Erfahrungen wären als der Rest der Welt. Sind sie aber vermutlich leider nicht.