Autor Thema: [SF: Redshift] Schiffsdesign und Technologie  (Gelesen 87968 mal)

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Offline Camouflage

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #250 am: 29.07.2008 | 01:47 »
Das kommt auf die Relativbewegung der einzelnen Gasteilchen an.
Bei festen und flüssigen Stoffen werden die Atome zusammengehalten, auch wenn sie eigentlich in verschiedene Richtungen fliegen wollen.
Bei einem Gas fliegt jedes Atom in seine Richtung, ohne auf die anderen Atome Rücksicht zu nehmen.
Es ist also die Frage, in welche Richtung die einzelnen Atome fliegen.
Selbst ein einzelnes Elektron in einem Teilchenbeschleuniger wird durch thermische Bewegung von seiner Kreisbahn abgelenkt. Thermische Bewegung ist ein Zufallsprozess, der sich nur stochastisch beschreiben läßt.

Außerdem, was passiert auf der Erde, wenn etwas verdampft? Richtig, der Dampf breitet sich aus, weil er mehr Volumen einnimmt als vorher. Und er tut das sogar gegen einen Umgebungsluftdruck, der dem Ganzen entgegenwirkt. Was passiert, wenn etwas im Vakuum verdampft? Es explodiert, da der durch die thermische Bewegung hervorgerufenen Volumenänderung gar keine Kräfte mehr entgegenwirken und schlicht die meisten Bewegungsimpulse zur Mitte der Wolke durch Kollision der Teilchen in weitere thermische Energie umgewandelt werden, so daß in der großen Überzahl nur die Bewegungsimpulse nach außen erhalten bleiben.

Oder, um es mal weniger hochtrabend auszudrücken:
Jedes Gas ist bestrebt sich so lange auszubreiten, bis gegenüber der Umgebung ein Druckausgleich stattgefunden hat, je höher der Druckunterschied, desto stärker wird der Effekt. Was denkst Du denn, wie eine Detonation funktioniert? Man nimmt einen Feststoff und löst in diesem eine Reaktion aus, die ihn spontan in einen oder mehrere gasförmige Stoffe zerfallen läßt, die dann ein Vielfaches des vorherigen Volumens benötigen. Die ganze Hitze etc. ist nur eine Nebenprodukt des spontan entstehenden Drucks.

Zitat
1) Der Sonnenwind ist elektrisch geladen. Daher wird er auch an der Ionosphäre abgelenkt.
Daher ist das Magnetfeld der Erde auch so wichtig: Ohne Magnetfeld der Erde, könnte die Ionosphäre uns nicht so gut vor den schnellen Sonnenwinden schützen.

Aber die Railgeschosse sind ja nicht ionisiert. Die Ionosphäre und das Magnetfeld der Erde lenken diese Geschosse also nicht ab.

Dir ist geläufig, daß einer der Effekte, den HE-Laser aus gasförmige Stoffe haben, darin besteht, sie zu ionisieren, da ab einem gewissen Maß an thermischer Energie die Elektronen frei werden?

Dir ist auch geläufig, daß Dinge, die von außen mit hoher Geschwindigkeit in die Atmosphäre eindringen üblicherweise durch die dabei entstehden thermischen Energien ionisiert werden?

Und da ja schon das Stichwort Plasma fiel: Dir ist geläufig das Plasma grundsätzlich ionisiert ist? Was eine sehr interessante Parallele zum Sonnenwind ist, die darin begründet sein könnte, daß Sonnenwind Plasma ist...

Zitat
2) Der stärkste Tornado hatte Windgeschwindigkeiten von 500 km/h. Das entspricht 0,14 km/s.
Jetzt stell dir bitte einen Wind vor, der zehntausendmal so schnell ist, wie der stärkste Tornado. Das ist nämlich das verdampfte Nagelgeschoss.

Dir ist auch geläufig, daß dieser stärkste Tornado in seinem Wirkungsgebiet einige tausend Tonnen Luft bewegt hat und man 10 Kilometer weiter nichts mehr davon gespürt hat?

Von wievielen Millarden Tonnen reden wir jetzt eigentlich bei den Geschossen? Denn unterhalb dieser Massen hätte die auftreffende Gaswolke keinen anderen Effekt, als evtl. ein paar hübsche Nordlichter zu erzeugen.

Nur mal so als Bild:
Das Gas trifft auf die Atmosphäre wie ein Schwall Wasser auf eine Wasseroberfläche. Sämtliche wirkenden Kräfte werden in der Atmosphäre gleichförmig in alle Richtungen abgeleitet, was dazu führt, daß die Kräfte im Quadrat ihrer Entfernung abnehmen.

Meteoroiden erhalten ihre zerstörerische Wirkung dadurch, daß sie noch in fester Form auf dem Boden aufschlagen oder zumindest erst innerhalb der Atmosphäre explosionsartig verdampfen. Die bisherige Theorie zum Tunguska Meteoroiden geht z.B. von einer Explosion in 6-14km Höhe aus und die entwurzelte "grad mal" Bäume im Umkreis von 30 km. Eine auftreffende Gaswolke entspräche aber einer Explosion in mehr als 1000km Höhe.
« Letzte Änderung: 29.07.2008 | 01:59 von Camouflage »
Zitat
12. To beat your enemy, you must know him. 13. Your enemy is the highest authority on the topic of himself. 14. So listen when your enemy speaks, but do not credit his words. 15. Listening is a real bargain. 16. Credit is way overpriced.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #251 am: 29.07.2008 | 03:12 »
Außerdem, was passiert auf der Erde, wenn etwas verdampft? Richtig, der Dampf breitet sich aus, weil er mehr Volumen einnimmt als vorher.
Das ist ein Zirkelschluss:
Er breitet sich aus, weil er mehr Volumen einnimmt und er nimmt mehr Volumen ein, weil er sich ausbreitet.
Im Prinzip ist "Der Dampf breitet sich aus" semantisch äquivalent zu "Der Dampf nimmt mehr Volumen ein."

Die Frage ist doch, wieso er das tut. Und hier ist die Antwort:
- Bei einer Erhöhung der Temperatur nimmt die mittlere kinetische Energie der Teilchen zu.
- Das heißt, die Teilchen schlagen stärker gegen die Außenhülle.
- Das bedeutet, der Druck auf die Hülle ist innen stärker als von außen.
- Das bedeutet, die Hülle bewegt sich in die Richtung mit weniger Druck.
- Das bedeutet, dass die Hülle immer größer wird, bis der Innendruck wieder gleich dem Außendruck ist.
- Das bedeutet, dass der Gasbehälter jetzt mehr Volumen hat als vorher.
- Das bedeutet, dass das Gas im Inneren des Behälters mehr Volumen einnimmt als vorher.

Das sich das Gas ausdehnt, ist also nur eine Folge dessen, dass die Atome beschleunigt wurden. (Und zwar in unterschiedliche Richtungen: Würden alle Gasatome in die gleiche Richtung beschleunigt werden, würde sich der Gasbehälter bewegen. Da die Atome aber in unterschiedliche Richtungen beschleunigt wurden, dehnt sich der Gasbehälter aus.)

Zitat
Die ganze Hitze etc. ist nur eine Nebenprodukt des spontan entstehenden Drucks.
Eigentlich ist es genau andersrum:
Der Druck ist ein Nebeneffekt der spontan entstandenen Hitze. Wobei Hitze im Prinzip nur kinetische Energie ist. (Die im Regelfall halt Bewegungsimpulse in alle möglichen Richtungen besitzt.)

Zitat
Dir ist geläufig, daß einer der Effekte, den HE-Laser aus gasförmige Stoffe haben, darin besteht, sie zu ionisieren, da ab einem gewissen Maß an thermischer Energie die Elektronen frei werden?
Ab diesem Zustand spricht man von Plasma.
Plasma ist aber ein Aggregatzustand nach gasförmig.

Zitat
Dir ist auch geläufig, daß Dinge, die von außen mit hoher Geschwindigkeit in die Atmosphäre eindringen üblicherweise durch die dabei entstehden thermischen Energien ionisiert werden?
Das kommt wieder auf die dabei auftretenden Temperaturen an.
Desweiteren kommt es darauf an, ob es bereits in der Ionsophäre ionisiert war und abgelenkt wird, oder ob das Teilchen ungeladen in die Atmosphäre gelangt und erst dort ionisiert wird.

Zitat
Und da ja schon das Stichwort Plasma fiel: Dir ist geläufig das Plasma grundsätzlich ionisiert ist?
Ja.

Zitat
Dir ist auch geläufig, daß dieser stärkste Tornado in seinem Wirkungsgebiet einige tausend Tonnen Luft bewegt hat und man 10 Kilometer weiter nichts mehr davon gespürt hat?
Dann nehme die Explosion einer Atombombe:
Da ist die Luftbewegung (auch Druckwelle genannt) auch noch in 20km extrem drastisch.

Um die Auswirkungen zu überschlagen und sich zu überlegen, wie weit diese reichen, müsste man die Energien vergleichen:
  • Tornado: 5000 Tonnen* (140 m/s)²/2 = 5 * 107 kJ
  • Atombombe "Little Boy":  13 Kilotonnen TNT = 13*4*10 9 kJ = 5 * 1010 kJ
  • Wasserstoffbombe: 3000 Kilotonnen TNT = 3000*4*10 9 kJ = 1 * 1013 kJ
  • Nagel aus Railgun: 7 Tonnen * (3000 km/s)²/2 = 7000 kg * 9*106 * 106 (m/s)²/2 = 3 * 1013 kJ
  • Zar-Bombe: 57.000 Kilotonnen TNT = 57000*4*10 9 kJ = 2 * 1014 kJ

Nur mal, um ein Gefühl für die gewaltigen Energien zu bekommen. (Es kommt natürlich auch darauf an, wie sehr sich die Energie verteilt, oder ob sie einfach ungespitzt in den Boden rammt. - Aber völlig folgenlos wird diese Energie gewiss nicht bleiben.)

Zitat
Von wievielen Millarden Tonnen reden wir jetzt eigentlich bei den Geschossen?
Wir reden von einem 7 Tonnen Geschoss bei einer Geschwindigkeit von 3000 km/s.
Das macht nach der oberen Rechnung 3* 1013 kJ kinetische Energie.

Das ist die dreifache Energie einer kleinen Wasserstoffbombe. Oder 7 Nägel haben die Energie einer Zarenbombe. (Disclaimer: Von der freiwerdenden Energie kann man natürlich nicht direkt auf das Zerstörungspotential schließen. - Aber es bildet einen guten Anhaltspunkt.)

Zitat
Das Gas trifft auf die Atmosphäre wie ein Schwall Wasser auf eine Wasseroberfläche. Sämtliche wirkenden Kräfte werden in der Atmosphäre gleichförmig in alle Richtungen abgeleitet, was dazu führt, daß die Kräfte im Quadrat ihrer Entfernung abnehmen.
Ja, das stimmt.

Aber nehmen wir mal die 3* 1013 kJ kinetischer Energie, die in die Ionosphäre aufkommen. Sie breiten sich nun kugelförmig aus. Sagen wir, ab 100 km Höhe ist die Atmosphäre dicht genug, um die ankommenden Gase merklich zu bremsen und langsam zu ionisieren.

Die Kugeloberfläche ist 4*pi*r².

Die Energie, die also unten an der Oberfläche ankommt ist:
3* 1013 kJ /4*pi*(100 km)² *2 =0,5 *1013 kJ / 1010 (m/s)² = 500 kJ.

Das ist sicherlich nicht genug Energie, um direkt auf der Erde für Schaden zu sorgen. Allerdings muss man beachten, dass diese Energie in einen Umkreis von 100 km herunterkommt. Und damit ist es durchaus heftig genug, schweres Unwetter auszulösen.

(Die ganze Rechnung halt unter der Voraussetzung, dass der Nagel vollständig verdampft wurde BEVOR er in die Atmosphäre eindringt. Falls er erst im Anschluss verdampft, kommt wesentlich mehr Energie auf der Oberfläche an.)

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #252 am: 29.07.2008 | 09:25 »
Nur mal so als Bild:
Das Gas trifft auf die Atmosphäre wie ein Schwall Wasser auf eine Wasseroberfläche. Sämtliche wirkenden Kräfte werden in der Atmosphäre gleichförmig in alle Richtungen abgeleitet, was dazu führt, daß die Kräfte im Quadrat ihrer Entfernung abnehmen.

Meteoroiden erhalten ihre zerstörerische Wirkung dadurch, daß sie noch in fester Form auf dem Boden aufschlagen oder zumindest erst innerhalb der Atmosphäre explosionsartig verdampfen. Die bisherige Theorie zum Tunguska Meteoroiden geht z.B. von einer Explosion in 6-14km Höhe aus und die entwurzelte "grad mal" Bäume im Umkreis von 30 km. Eine auftreffende Gaswolke entspräche aber einer Explosion in mehr als 1000km Höhe.

Dann müßen wir das eben doch noch rechnen:

Die Nagelgeschoße kommen an der äuseren Athmosphäre mit 3000km/s vollständig im festen Zustand an. 2 Tonnen Wollfram, mit einer effektiven Ausenfläche von 1,884 m2.
Zwischen 80km und 50km Höhe, hat die Atmosphäre einen Druck von 0Pa bis 2Pa s.
- Der Nagel (20*300cm) hat einen Equivalentradius von: 15,50m Wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe.
- Die Reibungskraft nach Stokes ist demnach (FR = -6*PI*r*η*v) 1.752.120 kN (bei η = 2Pa s)
- Daraus ergibt sich eine thermische Energie von ETH = 175212 GNm (Giganewtonmeter). Wie Wikipedia geh ich mal einfach davon aus, daß die Hälfte der Energie auf den Nagel und die andere Hälfte auf die Luft übergeht. (Hoffnungslos übertrieben, da der Nagel durch die enorme Geschwindigkeit und Nagelförmigkeit wesentlich weniger abbekommt.)
- Und daraus wieder eine Temperaturerhöhung von (Wolfram hat eine Wärmekapazität von 0,134) 326888060 °K.

So, wenn mir jetzt noch jemand sagt, ob das ausreicht, um den Nagel in 0,03 Sekunden (bevor er am Boden ist) zu verdampfen müßten wir das haben.

Ich will hierbei trozdem anmerken, daß sich auch die Luft in einer Säule um den Nagel herrum (und zwar wahrscheinlich zwischen 70 und 25 km Höhe) um besagte 326888060 °K aufheizt. Kann mir da mal jemand die entsprechende Gasexplosion sagen? >;D
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #253 am: 29.07.2008 | 09:41 »
frage mich gerade, was mir eine Waffe bringt, die irgendwo in einem Umkreis von (sagen wir mal) 200-5000km (je nach Zeitpunkt des Abfeuerns, Genauigkeit und Störfaktoren) von meinem Ziel "einschlägt".

Hinzukommt noch, dass ich effektiv nur Ziele angreifen kann, die sich zum Zeitpunkt des Einschlags auf der mir zugewandten Seite des Planeten befinden. Ich muss also beim Abfeuern recht genaue Kenntnisse über meine eigene Position, die genaue relative Lage des Ziels, die Drehung des Planeten und von möglichen Störfaktoren haben.

Und dann stellt sich mir noch die Frage, welche Wirkung die spontane Erwärmung der Atmosphäre um mehrere Millionen Kelvin entlang eines Kilometer langen Kanals hat (es gibt übrigens kein °K). Wirklich ein Unwetter? Oder läuft es nur auf einen großen Blitz hinaus?

Ein Blitz erzeugt Plasma von 30000° Temperatur und der eigentliche Blitz bewegt sich mit einem Zehntel bis zu einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit.

Offline Thot

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #254 am: 29.07.2008 | 09:52 »
frage mich gerade, was mir eine Waffe bringt, die irgendwo in einem Umkreis von (sagen wir mal) 200-5000km (je nach Zeitpunkt des Abfeuerns, Genauigkeit und Störfaktoren) von meinem Ziel "einschlägt".

Sie macht irgendwas auf dem Planeten kaputt. Wenn man davon genug hat, ist das wie mit einer Schrotflinte, irgendwas wichtiges wird man schon treffen.

Zitat
Hinzu kommt noch, dass ich effektiv nur Ziele angreifen kann, die sich zum Zeitpunkt des Einschlags auf der mir zugewandten Seite des Planeten befinden. Ich muss also beim Abfeuern recht genaue Kenntnisse über meine eigene Position, die genaue relative Lage des Ziels, die Drehung des Planeten und von möglichen Störfaktoren haben.

Was natürlich recht einfach zu ermitteln ist, in dem man den Planeten einfach für die Dauer einer bis dreier Planetenumdrehungen beobachtet.

Zitat
Und dann stellt sich mir noch die Frage, welche Wirkung die spontane Erwärmung der Atmosphäre um mehrere Millionen Kelvin entlang eines Kilometer langen Kanals hat (es gibt übrigens kein °K). Wirklich ein Unwetter? Oder läuft es nur auf einen großen Blitz hinaus?
[...]

Was so stark erhitzt wird, dehnt sich enorm schnell aus. Dass das keine Wirkung auf das Wetter haben soll, kommt mir unwahrscheinlich vor, zumal die Energiemengen sich durchaus in dem für Wetterphänomene üblichen Rahmen bewegen.

Ein

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #255 am: 29.07.2008 | 09:58 »
Zitat
Sie macht irgendwas auf dem Planeten kaputt. Wenn man davon genug hat, ist das wie mit einer Schrotflinte, irgendwas wichtiges wird man schon treffen.
Also in der Regel will man nicht einfach irgendetwas treffen. Visiere einfach mal London an und ziehe einen 1000km Kreis drumrum. Da wirst du potentiell eine Menge treffen, dass dir überhaupt nichts bringt. (Den Atlantik zB)

Zitat
Was natürlich recht einfach zu ermitteln ist, in dem man den Planeten einfach für die Dauer einer bis dreier Planetenumdrehungen beobachtet.
Jo, klingt dann aber nicht mehr nach 5-Minuten-Krieg. ;)

Zitat
Dass das keine Wirkung auf das Wetter haben soll, kommt mir unwahrscheinlich vor, zumal die Energiemengen sich durchaus in dem für Wetterphänomene üblichen Rahmen bewegen.
Ich glaube ich muss wohl mal meinen Schwippschwager (Klimatologe) mal fragen, ob er eine Ahnung hat, wie viel Energie bei so einem Sturm frei wird.
« Letzte Änderung: 29.07.2008 | 10:55 von Ein »

Offline Thot

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #256 am: 29.07.2008 | 10:13 »
Den Atlantik zu treffen wäre eigentlich sogar ziemlich nützlich, bei solchen Energiemengen. Besonders, wenn es mehrfach passiert.

Die Beobachtung wird wahrscheinlich zu Friedenszeiten durch automatische Sonden passieren.

Offline Feuersänger

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #257 am: 29.07.2008 | 11:01 »
Also erstmal, zu Sinn und Zweck dieser Geschosse: man will halt was kaputtmachen und die Bevölkerung demoralisieren. Die genauen Effekte, Trefferzonen und Schäden sind freilich bei einer Abschussentfernung von mehreren AU nicht unbedingt genau vorhersehbar.
Wenn man aber den Planeten kennt und über Dinge wie Rotation und taktische Ziele bescheid weiß, genau planen und sich beim Abschuss Zeit lassen kann (was meistens nicht der Fall sein wird), dann könnte man die Nägel ziemlich genau z.B. in planetare Verteidigungseinrichtungen hämmern.
Sonst aber wird es wohl eher auf eine Art Dresden Bombing im größeren Maßstab rauslaufen.

Die Nagelgeschoße kommen an der äuseren Athmosphäre mit 3000km/s vollständig im festen Zustand an. 2 Tonnen Wollfram, mit einer effektiven Ausenfläche von 1,884 m2.
Zwischen 80km und 50km Höhe, hat die Atmosphäre einen Druck von 0Pa bis 2Pa s.
- Der Nagel (20*300cm) hat einen Equivalentradius von: 15,50m Wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe.
- Die Reibungskraft nach Stokes ist demnach (FR = -6*PI*r*η*v) 1.752.120 kN (bei η = 2Pa s)
- Daraus ergibt sich eine thermische Energie von ETH = 175212 GNm (Giganewtonmeter). Wie Wikipedia geh ich mal einfach davon aus, daß die Hälfte der Energie auf den Nagel und die andere Hälfte auf die Luft übergeht. (Hoffnungslos übertrieben, da der Nagel durch die enorme Geschwindigkeit und Nagelförmigkeit wesentlich weniger abbekommt.)
- Und daraus wieder eine Temperaturerhöhung von (Wolfram hat eine Wärmekapazität von 0,134) 326888060 °K.

So, wenn mir jetzt noch jemand sagt, ob das ausreicht, um den Nagel in 0,03 Sekunden (bevor er am Boden ist) zu verdampfen müßten wir das haben.

Ich will hierbei trozdem anmerken, daß sich auch die Luft in einer Säule um den Nagel herrum (und zwar wahrscheinlich zwischen 70 und 25 km Höhe) um besagte 326888060 °K aufheizt. Kann mir da mal jemand die entsprechende Gasexplosion sagen? >;D

Öhm, hilf mir mal bitte drauf, wie du auf diesen Äquivalentradius kommst und wie du ihn berechnet hast.

Jedenfalls: der Siedepunkt von Wolfram liegt bei 5828K. Wenn der Nagel im Weltraum kalt war, haben wir also grob 5800K Temperaturspanne zur Verfügung.

Ich habe allerdings die dringende Befürchtung, dass deine Näherung unbrauchbar ist. Bei mehreren Millionen Kelvin werde ich skeptisch. Aber vielleicht können wir zusammen mit einem anderen Ansatz etwas interpolieren. Aus der besagten Science-Newsgroup hat jemand vorgeschlagen:

Erste Näherung: wir nehmen an, dass der Nagel beim Flug durch die Atmosphäre einen "Stöpsel" aus Luft vor sich herschiebt. (Er drückt sich also um die Reibung des Gases am Feststoff, genau der entgegengesetzte Ansatz wie deiner).
Dadurch erhöht sich die Masse des Geschosses, sodass laut Impulserhaltung der Nagel mit ca. 3460km/s auf Normalnull ankommt. Dadurch sinkt auch die kinetische Energie von 16e15J auf 13,8e15J. Die restlichen 2.2e15J heizen die Luft auf, das entspricht ca. 500 Kilotonnen.
Der Nagel als solcher wird großteils intakt im Boden einschlagen, was einen entsprechenden Krater verursachen dürfte (meine ich jetzt), bzw wenn er ins Meer trifft, dürfte es einen gewaltigen Tsunami geben.

Das gilt nun für den vertikalen Einschlag. Wenn der Eintrittswinkel flacher ist, wird mehr Energie an die Atmosphäre abgegeben.

Energie von Naturgewalten:
durchschnittlicher Blitzstrahl: 5 Tonnen TNT
durchschnittlicher Tornado: 10 Tonnen TNT
durchschnittliches Gewitter: 9 Kilotonnen
durchschnittlicher Hurrikan: 140 Kilotonnen pro Sekunde  = 30Megatonnen pro Tag
« Letzte Änderung: 29.07.2008 | 11:07 von Feuersänger »
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #258 am: 29.07.2008 | 11:03 »
@thot
Naja, beim Einschlag den Atlantik wird es eine Druckwelle geben, die sich vielleicht als Tsunami vom Einschlagsort davon bewegt. Nur kann man sich gegen einen Tsunami recht effektiv schützen, wenn man sieht mit welchen Technologien hier um sich geworfen wird. Selbiges gilt auch für vitale Gebäude. Wenn man da nicht einen Direktreffer (innerhalb von 20-30km) landet, rollt die Druckwelle einfach über das Dach des entsprechend konstruierten Gebäudes ab.

Je mehr darüber nachdenke, desto mehr ähnelt das ganze der Kriegsführung während der Napoleonischen Zeit. Kontrolle von Engpässen, Abwehrwälle in Form von Festungen, befestigte Städte, große Bedeutung der Artillerie etc.

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #259 am: 29.07.2008 | 11:54 »
Ein Satz korrekturdüsen und schon werden die Dinger wesentlich zielsicherer...(abgesehen davon, dass man in einem Kanal ionisierter Luft zu Boden lasen kann. dafür brauchts nur einen starken Laserpuls , der nachfolgende Blitz könnte auch ganz lustig sein...

Ich glaube trotzdem, dass so ein Nagel sich einfach kilometertief in den Boden rammen würde und dort eine kleine Explosion entsteht...(denke da so an die Bunkerbrecher der Amis, die sich auf einer Plasmalanze 150m in den Boden schweißen...)

Offline Hr. Rabe

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #260 am: 29.07.2008 | 11:58 »
Öhm, hilf mir mal bitte drauf, wie du auf diesen Äquivalentradius kommst und wie du ihn berechnet hast.

Vergiss den Ansatz wieder.
Die Berechnung erfolgte vor dem ersten Kaffee und ich habe eben die Variante zugrunde gelegt, nach der die deutsche Wikipedia einen 4g Meteoriten verglühen lässt.

Berechnungsregel folgt nach dem Essen.
Grob: Setze die Oberflächengleichung einer beliebigen Kugel gleich der Oberflächengleichung unseres Nagels (Zylinder) und löße nach rKugel auf.



Edith:
...was natürlich ein ziemlich blöder Ansatz ist.
Hier ist ein hoffentlich besserer:

Unser Nagel hat die folgenden Masse: r=0,1m h=3m m=2000kg

Wenn wir davon ausgehen, daß unser Nagel eine halbkugelförmige Spitze mit dem Radius von 10 cm hat, so konnen wir grob auch den cw-Wert einer Halbkugel (0,34) annehmen und für etwaige Verwirbelungen noch ein bischen was draufrechnen. Unser Nagel habe also einen cw von 0,4.
Die Halbkugel hätte demnach eine Fläche von 0,1256 m²

Die Luftdichte unserer Erde beträgt bei Meeresniveau 1013 hPa und nimmt logaritmisch ab bis 11km Höhe, wo sie nur noch 226hPa beträgt.
Einen guten Mittelwert nehme ich einfach mal mit 550 hPa an.

Wir haben also die Situation, daß sich ein Körper mit einer Luftwiderstandssignatur (cw) von 0,4 und 2000kg Gewicht mit 3000km/s 100 km durch etwa 550hPa dichte Luft bewegen soll.

Aus Fdruck = cw * A * p/2 * v² folgt: Fdruck = 0,4 * 0,1256 m² * 27500 Pa * 3000000² m/s² ==> Fdruck = 12434400 GN tatsächlicher Luftdruck, der auf unseren Nagel einwirkt. (wenn mein Taschenrechner Richtig funktioniert.


« Letzte Änderung: 29.07.2008 | 14:35 von Hr. Rabe »
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #261 am: 29.07.2008 | 16:00 »
Uns fehlen halt in bißchen die Erfahrungswerte für mehrere tausend km/s. ;) Aber man muss sich da wirklich die Maßstäbe vor Augen führen. Heutzutage schießt man mit kinetischen "Nägeln" auf Kampfpanzer, die Dinger schlagen auch durch und prallen nicht etwa ab.

Im Zweifelsfall prallt immer das ab, was 1.) nicht durchgeht und 2.) weniger (variante) Masse hat. Und da die Atmosphäre keine homogene Masse ist, könnte der superschnelle Nagel auch gut und gerne die Atmosphäre auf seinem Weg verdrängen.

Selbst eine sehr dichte Atmosphäre hat auf Weg und Querschnitt gerechnet niemals mehr Masse als ein Nagel mit einer relativistischen Masse von drei Tonnen bei 4000 km/s. Aber wahrscheinlicher ist auf jeden Fall, dass der Nagel durchpfeift, als dass er die Atmosphäre wegbläst. Nur dass er abprallt, halte ich für unmöglich.
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Offline Feuersänger

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #262 am: 29.07.2008 | 16:41 »
Ha, Fehler entdeckt. Du setzt den (geschätzten mittleren) Luftdruck ein. Der Luftwiderstand nach deiner Formel sieht jedoch die Luftdichte vor. Es heisst rho, nicht p. :P
500hPa entsprechen einer Luftdichte von, wartemaltütü, hängt blöderweise von der Temperatur ab, aber sagen wir einfach mal: ca. 0,6 kg/m².

Der Mittelwert an sich ist dann wohl eh noch die größte Fehlerquelle; wäre es da nicht gescheiter, zu integrieren? (Nicht, dass ich das noch könnte.)

Weiters denke ich, wird man den cw-Wert nicht einfach so hinnehmen, wie er kommt, sondern durch entsprechendes Design so abstimmen, dass der Nagel seine Energie so abgibt, wie es den Konstrukteuren passt. Da ist von 0,05 bis >1 alles drin.

Ein stromlinienförmiger Nagel (cw 0,05) läge z.B. bei (ich bleibe mal bei 3000 statt 4000km/s):

F = 1/2 * cw * A * rho * v² = 1/2 * 0,05 * 0,0314m² * 0,6kg/m² * (3e6m/s)² = 4,24e9N, also grob 4 Giganewton, was doch schon wesentlich handzahmer rüberkommt als 12 Millionen Giganewton.

Dies ist also die Kraft die auf den letzten 100km (ca 0,033s) schätzungsweise auf den Nagel einwirkt, der seinerseits ein Moment von 2000kg * 3000km/s = 6e9kgm/s mit sich führt.

Für die Folgerung ist aber im Moment mein Hirn zu weichgekocht. Übernimm mal jemand anders.
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Zitat von: ErikErikson
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #263 am: 29.07.2008 | 17:17 »
Im Nachhinein betrachtet hast du Recht, wir haben den Nägeln eigentlich zu viel detaillierte Aufmerksamkeit geschenkt. Kurz gesagt geht es dabei darum, dass diese Nägel vielleicht der beste Weg sind, überhaupt einen militärischen Schlag gegen einen Planeten zu landen (weil alles andere abgewehrt werden kann), und da eben die Frage ist, wie militärisch sinnvoll dies dann vom Effekt her ist.

Davon abgesehen bin ich heute wetterbedingt nicht wirklich zu kreativen Gedanken fähig. Wird Zeit, dass es ein wenig abkühlt.
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #264 am: 29.07.2008 | 17:27 »
@Changing Nicknames

Naja, zum Setting allgemein gibt es nebenan ja bereits viele sehr gute Ansätze und soetwas wie ein Grobkonzept ist meines Erachtens schon durchaus ersichtlich.
Frage ist dort eben noch (weil sich das ganze Setting daran aufhängen wird, wenn ich das richtig verstanden habe) um 'Go-Anywhere' oder 'Drop-Poits' FTL gemacht wird. Aber ansonsten ist da schon ziemlich viel gutes Futter da.

Und über Nägel reden wir hier (zumindest tu ich das) deswegen, weil ein, von einer Railgun auf 3000km/s beschleunigtes Festkörpergeschoß, daß in der Lage ist, wahnwitzige Energien in einer Atmosphäre freizusetzen zu geil ist, um nicht darüber zu reden. ;)
Außerdem hoffe ich so das Setting von der Übermacht des gebündelten Lichtes zu bewahren, denn wie ich das sehe, haben Railguns z.B. als Artillerie hier durchaus wieder eine starke Berechtigung.

Aber ich denke, du hast recht in dem Sinne als das wir das einfach unter 'wird schon passen' erstmal abhacken können. ;)

Da du immer so gern nach Abenteuer-Ansätzen fragst: Stell dir eine Truppe kleiner Freibeuter/Schmuggler vor (die SC's), die gerade nach gutem Beutezug im FTL-Spot ihres Heimatsystems ankommen und die illustre Bomberflotte die nahezu gleichzeitig ankommt mehr oder minder als erste entdecken.
- Die SC werden wohl zuhause bei den öffentlichen Organen nicht wirklich beliebt sein, was eine Warnung der Heimat erschwert.
- Es sieht für die SC so aus (vieleicht ist es auch so), als haben genau diese 3 Bomber es geschafft in der Ankunftsschlacht um den FTL-Spot unbemerkt auf Kurs zu kommen.
- Neue Hilfe vom Heimatplaneten wäre wohl zu spät da, während die FTL-Spot Verteidigung noch alle Hände voll zu tun hat.
Ergo: Die SC haben eben jene 1-2 Wochen Zeit, die die Bomber zum Abwurfpunkt brauchen, um ihren Heimatplaneten mit denkbar ungeeigneten Mitteln zu retten.

Da ist durchaus Abenteuerpotential drin. ;)
#define EVER ( ; ; )


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Offline Camouflage

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #265 am: 29.07.2008 | 17:42 »
Dann müßen wir das eben doch noch rechnen:

Die Nagelgeschoße kommen an der äuseren Athmosphäre mit 3000km/s vollständig im festen Zustand an. 2 Tonnen Wollfram, mit einer effektiven Ausenfläche von 1,884 m2.

Damit haben wir den Punkt, an dem wir aneinander vorbei reden. Meine Kommentare hier bezogen sich auf die in diesem Thread aufgetauchten Aussagen, daß es bedeutungslos wäre, wenn der Nagel schon vor der Atmosphäre zu Gas oder gar Plasma verdampft würde, weil die Wolke ja immer noch mit der selben kinetischen Energie aufträfe und deshalb die selbe - oder nach einem der Kommentare hier sogar eine stärkere - zerstörerische Wirkung hätte, wie der Pfeil selbst. Und das ist - sorry, wenn ich es mal so unhöflich ausdrücke - blanker Unsinn.

Über die Wirkung eines kompakt auftreffenden Thor-Hammers brauchen wir nicht zu diskutieren, die Dinger sind verheerend.

@Eulenspiegel:
Was berechnest Du da eigentlich?

Wenn ich Deine Daten nehme, also 3*10^13J die sich kugelförmig 100km weit ausbreiten, komme ich auf knapp 240 J/m^2, sein wir großzügig und machen wegen des Impulses in Erdrichtung und der eigentlich halbkugelförmigen Ausbreitung 500J/m^2 draus. Klingt viel?

Nur zur Relation, die Sonneneinstrahlung an der Erdoberfläche liegt im Sommer bei klarem Himmel im Extremfall bei bis zu 1kW/m2. Das liefert das Doppelte der o.g. Energiemenge in jeder Sekunde.

Und die oben errechneten 500 J/m^2 ignorieren nochmal völlig die Tatsache, daß die kinetische Energie auf dem Weg durch 100km Atmosphäre komplett in thermische Energie umgesetzt wird und vermutlich wirkungslos verpufft. Vielleicht erwärmen sich ein paar Wolken um 1-2°K aber das war's auch.
Zitat
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Offline Camouflage

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #266 am: 29.07.2008 | 18:09 »
Um dann auch mal von den Nägeln weg zu kommen, mal ein paar Gedanken zum Thema FTL-Antrieb:

Sehe ich das richtig, daß das Prinzip des Sprungantriebs beschlossene Sache ist?

In dem Fall wäre halt die Frage: Sprungtore, Sprungpunkte, Sprungzonen, No-Go-Areas (z.B. keine Sprünge innerhalb von Gravitationssenken) oder freies Springen ohne Einschränkung?

Jedes Szenario hat seine Vor- und Nachteile.

Alternativ gäbe es natürlich noch den direkten FTL-Flug z.B. durch den "Hyperraum" oder unter Aushebelung gewisser physikalischer Gesetzmäßigkeiten.

Was Waffentechnik angeht:
Gibt es FTL-Kommunikation, also FTL-Energieübertragung? Dann wären auch FTL-Waffensysteme möglich.
Zitat
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Eulenspiegel

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #267 am: 29.07.2008 | 18:46 »
Wenn ich Deine Daten nehme, also 3*10^13J die sich kugelförmig 100km weit ausbreiten, komme ich auf knapp 240 J/m^2, sein wir großzügig und machen wegen des Impulses in Erdrichtung und der eigentlich halbkugelförmigen Ausbreitung 500J/m^2 draus.
1) Es sind nicht 3*10^13 Joule, sondern 3*10^13 Kilojoule.

2) Und wie du sagtest, hat es anschließend nur die Oberfläche einer Halbkugel.

Beides zusammen ergibt: 500 kJ/m² oder 5*10^5 J/m²

Zitat
Nur zur Relation, die Sonneneinstrahlung an der Erdoberfläche liegt im Sommer bei klarem Himmel im Extremfall bei bis zu 1kW/m2. Das liefert das Doppelte der o.g. Energiemenge in jeder Sekunde.
1) Wie du sicherlich erkennst: Watt ist eine Leistung und keine Energieform.

Und es macht nunmal einen Unterschied, ob ich zehnmal sanft zuhaue oder einmal richtig kräftig zuhaue. (Auch, wenn bei den zehnmal sanft zuhauen insgesamt wahrscheinlich mehr Energie übertragen wurde.)

2) Sonnenwinde sind ionisiert. Das heißt, sie werden von der Ionosphäre und dem Magnetfeld der Erde abgelenkt. (Sollte das Magnetfeld der Erde aber mal zusammenbrechen, dann würden uns die Sonnenwinde durchaus auch Probleme bereiten.)

Zitat
Und die oben errechneten 500 J/m^2 ignorieren nochmal völlig die Tatsache, daß die kinetische Energie auf dem Weg durch 100km Atmosphäre komplett in thermische Energie umgesetzt wird
Nein, das wurde nicht ignoriert:
Allerdings muss man beachten, dass diese Energie in einen Umkreis von 100 km herunterkommt. Und damit ist es durchaus heftig genug, schweres Unwetter auszulösen.
Kinetische Energie würde vielleicht Erschütterungen am Boden hervorrufen aber sehr wahrscheinlich keine Wetterumschwünge. Diese entstehen ja gerade daraus, dass die kinetische Energie in thermische umgewandelt wird.

Offline Feuersänger

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #268 am: 29.07.2008 | 18:59 »
Zitat
Da du immer so gern nach Abenteuer-Ansätzen fragst: Stell dir eine Truppe kleiner Freibeuter/Schmuggler vor (die SC's), die gerade nach gutem Beutezug im FTL-Spot ihres Heimatsystems ankommen und die illustre Bomberflotte die nahezu gleichzeitig ankommt mehr oder minder als erste entdecken.

Genau, so ungefähr kann das funktionieren. ^^ Man dreht es halt einfach so, dass die SCs den Bomberschwarm abfangen müssen. Wenn der Jumppoint 10AU vom Planeten entfernt ist, und die Bomber bei ca. 5AU ihre Nägel bei 3000km/s ausklinken, haben die SCs erstmal 6 Tage Zeit (Schätzwert), die Bomber zu bekämpfen. Sollten dann doch noch einige Nägel auf den Weg geschickt werden, haben sie nochmal 3 Tage, sich etwas einfallen zu lassen. Sie könnten zum Beispiel, wenn ihr Schiff mit einem Greifer ausgestattet ist, die Dinger "einfach" wieder einsammeln. (Was in der Praxis natürlich nicht ganz einfach ist und viel Fingerspitzengefühl erfordert, aber machbar ist.)

Um dann auch mal von den Nägeln weg zu kommen, mal ein paar Gedanken zum Thema FTL-Antrieb:
Sehe ich das richtig, daß das Prinzip des Sprungantriebs beschlossene Sache ist?

So ziemlich. Bis jetzt hat mich kein alternatives Konzept ansatzweise überzeugt, da wie gesagt die meisten Ideen für freieres FTL zwangsläufig das Aus für die private Raumfahrt bedeuten würden.

Zitat
In dem Fall wäre halt die Frage: Sprungtore, Sprungpunkte, Sprungzonen, No-Go-Areas (z.B. keine Sprünge innerhalb von Gravitationssenken) oder freies Springen ohne Einschränkung?

Alles schon besprochen. Losspringen an L-Punkten oder einfach außerhalb von Gravitationssenken, Ankunft in Jumpspheres im äußeren Sonnensystem. Sprungdauer objektiv mehrere Tage, aber für die Besatzung subjektiv nur einige Minuten. Während des Sprunges keinerlei Interaktion möglich.

Zitat
Gibt es FTL-Kommunikation, also FTL-Energieübertragung? Dann wären auch FTL-Waffensysteme möglich.

Nein, gibt es nicht. FTL-Kommunikation gibt es nur in Form von Kurierschiffen oder Nachrichtendrohnen. In besiedelten Systemen könnte es automatisierte Comm-relais an den Jumpspheres geben, die Datenpakete per Kommunikationslaser empfangen, in regelmäßigen Abständen ins Nachbarsystem springen, dort wieder ihre Daten mit der dortigen Jumpsphere-Station austauschen, und mit neuen Daten zurückspringen. Im Kriegsfall werden diese Kommunikationslinien freilich unterbrochen.

--

Themawechsel, mal was ganz anderes. Ich bin noch am überlegen, auf welchen Brennstoff die (STL) Torchdrives zugeschnitten sein sollten. Diese Wahl hat durchaus wichtige Auswirkungen auf die Welt, zum Beispiel: wie teuer ist der Brennstoff, wie schwer zu beschaffen, kann er mit Bordmitteln raffiniert werden (falls das Schiff mal irgendwo strandet), wie schwierig ist er zu speichern, wieviel Platz benötigt er, ist er giftig, und so weiter.
Nochmal zur Erinnerung vereinfacht das Funktionsprinzip der Torchdrives: der Reaktor konvertiert (mittels Q-Ball oder ähnlichem) einzelne Nukleonen der Brennstoffatome zu Energie. Dadurch werden diese Kerne in leichtere Kerne aufgespalten. Diese leichten Kerne absorbieren nun die Energie, wodurch sie in Bewegung gesetzt werden. Dabei werden sie durch Magnetfelder in eine Richtung gebündelt - das ist der primäre Abgasstrahl. Diesem kann dabei nach Bedarf noch weiterer Treibstoff beigemischt werden, um den Schub auf Kosten der Ausströmgeschwindigkeit zu erhöhen.

Wichtig ist dabei, dass die Brennstoffkerne in leichtere Atomkerne umgewandelt werden, ohne dabei Pionen oder Neutronen freizusetzen. In Frage kommen daher grundsätzlich mittel-leichte Elemente der Ordnungszahlen von etwa 4 bis 20 (Beryllium bis Calcium).
Unsicher bin ich bei der Frage, ob auch chemische Verbindungen möglich sind oder ausschließlich Reinstoffe. Aber ich sage mal, wenn Verbindungen, dann auch nur solche aus den genannten Elementen. (Wasser ginge demnach nicht, weil Wasserstoff zu leicht ist.)

Praktisch wäre weiterhin, wenn der Brennstoff bei leicht erreichbaren Temperaturen flüssig ist und eine passable Dichte aufweist, um ihn bequem in Tanks speichern und durch Leitungen pumpen zu können.

Momentan erscheint mir da flüssiger Sauerstoff (LOx) die meisten Bedingungen zu erfüllen. Dichte ca. 1,1g/cm³, flüssig im Bereich von 50-90K (diese Temperaturen sollten im Weltraum nicht allzu schwer zu halten sein), und würde nach o.g. Q-Ball-Prinzip in zwei ganz normale Lithiumkerne zerfallen (wenn 2 Protonen konvertiert werden). Ist dabei allerdings auch sonst sehr reaktiv und volatil, sodass man schon auf die korrekte Handhabung achten muss. Die Frage wäre nur, ob er nicht vielleicht _zu_ reaktiv wäre und womöglich das ganze System zerfrisst. Im Notfall lässt er sich auch z.B. durch Elektrolyse von Wasser synthetisieren.
Als positiver Nebeneffekt kann der Sauerstoff auch zur Versorgung der Besatzung dienen.

Flüssiger Stickstoff wäre im Gegensatz dazu weniger reaktiv, benötigt aber niedrigere Temperaturen, und zerfällt leider nicht so angenehm -> Gefahr der Neutronenbildung. (EDIT: außerdem viel niedrigere Dichte, 0,7g/cm³)

Habt ihr noch Ideen? Prinzipiell wäre Sauerstoff wohl geeignet, aber vielleicht gibt es ja noch chemische Verbindungen, die die obigen Bedingungen erfüllen und in der Handhabung günstiger wären.
« Letzte Änderung: 29.07.2008 | 19:11 von Feuersänger »
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #269 am: 29.07.2008 | 19:03 »
Kurze Zwischenfrage:
Wieso soll es keine Neutronenbildung geben?

Offline Feuersänger

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #270 am: 29.07.2008 | 19:07 »
Weil Neutronen scheiße sind, sich nicht magnetisch kontrollieren lassen, also nichts zum Schub beitragen, dafür aber die Schiffsstruktur durch den ständigen Neutronenbeschuss radioaktiv machen, und außerdem aus den gleichen Gründen der Besatzung gefährlich werden können bzw schwere Strahlenschutzschilde erfordern würden.
Darum keine Neutronen.
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Offline kirilow

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #271 am: 29.07.2008 | 19:12 »
Verfolge denThread schon seit längerem mit Interesse, aber nicht sehr genau. Ich gebe zu, durchaus neugierig zu sein, was diese Wolframnägel anrichten könnten, kann aber dazu nichts gescheites beitragen. Hoffe aber, dass Feuersänger  das ganze irgendwann nochmal zusammenfaßt, damit ich das zum SciFi-Rollenspielen nutzen kann.  ;D 

Habe auch nur eine Frage am Rande (von der ich nicht einmal weiß, ob das 100%ig des richtige Ort ist):
Es scheint ja mehr oder minder festzustehen, dass Raumschiffe immer an bestimmten Sprungpunkten ankommen. Wie stellt Ihr Euch denn den Verkehr dort so vor? Wie den Grenzübergang Deutschland-Polen oder eher wie bei Alastar Reynolds, wo nur alle Jubejahre ein Schiff vorbeikommt?

Viele Grüße
kirilow
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #272 am: 29.07.2008 | 19:33 »
Naja, vielleicht ist der Systemverteidigung ja vollkommen bewusst, dass da drei Bomber durchgebrochen sind, aber sie können nix dagegen machen, weil ihre Kräfte komplett durch den Begleitschutz der Bomber gebunden sind. ;)
Und im 1. I-War ist es nicht zu sehr an den Haaren herbeigeholt, dass die improvisierten Kampfschiffe keine Rundumbewaffnung haben.

@kirilow:
Für die Verkehrsdichte müsste man auch mal eine Näherung finden. Wird bestimmt in Systemen mit Freiluftwelten höher sein als in unwirtlicheren Systemen, und annähernd proportional zur Bevölkerungszahl.
Als rein intuitiven ersten Tip würde ich mal schätzen: Größenordnung 1-3 Schiffe pro Tag.
« Letzte Änderung: 29.07.2008 | 19:51 von Feuersänger »
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Zitat von: ErikErikson
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #273 am: 29.07.2008 | 20:34 »
1) Wie du sicherlich erkennst: Watt ist eine Leistung und keine Energieform.

Und Leistung ist, wie Du sicher weißt, und wie auch meinem Post zu entnehmen ist, Energie pro Zeit, d.h. 1000W = 1000 J/s. 500kJ /m^2 entsprechend dann übrigens immer noch grade mal 8'20" Sommersonne...

Bleibt immer noch der Faktor, daß die kinetische Energie sich nicht nur auf die Fläche verteilt, sondern durch Umsetzung in thermische Energie auf das Volumen verteilt wirkt, was den Wirkradius zusätzlich einschränkt (wie hoch war doch noch der Wirkradius der Zar-Bombe, die  um den Faktor 10 Stärker war, in der Atmosphäre gezündet wurde und vor allem ihre Energie zum Teil in direkt wirkender, weireichender Strahlung freigesetzt hat?). Zieht man bei der Berechnung noch in Betracht, daß wir davon ausgehen, daß der Pfeil noch vor der Atmosphäre verdampft wird, dürfte sich das ganze noch erheblich weiter verteilen (räumlich und zeitlich) als von Dir angenommen.

Und eine Bitte von jemandem, der sich grad in der Uni mit Meßtechnik rumplagen muss: Wenn man mit 10er-Potenzen anfängt nimmt man üblicherweise Grundeinheiten, um eben solche Mißverständnisse zu vermeiden. ;)
Zitat
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Re: [Science Fiction] Schiffsdesign und Technologie
« Antwort #274 am: 29.07.2008 | 20:53 »
So ziemlich. Bis jetzt hat mich kein alternatives Konzept ansatzweise überzeugt, da wie gesagt die meisten Ideen für freieres FTL zwangsläufig das Aus für die private Raumfahrt bedeuten würden.

Um mal Perry Rhodan-Nomenklatur zu benutzen:
Linearflug oder halt äquivalente Möglichkeiten, wie Hyperspace etc. sind nur dann problematisch, wenn es keine Möglichkeit gibt ein Schiff im FTL-Flug zu orten. Außerdem könnte man auch dann immer noch z.B. die Gravitationssenken als No-Fly-Areas etablieren.

War aber auch nur als generelle Idee mal so in den Raum gestellt.

Sind Sprünge eigentlich anmessbar? Wenn ja, wie weit? Wie genau?

Was die STL-Antriebe angeht:
Ionenstrahltriebwerke: Energie aus Fusionsreaktoren oder ähnlichen Stromquellen, leicht ionisierbares Gas als Stützmasse, das nach dem Prinzip des Teilchenbeschleunigers mit fats Lichtgeschwindigkeit ausgestoßen wird. Hat die höchstmögliche Effizienz, was das Verhältnis von Antriebsenergie zu benötigter Treibstoff- und/oder Stützmasse angeht, vor allem, wenn z.B. Wasserstoff im Reaktor verwendet wird und das dabei entstehende Helium gleich als Stützmasse dient (die Reaktorbrennkammern könnten so konstruiert sein, daß das Helium direkt mit einer gewissen Anfangsenergie in die Beschleuniger abgegeben wird, und dort bei Einspritzung zusätzlicher Stützmasse die Ionisierung erleichtert).

Als netter Twist könnten die Fusionsreaktoren hohe Anfangsenergien benötigen (nach bisherigem Stand der Forschung ist das auch realiter so), d.h. es muss immer mindestens ein Reaktor am Laufen gehalten werden, um die anderen zu zünden. Sollten mal alle Reaktoren abgeschaltet sein, braucht man Hilfe durch ein anderes Schiff.
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