Exalté führt seinen Begleiter durch die Tür in den unbeleuchteten Gang, und in der tiefen Finsternis des fensterlosen Raumes kann er tatsächlich ein … hungriges … Glimmen in den Augen des wandelnden Leichnams erkennen.
Die pfeifende, schmatzende Halswunde macht aus jedem Satz, den der untote Lord spricht, einen schaurigen Gesang, der in Exaltés Ohren wie eine Hymne klingt. Unsterblichkeit ist kein Traum mehr, sie ist greifbar!
„Ich weiß nicht, wie lange ich habe, doch … der Uralte … er hat mir diese Gunst erwiesen! Erkennst Du nicht auch die Zeichen? Ich kann Dir helfen, Deine Träume zu verwirklichen! Ich kenne alle, die in dieser Stadt was zu sagen haben, ihre dunkelsten Geheimnisse, ihre verbotenen Wünsche! Hilf mir, sie in den Staub zu treten und die einzige Strafe zu erhalten, die zählt – einen unwiederbringlichen Tod! Und ich helfe Dir!”
Die Worte klingen in Exaltés Ohren nach, doch er hört aus dem naheliegenden Küchentrakt Geräusche, dem Vernehmen nach reinigen die Sklaven derzeit das Geschirr eines kleinen Empfangs. Doch Exalté hört auch ein, zwei unbekannte Stimmen – wahrscheinlich die Leibköche eines Gastes, der bisher noch nicht anwesend war, die sich mit Carlo und Raúl über die Vorzüge von Lärchenzungen unterhalten. „General Lavelle ist im Felde mit einfachem Fraß zufrieden, doch in den Städten läßt er sich gerne verwöhnen. Eure Lärchenzungen waren nicht schlecht, gerade mit genug Weißwein abgelöscht, dass sie ihren eigenen Geschmack nicht verlieren. Vielleicht habt Ihr noch ein paar Vögel, die ihr uns für das Nachtmahl in der Kommandatur abtreten könnt? Wir könnten Euch im Gegenzug zwei Fässer gorenisches Bier anbieten. Trinken kann man das nicht, aber es ist hervorragend geeignet, um Schlangenfleisch darin einzulegen.”