*reanimier" ...26...27...28...29...30... *beatmen*
Hmmm, s gibt ja schon nen thread zu. Nutz ich den Mal.
Hier wurd ja schon vieles genannt, das Star Trek von einer anderen Warte aus bereichern könnte (Eulenspiegels Kolonie-Serie-Konzept z.B. find ich gut).
Ich selbst hab mir mal Gedanken gemacht und ein eigenes Konzept erarbeitet, das ich hier kurz vorstellen möchte.
*kreisende Spotlights und Trommelwirbel, Spotlights konzentrieren sich auf einen Punkt, Fanfarenstöße*
Star Trek - Phoenix
Worum gehts?
Der Beitrag wir etwas länger, daher hier kurz eine Gliederung:
1. Staffeln: Was soll grob passieren? Was ist jeweils Kernthema?
2. Cast: Wie soll eine interessante Zusammensetzung mMn aussehen?
3. Grundgedanken: Warum würde ich das so haben wollen?
1. Staffeln
Die Föderation, Romulaner, Klingonen helfen beim Wiederaufbau Cardassias. Aus dem Grund werden einige Schiffe geschickt, die zu unterschiedlichen Zwecken genutzt werden. Da man sich ja nicht gegenseitig übervorteilen will (^^), finden sich auf den entsprechenden Schiffen immer Repräsentanten der anderen "Partner". Das wäre die Ausgangslage.
Staffel 1: Die generalüberholte (und dank Annika Hansen borgtechnisch effizientere) USS Phoenix (Nebula-Klasse) startet mit einigen Schwierigkeiten vom Erdorbit aus über einige Umwege (die Repräsentanten der Romulaner und Klingonen müssen noch anreisen) nach Deep Space 9. Der Zuschauer lernt die Föderation innen näher kennen (etwa umgekehrt zum Konzept von ENT: für die Charaktere ein alter Hut, für die Zuschauer neu). Sektion 31 versucht diese Unterstützung zu verhindern.
Staffel 2: Die Besatzung der Phoenix (und der Repräsentanten von Romulus, Qo'nos und Cardassia) unterstützen einige Wiederaufbaumaßnahmen und Patroullieren die Grenze des Cardassianischen Imperiums (bzw. dem Rest davon) und geraten in Konflikte bzgl. Oberster Direktive der Föd. und dem Bestreben der Reps neue Kulturen genauer zu "untersuchen". Erste Anzeichen eine VerschwörungTM werden erkennbar.
Staffel 3: Es gibt weitere Neuentdeckungen, die Phoenix wird aber am Anfang der Staffel nach Cardassia verlegt, da es dort zu einigen seltsamen Ereignissen gekommen ist. Kurz vor Ende kann die Verschwörung vereitelt werden. Bei der Suche nach vermissten Schiffen wird offenkundig, dass die Borg doch nicht ausgelöscht wurden. Diese Erkenntnis kostet einen großen Teil der Besatzung (darunter den Cpt., den Cmdr., die Sicherheitschefin und Chefingenieurin) das Leben und die Phoenix wird zerstört.
Staffel 4: Zwei Besatzungsmitglieder werden undercover ins Romulanische Imperium entsandt um Botschafter Spock zu retten. Dabei müssen sie sich in die romulanische Flottenkultur einfügen und lernen unverhofft das Imperium (oder zumindest Bestandteile davon) zu mögen. Bei dem Versuch der Exfiltration stirbt der Botschafter (wirklich) und hinterlässt seinen Geist in der Seele eines Besatzungsmitglieds. Nun müssen die beiden mit dem leichnam wieder zurück in die Föderation.
Staffel 5: Ein in Staffel 1 (in einem Nebenplot) entwickelter Prototyp eines neuen Raumschiffes der Phoenix-Klasse läuft vom Stapel und wird im Föderationsraum einigen Proben unterzogen. Allerdings bahnt sich Ärger an: subversive Elemente innerhalb der Föderation tun sich mit Gleichgesinnten anderer Völker zusammen und es bricht ein Bürgerkrieg in den Quadranten Alpha und Beta aus.
Staffel 6: Der Bürgerkrieg tobt weiterhin. Langsam geben immer mehr Unabhängige dem Willen des "letzten Imperiums" nach. Die besatzung der Phoenix versucht herauszufinden, warum so viele Personen unumstößlich ihre Meinung in eine bestimmte Richtung ändern. Und warum sind sogar die Borg machtlos? Einzig die Ferengi scheinen davon nicht betroffen zu sein, werden dafür aber recht früh stark dezimiert. In einem großen Showdown kann die "Imperialisierung" aufgehalten werden (jedoch sind bis dahin auch alle bisherigen Protagonisten diesem Wandel zum Opfer gefallen) - die Machtstrukturen in diesem Teil der Galaxis werden aber grundlegend verändert.
Staffel 7: Die alte Föderation ist tot - es lebe die Föderation! Einige Grundsätze werden überdacht und es gibt fundamentale Veränderungen in der Ausrichtung. Trotzdem muss auch in der Übergangszeit die Sicherheit des föderalen Territoriums gewährleistet werden. Am Ende gibt es eine neue Föderation. Mit neuem romulanischem Imperium und klingonischem Reich und einem neuen Cardassia. Und vielen Konflikten, die erneut geklärt werden müssen...
(in einer anderen Serie vermutlich).
2. Besatzung
Captain der USS Phoenix: Andorianer, männlich, ca. 46, ernster, aufgabenorientierter, militärischer Typ.
Commander: Betazoidin, ca. 38, diplomatisch, personenorientiert.
Chefingenieurin: Trill, ca. 42, kulturversessen, launisch, aber herzlich, homosexuell.
Sicherheitschefin: Bolianerin, ca. 28, eifrig, taktisch begabt, kühl distanziert.
Chefarzt: Vulkanier, ca. 66, ruhig, besonnen, snobistisch, beherzter Fußballspieler.
stellv. Arzt: Tellarit, ca. 53, lebhaft, fröhlich, launisch, versessen auf alle Arten von Gesellschaftsspielen.
Wissenschaftsoffizier: Mann, ca. 45, zurückhaltend, technisch versiert, stirbt im Pilotfilm.
Flugkontrolloffizier: Frau, ca. 27, fröhlich-gelassen, lateinamerikanischer Typ (mögl. Identifikationsfigur)
Counselor: Mann, ca. 27, selbstsicher bis arrogant, besserwisserisch, liebt Diskussionen mit dem Chefarzt, Zweitausbildung im wissenschaftlichen Bereich (und - was unter höchster Geheimhaltung steht - ausgebildet als besonderer Geheimagent; Codename: Phoenix) - Hauptidentifikationsfigur. Wird nach dessen Tod der neue Chef-Wissenschaftsoffizier.
3. Grundideen
1. Zur Besatzung: Bisher gab es immer sehr viele Menschen in den Hauptrollen. Aliens dienten als Beobachtungspunkt menschlichen Verhaltens in der Zukunft. Hier also einmal die umgekehrte herangehensweise. Zum Captain: Bisher waren das a) männlich, weiß, Amerikaner b) männlich, weiß, Europäer c) männlich, schwarz, Amerikaner d) weiblich, weiß, Amerikaner e) wie a (und damit mMn ein Rückschritt) --> daher kann also jetzt gerne ein f) männlich, blau Andorianer kommen. Der Captain als Hauptidentifikationsfigur verführt zu einer gewissen Statik in der Serie, daher würde ich eine Figur mit großer Perspektive eher in den Mittelpunkt rücken. Wichtig ist aber auch die ausführliche Auseinandersetzung mit jeder Figur / jedem Beziehungsgeflecht, wie das in DS9 schön vorgemacht wurde (heißt: auch wichtige Nebenfiguren werden beleuchtet).
2. Gute Konzepte aus den vorhergegangenen Serien übersetzt wieder aufnehmen. Z.B. die unterhaltsamen Diskussionen zwischen McCoy und Spock - jetzt halt zwischen einem menschlichen Wissenschaftler und einem vulkanischen Arzt. Aus TNG würde ich die Grundthematik ähnlich halten. Es ist eine erwachsene Föderation mit all ihren kleinen und großen Konflikten. Aber letzten Endes kann die Menschheit einen nahezu utopischen Gesellschaftsstandard erreichen. Humanismus und Vernunft gehören genauso grundlegend dazu wie gegenseitiger Respekt und Toleranz. Aus DS9 sollte unbedingt die Entwicklung von Figuren übernommen werden und die Komplexität des Beziehungsnetzes: Die Charaktere mögen am Anfang als Typen eingeführt werden. Das Aufbrechen von Erwartungen an das typische Verhalten und eine glaubhafte Entwicklung steht aber immer mit auf der Agenda für jede Episode. Und - allgemein - der "Sense of Wonder" sollte gerade für den Zuschauer wieder verstärkt werden.
3. Fragestellungen: Wem kann ich trauen, wenn verschiedene Gruppierungen alle der Meinung sind, dass ihr Weg der einzig richtige ist (in dem Punkt finde ich Sektion 31 als Parabel für Terroristen sehr gelungen)? Welche Werte spielen heute noch eine Rolle? Wie kann sich eine Beziehung zu "Menschen", die mir nahe stehen, gestalten? Welchen Sinn möchte ich meinem Leben verleihen? Wie gehe ich mit dem Tod um? Wie sieht etwas für gut Befundenes aus einer anderen Perspektive aus?
4. Konflikte: alte Föderation / Sektion 31 / Cardassianer / Klingonen / Romluaner / Ferengie / Borg / neue Föderation (nicht unbedingt alle verknüpft, aber viele - das genügt bei sorgfältiger Handhabe für 7 Staffeln)
Meiner Meinung nach hat Star Trek immer seine (mehr oder weniger) optimistische Grundhaltung und seine Auseinandersetzung mit grundsätzlichen (darunter einigen ethischen) Fragestellungen ausgemacht. Gerade bei der Classic-Serie und bei TNG fällt das sehr stark auf, aber auch die anderen Serien zeigen häufig diese Eigenschaft.
Dieser Kern sollte unbedingt beibehalten bleiben, damit es Star Trek bleibt und sich doch weiterentwickeln kann.
So und jetzt kommentiert, verreißt oder ignoriert diesen Beitrag bitte.
Gruß, p^^