Autor Thema: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?  (Gelesen 17681 mal)

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Offline Tourist

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Moin,

erstmal: falls es darüber schon eine Diskussion gibt, her mit dem Link ich hab nichts gefunden :)

Situation: Klassisches Rollenspiel: Der Run ist beendet, die Prinzessin gerettet und Darth Vaders Lichtschwert geklaut.
Der SL vergibt nach seinem Empfinden und/oder über Tabellen bzw. Hilfestellungen Erfahrungspunkte.
Danach können sich die Spieler noch einbringen und Situationen vorschlagen die Extra XP wert waren.
Danach ist man durch und schreibt sich die XP auf.

These: Das ganze kostet Zeit und unter Umständen Nerven.

Alternative: Man vereinbart vor Kampagnenbeginn wieviele Erfahrungspunkte es denn geben soll:
z.B.
100 * Stufe * Spielstunde
oder
je zwei Situngen steigt man eine Stufe auf
oder
pro Spielabend 4 Karma
etc.

alternativ könnte ich mir auch vorstellen dass der SL lässig fragt "okay.. Abenteuer beendet, wie wär es mit 2000 XP ?"
SP1: "hm.. ne, 1500 reichen auch"
SP2 "komm mach ma die Mitte 1750"


Habt ihr Erfahrungen mit solchen Punktvergaben?
Klappt es ?

Nachteile, Vorteile, Meinungen ?

Bitte! Danke!

Schönen Tag

Markus


Online Vash the stampede

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #1 am: 10.06.2008 | 13:58 »
An sich fester Wert für alle Spieler, gegebenenfalls wird dieser korrigiert.

Als Richtlinie dient hierbei: Der Wert ungefähr so hoch sein, das sich die Spieler nach jeder Runde verbessern können oder zwei Runde in zwei Sachen.
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Offline Asdrubael

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #2 am: 10.06.2008 | 13:59 »
Ich bin für SL Willkür.

Der soll einfach sagen: "Ihr steigt auf" wenns in die Kampagne passt oder er das meckern der Spieler nicht mehr erträgt :D

Als SL führt für mich immer die Kampagne. Je nachdem, wie weit die Gruppe da ist, gebe ich die EP, damit sie zu bestimmten Meilensteinen auch eine entsprechende Stufe haben.
Wenn sich die Gruppe besonders geschickt anstellen (und so ggf einige Wendungen der Story auslassen) dann bekommen sie mehr EP was aber passt ja, weil sie auch schneller durch die Kampagne stürmen.
Deswegen beteilige ich die Spieler aber nicht oft an der Entscheidung (sie kennen ja den weiteren Verlauf der Kampagne nicht) der XP sondern binde sie eher in Diskussionen ein, was sie mit ihren Charakteren erreichen wollen. Also welche Klassen und Fähigkeiten sollen aufgebaut werden, welche politischen Fraktionen sind interessant und welche magischen Gegenstände wären wünschenswert. Da können Spieler auch besser mitreden finde ich. Aber die Ressourcen (EP, Geld, Gegenstände, NSCs) verwaltet letztlich der SL
« Letzte Änderung: 10.06.2008 | 14:15 von Joe »
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Village Idiot

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #3 am: 10.06.2008 | 14:06 »
Ich vergebe in den meisten Systemen eigentlich nen festen Satz an XP für die Spielsession (meist noch an die gespielte Zeit geknüpft, da gibt es halt für 8 Stunden doppelt so viele XP, wie für 4). Wenn es einen Bonus gibt (weil heute was ganz supertolles passiert ist, ein wichtiges Zwischenziel erreicht wurde usw. usf. dann ist der auch einheitlich für die ganze Gruppe.

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #4 am: 10.06.2008 | 14:08 »
Ich vergebe in den meisten Systemen eigentlich nen festen Satz an XP für die Spielsession (meist noch an die gespielte Zeit geknüpft, da gibt es halt für 8 Stunden doppelt so viele XP, wie für 4). ...

Dem stimme ich zu, nur spielen wir nie doppelte Sessions. ;D
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Offline Crimson King

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #5 am: 10.06.2008 | 14:14 »
Was Vash gesagt hat. Ich gehe sogar so weit, Spielern, die abwesend sind, auch die gleichen XP zu geben, wobei ich eigentlich nicht spielen will, wenn nicht alle da sind.

Mit der Zeit wird sich die Punktezahl pro Session erhöhen, weil die meisten Systeme immer höhere Preise fürs Aufstufen verlangen und das Tempo, bis man sich etwas Neues leisten kann, nicht zu sehr abnehmen soll.
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J.W. von Goethe

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #6 am: 10.06.2008 | 14:17 »
Idealerweise ist die XP - Vergabe mechanisch im System verankert und somit unabhängig von irgendwelchen Mitspielern und deren Launen. Zusätzlich kann man natürlich noch Fanmail vergeben, die temporär Spielvorteile geben kann; ob die Vergabe zentral durch den SL oder gemeinsam ist egal.
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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #7 am: 10.06.2008 | 14:18 »
Ich bin für SL Willkür.

Der soll einfach sagen: "Ihr steigt auf" wenns in die Kampagne passt oder er das meckern der Spieler nicht mehr erträgt :D

Als SL führt für mich immer die Kampagne. Je nachdem, wie weit die Gruppe da ist, gebe ich die EP, damit sie zu bestimmten Meilensteinen auch eine entsprechende Stufe haben.

So machen wir es auch in den meisten Fällen. Auf Buchhaltung für indivuelle EP hat niemand Bock.

Online Vash the stampede

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #8 am: 10.06.2008 | 14:27 »
Was Vash gesagt hat. Ich gehe sogar so weit, Spielern, die abwesend sind, auch die gleichen XP zu geben, ...

Was Crimson King sagt. Ich gebe nicht anwesenden Spielern die gleiche XP. Gastspieler erhalten sogar die bisher erspielte Gesamtanzahl der XP. Hat gut funktioniert und wird auch beibehalten. ;)
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Offline 1of3

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #9 am: 10.06.2008 | 14:31 »
These: Das ganze kostet Zeit und unter Umständen Nerven.

Soweit würd ich nicht gehen. Es ist nur kein Highlight und z.B. nichts, was ich in ein Spiel einbauen würde.


Zitat
alternativ könnte ich mir auch vorstellen dass der SL lässig fragt "okay.. Abenteuer beendet, wie wär es mit 2000 XP ?"
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SP2 "komm mach ma die Mitte 1750"

Was soll damit erreicht werden? Warum nicht gleich ein Regelwerk ohne XP?

Offline Crimson King

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #10 am: 10.06.2008 | 14:36 »
Was Crimson King sagt. Ich gebe nicht anwesenden Spielern die gleiche XP. Gastspieler erhalten sogar die bisher erspielte Gesamtanzahl der XP. Hat gut funktioniert und wird auch beibehalten. ;)

Was Vash sagt. :)

Edit: ich gehe sogar so weit, dass ich die Erschaffungs- und Aufstufungsregeln von Systemen so modifiziere, dass die Preise für die selbe Ware zu jedem Zeitpunkt gleich sind. Systeme wie Shadowrun und 7te See haben da z.B. beträchtliche Lücken, weil sie bei Charaktererschaffung und Aufstufung mit zwei verschiedenen Systemen arbeiten.
« Letzte Änderung: 10.06.2008 | 14:40 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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J.W. von Goethe

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #11 am: 10.06.2008 | 14:37 »
@1of3
Weil es Leute gibt die gerne klassische Rollenspiele spielen aber keine Lust drauf haben sich mit XP Vergabe zu 'stressen' (Sei es nun im Sinne von im Buch nachschlagen wofür man XP vergeben kann und das auszuklamüsern noch ein SL der es sich antun weil einzuschätzen wieviel das Abenteuer jetzt 'wert' war.)

Markus

Offline 1of3

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #12 am: 10.06.2008 | 14:47 »
Aber das ist doch mit Sicherheit stressiger als ein Standard-Kontigent für jeden Spielabend festzusetzen.

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #13 am: 10.06.2008 | 14:52 »
Absolut!
Da hast du natürlich recht, ein Zwischending also ;)

Markus

Offline sindar

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #14 am: 10.06.2008 | 14:57 »
*gg* In unserer D&D3.5-Runde sagt der Spielleiter irgendwann: Der, der und der Char steigen einen Level auf.
Haette ich, bis ich das Vorgehen am eigenen Leibe erlebt habe, als grauenvoll empfunden. Als der SL es einfach so gemacht hat, habe ich es als praktisch empfunden. Wird zwar schwierig, wennn man Zauber wirkt, die XP kosten (weil wir ueber die einzelnen XP eben kein Buch mehr fuehren), aber bisher stoert das keinen.

Bis dahin kannte ich nur individuelle XP- (ehe AP-) Vergabe und habe die genossen. Was ich schlussendlich besser finde? Weiss ich nicht :-[.
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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #15 am: 10.06.2008 | 15:44 »
irgendwie kenne ich aus Erfahrung nur zwei Varianten:
1) Pauschal je Abend/bzw. je Stunde
2) zu wenig

zu 2)
wenn man eh sehr selten spielt und dann in einem halben Jahr gerade mal eine Fertigkeit steigern kann, dann mag in der Spielwelt verankert sein, ist mir aber oft zu wenig... Ich will auch mal die WÜrfe schaffen und trotzdem noch was "außergewöhnliches" reißen..
Wenn man mit den Startchrs auskommen muss, dann gibt es immer diese eine sinnvolle Verteilung auf die Fertigkeiten, die man haben muss...man kann sich die nicht nachher dazu holen.
mir macht es halt mehr Spaß, wenn man mit EP etwas rumschleudern kann/muss.

sers,
Alex

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #16 am: 10.06.2008 | 16:15 »
Jede der hier vorgestellten Methoden hat ihre Vor- und Nachteile. Letztendlich muss sich jeder SL einfach nur darüber klar werden, was er denn lieber will:
Ob man bestimmte Spieleraktionen oder rollenspielerisch ideales Verhalten belohnen will oder nicht - eine Pauschalsumme bzw. ein Pauschalaufstieg alle paar Stufen ist weitaus verwaltungsunlastiger, dennoch vergibt man als SL dadurch das Instrument der gesteuerten Belohnung.

Ich selbst bin eher ein Punkteberechner, statt jemand, der sagt, alle paar Abende eine Stufe drauf. Dennoch finde ich es nicht immer leicht, dabei "fair für alle" zu bleiben.
Trotzdem bevorzuge ich die individualisierte Punktevergabe (ob nun ein Gesamt-EP-Paket für alle oder Einzelberechnungen für jeden einzeln), da ich so immer noch etwas den Aufstieg lenken und schlechtes/unaufmerksames/ätzendes Spiel ahnden kann.
« Letzte Änderung: 10.06.2008 | 16:27 von Pilger »

Offline Asdrubael

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #17 am: 10.06.2008 | 16:50 »
Ob man bestimmte Spieleraktionen oder rollenspielerisch ideales Verhalten belohnen will oder nicht - eine Pauschalsumme bzw. ein Pauschalaufstieg alle paar Stufen ist weitaus verwaltungsunlastiger, dennoch vergibt man als SL dadurch das Instrument der gesteuerten Belohnung.

Instrument der gesteuerten Belohnung? Nicht ideales Rollenspiel ahnden?
Wer bin ich denn, zu entscheiden, was "richtiges Rollenspiel" ist?

Wenn meine Spieler auf "Rollenspiel" keinen Bock haben, ist es doch nicht mein Job, sie dazu zu zwingen oder schlimmer noch ihnen meine Auffassung überzustülpen.
Ich bereite die Bühne auf der sich die Spieler austoben können. Wenn die eine Spielsitzung ausspielen wollen, wie sich ihre Chars die Kante geben, bitte. Dann macht das Spass und ich lass die Sitzung eben aus meiner XP Betrachtung raus, wenn sie die Story extrem vorantreiben, gibts halt wieder mehr. Aber EPs sind kein Prügelstock und mEn spielt es sich ungezwungener, wenn sich Spieler darüber keinen Kopf machen müssen.

Und sowas wie "Mir fehlen noch 3 EP! Hatte er nicht noch einen Hund?" vermeide ich auch noch ;)
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Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Pilger

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #18 am: 10.06.2008 | 16:59 »
Nun, meine Spieler haben Bock auf Rollenspiel, sonst würden sie nicht kommen, sondern WoW zocken, ist weitaus weniger aufwendig ;)

Ich meinte klare Rollenverstößen und destruktives Teamgaming, welches überhaupt nicht zur Motivation eines Chars passen kann. Da kann sich ein SL sehr wohl ein Urteil erlauben, sollte es sogar. Von Meinung überstülpen war hier nie die Rede.

Vor allem aber habe ich es in all den Jahren, in denen ich spiele, immer mal wieder erlebt, dass berufstätige Spieler zu allzu später Stunde einfach mal abratzen - und wenn einer ein Drittel einer beispielsweise sehr rätsel- oder dialoglastigen Session abpennt, sehe ich nicht ein - egal wie man sonst damit umgeht -  ihm genausoviele Punkte zu geben wie dem aktiven Rest der Spieler.
« Letzte Änderung: 10.06.2008 | 17:10 von Pilger »

Offline Tourist

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #19 am: 10.06.2008 | 17:03 »
Ich will jetzt nicht der Spielverderber sein, aber das ist eigentlich nicht das was ich in Thread haben will!

Wofür man nun XP verdient hat oder nicht und ob ein SL sowas gut beurteilen kann und der ganze Rattenschwanz der da mit dranhängt gehört IMHO in einen eigenen Thread. Bzw. ich bin mir recht sicher dass es dafür schon einen alten gibt.

Dankeschön

Markus

Offline Pilger

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #20 am: 10.06.2008 | 17:08 »
Ich wollte Joe nur kurz erläutern, was ich mit meinem Posting meinte, wir wollten sicher keinen Hin-und-Her-Postingmarathon veranstalten ;) Du hast im Erstpost nach Meinungen gefragt, um mehr ging es nicht.
« Letzte Änderung: 10.06.2008 | 17:13 von Pilger »

Eulenspiegel

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #21 am: 10.06.2008 | 17:16 »
Wenn ein Spieler während der Rollenspielsitzung einschläft, dann sollte nicht der Spieler EP Abzug wegen schlechten Rollenspiels bekommen, sondern der SL sollte EP Abzug wegen schlechten&langweiligen Leitens bekommen.

Noch eine Methode, die es anstatt EP Vergabe gibt, ist das Learning-by-Doing System: Immer, wenn ein Spieler auf eine Eigenschaft proben muss, darf er sich ein Häkchen hinter der Eigenschaft machen. Wenn er genügend Häkchen bei einer Eigenschaft zusammen hat, dann darf er eine Stufe aufsteigen. (Der SL entscheidet jedoch, ob der Spieler eine Probe würfeln muss, oder ob es ihm einfach so gelingt.)

Eine Alternative: Immer, wenn dem Spieler ein kritischer Erfolg oder ein Patzer widerfährt, darf er das Talent steigern.

Das hat natürlich den großen Nachteil, dass die Steigerung nicht mehr direkt in der Hand des Spielers liegt und sich der Char recht willkürlich entwickelt.

Ansonsten gibt es bei uns auch immer die gleiche Menge EP für alle. (Da wir nur stufenlose Systeme spielen, gibt es die Möglichkeit nicht, dass unser SL alle paar Abende sagt: "So, ihr steigt eine Stufe auf.")

Offline Pilger

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #22 am: 10.06.2008 | 17:22 »
Wenn ein Spieler während der Rollenspielsitzung einschläft...der SL sollte EP Abzug wegen schlechten&langweiligen Leitens bekommen.
Es soll tatsächlich Leute geben, die arbeiten jeden Werktag dicke 12 Stunden oder müssen zu unmöglichen Zeiten aufstehen, wollen aber trotzdem immer noch mit ihrer alten Gruppe danach am Feierabend spielen, der es egal ist, ob der alte Kumpel irgendwann dann doch von seinem Körper in den StandByModus gezwungen wird. Aber man kann es sicher flauschiger sagen: Da werden niemanden EP abgezogen, aber die tatsächlich spielenden Spieler bekommen einen Bonus.
« Letzte Änderung: 10.06.2008 | 17:28 von Pilger »

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #23 am: 10.06.2008 | 17:29 »
Pilger, du siehst es.. es entwickelt sich eine paralelle Diskussion...

@Eulenspiegel, mhm.. bei CoC ist das ja der Standard und gefällt mir auch gut. Hier ist mein Problem allerdings dass Leute die von sich aus zu den Würfeln greifen belohnt werden obwohl es das Spiel eher verlangsamt.

So: Selbstfindung, ich denke ich kann meine Frage präzisieren:
Welche Erfahrungen habt ihr mit Erfahrungspunktvergabe unabhängig vom Abenteuerverlauf (also unabhängig davon was erreicht wurde oder wie 'gut' man rollengespielt hat. (etc.))

Außerdem, danke für eure bisherigen Antworten :)

Markus




Offline Crimson King

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #24 am: 10.06.2008 | 17:42 »
Noch eine Methode, die es anstatt EP Vergabe gibt, ist das Learning-by-Doing System: Immer, wenn ein Spieler auf eine Eigenschaft proben muss, darf er sich ein Häkchen hinter der Eigenschaft machen. Wenn er genügend Häkchen bei einer Eigenschaft zusammen hat, dann darf er eine Stufe aufsteigen. (Der SL entscheidet jedoch, ob der Spieler eine Probe würfeln muss, oder ob es ihm einfach so gelingt.)

Eine Alternative: Immer, wenn dem Spieler ein kritischer Erfolg oder ein Patzer widerfährt, darf er das Talent steigern.

Ich fand Lernproben und Learning by doing schon immer bescheiden. Selten verwendete, aber interessante Sachen können nur schlecht gestaltet werden. Das Lernen ist sehr glücksabhängig, der Spieler hat dementsprechend wenig Kontrolle über die Charakterentwicklung.

Ein Spieler sollte meines Erachtens den Charakter spielen können, den er sich vorstellt. Das geht nur, wenn er selbst steuern kann, was der Charakter lernt. Der Simulationsansatz des Learning by doing, der auf mehr Objektivität beim Lernen abzielt, ist den Spielzielen, die ich verfolge, ziemlich abträglich.
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