Naja, die meissten Rollenspiele haben Richtlinien. D&D sogar sehr genaue.
OK, das stimmt.
Aberw as ist, wenn die Mehrheit der Spieler dafür wäre, mehr XP als in den Richtlinien angegeben zu bekommen. Schwingst du dann die große Meisterkeule oder beugst du dich der Demokratie?
Und was die Bonus XP betrifft, die Gruppe kann natürlich willkürlich festlegen welcher Spieler belohnt wird, deswegen ja auch ein ausgeglichenes, geschütztes System, damit dies nicht ausgenutzt werden kann.
Was verstehst du unter Ausnutzen?
Wenn ich will, dass der andere Spieler mehr EP als ich bekomme, dann bekommt er auch mehr EP. Egal, ob in deinem oder meinen System. Ich sehe daran nichts schlechtes.
zu deinem Goblinbeispiel. Das ist inkonsequent dargestellt. Du verteidigst dich beim Millionen XP Beispiel ausschliesslich damit, daß die Gruppe Rücksicht aufeinander nimmt, dem einen nicht mehr XP als dem anderen vergibt wenn der Spielspass eines dritten gestört wird usw.usf.etc.pp.
NEIN!!!! Volkommen falsch!!!!
Das war nie meine Argumentation!
Nochmal von vorne:
Kurze Version:Man muss unterscheiden zwischen:
1) Die Regeln erlauben mir eine Handlung, mit der ich selber meinen Spielspaß beeinträchtige.
und
2) Die Regeln erlauben mir eine Handlung, mit der ich einem anderem den Spielspaß beeinträchtige.
Oder auf das Goblinbeispiel zurückzukommen:
Wenn der Krieger audfhört zu würfeln und den Schaden immer frei wählt, beeinträchtigt er seinen eigenen Spielspaß. Daher ist es nicht nötig das zu regeln. Der Krieger wird schon nicht freiwillig, seinen eigenen Spielspaß zerstören.
Wenn der Dieb jetzt aber so gut ist wie der Krieger oder sogar noch besser, dann klaut er dem Krieger-Spieler seine Spotlight. Daher beeinträchtigt der Diebesspieler nicht seinen eigenen Spielspaß, sondern den vom Krieger-Spieler. Und daher ist es notwendig, dies zu regeln.
Du siehst den Unterschied zwischen 1) und 2)?
Lange Version:Es gibt drei Spieler:
Spieler 1 übernimmt den Job des SLs.
Spieler 2 ist derjenige, der einen tollen Witz macht.
Spieler 3 ist derjenige, der Spieler 2 für den tollen Witz mit 1 Mio XP belohnt.
So, wollen wir uns mal die Spieler der Reihe nach anschauen:
Spieler 1 ist SL und hat mit der ganzen Sache keine Probleme: Seine Spotlighttime wird durch die 1 Mio XP ja nicht beschränkt. Seine NSCs sind ja auch beliebig stark. Er hat eine Story und kann sich davon überraschen lassen, wie die SCs den Fall lösen.
Spieler 2 hat mit der Sache auch keine Probleme: Im ersten Augenblick freut er sich natürlich über die 1 Mio XP. Und im zweiten Augenblick, kann er sich dann überlegen, ob er die 1 Mio XP ausgibt oder nicht. Also keinerlei Probleme für Spieler 2.
Spieler 3 sollte auch keine Probleme haben. Spieler 3 ist für seinen Spielspaß selber verantwortlich. - Wenn es ihm Spaß macht, Spieler 2 so viele XP zu geben, dann tut er das. Und wenn es ihm keinen Spaß macht, dann tut er das nicht.
Aus der Tatsache, dass er Spieler 2 so viele XP gegeben hat, lässt sich also schließen, dass es ihm Spaß macht.
Du siehst, niemand hat ein Problem mit den 1 Mio Xp an Spieler 2. (Oder wer von den Dreien sollte ein Problem haben?)
Jetzt könnte man natürlich noch Spieler 4 einführen, der ein ganz unbeteiligter Spieler ist. Spieler 4 könnte sich darüber durchaus ärgern. Aber Spieler 4 würde sich auch ärgern, wenn sich Spieler 2 und 3 immer gegenseitig ganz viele Belobigungen geben und Spieler 4 deswegen gar keinen XP bekommt. (Weil der XP-Pool bereits von Spieler 2 und Spieler 3 aufgebraucht wurden.)
Dann funktioniert das im Kampf auch: Wenn sich er Kämpfer gestört fühlt, nimmt der Schurkenspieler eben Rücksicht.
Nochmal: Rücksichtnahme war NIE meine Argumentation. Ich bin sogar von rein egoistischen Spielern ausgegangen, die immer das tun, was für sie selber am Vorteilhaftesten ist. (Sowohl von Seiten des SLs, als auch von Seiten von Spieler 2 und Spieler 3. - Keiner der Spieler nimmt Rücksicht. Alle Spieler tun das, was ihnen selber am meisten Spaß bringt. Daher sind auch Regeln notwendig, die verhindern, dass man einem anderen den Spaß klaut. Aber es sind keine Regeln notwendig, die verhindern, dass man sich selberd en Spaß klaut. Dieser Unterschied ist extrem wichtig.)
Daher stelle ich ja auch immer wieder die Gegenfrage auf deinen Hinweis, daß ich ein Verbot an dieser und jener Stelle nicht bräuchte warum ihr überhaupt Regeln benutzt.
Wie ich schon in einem Post weiter oben geschrieben habe:
Regeln werden dazu verwendet, um den Spielspaß der anderen nicht zu stören.
Regeln werden bei uns NICHT verwendet, um zu verhindern, dass man sich selber den Spielspaß raubt.
Dieser Unterschied ist extrem wichtig.
Wenn eine Aktion dazu beitragen kann, dass ich damit den Spielspaß eines anderen versaue, um selber mehr Spielspaß zu bekommen, dann muss das geregelt werden.
Wenn eine Aktion jedoch dazu führt, dass ich mir selber den Spielspaß beraube, dann muss das nicht geregelt werden, da ich mir schließlich nciht selber den Spielspaß raube. (Man könnte natürlich alles regeln. Aber dann hätte man Spiele, die sich selber spielen. - Wie z.B. "Mensch ärgere dich nicht.", wo der Spieler keinerlei freie Entscheidungsmöglichkeit hat und das Spiel nicht von den Spielern, sondern von den Regeln gespielt wird.)
Aber in einem Spiel, wo ein Spieler Entscheidungsmöglichkeiten hat, hat er auch meistens die Entscheidungsmöglichkeit, sich selber den Spaß zu vermiesen. Aber das ist nicht schlimm. Schlimm wird es erst, wenn er die Möglichkeit hat, seinen eigenen Spaß zu vergrößern, indem er anderen Leuten den Spaß raubt. Und erst dann sind Regeln notwendig. (Aber dann sind auch Regeln notwendig.)