Offen gestanden, wenn Verbrechen an der Person (Mord, Vergewaltigung etc.) über Spielregeln erfasst werden, sehe ich darin durchaus einen strafwürdigen Tabubruch.
Das unterschreibe ich hier mal.
Belohnungen durch Spielregeln bewirken eine Förderung der Denkweise.
Wo wir gerade so am um den heißen Brei herumreden sind, will ich einfach mal in den Brei reinstochern:
Wenn in AC eine Vergewaltigung "Erholungspunkte" (oder so) bringt und dabei nicht miteinbezogen ist, dass diese Vergewaltigung auch die Psyche des Vergewaltigers für immer beschädigt, dann fördert diese Spielregel den Gedanken, dass Vergewaltigung "eigentlich OK" ist, und damit gehört sie meiner Meinung nach definitiv nicht in Kinderhände.
Wenn dagegen eine entsprechende Regel so ausgestaltet ist, dass sie die in der Psychologie bekannten Effekte auf den Vergewaltiger und auf das Opfer darstellt, dann wird nicht eine fiktive Realität erschaffen, in der Vergewaltigung etwas gutes ist, sondern es wird die Erfahrung des Grauens ermöglicht.
Ich würde trotzdem die Finger davon lassen und meine Kinder auch nicht daran lassen, aber es könnte eine sozialisierende Wirkung haben, die gesamten Folgen der Handlung nachzuempfinden.
Zahmeres Beispiel: Ich habe Mal einen Verräter gespielt - am Ende wollte ich selbst, dass ich auffliege, und nach Ende der Spielrunde hatte ich nicht nur verstanden, sondern nachempfinden können, warum Verräter oft psychisch so kaputt gehen. Es ist ein verdammt mieses Gefühl all die zu hintergehen, die einem wichtig sind.
Ich habe seitdem nie wieder Verräter gespielt.
Wenn jemand eine ähnliche Erfahrung mit Vergewaltigung macht (wofür er definitiv eine echt gute SL und eine gute Runde braucht), und ihm dabei gute Spielregeln helfen, dann ist die Regel für mich OK, wenn auch nicht für Kinder.
Wenn aber Vergewaltigung verharmlost wird, überschreiten die Regeln für mich die Grenze zur Förderung grausamen Verhaltens.
Die Haltung möglicherwiese gerade auch mitbeeinflusst durch einen Blog Post von Belchion:
http://belchion.supersized.org/archives/30-Disziplinarmechanismen-im-Rollenspiel.html