Autor Thema: Irrationale Ablehnung neuer Editionen  (Gelesen 50385 mal)

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Kinshasa Beatboy

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #25 am: 29.01.2009 | 16:21 »
Danke, Witzeclown, das fand ich hilfreich. Ansonsten habe ich natürlich durchaus eigene Hypothesen, warum sich die Situation so darstellt und nicht anders. Aber wenn ich erst einmal lang und breit meine Ideen ausgebreitet hätte, wären vielleicht ein paar interessante Gedanken untergegangen. Zum Beispiel Deiner. Oder der von Crimson King. Oder oder. Bei "Wer wird Millionär?" halten die meisten Leute schließlich auch erst einmal die Fresse, bevor sie den Publikumsjoker ziehen  ;D

Heretic hat doch diese sehr emotionale und fanatische Ablehnung neuer Versionen wunderpar präsentiert:

Die neuen Dinge stimmen nicht mit dem überein wie er sich das Spiel vorstellt.
Der Spieler glaubt halt fest sicher zu sein was er will und wenn die Macher im nicht mehr das liefern, fühlt er sich von ihnen veräppelt, abgezockt, betrogen oder halt bestenfalls missverstanden und missachtet.

Ja genau. Aber findest Du diese ganze Negativenergie dem Umstand angemessen? Ich nicht. Und weil Heretic sehr viele Kollegen (und übrigens keine mir bekannten Kolleginnen, das sind durch die Bank Jungs) hat, versuche ich die Systematik zu verstehen. Aber die gesammelten Antworten helfen dabei ja schon wunderbar weiter. Vielen Dank!

WitzeClown

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #26 am: 29.01.2009 | 16:28 »
Bei "Wer wird Millionär?" halten die meisten Leute schließlich auch erst einmal die Fresse, bevor sie den Publikumsjoker ziehen  ;D

Na dann erwarte ich jetzt aber nicht weniger als die allein seligmachende Wahrheit direkt von Beatboys Ganden! ;D

Zitat
(und übrigens keine mir bekannten Kolleginnen, das sind durch die Bank Jungs)

Ich würde ja darauf tippen, dass eine Kombination aus der geringen Frauendichte im Hobby und der tendenziell geringeren offenen Feindseligkeit bei Frauen hierfür verantwortlich ist.

Offline Drudenfusz

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #27 am: 29.01.2009 | 16:31 »
Die modernen Systeme unterstützen häufig einen Spielstil, so das andere Spielstile sich nicht optimal machen lassen (was häufig bei der Realismusvernarrten Spielern zu Problemen führt).

Die neue WoD wollte Horror machen (und das macht sie besser als die Alte), dafür bracht mach keinen Metaplot (wo dann sowieso meist klar ist welche Fraktion gerade welchen Schrecken verbreitet).

Das neue D&D ist Cinematischer als das Alte (so kann man besser ein Mantel und Degen Feeling damit spielen).

DSA4 hatt verstärkt auf Realismus gesetzt (welcher aber nicht perfekt umgesetzt wird), so das Leute, welche vor 20 Jahren mit DSA angefangen haben, auch ihren Spielstil nicht mehr wiederfanden.

Glaube das liegt daran, das sich die entwickler heute wesentlich bewußter machen wenn sie als Zielgruppe haben wollen (alle anderen sind halt angeschmiert) und dies mit Rollenspieltheoretischen-Ansätzen umsetzen wollen (wo durch sie recht spiziel werden).
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Chiungalla

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #28 am: 29.01.2009 | 16:33 »
Ich glaube irrational ist in diesem Falle vielleicht nicht das richtige Wort, vielleicht wäre subjektiv da passender.

Unterm Strich ist ein Editionswechsel ja eine Veränderung.
Und nachdem viele Systeme über mehrere Editionen nicht wirklich viel verändert haben, gab es in den letzten Jahren dann durchaus radikale Editionsumbrüche:

Shadowrun hat ein komplett neues Würfelsystem und gewaltige Veränderungen in der Spielwelt und allen Mechaniken hinter sich.

D&D hat sich von AD&D über D&D 3 und jetzt D&D 4 bei ähnlich gebliebenen Spielwelten komplett erneuert, nicht nur was die Mechanik angeht, sondern auch was das Spielgefühl angeht.

DSA hat mit der Umstellung von der dritten auf die vierte Edition ebenfalls vieles massiv verändert.

Und es gilt halt das umso größer und massiver die Veränderungen sind, umso unwahrscheinlicher ist es, dass jemanden dem das Ausgangsprodukt gefallen hat, dass Endprodukt auch zusagt.
Umso mehr man ändern, umso wahrscheinlicher ist es den Geschmack alter Fans nicht zu treffen.

Andere Systeme haben eher kleine, kosmetische und dringend nötige Verbesserungen eingepflegt ohne das ganze einmal radikal neu zu erfinden, und wurden sehr viel positiver von ihren eingefleischten Fans aufgenommen.
Allerdings könnte ich mir vorstellen das diese dann auch nicht soviele neue Kunden gewonnen haben.

Kinshasa Beatboy

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #29 am: 29.01.2009 | 16:39 »
Na dann erwarte ich jetzt aber nicht weniger als die allein seligmachende Wahrheit direkt von Beatboys Lenden! ;D

Wer den Publikumsjoker zieht, obwohl er die alleinseigmachende Wahrheit kennt, ist ein Idiot. Oder nicht? Habe da noch nie mitgespielt  :gasmaskerly:

Aber den Geschlechtereffekt finde ich auch spannend. Vielleicht reichts ja für ein anderes Thema. Generell unterscheiden sich nämlich rollenspielende Männer und Frauen auch sonst nach meinem Eindruck ganz erheblich. Jedenfalls verliefen Runden, die ich geleitet habe, extrem unterschiedlich abhängig von der Geschlechterverteilung und auch die Präferenzen und Inhalte waren andere. Runden nur mit Spielerfrauen (hihi) unterschieden sich von gemischten Runden unterschieden sich von Männerrunden. Aber wie gesagt: anderes Thema. Dazu würde ich übrigens am liebsten einen einleitenden Text von Vermi lesen.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #30 am: 29.01.2009 | 16:41 »
Ja genau. Aber findest Du diese ganze Negativenergie dem Umstand angemessen?
Das kommt halt drauf an, wie wichtig einem sein Hobby ist, und wie sehr man in der gewohnten Art Rollenspiele zu spielen festgefahren ist.
Prinzipiell gibt es die zwei grundsätzlichen, hier im Thread genannten, Möglichkeiten warum jemand gegen neue Editionen wütet:
1. Er ist ein Querulant bzw. jemand der schnell ausrastet
2. Er hängt stark an dem System und hat daher Grund zur Wut darüber, das er sich umstellen muss, weil andere entschieden haben "sein" System zu ändern.

Erstere sind halt so, da braucht man nix zu analysieren(zumidnest nicht aufs Rollenspiel bezogen)
Zweitere zeigen dadurch, wie wichtig ihnen das Spiel ist, und ich weiß nicht was daran auszusetzen wäre.
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Offline Schlangengott

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #31 am: 29.01.2009 | 16:42 »
Also, für mich sind hier die Gesetze des Marktes das entscheidende Argument: Der Verlag ist gezwungen eine neue Edition auf den Markt zu bringen.


Im Falle der Abspeckung der Regeln kann ich ja noch damit konform gehen - im Punkt der Regeln kann ich das bei Shadowrun und D&D wirklich eine Simplifizierung unterstützen - die Systeme waren zu überlastet - bei Shadowrun war die Matrix komplett ausgelagert, weil sie nicht im Spiel funktionierte und bei D&D gab es endlose Regelformen von denen nicht klar war, ob sie sich ausschließen oder ob sie miteinander kombinierbar sind...die neuen Editionen sind von den schlanken Regeln her ein guter Ansatz...allerdings auch nur ein Ansatz: Sie hinterlassen in dem ursprünglichen System einfach ein fettes Loch - weil es sich hier nicht um eine Aufstockung der Regeln wie bei Shadowrun 2.0 zu 3.0 und 3.5 handelt - sondern um eine Herunterbrechung. Und nach dieser Herunterbrechung scheint ja nichts mehr Neues zu kommen...da entsteht einfach eine verarmte Landschaft die nicht verarztet wird...jetzt müssten schnell neue Bücher auf den Markt kommen, die das System auffüllen...aber das DAUERT EINFACH ZU LANGE...und während dieser Dauer verliert das System seine alteingesessenen Spieler, weil die nun mit einem viel nackteren Gerüst dasitzen...das zwar von der Basis eine gute Idee ist, aber auch nur von der Basis und somit nicht allein taugt...

Mein Tipp: Altes System weiterspielen und dann schauen wohin sich das neue System mit neuen Regelbüchern entwickelt und dann noch einmal ein Urteil fällen...



 
« Letzte Änderung: 29.01.2009 | 16:43 von Schlangengott »
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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #32 am: 29.01.2009 | 16:45 »
Mein Problem ist eher, dass die Storyline nur ein ungeliebtes Stiefkind solcher Veränderungen zu sein scheint - und das dann plötzlich alle Sourcebooks vom Inhalt sinnlos werden - man sollte bei allen Rollenspielen Hintergrundmaterial herausbringen welche die alten Elemente in einem zusammenfassenden Buch zu neuen Ufern führt, ohne die alten Elemente einfach zu entwerten...und das fast unabhängig von den Regeländerungen bitte...zumal solche Storyumbrüche, wie sie im neuen Grundregelwerk beschrieben sind, dann nur Aufbrüche des Alten sind, ohne sie signifikant neu zu verankern...jetzt haben beide Systeme das Problem eine einzige Baustelle dort zu haben, wo es vorher noch eine Storyline gab...und die Macher von D&D 4.0 geben das zumindest auch noch offen zu...
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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #33 am: 29.01.2009 | 16:47 »
...oder zu Fate wechseln. ;D

UNserer Truppe war oft der Umstand zu groß, ein neues Spiel zu lernen, um etwas ähnliches zu erfahren, wie man es bereits gehabt hat.
Da wir sehr unterschiedliche SPiele zocken haben wir dann gerne auch malw as neues, weshalb wir eher eine Ed da und eine andere dort spielen.

(Unser Heartbreaker ändert seine REgeln halbjährlich...und lief schon viermal sehr flüssig. Aber es gibt ja immer etwas.)

Offline Thalamus Grondak

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #34 am: 29.01.2009 | 16:59 »
damit nie wieder jemand die alte Edition spielen kann.
Das ist etwas kurz gefasst.
Eien neue Edition hat oft weitreichende Folgen, auch wenn an selbst garnicht umstellen will.
1. Viele andere Steigen um = Man verliert Potentielle Mitspieler
2. Es kommen keine neuen Erweiterungen/Quellenbücher... zum alten System raus.
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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #35 am: 29.01.2009 | 17:06 »
bei ihnen darüber hinaus noch ein Sturmkommando die Tür eintreten zu lassen, um alle alten Bücher einzusammeln und zu vernichten, damit nie wieder jemand die alte Edition spielen kann.
... du willst doch nicht etwa behaupten, es gäbe keine solche Kommandos!?  :o
Ich erinnere nur an die Ulisses Ultimatatum Warriors, die F&S-Inquisitoren, die Pegasus-Primal Force, die Sturmmannschaft 13, und all die anderen!
« Letzte Änderung: 29.01.2009 | 17:22 von Great Dahlia »
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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #36 am: 29.01.2009 | 17:23 »
... du willst doch nicht etwa behaupten, es gäbe keine solche Kommandos!  :o
Ich erinnere nur an die Ulisses Ultimatatum Warriors, die F&S-Inquisitoren, die Pegasus-Primal Force, die Sturmmannschaft 13, und all die anderen!
Gebe ja zu mich für solche Einsätze immer Freiwillig zu melden! Nicht umsonst kam es zu dieser Aussage:
Zitat von: Archoangel
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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #37 am: 29.01.2009 | 17:26 »
Zitat
Beim ersten stimme ich Dir zu, da hast Du meiner Meinung nach Recht. Beim zweiten sieht es allerdings bei vielen Spielen so aus, dass ohnehin schon jeder Stein beschrieben wurde, so dass es kaum noch etwas gibt worüber man schreiben könnte. Wieso fällt es so schwer, mit den Tonnen an Material die für zwei Leben reichen glücklich zu sein?


Warum das so ist, weiß ich allerdings auch nicht...die Spieler haben irgendwie dann auch die Angst nicht mehr Teil einer Bewegung zu sein, sobald ein System "steht", und es keine Vorwärstentwicklung mehr gibt, können sie kein Teil einer Veränderung mehr sein, keiner aktualisierten Gemeinschaft die sich zur Zeit verhält...ganz merkwürdig...trifft hier der Begriff "Mode"?
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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #38 am: 29.01.2009 | 17:48 »
Im Falle der Abspeckung der Regeln kann ich ja noch damit konform gehen - im Punkt der Regeln kann ich das bei Shadowrun und D&D wirklich eine Simplifizierung unterstützen - die Systeme waren zu überlastet - bei Shadowrun war die Matrix komplett ausgelagert, weil sie nicht im Spiel funktionierte und bei D&D gab es endlose Regelformen von denen nicht klar war, ob sie sich ausschließen oder ob sie miteinander kombinierbar sind...die neuen Editionen sind von den schlanken Regeln her ein guter Ansatz...

Ich habe auch einmal in einer Runde von Gelegenheitsspielern gespielt, bei denen gerade dieser Ansatz sauer aufgestoßen wäre. Dabei waren nämlich mindestens zwei Powergamer, aber solche ohne Sportsgeist, und diese beiden haben sich gefreut wie die Schneekönige, wenn sie im Alleingang alles weggemoscht haben. Der Rest der Gruppe war mit unerfahrenen Spielern besetzt, die zu vergleichsweise nutzlosem Beiwerk degradiert waren. Die beiden Möchtegern-Powergamer ihre Quellenbücher eifersüchtig und gaben den anderen Spielern eher kontraproduktive Ratschläge zur Charakterentwicklung, so daß ihr Vorsprung erhalten blieb.

Eine neue Edition, möglicherweise sogar eine vereinfachte, hätte den beiden den Wind aus den Segeln genommen. Allein schon deshalb mußten sie dagegen sein. Ich hoffe, daß die Denkweise der beiden nicht repräsentativ ist, aber Hoffnung kann enttäuscht werden.
Und wenn ich mich im Zusammenhang
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Offline Boba Fett

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #39 am: 29.01.2009 | 18:06 »
Aber: WARUM ist das so? Wie erklärt sich das? Woher kommt erstens der Reflex und weshalb ist zweitens die Mitteilungsbedürftigkeit derart groß?

Sowas stammt doch meistens aus einem Gefühl der Enttäuschung.

- Investitionen schreien nach Wiedergutmachung
Man hat viel Geld investiert und wenn man dem Verlag treu bleiben will (also mit der neuen Edition weitermacht) ist das alte (und damit die getätigten Investitionen) wertlos.

- Erwartungen wurden nicht erfüllt
Man hat sich Hoffnungen gemacht, dass alles "besser" wird, aber der Eindruck, den man bekommen hat, ist nicht "besser" sondern "anders". Vieles, was man selbst anders besser gemacht hätte, ist nicht besser geworden. Anderes, was man liebgewonnen hat, ist gestrichen worden.
Außerdem hat man vieles an Settingmaterial, was jetzt neu angeschafft werden muss, in anderer Form schon im Regal stehen (ich sage nur: Forgotten Realms Quellenbücher [AD&D, D&D3E, D&D4E]).

- Inkompatibiltäten frustrieren
Das Spiel fühlt sich anders an. Man kann altes, liebgewonnenes wegen Inkompatibilitäten nicht weiterführen.
Es ist nicht mehr das gleiche, fühlt sich aber gleich an.

- Man gewinnt den Eindruck, dem Verlag ginge es nur ums Geld. Witzigerweise ist das ja gar nicht so verkehrt. Aber da man selbst ja mit Herzblut an "der Sache" hing, fühlt man sich vom Verlag selbst enttäuscht, denn die wollen ja nur Geld machen - denen geht es gar nicht um "die Sache".

Tja und wenn man enttäuscht ist, dann klagt man.
Man hat das Bedürfnis nach Mitgefühl oder eben nach Leidensgenossen, denn geteiltes Leid ist halbes Leid.
Und da Deutschland ja das Tal des Jammerns ist ("Lerne jammern ohne zu leiden!") und wir eben in irgendwas Weltmeister sein müssen, schaukeln sich alle schön hoch und jammern stetig lauter.

Was mir aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass dieses Rumgeheule stets bei Systemen passiert, bei denen ein steter Nachschub an Material herrschte. DSA, Vampire, DnD - wieviel Kilo Papier hat dieses Zeug zusammenbekommen?
Bei anderen Systemen, deren Nachschub weit dünner ausfällt, entfällt dieses Phänomen.
Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass es wohl an den getätigten Investitionen liegt.
Auf den zweiten Blick ergänze ich die Aussage, dass eben jene Systeme vor allem ein stetigen Nachschub an Settingmaterial hatten - und dieses Material wird jetzt neu aufgelegt - und fühlt sich anders an.
Außerdem wird das wohl auch daran liegen, dass die "Schreihälse" darauf gedrillt wurden, schön brav aufs nächste Quellenbuch zu warten, um es dann kaufen zu müssen (müssen!!!). Und jetzt plötzlich wird diese Sucht unterbrochen, einfach weil die Kette an Nachschub unterbrochen wird. Entzugserscheinungen... ("Tut mir leid, Magic-Karten gibts nicht mehr, aber Du kannst jetzt Magic2 Karten kaufen. Nein, die alten Karten kannst Du dabei nicht verwenden, die sind dafür wertlos.")


Ich selber kann das absolut nicht nachvollziehen, aber das liegt wohl einfach daran, dass ich mit Systemen aufgewachsen bin, die einfach schlechten Material-Nachschub hatten. Ich bin also aufs "selbermachen" gedrillt. IdR kaufe ich mir ohnehin nur das Grundregelwerk plus ggf. das CoreSetting-Buch.* Der Rest findet doch ohnehin im Kopf statt.

[*Ausnahme: Fading Suns und Earthdawn]
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Offline Falcon

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #40 am: 29.01.2009 | 18:40 »
Ich denke schon, daß RPG Autoren und Verlage neben neuen Einnahmequellen auf jeden Fall auch den Anspruch an sich selbst haben ihr System zu verbessern. Und, im Großen und Ganzen überschlagen, gelingt ihnen das auch so gut wie immer! Mir fällt spontan kein RPG ein, daß in der Gesamtbilanz schlechter geworden wäre.
 
Leute, die z.b. die offensichtlichen Spielfluss beschleunigenden Verbesserungen von D&D4 nicht sehen wollen (wie die geniale Zeitmessung von Effekten) machen das schon ganz bewusst um ihren Status Quo zu erhalten. So blind kann ja niemand sein. Wobei es sicher genug Leute gibt, die sich auch selber betrügen können.

Am schlimmsten sind die Leute, die gegen neue Editionen wettern, dann doch spielen und bei der nächsten Edition wieder wettern und die momentan gespielte auf einmal für das beste von Welt erklären (z.b. von "Zauber memorieren ist scheisse" bis - "Nur zauber memorieren ist konsistent und geil"). Was für Sinneswandel. Wer soll das denn ernst nehmen?


Ich bin kein Systemsklave, ich habe schon so viele Systeme in die Wüste geschickt, nachdem ich etwas besseres gefunden habe und das kann jederzeit wieder passieren (wobei es natürlich bei jedem Wechsel unwahrscheinlicher wird). Ich freue mich bei jeder Edition auf die Verbesserungen.
« Letzte Änderung: 29.01.2009 | 18:43 von Falcon »
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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #41 am: 29.01.2009 | 18:45 »
Mir fällt spontan kein RPG ein, daß in der Gesamtbilanz schlechter geworden wäre.

*Hust* DSA *Hust*
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Offline Falcon

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #42 am: 29.01.2009 | 18:52 »
DSA ist doch schon ganz unten, tiefer gings nicht. ;)
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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #43 am: 29.01.2009 | 18:56 »
Leute, die z.b. die offensichtlichen Spielfluss beschleunigenden Verbesserungen von D&D4 nicht sehen wollen (wie die geniale Zeitmessung von Effekten) machen das schon ganz bewusst um ihren Status Quo zu erhalten. So blind kann ja niemand sein.
Da machst du es Dir etwas einfach und gehst davon aus, das deine Art ein Spiel zu sehen die einzige ist.
Ich kanns nur immer wieder wiederholen. Spiele kann man ändern aber nichtoptimieren, dann verkommen sie zum Leistungssport und den Unterschied zwischen Bundesliga Fußball und dem auf dem Bolzplatz wirst Du doch wohl nicht wegdiskutieren wollen, oder?

Wenn nun der neue Dude im Sandkasten mit den Abseitsregeln auf dem Bolzplatz ankommt, dann haben die anderen Kids meine volle Unterstützung wenn sie ihn mit Schimpf und Schande vom Platz jagen.
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Offline Drudenfusz

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #44 am: 29.01.2009 | 19:00 »
Was mir aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass dieses Rumgeheule stets bei Systemen passiert, bei denen ein steter Nachschub an Material herrschte. DSA, Vampire, DnD - wieviel Kilo Papier hat dieses Zeug zusammenbekommen?
Bei anderen Systemen, deren Nachschub weit dünner ausfällt, entfällt dieses Phänomen.
Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass es wohl an den getätigten Investitionen liegt.
Auf den zweiten Blick ergänze ich die Aussage, dass eben jene Systeme vor allem ein stetigen Nachschub an Settingmaterial hatten - und dieses Material wird jetzt neu aufgelegt - und fühlt sich anders an.
Außerdem wird das wohl auch daran liegen, dass die "Schreihälse" darauf gedrillt wurden, schön brav aufs nächste Quellenbuch zu warten, um es dann kaufen zu müssen (müssen!!!). Und jetzt plötzlich wird diese Sucht unterbrochen, einfach weil die Kette an Nachschub unterbrochen wird. Entzugserscheinungen... ("Tut mir leid, Magic-Karten gibts nicht mehr, aber Du kannst jetzt Magic2 Karten kaufen. Nein, die alten Karten kannst Du dabei nicht verwenden, die sind dafür wertlos.")
Also ganz alleine auf die Menge des gekaufte Menge kann es nicht ankommen, meine Person hat ziemlich viel oWoD Kram und ist von der neuen begeistert, auch bie L5R fiel es mir nie schwerr in die neue Edition zu wechsel (trotzdem das in meinem Regal so ziemlich alles steht was es zu L5R gibt und die Regeln sich schon recht stark verändert haben). Liegt vielleicht aber auch daran das meine Wenigkeit es durchs L5R CCG (Collectable Card Game) gewöhnt ist alle paar Jahre mit veränderungen zu leben (wo die alten Editionen ungültig werden, damit die Balance des Spiels gewahrt bleibt).
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Offline Merlin Emrys

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #45 am: 29.01.2009 | 19:17 »
Also ganz alleine auf die Menge des gekaufte Menge kann es nicht ankommen, meine Person hat ...
... jedenfalls noch nicht verstanden, daß man nicht beliebig von sich auf andere schließen sollte. Daß es nicht bei allen darauf ankommt, mag ja sein - aber gänzlich auszuschließen, daß es bei manchen Leuten nicht eben doch ganz wesentlich genau auf diesen einen Punkt ankommt, ist schon... gewagt, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Offline Falcon

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #46 am: 29.01.2009 | 19:39 »
Thalamus schrieb:
Zitat
Da machst du es Dir etwas einfach und gehst davon aus, das deine Art ein Spiel zu sehen die einzige ist.
Ich kanns nur immer wieder wiederholen. Spiele kann man ändern aber nichtoptimieren, dann verkommen sie zum Leistungssport und den Unterschied zwischen Bundesliga Fußball und dem auf dem Bolzplatz wirst Du doch wohl nicht wegdiskutieren wollen, oder?
Hinter deinem Argument steckt mehr der Versuch niemanden auf die Füße treten zu wollen
aber wenn man es schafft ein bisschen objektiver an Mechanismen heranzugehen, kann man schon sehen ob etwas schnell und einfach oder langsam und kompliziert (bzw. etwas dazwischen) geregelt ist. Denn ansonsten wäre es ja völlig egal was man in ein Buch schreibt. Warum gibts denn so wenig Wurzel- und Fakultätsrechnungen beim Spiel? Und das hat absolut nichts mit Leistungsport (bzw. Anspruch) zu tun, denn wie sehr sich jemand ins RPG hängt ist ja seine Sache, und eine völlige andere, als die Komplexität der Mechanismen an sich.

und du willst doch nicht wegdisktutieren, daß eine Regel wie "Würfele, dann warte drei Wochen OT und schaue auf den Würfel" einen langsameren Spielfluss nach sich zieht als "Würfele und guck auf das Ergebnis"? Wobei, in diesem Forum ist alles möglich.
Aber ich gehe erstmal davon aus, daß ich nur mißverstanden wurde.
Wenn jemand mit der 3Wochenregel glücklicher ist, bitte, so lange dieser jemand nicht behauptet sein Spiel liefe so flüssig wie mit der anderen Regel.
« Letzte Änderung: 29.01.2009 | 19:45 von Falcon »
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Heretic

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #47 am: 29.01.2009 | 19:40 »
Wie immer sehr charmant, Heretic. Nur ganz kurz: die von Dir auf- und angegriffenen Argumente stammen nicht von mir, sondern von den bisherigen Postern. Ich habe lediglich zusammengefasst. Ansonsten hatte ich die Diskussion anders führen wollen und das nach meinem Eindruck auch deutlich gemacht. Zumindest haben die meisten anderen Poster die Bitte verstanden und sind ihr nachgekommen. Vielleicht hat Suro einfach recht. Sniff...
Ja, die "righteous fury" kommt daher, dass die Macher das System für Leute wie dich schreiben, die in D&D eigentklich nichts verloren haben sollten. Geh zur Forge und lass mein Lieblingssystem in Ruhe!

Preacher

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #48 am: 29.01.2009 | 19:45 »
Ja, die "righteous fury" kommt daher, dass die Macher das System für Leute wie dich schreiben, die in D&D eigentklich nichts verloren haben sollten. Geh zur Forge und lass mein Lieblingssystem in Ruhe!

Du bist echt ein ganz besonderer Mensch, Heretic :)

Offline Falcon

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Re: Irrationale Ablehnung neuer Editionen
« Antwort #49 am: 29.01.2009 | 19:46 »
ich finde es gibt zu viele davon ;D
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