Habt ihr eine Idee, wie man ein Waffenbonus auf geistiger/seelischer Ebene simulieren kann?
Naja, im normalen verbalen Konflikt gibt es erst mal (!) keine Waffen, das ist dann verbaler Austausch, ebenso wie waffenloser Nahkampf (also mit Fäusten).
Nahkampf geht eigentlich, bis jemand K.O. geht.
Das verbale Äquivalent wäre, wenn jemand die Fassung verliert.
Wer die Fassung verliert, ist in der Szene nicht mehr zur Interaktion fähig (Ohnmacht, Wutausbruch, verlässt das Geschehen...)
Und nur ein kritischer Erfolg schädigt ernsthaft auf Dauer den Ruf (siehe dann unten).
Der "Kampf mit Waffen" in der sozialen Interaktion wäre eine Beschuldigung oder die Preisgabe von Geheimnissen, die den Ruf nachhaltig schädigen.
Da verliert man nicht nur die Fassung, sondern Status.
Sinkt der Status auf 0 ist man gesellschaftlich ruiniert - der gesellschaftliche Tod.
Man könnte auch Lügen einsetzen, also fingierte Geheimnisse, oder BEschuldigungen, die nicht auf Tatsachen basieren.
Der Schild, bzw die Rüstung wäre natürlich die Reputation, also wie glaubwürdig der Attakierte ist. Dann prallen solche Angriffe auf den Status natürlich einfach ab oder wirken nur abgeschwächt.
Die Reputation liesse sich durch Gerüchte schwächen, so dass Zweifel an der Integrität des angegriffenen auftauchen.
Das wäre dann sozusagen die Finte im Gefecht, die die Verteidigung schwächt.
Verbündete Fürsprecher stärken natürlich die Reputation (je nach deren Status).
Der Angriffswert ist in beiden Fällen die Redegewandtheit - die könnte man Eloquenz nennen.
Verteidigung wäre dann wohl die Präsenz des einzelnen.
Status die "Lebenspunkte", Fassung die Ausdauer (K.O.)
Reputation die Rüstung.
Mächtigkeit des Geheimnis ist der Waffenschaden.
Alternativ könnte man statt des Geheimnisses als Schaden auch so vorgehen:
Es geht nach wie vor um den Status (LP) und der Status wird durch eine Beschuldigung permanent geschwächt.
Status = 0 ist gesellschaftlicher Tod.
Die Beschuldigung hat eine Mächtigkeit, die den Status permanent reduziert.
Geht die Beschuldigung daneben, erleidet der Angreifer den Statusverlust.
Die Beschuldigung wird durch Beweise gestützt, und deren Macht ist der Schaden, den der Angreifer austeilt.
(Beweise kann man fingieren, das wäre die Finte)
Andersherum kann der Verteidiger ebenso Beweise anführen (Alibi, Entlastungszeugen, etc. pp), das macht dann Schaden beim Angreifer.
Der Schaden schwächt die Reputation (Glaubwürdigkeit) des Gegners.
Dann wird mit Eloquenz gegen Präsenz mit Worten gekämpft.
Sinkt die Reputation eines der Beteiligten auf 0, dann ist der Kampf entschieden und die unterliegende Partei erleidet den Statusverlust.
Der Verlierer ist natürlich auch für eine Weile persona non grata (also k.o.), kann also selbst erstmal nichts erwidern, muss aber ggf. weitere Angriffe fürchten. Und kann in dem gesellschaftlichen Anlass auch nichts anderes mehr auswirken.
Das schöne daran ist, dass der Angreifer eben auch den gesellschaftlichen Niedergang riskiert, wenn er die Beschuldigung nicht glaubhaft machen kann.
Außerdem wird immer nur um Teilverluste des Rufs gekämpft und niemanden droht sofort das gesellschaftliche Aus.
Man könnte dann noch eine Option zur "Flucht" oder der "Aufgabe" ausdenken, wo jemand, der zu unterliegen droht, sich der Beschuldigung entzieht bzw. sich ergibt, dafür aber nur einen Teilverlusst des Rufs in Kauf nehmen muss...
Außerdem könnte der Angreifer Gnade walten lassen und dafür selbst Status erlangen, oder alternativ für die Gnade eine Gegenleistung aushandeln [quit pro quo].