Man verzeihe den Doppelpost, aber ich wollte zu TAFKAB noch was sagen: Ich kann dir nicht ganz folgen bei der Behauptung, ARS sei "Illusionismus auch für die Spielleitung". Vor allem weiß ich nicht genau, wie du das aus meinem Beitrag rausliest
. Ich denke das hier, wie übrigens auch beim Parallelthread im ORK, zu viel aus der Frage gemacht wird, in wie weit bei der Vorbereitung und Interpretation der Handlungsmaschine nicht doch "narrative Überlegungen" oder zu deutsch: Das Coolness-Empfinden der Spielleitung einfliesst. Ich finde die Antwort recht einfach und habe sie in meinem Beitrag auch schon angedeutet. Natürlich ist auch ein Spiel, das sich auf Handlungsmaschinen verläst, nicht völlig ergebnisoffen und völlig frei von den Interessen und momentanen Entscheidungen der Spielleitung. Es ist begrenzt durch Genrevorgaben, Regelvorgaben und natürlich auch dadurch, wie ich die Handlungsmaschine überhaupt aufbaue. Und wenn ich während des Spiels von Moment zu Moment Entscheidungen treffe, sind die sicher unbewusst durch meine verinnerlichte "Rule of Cool" determiniert.
Ich finde es aber arg spitzfindig, daraus abzuleiten, dass dann "eigentlich" gar kein Unterschied zwischen der Handlungsmaschinen-Methode und dem besteht, was in vielen DSA-Publikationen z.B. als "gutes Spielleiten" beschrieben wird, ja das gar "ARS" der ultimative Selbstbetrug wäre, weil hier eine gar nicht anders als begrenzt zu denkende Freiheit schon für FReiheit an sich genommen würde. Um das zu konstruieren muss man sich auf Argumente zurückziehen wie "Niemand ist jemals völlig frei" oder "Keine Entscheidung ist jemals ganz ergebnisoffen". Ja nun. Das ist sicher richtig, aber völlig außerhalb des Rahmens, der hier diskutiert wird. Man stellt sich da eine ideale Welt vor, in der es sowas wie absolute Freiheit gibt, und macht dei zum Maßstab. Das ist mir zu platonisch gedacht; wir spielen ja schließlich in der Welt, und nicht in Willen und Vorstellung.
Ich finde, der Unterschied zwischen beiden Varianten ist eigentlich offensichtlich und würde sicherlich auch von allen Beteiligten an entsprechenden Spielrunden irgendwie beschrieben werden. Vor dem Hintergrund dessen, was gemeinhin im Rollenspiel als "Freiheit" und "Ergebnisoffenheit" überhaupt vorstellbar ist, sind diese Begriffe mAn angebracht, wenn wir von Handlunsgmaschinen reden.
Also, ich verstehe, was du sagen willst, aber ich finde es in meinem pragmatistischen Herzen falsch und wollte sagen: Jung, von mir hast du das nicht
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