Ich habe mir aus der Stadtbibliothek einen Roman von Wolfgang Hohlbein geholt, um mich mal vorurteilsfrei aus erster Hand zu informieren, was manche Rollenspieler an diesem Autor so finden. Zufällig wählte ich mir "Am Abgrund" aus dem Regal und fing am Sonntag abend an zu lesen.
Ich kann dieses Buch nicht leiden.
- In den Zeilen, die der Autor braucht, um ein paar Kampfmanöver seines einzelnen Helfen zu beschreiben haben andere Autoren spannend ganze Schlachten untergebracht. Er schreibt von Gleichgewichtsverlagerungen, Fehltritte, Damaszener-Schwert und das böse, böse "Schwarze Feuer", das der Hauptcharakter spürt. Das ist mir zu langatmig.
- Der Hauptcharakter hat es nicht mal bis zur nächsten Stadt geschafft, da hatte er schon zwei dieser elend langen Kämpfe hinter sich.
- In dieser Zeit hat Hohlbein es gerade geschafft zwei Charaktere zu etablieren; die meisten anderen Menschen waren entweder schon tot, starben in einer Szene, waren nicht anwesend oder hatten nur ganz kurze Auftritte.
- Bisher bietet das Buch nicht mal einen greifbaren, interessanten Handlungsort an, da der Hauptcharakter reist und noch nirgends angekommen ist. Ich weiss nur, daß es bei Transsylvanien ist ... eh .. ja .. und?
- Kommt es nur mir vor, oder entwickelt der Hohlbein aus dem Hauptcharakter so ne Art
Mary Sue, nur in schwarz und geheimnisvoll? Oh bitte, ich hasse Mary Sues!
Und nun kommt ihr: Gibt es ein anderes Buch von Hohlbein, das nicht so schrecklich ist? Kann doch nicht angehen ...
Ich will dem Mann noch eine Chance geben und hoffen, daß er auch schnelle, handlungsreiche Geschichten zustande bringt, in der mehr als zwei handelnde Menschen vorkommen. Und wo ich nicht das Gefühl habe, ein Erzähl-Onkel-SL liesse seinen Pet-NSCs alle Probleme lösen.