Ich weiß nicht ob das jetzt zu sehr OT geht, aber Achim hatte gefragt.
Unbalancierte Regelwerke erkenne ich immer ein Stückweit daran, dass Spieler von verschiedenen Gruppen immer die gleichen Rassen und Klassen spielen, auch wenn es 10 Rassen und 100 Klassen gibt, die auch gut ausgearbeitet sind. Sie benutzen immer die selben Waffen und den gleichen Zauber, weil diese mehr reinhauen, als andere. Somit gibt es Rassen und Klassen, die niemand spielt, Waffen die keiner will und ZAuebr die keienr spricht, weil wesentlich weniger effizient sind (vereinfacht gesagt).
Gut balancierte Regelwerke geben dem Krieger, dem Magier, dem Dieb, dem Seefahrer und dem Waldläufer (ungefähr) die gleichen Möglichkeiten ein Gegner umzubashen (oder ein anderes "Problem" zu lösen), auch wenn sie dabei völlig andere Taktiken nutzen (Schwert, Feuerball, Gift, gezielter Treffer, Bogen ...). Man könnte dies auch auf verschiedene Arten von Zauberer anwenden (Kriegspriester, Naturzauberer, Beschwörer ...)
Anmerkung
Dieses Kriterium ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber funktioniert öfters als man denkt.
also ohne Deine Sichtweise für das unausgewogene Regelwerk auszuhebeln, spiel ich eigentlich immer wieder die gleichen Charaktere, weil sie mir nun mal am meisten liegen.
Und weil ich mich als Spielerin an die Begebenheiten anpasse, die mir von lang bekannten Spielleitern vorgegeben werden. So weiss ich z.B. dass ich in den Runden als Gelehrte nur äusserst selten spannende Momente habe, die das ganze Team mitfiebern lassen, wie das beim Kampf nun mal meistens so ist. Möchte nicht sagen, dass es kein gutes Gefühl ist, wenn meine Wissenschaftlerin die einzige ist, die etwas entziffern kann, aber wenn sie dafür schön in die Bibliothek gehen kann, ist das einfach nicht so spannend, wie die Situation, wo die ganze Gruppe gegen den verhassten und gefürchteten Gegner kämpt, und nur hoffen kann, ihn umzunieten, bevor er uns ummäht.
In der Theorie ist Balancing für mich, dass jeder seine Nische hat, in der er brillieren kann, und - das gehört für mich zu einem guten Regelwerk definitiv dazu - es nicht in einer Würfelorgie ausarten muss.
Letztendlich denke ich, muss man immer Anpassungen vornehmen, und das Spiel seinen Vorstellungen und Ansprüchen formen, weil man selten 100% nach Rezept kocht. Und diese Verantwortung liegt dann zum Schluss definitiv bei den Spielern inklusive SL.
Die Spiele in der letzten Zeit, die mir unter die Augen gekommen sind, neigen ja alle nicht mehr dazu, alles reglementieren zu wollen. Mit am ärgerlichsten find ich immer wieder, wenn man Dinge nicht an den Stellen findet, wo sie sein sollten, und der Verweis an die andere Stelle im Text versteckt ist, wenn überhaupt. Oder Begriffsänderungen, die sehr verwirren können, wie bei Victoriana, der Gerneral Skill, der an anderer Stelle ... comprehensive (glaub ich war´s) Skill genannt wurde, und man dann rätseln konnte, ob es das Selbe ist, oder nicht. Oder auch immer wieder gesucht -> explodieren Würfel?
Wer also ein Regelwerk schreibt, sollte auch an solche Dinge bitte denken, sie auch gleich da mit aufzuführen, wo die entsprechende Thematik behandelt wird.