Thema: Regeln und Hausregeln

[mendrion]

die frage mag zugegebenermaßen im moment etwas bescheuert klingen, aber ich verfolge ein bestimmtes ziel. ich arbeite gerade an einer bestimmten theorie, welche ich gerne mit den ein oder anderen umfragewerten untermauern würde.

bitte stimmt ehrlich ab und wenn ihr das bedürfniss habt euer votum zu differenzieren, bitte tut dieses. auch wenn ihr nicht das bedürfniss habt euch genauer zu erklären könnt ihr gerne euren senf zum thema abgeben...

danke schön und frohes schaffen

[Funktionalist]

Ich weiß es halt immer besser, deshalb: hausregel.

Im moment leite ich viel Fate und da muss man einfach Regeln erfinden, da das Spiel ja nur einen Kern liefert und Vorschläge, diesen zu erweitern.

[Pyromancer]

Als Spielleiter hausregle ich im Normalfall extrem wenig, aber ein paar winzigkleine Hausregeln sind immer dabei. Und sei es, dass ich bestimmte exotische Optionen bei der Charaktererschafffung nicht zulasse (oder drauf bestehe).

[D. M_Athair]

Immer mit Hausregeln.
Weil ich auch schon das Wählen unter verschiedenen (as written) Regeloptionen als Hausregeln ansehe.

Mark & Bein eines Systems rühre ich dagegen nicht an.

[Freierfall]

Das kommt stark auf das System an.
Prinzipiell hab ich aber nix gegen Hausregeln, wenn sie mit der Gruppe (vorher!) abgestimmt sind.

[Feuersänger]

Ich nutze Hausregeln, wenn auch eher widerwillig. Leider haben viele Systeme so gravierende Schwächen, dass ich sie ohne die eine oder andere Regelanpassung für nicht spielbar halte. Das hängt auch damit zusammen, dass ich grundsätzlich immersiv spielen möchte, und dies wiederum eine plausible "Physik" bedingt.

[Skyrock]

Ich nutze überwiegend Hausregeln, teils aus Notwendigkeit, teils aus Geschmacksgründen und teils einfach, weil ich das Basteln um des Basteln willens liebe.

[Joe Dizzy]

Ich spiele kaum mit Hausregeln. Vor allem weil ich mir den Mist nicht merken will.

Haarspalter mögen hier die erspielten Ereignisse in den Abenteuern zu Hausregeln erheben, aber das ist für mich etwas ganz anderes.

Hausregeln benutze ich eher, wenn ich eine Regeln so durch und durch unnötig und störend empfinde, dass ich mich damit nicht rumplagen will. Charaktererschaffung bei Shadowrun zum Beispiel.

[Falcon]

ich würde gerne ohne Hausregeln spielen aber bislang waren sie immer notwendig.

Langsam gewinne ich aber auch Freude daran über Hausregeln (auch spontan interpretierte Grundregeln) mit einfachen Regelsystemen (wie D&D,SW,Traveller...) mehr zu erreichen als im Jahrzehnt davor mit diversen Komplexen Regelwerken (GURPS,SR,DSA...)
Das hat so ein wenig Back-To-The-Roots Feeling für mich. Leider habe ich noch ein paar Mitspieler zu überzeugen, die wohl der Meinung sind denselben steinigen Weg unbedingt nochmal selber gegangen sein zu müssen.

[Feuersänger]

Achja, ich sollte auch noch anfügen, dass nicht nur Plausibilität, sondern auch Balance für mich ein Grund für Hausregeln sein kann. Wenn z.B. bei Conan Zweihandwaffen die absoluten Übermoscher sind und alle anderen Kampfstille völlig für die Tonne, dann stimmt da was nicht mit der Balance und muss geändert werden.
Wo wir gerade bei der Shadowrun-Charaktererschaffung sind: da (bei SR3) werden weltliche Menschen anderen Kombinationen gegenüber benachteiligt. Auch Grund genug für mich, da etwas hausregeln zu wollen.
Um nur zwei Beispiele für Hausregeln zwecks Balance anzuführen.

[mendrion]

Gut, nächste Frage... ab wann spricht man von einer Hausregel? Schon wenn ich eine Standardregel biege? Oder ist es eine tatsächliche, neue Regel?

Wäre schön, wenn man sich eine kleine Definition erarbeiten könnte...

[Funktionalist]

Wenn man eine REgel aus dem Buch gegen eigene eigene austauscht, verwendet man eine Hausregel.

Das heißt, sie wird auch regelmäßig angewendet.

("Diese deckung gibt nur -1 und nicht -2, aber das liegt nur daran, dass es ein Lochblech ist" ist keine Hausregel...
"Halbe DecKung ist nur noch-1" Ist eine Hausregel.)

[Falcon]

DK schrieb:

"Diese deckung gibt nur -1 und nicht -2, aber das liegt nur daran, dass es ein Lochblech ist" ist keine Hausregel...

Mittlerweile erkenne ich sowas auch als Hausregel an und zwar aus purer Anpassung an meine Umwelt. Ich habe zu viele unflexible Rollenspieler erlebt, die erwarteten, daß alle Fälle, auf die man eine Frage hat, in einem Regelwerk abgedeckt sind (GURPS,DSA-Spieler ick hör' euch trapsen), also nicht selbstständig Regeln neu oder weiter interpretieren können/wollen (imho die Ursache für die Entstehung sämtlicher RHS Epidemien). Das führte dann auch gerne mal zu unendlich langen Diskussionen welcher Regelfall denn jetzt gelte oder ob man dies und jenes überhaupt tun könne.

und was ich schlimmer finde, ich war früher AUCH so!!

[Samael]

Ich habe fast in jedem System ein paar Hausregeln. Meist sehe ich mich gezwungen die Waffen- und Rüstungslisten neu zu schreiben.

[1of3]

Gut, nächste Frage... ab wann spricht man von einer Hausregel? Schon wenn ich eine Standardregel biege? Oder ist es eine tatsächliche, neue Regel?

Sobald die Gruppe sich darauf geeinigt hat, etwas bewusst anders zu machen als im Regelwerk.

Wenn nur einer etwas bewusst anders macht ohne sich mit der Gruppe abzusprechen, ist das dagegen Schummeln.

Wenn aber etwas anders gemacht wird, aber nicht bewusst, wurden die ursprünglichen Regeln nur einfach nicht verstanden.

[Joerg.D]

Ich benutze in fast jedem System Hausregeln um gewisse Schwächen des Entwicklers auszugleichen oder den von mir gewünschten Spielstil zu erreichen.

Meine Stuntregeln für 7te See sind z.B von einer menge SLs hier übernommen worden.

Ich denke ich werde erst mit meinem eigenen Heartbreaker so zufrieden sein, dass ich nicht an den Regeln rumschauben muss. Aber selbst da kann ich es auf Dauer nicht garantieren.

[SeelenJägerTee]

Kommt jetzt drauf an:
Da ich PnP-RPG gleich mit meinem eigenkonstruierten System begonnen habe: 100% Hausregel würd' ich mal sagen. 

Wenn wir das nicht zählen lassen:
Hab mir jetzt WH40K DH zugelegt - da haben wir gleich mal bei der Charaktererschaffung gehausregelt.

[oliof]

Ich sehe da zwei Positionen, die um mein Herz ringen:

1. Hausregeln sind toll. Sie machen eine Kampagne zu unserer Kampagne.

2. Hausregeln sind doof. Ich kann bei EURER Kampagne nicht so spielen wie in UNSERER Kampagne.

Weil die 2. Position mich selten betrifft, habe ich für Hausregeln (bewußt herbeigeführte Regeländerungen um die Ansprüche der Gruppe an das Spiel zu befriedigen) gestimmt.

Ganz schlimm wird es, wenn jemand nicht begreift, dass es die 2. Position geben kann und dann eine Grundsatzdiskussion im Stile von ihr macht das aber falsch! anfängt. Ihr macht das aber anders dagegen ist eine Grundsatzdiskussion, die ich gerne führe.

[Master Li]

Zum Balancing würde ich selten eine Hausregel einführen. Es ist immer schwer abzuschätzen, welche weiteren Anpassungen das nach sich zieht. Nur weil mal eine Klasse mächtiger ist als die anderen, muss das nicht am System liegen. Evtl. sind nur die Herausforderungen der Kampagne besonders geeignete für diese Klasse oder die anderen Klassen werden nicht optimal ausgespielt. Deswegen wäre ich mit sowas immer vorsichtig.

[Feuersänger]

Wir leben ja im Zeitalter des Internets, da kann man mit nem schnellen Google-Fu herausfinden, ob andere Spieler auf der Welt die gleichen Beobachtungen gemacht haben, wenn man z.B. eine Klasse für zu stark oder zu schwach hält.

[pharyon]

Pro Hausregeln.

In einer DSA-Runde ham wir den 1. Schadenswürfel auf w10 hochgeschraubt - um die Kämpfe etwas tödlichergefährlicher und schneller zu machen.

Für meine Hohen-Runde hab ich etwas am Würfelsystem gebastelt um Kämpfe mit Trefferzonen enifacher zu machen und alle Charismen rausgeworfen und neue geschrieben. Für jedes Attribut kann ein Hoher (der Sonne) nu ein Charisma lernen, für jede Fertigkeit gibts zwo (eins kann man aber nur lernen, wenn es eine Kasten-/Vorzugsfertigkeit ist) und die Kastenfähigkeiten etwas skaliert - d.h. je höher der Essenzwert eines Hohen, desto stärkere Effekte produzieren die Charismen. Bei Bedarf kann ich das pdf ja mal nachreichen.

Gruß, p^^

[Falcon]

Stimme Master Li zu, seien wir ehrlich, wenns um Balancing geht, dreht es sich immer um KAMPFbalancing in einem Weissen Raum ohne Wände.
Dann kommt es zu Aussagen wie "Hilfe Unser Untotentieflingshalbdrachenhexenmeister in meinem Mißtrauen-und-Aberglauben Bauernsetting ist viel zu stark".
Das er mit Hellebarden und Mistgabeln aus jeder Stadt gejagt und im Wald vermutlich verhungern wird, wird dann schnell vergessen.

Es ist natürlich nicht einfach an das alles zu denken. Aber RPG ist ja auch kein leichtes Spiel. Zumindest sind Hausregeln auf den zweiten Blick nicht immer nötig.

Trotzdem gibts aber immer Stellen, in denen wir Hausregeln benutzen müssen. Perfekt ist halt kein System.

[Hotzenplot]

Ich benutze Hausregeln als Lückenfüller (wenn keine entsprechende Regel für die Situation im Regelwerk vorhanden ist), als Veränderung (wenn mir das Regelwerk an einer Stelle nicht gefällt) und als spontanen Ersatz (wenn es eine eilige Situation ist und das Nachforschen die Spannung nehmen würde).

[bobibob bobsen]

Hausregeln helfen die eigene Spielweise zu unterstützen. Ich benutze aber sehr wenig Hausregeln da ich immer zu Faul bin sie mir aufzuschreiben und Hausregeln die sich im laufe einer Woche immer wieder verändern finde ich mist.

[Funktionalist]

Solche Balncierenden Hausregeln erhöhen mMn die Spielbarkeit, da die wenigsten SL auf die sozialen Nachteile achten, wenn sie nicht explizit aufgeführt sind.
(Beispiel Tremere bei V:tM.)