Das ist mal spannend. Ich definiere eine Situation, in der bestimmte Faktoren zusammenkommen - und Du sagst mir, daß ich das nicht darf, sondern nur allein und kein anderer als Du? Wie wunderbar!
Nein, natürlich darfst du definieren, soviel du willst.
Und natürlich darfst du auch definieren, dass die Spieler planen, sich gefangen nehmen zu lassen und dass der SL vollkommen darüber überrascht ist.
Das ist dann die Merlin-Situation. Und natürlich darfst du gerne behaupten, dass in dieser Situation dann kein Railroading besteht, wenn es den Spielern auch gelingt, ihre Chars gefangen nehmen zu lassen. Und in diesem Fall würde ich dir sogar zustimmen, dass das kein Railroading ist.
Dieses Beispiel wäre allerdings vollkommen irrelevant für diese Diskussion hier. (Richtig, aber irrelevant.)
Ich habe die ganze Zeit im Konjunktiv geschrieben, weil das bisher nicht der Fall war:
Ich habe definiert, dass immer eine Situation (z.B. gefangennehmen lassen) eintritt, vollkommen egal, was geschieht. (Boba hat mich dann noch darauf hingewiesen, dass diese Situation, von der ich spreche, plotrelevant sein sollte.)
Ich hatte dieses Beispiel mit dem gefangennehmen dann in
#91 aufgestellt. Wir schauen uns diese Situation nochmal an: Es ist
mein Beispiel. Ich habe dieses Beispiel zwar noch nicht 100% konkretisiert, aber es ist aus dem Post (und den Posts davor) klar, dass es um eine Situation geht, in der der SL so oder so die SCs gefangen nehmen lässt.
Nun kommst du mit Post
#95 und behauptest, dass es falsch sei. Du konkretisierst
mein Beispiel dahingehend, dass die Spieler gefangen genommen werden wollen.
Es ist vollkommen legitim von dir, dass du mein Beispiel konkretisierst. Ich hatte nichts darüber geschrieben, ob die Spieler gefangen genommen werden wollen oder nicht. Daher darfst du gerne konkretisieren. Da du aber behauptest, dass mein beispiel falsch ist, darfst du kein neues Beispiel erfinden. Das heißt, die Sachen, die ich undefiniert gelassen habe, darfst du nachdefinieren. Die Sachen, die ich aber bereist festgelegt habe (und dazu gehört auch, dass der SL sie auf alle Fälle festnehmen will), darfst du nicht mehr verändern. (Sonst geht deine Kritik, dass
mein Beispiel falsch ist, nämlich ins Leere.)
Ich sage: Wenn es die Entscheidung der Spieler ist, sich gefangennehmen zu lassen, und der SL sich in diese Entwicklung wie freiwillig auch immer fügt, ist die Gefangennahme kein Railroading, obwohl der Spielleiter natürlich zu einem Zeitpunkt sagt (und sagen muß): "Ihr seid jetzt also gefangengenommen worden."
Zustimmung! (Wenn der SL nicht bereits von vornherein gesagt hat, dass er die Spieler gefangen nehmen lassen will.)
Und wie bringt uns diese Erkenntnis jetzt im Thread weiter?
Hat deine Aussage jetzt eine Relevanz für den weiteren Thread?
Ist das so bitter für Dich, daß Du mir nun verbietest, eine solche Situation zu schildern, eben weil sie Deine These widerlegt?
Inwiefern widerlegt eine solche Situation jetzt meine These?
Du beschreibst hier eine Situation, in der kein Railroading vorkommt. Ja, so etwas soll es gerüchteweise geben.
Können die Spieler dagegen mit den Wahrscheinlichkeiten umgehen (und zwar sowohl vom System her wie von der Praxis her (sic!)), schränkt beliebig exzessives Gewürfele sie nicht ein
Wenn die Spieler einen Einfluss auf das Gewürfle haben, dann schränkt sie das Gewürfle nicht ein.
Dieser Aussage stimme ich zwar nicht unbedingt zu, aber wollen wir erstmal annehmen, dass sie stimmt.
Dann ist immer noch die Frage offen, ob die Prämisse gilt. Also
ob die Spieler einen Einfluss auf das Gewürfle haben.
Wenn Spieler F seinen Charakter Y niemals unehrenhaft handeln läßt, weil er ihn als rundrum ehrenhaften Charakter angelegt hat und als solchen strikt spielen will, weiß der Spielleiter, wie Charakter Y / Spieler X in Situationen, in denen Ehrenhaftigkeit eine Rolle spielt, handeln werden.
Das gilt normalerweise.
Was aber, wenn Charakter Y einen Wert in Ehrenhaftigkeit von 99% hat, der Spieler muss auf Ehrenhaftigkeit würfeln und würfelt eine 100?
Schwupps, wird der Spieler gezwungen, seinen Char unehrenhaft zu spielen, weil der Würfel so entschieden hat.
Wenn man jedoch darauf verzichtet, auf Ehrenhaftigkeit zu würfeln und der Spieler darf selber entscheiden, wie er "Ehrenhaftigkeit 99%" interpretiert, hast du Recht. (Aber das wäre ein Beispiel, wie weniger gewürfelt wird. - Und auf "Ehrenhaftigkeit" zu würfeln wäre ein beispiel für exzessives Würfeln.)