@ Angst vor Magiern:
Ich denke die kommt eher von den Möglichkeiten der Dämonenbeschwörung. Im Skorpionkrieg wurde der Große Schwarm erschaffen, ein dämonisch-chimärologisches Experiment. Im Krieg der Magier kam es auch zu massivem Gebrauch von Dämonologie. Schließlich haben wir die Schwarzen Lande, auch alles voller Dämonen.
Allein an Schadenszaubern usw. kann man das nicht festmachen, das ist richtig, regeltechnisch erlaubt Dämonenbeschwörung aber durchaus fürchtenswerte Effekte.
@ Retconing-Problem:
Das ist bekannt. Der Hintergrund ist nicht auf die Regeln abgestimmt, seit die Geweihten so unglaublich viel mächtiger geworden sind. Aber auch mit Magie sind einige mächtige Effekte möglich, die viele Setzungen einfach verhindern.
Retconing klappt problemlos bei reinen Hintergrundinformationen. Unproblematisch ist es aus dem gegenwärtigen Rokoko-Horasreich ein Renaissance-Horasreich zu machen.
Problematisch ist es Intrigenszenarien konsequent durchzuziehen, wenn man im Hinterkopf weiss, dass jeder Praiosgeweihte mit Wahrzeitszwang-Liturgie einem das komplett zerschießen kann. Oder dass die Kriegführung komplett von jeder Taktik und Strategie befreit wird, wenn man weiss, dass ein Rondrageweihte mal eine Armee zum rondragefälligen Zweikampf zwingen kann oder sich unverwundbar durch die Reihen schnetzelt.
Das lässt sich beliebig fortführen:
- keine Kindersterblichkeit dank Geburtssegen
- keine Seuchen dank Peraine-Liturgien
- keine Missernten dank Feldsegen
usw.
Eigentlich müsste aventurien, wenn man die Regeln komplett beachtet völlig anders funktionieren. Tut es aber nicht, deswegen ziehe ich personlich daraus die Konsequenz, dass es einfach keine Liturgien gibt. Die waren ohnehin eine ziemlich blöde Idee. Und übrigens als "Kampfargument für DnD-Hasser": Sie dnd-isieren auch das DSA.
Man hat, wenn man an den Liturigien festhält, schlicht keine Erklärungsmöglichkeit, warum bestimmte Ereignisse nicht verhindert wurden. Insbesondere weil bestimmte Kirchen (Praios, Rondra) ein starkes Sendungsbewusstsein haben und sich in bestimmte Ereignisse sehr wohl eingemischt hätten.
Daher, wie immer wieder feststellbar, die Liturgien sind das Böse.
@ Briefspiel:
Ich war zwar früher auch kritisch dem gegenüber eingestellt, aber ich bin nun der Ansicht, dass da wenig metaplotinteressantes geschieht. Die meisten Spieler dürfte wohl mehr die Außenpolitik der Staaten interessieren, also die Innenpolitik auf unterster Baronien-Ebene.
Daher ist das Briefspiel wohl ganz gut für Regionalbeschreibungen, einfach weil mal ein enthusiastischer Spieler Baronie X intensiver beschreibt, als es der Autor einer Spielhilfe machen würde.
Allerdings bin ich geneigt zuzustimmen, dass bestimmte Briefspielprojekte, namentlich Almada eine stärkere Lobby haben.
Stierkulte, die keine Auswirkungen haben...hm lässt ja tief blicken.
Übertriebener praktizierter Patriotismus.
Ein geiles computergrafisch erstelltes Wappen in der Regionalspielhilfe.
Naja, liegt wohl daran, dass Almada gefühlt höchst redundant ist (aka Horasreich 2.0) und man es daher um so stärker mit Zähnen und Klauen verteidigen muss.