Die Frage ist nur ob die Spieler diese Information haben sollten. Müssen sie wissen das der Baum tatsächlich sicher ist, oder doch gerade noch in der Reichweite? Aus meiner Sicht führt dies zu einem Spielverhalten bei dem OOC Wissen in das Spiel einfliesst (das bekannteste ist der perfekt gezielte Feuerball der genau alle gewünschten trifft) und damit auf lange Sicht die Identifizierung mit dem Spielgeschehen erschwert.
Stellt Euch mal nicht ständig vor, daß der Überblick über das Kampfgeschehen nur eine SPIELER-Information und damit "out game" ist.
Was ist denn mit dem ERFAHRENEN KRIEGER, der sich mit nur einem Blick über die Situation, über die Reichweiten, über die Positionierung, über EXAKTE, knappe Aus-der-Reichweite-Positionen im Klaren ist.
Wenn ich einen Charakter spiele, der toller Musiker ist, ich aber vom Musizieren als Spieler keine Ahnung habe, dann bin ich über Hilfen diesen Charakter CHARAKTERGERECHT auszuspielen, dankbar.
Wenn ich einen Charakter spiele, der als Paladin des Kriegsgottes vor lauter Kampfführungstricks, Special-Effects-Stunts, und hochgradig findiger Taktik tatsächlich IM CHARAKTER kompetent ist, dann hätte ich eben auch gerne die FÜR DEN CHARAKTER bzw. das AUSSPIELEN dieses Charakters wichtigen Lageinformationen über die Kampfsituation.
"Fog of War" oder der angeblich so "chaotische, daher überhaupt nicht darstellbare" Kampf sind Konzepte, die einfach den typischen Charakter-Konzepten auch nur eines einfachen D&D-Fighters oder eines Ersten Ritters bei Necropolis zuwider laufen. - Diese Charaktere zeichnen sich eben dadurch aus, DASS sie einen Überblick über eine noch so aufwendige Kampfsituation behalten können, der einem SPIELER, der nur an einem Wohnzimmertisch sitzt und sein Knabberzeugs futtert, weitaus überlegen ist.
Beschränkt man sich hier nur auf das SPIELER-Vermögen eine taktische Situation schlimmstenfalls überhaupt nicht visualisiert im Kopf zu behandeln, und möchte er dabei seinen HELDEN-Charakter CHARAKTERGERECHT spielen, dann ERSCHWERT man ihm das Charakterspiel!
In Settings, wo man Krieger, Kämpfer, Soldaten, Gunslinger, usw. spielt, da HABEN die Charaktere nun einmal MEHR ÜBERBLICK als die SPIELER!
Man spielt seltener in Settings, wo man genauso UNBEDARFTE Charaktere spielt, wie es die Spieler mindestens im Vergleich mit einem abgehärteten Italo-Western-Gunslinger oder einem High-Fantasy-Drachenreiter-Kriegerpriester sind.
Warum sollte man also den Spielern das Ausspielen ihrer Charaktere KÜNSTLICH ERSCHWEREN?
Das wäre ja so, als wenn man einem Spieler eines Laber-Charakters, eines Face-Man vor jeder Szene, in der er mit seinen Laber-Fähigkeiten glänzen möchte, einen Knebel verpaßt und ihn in eine Kiste sperrt. - Und genau das macht man nämlich bei kriegerischen EXPERTEN-Charakteren, wenn man hier dem Spieler die Visualisierungs-HILFE zum Ausspielen solcher Charaktere verweigert.