Metal ist so ein böser Sammelbegriff. Zwischen
Nightwish und
Meshuggah liegen mehr als Welten.
Manowar und
Cynic haben ungefähr soviel gemein, wie
Tom Jones und
Bach.
Das lustige ist auch, dass Metalhörer so oft komplett getrennte Musikgeschmäcker haben. Der eine Hört gerne grenzrockig
Whitesnake und
Thin LIzzy oder wenn man es etwas klassischer metallig haben möchte
Gary Moore und der andere hört Thrash Metal, wie
Machine Head und beide langweilt die Musik des anderen.
Die
Blackmetal Pandas lächeln abfällig auf die
Deathmetaller herab und die halten die Manowarhörer(s.o) für die übelsten Weicheier und sie alle empfinden unterschiedliche Ideen als ästhetisch ansprechend und hören die Musik aus unterschiedlichen Motivationen.
Die einen lieben hoffnungslose Dystopie und ergötzen sich an der nihilistischen Ästhetik des alles-verneinenden BM-Kultes,die anderen lieben die direkte und lebendige Gewalt des Thrash und letzter mögen den Pathos. Die Speedmetaller hören ihre Musik, um die Virtuosität zu bewundern und die Progger erfreuen sich an Musik, die ihr Ästhetikempfinden und die FÄhigkeit die Musik zu begreifen strapaziert.
Eine kleine Einführung.In der Reihenfolge vergleiche ich das mal mit ein paar Klassikkomponisten: BM entspricht von seiner gewünschten Wirkung her den
späten Werken Wagners, in denen Handlungstableaus und die breite Musik die schwere Stimmung niederdrücken soll oder ds Gewaltige und Urkräftliche als eine mediumüberragende Einheit ein Gesamtkunstwerk liefern soll.
(BM ist eigentlich auch sehr langsam, egal ob das Schlagzeug die 64stel raushaut, die Melodien falls vorhanden sind lahm und irgendwer vertellt dir was tolles.)
Der Thrash hat was vom
Bombast Holsts. Es soll groß und gewaltig sein, am Inneren rühren. Urkräfte direkt erfahrbar machen.
Paganini liefert mit seinen Spielereien, seinem hohen Wiedererkennungswert, den gefälligen Melodien einfach verdauliche Musik mit unglaublichen Gefrickel die die gleiche Faszination liefert, wie die einfache frickelige und leicht hörbare Musik des
Powermetal, bei dem schnelle und saubere Spielweise die Mitsingmelodien umtanzt.
Die Bachenthusiasten könnten eigentlich aus den Prog hören. Den Jungs kann es nicht kompliziert genug sein. Ästhetik ist Muster und Struktur, aber damit nicht genug es soll noch schön klingen.
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Den Metal gibt es nicht. Metal definiert sich ganz grob übers Klangbild, ist dort aber ebenso vielfältig wie die KLassik, die anfang des letzten Jahrhundert mit neuen Instrumenten, wie gestimmten Benzinmotoren und Mikrointervallen experimentierte.
Was den Metal vielleicht noch ausmacht ist, dass er ziemlich unpolitisch ist. Von Bands wie Sepultura auf der einen Seitebis zu Naglfar und Burzum auf der anderen Seite gibt es keine politische Richtung, die den Metal bestimmt. Das ist ein großer Unterschied zum Punk, dem es idR auf die Botschaft ankommt. Wenn die vorgebracht wurde, hat das Lied auch aufzuhören.