Der (zumindest bei uns üblicherweise) am meisten vernachlässigte Sinnesbereich sind Gerüche. Im Wald kann Aas oder ein Stinkmorchel einen eher wenig angenehmen Akzent setzen, aber hygienisch vernachlässigte Orte dürften nicht weniger pointiert riechen. In einer Stadt kann unter Umständen schon der Geruch verraten, welches soziale Mileu sich dort versammelt hat. In technisch nicht zu hoch entwickelten Gesellschaften, die Ackerbau pflegen, steht auch Gülle (als Dünger) für einen negativen Geruchseindruck zur Verfügung - oder für den, der sich auskennt, als Hinweis für die überwigend gehaltenen Stalltiere, von denen die Gülle stammt. Heide riecht anders als Steppe oder Wüste. Dafür kann auf einem Schneefeld unter Umständen einem Charakter auffallen, daß er quasi gar keinen Geruchseindruck hat. In Küstennähe findet sich ein typisch "salziger Seegeruch". Reichtum läßt sich unter Umständen auch über "Wohlgeruch" sinnlich vermitteln. Bestimmte Orte können auch einem typischen Geruch zugeordnet werden (Krankenhaus -> Desinfektionsmittel; pingelig saubergehaltene Toiletten -> Reinigungsmittel; Werkstatt -> je nachdem Öl, verbranntes Öl, verbranntes Metall, ...; Bibliothek -> Büchergeruch; usw.).
Im Bereich Geräusche zunächst noch einmal das Schneefeld: Wenn nicht Gebüsch mit trockenem Laub oder etwas Vergleichbares in der Nähe ist, kann die Geräuschlosigkeit der Umgebung zu einem überraschenden Sinneseindruck werden - wann hört man, sofern man nicht selber für Geräusche sorgt, schließlich mal einfach gar nichts? In unvertrauter Umgebung, die nicht im wesentlichen technisch ausgestaltet ist, können fremdartige Geräusche (und Gerüche) irritierend wirken, vor allem, wenn sie eine reale Gefährdung indizieren könnten.