Wenn schon Vampir-Geschichten, dann bitte Anita Blake oder Sonja Blue, oder am besten gleich alte Sachen wie Der Vampir von John Polidori usw.
Oder gleich "Nosferatu - Eine Synphonie des Grauens" aus den Zwanzigern - der gehört für mich in den Thread "Filme von denen jeder gehört hat, die aber keiner gesehen hat und die die meisten Kinogänger von vornherein als uninteressant abstempeln" (oder "The Sneak Preview Thread").
Meine 2 Cent zu den bisherigen Nominierten:
Twilight: Der erste Teil hat mir überhaupt nicht gefallen, der zweite war besser, aber für mich haben es die Werwölfe auch ziemlich rausgerissen, weil die nicht so weltschmerzig vor sich hin heulen, sondern voll im Leben stehen - abgesehen jetzt mal von dem vermeidbar gewesenen Fanservice. Mit Vampiren ist es glaub ich so eine Sache: als alle Vampire noch eindimensionale Monster waren, die fanatisch nach Blut süchtig waren und einfach nur den Dicken markiert haben, hat man sich stille, nachdenkliche Vampire gewünscht, die ihren Zustand nicht unbedingt als etwas positives Begreifen und sich mit der eigenen Unsterblichkeit auseinandersetzen. Als dann letztere Vampire den Bildschirm betraten und durch Machwerke wie "Twilight", "Interview mit einem Vampir" und "Moonlight" (letzteres schlägt die beiden vorherigen um Längen in Bezug auf Vampirheulerei), wollen alle wieder die blutgierigen Monster-Vampire zurück.
Brokeback Mountain: Hat mich auch nicht so dolle begeistert - ich würde sagen, es ist immer noch ein guter Film, aber Heath Ledger ist ein derart gnadenloser Unsympath in dem Film, dass es schwierig ist, sich mit ihm zu identifizieren, zumal er ja, so gesehen die männliche
leading role ist.
Kill Bill: Mein Lieblingstarantino - und ich könnte nicht bestätigen, dass der Film langweilig war (aber ich scheue auch nicht vor dialogintensiven No-Action-Movies)... höchstens die Szene in Teil 2 mit dem Sarg, die Einstellung war gefühlte 3 Minuten zu lang. Und ich würde auch nicht sagen, dass das ein reinrassiger Actionfilm war. Ich habe kein Popcorn-Kino erwartet...
The Dark Knight: Ich kenne die Comics nicht - bin nie damit in Berührung gekommen, habe niemals einen Zugang dazu gehabt. Ich fand "The Dark Knight" klasse, besonders Ledgers Performance (ungeachtet dessen, ob man diesen Joker - den ja in der Konzeption eher der Drehbuchfritze verbrochen hat als der Schauspieler - mag oder nicht, Ledger spielt ihn im Rahmen der Rolle wirklich toll). Und warum alle den neuen Joker so gut finden, liegt vielleicht eben daran, dass der Film auch primär von Leuten rezipiert wurde, die die Comicvorlage nicht kennen. Normans Batman ist anders als der Comicvorlagen Batman... die unterscheiden sich in Stil, etc. Millers Batman war damals auch anders. Ledgers Joker ist ein anderer Joker, ein, ich sag mal, realistischerer, weniger überdrehter, nicht mutierter Joker - die Figuren in den neuen Batmanfilmen sind zweifellos überzeichnet und larger than life, aber theoretisch sind sie vorstellbarer als ein erfolgloser Comedian, der in ein Chemiebad fällt und ab diesem Zeitpunkt Permanent Make-Up im Gesicht hat - für mich ist Ledgers Joker nachvollziehbarer, weniger abgedreht. Deshalb mag ich ihn mehr.
Dieselben Vorwürfe, die hier "The Dark Knight" gemacht werden, müsste man auch den "X-Men"-Filmen machen, weil die sich auch nicht unbedingt an den Comics orientieren.
Der Tod in Venedig: Uneingeschränkte Zustimmung - aber schon der Text hat mich überhaupt nicht gepackt - eher abgestoßen.
Ach ja, nun zu meiner Liste:
Transformers: Krude Story. Effekthascherei. Autos, die sich in Roboter verwandeln. Megan Fox ist 'ne blöde Zicke. Irgendwie habe ich mir mehr davon versprochen, aber ich war ohnehin schon als Kind nie in dieser Transformers-Clique drin. Hat mich nicht interessiert, daher... das Schlussbild ist aber sehr schön. Und über fehlendes Tempo kann ich mich nicht beschweren.
Fear and Loathing in Las Vegas: Depps schlechtester Film. Zwei Idioten kiffen und drogen rum, schieben einen Trip nach dem anderen und versuchen dabei in besonders komische Situationen zu kommen. Überhaupt nicht meins. Ich kenne so viele Filme mit besserem hintergründigerem Humor und auch mit besserem Slapstick. Habe ich nicht durchgehalten...
Max Payne: Boah, haben diesen Film alle in den Himmel gelobt. Ich stehe auf Neo-Noir (wenn ich ein Lieblingsgenre hätte, wäre es wohl das) – aber dieser Film hat außer ein paar optisch schönen Spielereien (von denen es insgesamt zu wenige gibt) wirklich gar nichts zu bieten. Den größten Teil des Films fehlt es an Tempo.
Alles von Roland Emmerich: Wer Michael Bay vorwirft, er würde sich nur auf die Spezialeffekte verlassen, der sollte sich mal Emmerich anschauen. Der einzige Film, den ich von ihm mag, ist "Der Patriot" - der hat aber den Bonus, dass ich Filme, die im 17. und 18. Jahrhundert spielen eigentlich grundsätzlich mag.
Van Hellsing: Anspruchsloses Popcorn-Kino. Man klatsche ein paar Monster-des-Tages aneinander und hoffe, dass der Film durch seine Coolness besticht. Mich hat es nicht überzeugt. Einzig die Animation der Werwölfe gehört zu den Besten, die ich je gesehen habe – die sehen auch mal aus wie Wolfsmenschen, nicht wie haarlose Affen wie bei Underworld. Ach apropos...
Underworld 2: Ganz tolle Kiste: Die Vampire und die Werwölfe stammen von den... Highlandern ab! Nein fand ich insgesamt alles eher amüsant als dramatisch. Vor allem da die Rolle der Werwölfe im Vergleich zum ersten Teil verschwindend gering ist – vorher gleichberechtigte gegnerische Fraktion, jetzt Wachhunde für dekadente Vampirfürsten. Unterirdisch, im wahrsten Sinne des Wortes...
So gut wie jeder moderne Computeranimationsfilm: Was soll ich sagen - Computeranimation hat die große Chance voll versaut. Als das Medium neu und frisch war ("Toy Story" ist ein genialer Film, aber da hat ja auch Joss Whedon am Buch mitgeschrieben), witterte ich darin zahllose neue Möglichkeiten, gute Filme zu machen. Chance vertan: alle Animationsfilme von Disney oder DreamWorks, oder so lassen sich auf eine simple Prämisse runterbrechen: "Lustige Tiere (na gut, manchmal auch "lustige Gegenstände") tun lustige Dinge". Der Zeichentrickfilm ist, wie „Titan A.E.“, „Der Gigant aus dem All“, „Watership Down“ und „Chihiros Reise ins Zauberland“ beweisen, viel ergiebiger, er wählt seine Stoffe intelligenter aus – eigentlich ist er insgesamt viel erwachsener.
Aber die allgemeine Meinung ist, dass der Computeranimationsfilm alles besser machen würde als der Zeichentrickfilm – und das nur weil die Qualität der Disney-Zeichentrickfilme nach dem „Lion King“ kontinuierlich nach unten ging bis hin zu solchen Verbrechen wie „Ein Königreich für ein Lama“ und „Die Kühe sind los“. Fakt ist aber: die jüngsten Animationsfilme sind genauso krude, einfallslos, konstruiert wie die schlechteren Zeichentrickfilme einer sterbenden Disney-Zeichenabteilung. Da hat sich nichts geändert! Aber das Publikum sieht es und denkt: „Hey Animationsfilm ist nicht nur für Kinder, Zeichentrick schon!“ Die Realität ist eher umgekehrt.
Mir sind die meisten Animationsfilme zu glatt, zu glänzend, zu seelenlos – Zeichentrick kann ich mit ästhetischem Anspruch schauen... ich gucke mir lieber zum 1000sten Mal „Dornröschen“ oder das „Dschungelbuch“ an, als mich in den nächsten Pixar-Kinofilm ziehen zu lassen – zugegeben: Ansätze in „The Incredibles“ und auch in „Oben“ sind gut, aber mir geht das noch nicht weit genug. Ich will mal einen richtigen Animationsfilm mit Anspruch, ohne viel Humor, etc. Aber auch ohne den Trugschluss, man müsste den Film dann gleich realistisch aufbereiten wie „Final Fantasy“ oder „Beowulf“ - da kann ich auch in einen Realfilm gehen. Die Grafik kann künstlich bleiben, Story und Figuren sollten es aber nicht sein...
Lange Ausführungen...
Allgemein finde ich den Thread aber auch sehr krude. Es geht hier ja um rein subjektive Kriterien und nicht um Analysen mit objektivem Anspruch... wenn wir objektive Kriterien wie Kamera, Regiearbeit, schauspielerische Leistung, Effekte, etc. ansetzen würden, dann würden „Star Wars – A New Hope“ und „Das letzte Einhorn“ auch gnadenlos abstinken, denn rein handwerklich sind die Filme 4 minus.
Ich will nur darauf hinweisen, dass die bisherigen Kriterien, die angebracht werden, warum Filme so schlecht sind hauptsächlich „langweilig“ oder „schlechte Dialoge“, manchmal auch „unlogisch“ sind. Das meiste davon dürfte recht subjektiv sein. Andere listen hier wirklich nur Filme auf, ohne auf das warum einzugehen. Bevor über meine Aussagen hier also ein Flame-War ausbricht – über Geschmack kann man nicht diskutieren! Klar freue ich mich über Feedback zu meinen Bewertungen.
Viele hier im Forum stört auch wahrscheinlich der Hype um gewisse Stoffe – Hype stört immer, es sei denn, man steckt mittendrin. Es geht auch viel um Erwartungshaltungen, mit denen man in Filme geht – wenn ich anspruchsloses Actionkino erwarte und dann in „Sin City“ sitze, bin ich angenehm überrascht – wenn ich anspruchsvolle Noir-Dramatik erwarte wie in „Sin City“ und dann in „The Spirit“ sitze, bin ich enttäuscht. Man müsste, vielleicht in einem seperaten Thread mal überlegen, wann z.B. eine Verfilmung gut ist und wann nicht – das Kriterium „Wort-zu-Bild-Treue zur Vorlage“ habe ich persönlich in diesem Zusammenhang lange abgelegt.
Grüße
Jiba
So gut wie jeder moderne Computeranimationsfilm: Was soll ich sagen - Computeranimation hat die große Chance voll versaut. Als das Medium neu und frisch war ("Toy Story" ist ein genialer Film, aber da hat ja auch Joss Whedon am Buch mitgeschrieben), witterte ich darin zahllose neue Möglichkeiten, gute Filme zu machen. Chance vertan: alle Animationsfilme von Disney oder DreamWorks, oder so lassen sich auf eine simple Prämisse runterbrechen: "Lustige Tiere (na gut, manchmal auch "lustige Gegenstände") tun lustige Dinge". Der Zeichentrickfilm ist, wie Titan A.E.,
Allgemein finde ich den Thread bislang äußerst subjektiv und