Autor Thema: Würde euch ein Abenteuer interessieren bei dem nur der Plot vorgegeben ist?  (Gelesen 8087 mal)

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Offline Dys

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Ja, hallo erstmal :)

Àlso kurz und knackig: Brauch man für ein Abenteuer zwingend ein Regelsystem in diesem es aufgebaut ist, oder ist der Plot alleine etwas wert?
Ich arbeite seit längerer Zeit an einer Hintergrundwelt, und bin momentan mit einem Kollegen dabei ein Abenteuer für eben dieses zu schreiben. Nachdem ich selber in dieser Welt verschiedene Systeme benutze, und ich mir immer denke jeder soll mit dem System spielen, dass er halt mag. Nun habe ich vor eben Systemunabhängig das ganze zu schreiben, und damit dem potentiellen Lesern - und somit SLs - einen Mehraufwand in Form von erarbeiten von Spielwerten zuzumuten. Nun stellt sich für mich persönlich die Frage, kann ein interessanter Plot dies rechtfertigen?

Anzumerken is natürlich, dass das ganze nicht kommerziell genutzt werden soll, sondern als Gratisdownload - ändert die Sachlage etwas.

Danke für eure Meinung.

Offline ragnar

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Plot überlebt den Zusammenstoß mit Spielern eh keine 5 Minuten, insofern: NEIN.

Offline 1of3

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Für mich meist nicht. Die Werte will ich haben. Plot kann ich zur Not alleine.

Offline Kermit

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Ich muss den Vorrednern widersprechen. Ich habe im Zunftblatt schon Abenteuer geschrieben, die zwar vom Hintergrund her systemspezifisch waren, die aber auf Werte vollständig verzichtet haben. Diese Abenteuer sind immer sehr gut angekommen. Die Aussage der meisten Leser dazu: einen guten Plot zu bauen ist schwer. Mal eben die Regeln für nen NSC zusammenschmeissen nicht.
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Offline Bad Horse

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Finde ich auch nicht uninteressant. Eine coole Idee ist mehr wert als 10 Werte (wobei Beispielwerte das Ganze sicherlich abrunden würden; gerade wenn es nicht kommerziell genutzt werden soll); ich habe schon Ideen aus allen möglichen Quellen gezogen. 
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Funktionalist

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Eine gute Ausgangssituation, nachvollziehbare und schnell griffige Charaktere, sowie eine Reihe von Handlungsmöglichkeiten für diese und ein paar Beispielsituationen/Alternativpläne und man kann einen ganzen Abend zocken.

Also das Geflecht und die Charaktere sind mir wichtiger als die Werte.
(AUßer ich spiele gerade SR und versuche eine genau richtig starke Opposition zu basteln.)
« Letzte Änderung: 11.12.2009 | 21:26 von Destruktive_Kritik »

Pyromancer

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Gute Ideen hab ich selbst wie Sand am Meer - eine ordentliche Ausarbeitung, das ist das Anstrengende.
Das müssen nicht mal irgendwelche systemspezifischen Werte sein, aber Handouts, Karten, Lagepläne, Charakterportraits, NSCs und ihre Motivationen, Resourcen und Verhaltensweisen, Faltfiguren, ..., so Zeug. Daran besteht bei mir immer Interesse!

Offline ragnar

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Eine gute AUsgangssyituation, nachvollziehbare und schnell griffige Charaktere, sowie eine Reihe von Handlungsmöglichkeiten für diese und ein paar BEispielsituationen/Alternativpläne und man kann einen ganzen ABend zocken.

Also das Geflecht und die Charaktere sind mir wichtiger als die Werte.
(AUßer ich spiele gerade SR und versuche eine genau richtig starke Opposition zu basteln.)
Das wäre auch etwas ziemlich vernünftiges, aber das ist ja auch kein Plot, sondern Nährboden  dafür einen solchen zu entwickeln.

Trotzdem wären Werte nicht gänzlich verkehrt, um ein Maß zu haben mit welcher "Macht" ein Charakter (oder deren Gegenspieler) ihre interessen durchsetzen können.
« Letzte Änderung: 11.12.2009 | 23:06 von ragnar »

Offline Zornhau

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Ohne Ausarbeitung reicht mir S. John Ross und seine "Big List". - Die ist auch kostenlos, aber wenigstens GUT.

wjassula

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Ich denk mir auch einen Plot in zwanzig Sekunden aus. Ich brauche Karten, Werte, Kampftaktiken, Pöppel, Belohnungstabellen, Zufallsbegegnungen, halt alles, was Zeit kostet. Das soll mir bitte jemand für Geld abnehmen. Notfalls kauf ich auch nur das und zimmer da selbst schnell noch einen Plot rein bzw. die Spieler machen ja eh was sie wollen.

Offline Merlin Emrys

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Also das Geflecht und die Charaktere sind mir wichtiger als die Werte.
Ja, mir auch. Die vorgeschlagenen Werte werfe ich im Zweifelsfall ohnehin über den Haufen, um sie meinem "Weltempfinden" (in bezug auf die fiktive Welt, die sich ohnehin von den ursprünglichen Beschreibungen entfern, je intensiver wir spielen) anzupassen und sie für die Interaktion mit den Charakteren meiner Spieler anzupassen. Aber eine spannende Handlungsidee mit ein paar Verwicklungen - das interessiert mich.

Scheint, als ob es da so etwas wie eine Talentverteilung gibt, die einen können besser Plots ohne Werte selbst erfinden und die anderen können besser Werte zu den Plots erfinden... Hm, ich frage mich, ob man nicht sogar das Material für die Spielleiter entsprechend aufarbeiten könnte. Eine Hälfte liefert einen Haufen interessanter NSCs (die man aber auch anders machen kann) mit ausdrücklichem Schwerpunkt auf deren Werten, und die andere Hälfte liefert einen Plot oder ein kleines Stückchen Sandkasten mit ausdrücklichem Schwerpunkt auf den Handlungen und ihrer Verzahnung. Wer beides will, muß jetzt auch schon blättern, aber man könnte denen, die mehr das eine oder mehr das andere wollen, den "uninteressanten" Teil ersparen, sie müssen die jeweils andere Hälfte ja nicht intesiv lesen, sondern vielleicht nur mal reinblättern... wenn man nicht sogar (sofern die Kaufkraft der Kunden es lohnend sein läßt) zwei Publikationen daraus macht.

Offline Sashael

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... wenn man nicht sogar (sofern die Kaufkraft der Kunden es lohnend sein läßt) zwei Publikationen daraus macht.
Lässt sie nicht, kann man abhaken.

Ich stell aber wieder einmal fest, dass ich scheinbar seltsame Spieler habe. Alles Storynutten, die brav jedem dahingeworfenen Plothook nachjagen. Und dabei sogar Spass haben. Zum Therapeuten schicken müssten man die, jawoll!
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Merlin Emrys

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Lässt sie nicht, kann man abhaken.
Naja... was da "lohnend" ist, darüber mögen sich die Geister scheiden. "Lohnend" sind ja finanzielle Dinge nicht erst dann, wenn man "davon leben kann"; wer nur einen finanziellen "Dank" von ein paar Cent haben möchte und daraus ein echter Euro wird, kann sehr wohl für sich sagen, daß das lohnend war. Die Einschränkung dessen, was man schätzenswert finden kann, auf irgendwelche hohen (Geld-)Beträge ist mE unzulässig.

Offline Sashael

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Meiner Erfahrung nach knausern Menschen besonders dann gerne mit ihrem Geld, wenn sie das Gefühl haben, dass ihnen irgendwas vorenthalten wird. Selbst wenn sie das Vorenthaltene eigentlich gar nicht haben wollen. Zugegeben, das sind nur meine persönlichen Erfahrungen aus meinem Berufsleben, aber die ziehen sich jetzt auch schon durch die letzten 15 Jahre.
Es wäre logisch, das Ganze so aufzuteilen, dass man bei entsprechendem Bedarf sich nur die Teile zulegt, die man persönlich braucht. Leider versagt Logik recht schnell, wenn Menschen Geld ausgeben sollen.  ::)
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Pyromancer

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Da der OP das ganze als Gratis-Download plant ist die Geldfrage hier eher wenig relevant.

ErikErikson

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Plot würde mir völlig reichen. Ich muss die Gegner eh an meine Gruppe anpassen. Und das nicht nur an die Gruppenstärke.

Bsp: Einer will keine Duelle, sondern nur gegen mehrere Gegner mit taktischen Optionen kämpfen, der nächste will nur gegen ganz schwache Gegner kämpfen usw.

Dam kann ich gleich alles selber neu mache.

Nur bei D&D wöllt ich unbedingt Gegnerwerte.

Offline SeelenJägerTee

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Plot würde mir völlig reichen. Ich muss die Gegner eh an meine Gruppe anpassen. Und das nicht nur an die Gruppenstärke.
Was is n das für n WeichspülRoSpi?
Gegner sind so gut wie sie von der Logik her sein müssen PUNKT.
Wenn die Gruppe nicht damit fertig wird, dann ist das ihr Problem.

Wäre ja nochmal schöner wenn die Elitesoldaten generft werden nur damit die SCs die aufmischen können.  :korvin:

;)
Diese Logik trifft natürlich nicht auf DnD und Konsorten zu.

Eulenspiegel

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Ich denk mir auch einen Plot in zwanzig Sekunden aus. Ich brauche Karten, Werte, Kampftaktiken, Pöppel, Belohnungstabellen, Zufallsbegegnungen, halt alles, was Zeit kostet.
OK, Karten kosten tatsächlich Zeit.
Aber Werte, Kampftaktiken, Pöppel, Belohnungstabellen und Zufallsbegegnungen denke ich mir in zwanzig Sekunden aus.

Was bei mir Zeit kostet ist der Plot, evtl. HandOuts und 'ne anständige Karte.

Offline Edward Fu

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Ich fände einen vorgefertigten Plott auch ohne Werte ganz gut. Im Bereich Intriegen z.B. bin ich ziemlich unkreativ. Also würde ich mich über so eine Plott freuen. Auf anderen Gebieten, auf denen meine Stärken liegen wäre ein vorgefertigter Plot mir eher egal.
Dieser Account wurde sheepnept!

Samael

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Nein, die Werte sind mir wichtig. Stimme Jasper 100% zu.

Samael

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Aber Werte, Kampftaktiken, Pöppel, Belohnungstabellen und Zufallsbegegnungen denke ich mir in zwanzig Sekunden aus.


Dann werden sie kaum was taugen.

Offline Funktionalist

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Da der OP das ganze als Gratis-Download plant ist die Geldfrage hier eher wenig relevant.
:cheer: :cheer: :cheer:

Ich glaube, wir haben alle leicht untersch. Vorstellungen, was ein PLot ist.

OK, eine abenteuerschiene, die die Spieler entlang tschuckertschuckertuutuuten können ist definitiv ein Plot. Was ich viel lieber habe, habe ich schon weiter oben geschrieben.
Komischerweise läuft in meinem Kopf ein solcher Startpunkt mit Plänen aller Beteiligten auch als Plot, was mit Sicherheit nicht mit der Buchdef. übereinstimmt.
Protoplot würde es da eher treffen. ;D


Mit Handlungsanweisungen meine ich explizit:
-Was können die SPielerchars machen, um den NSC feindlich/freundlich etc. zu stimmen und wie reagiert dieser auf solche Veränderungen. Ein Eskalationsbaum wäre Luxus eine Beschreibung der Reaktion oder was er im schlimmsten Fall bereit wäre zu tun das Minimum.

-Handouts, Bildquellen, und vielleicht eine R-Map in einem FOrmat, für das es einen einfachen Editor gibt, sodass man sie selbst aktualisieren kann.
Hierbei ist es wichtig, dass man unterschiedliche Linien einstellen kann, die Farben ändern, sowie LInien beschriften und alles hin und herschieben kann, ohne dass Verbindungen abreißen.

Offline SeelenJägerTee

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Dann werden sie kaum was taugen.
Das kommt aber auch stark aufs System an.
Bei Warhammer sind Kämpfe unter Umständen SEHR schnell rum.
Da muss man keine so ausgefeilten Taktiken haben wie bei DnD, da reicht es den Scharfschützen richtig zu postieren und wenn die Gruppe den dann Flankieren will sind halt in den Flankierungsmöglichkeiten MGnester.

Entweder die Spieler sehen das (mit geglücktem Taktika Imperialis Wurf) vorher und Flankieren die MGnester oder sie laufen rein und sind mit an ziemlicher Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nen Fatepoint los.

Bei solchen Systemen schaut man sich die Karte an, denkt kurz drüber nach was davon die NSCs kennen (bei ausreichender Vorbereitungszeit tendenziell alles) überlegt sich wie gut die NSC sind (haben sie einen mit Taktik?) und dann werden sie postiert.
Das geht locker in unter 5 Minuten.



Gerade Intrigenplots würden mich EXTREMST interessieren, weil ich auf dem Gebiet nich so pralle bin.

Offline Funktionalist

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Gerade Intrigenplots würden mich EXTREMST interessieren, weil ich auf dem Gebiet nich so pralle bin.
Hier ist es wichtig, dass man den SL nicht alleine lässt, da Intrigen sehr schwer zu leiten sind.

Man muss den Spielern Agriffspunkte geben und Unwissenheiten der NSCs offenlassen.
Man muss verschiedene Infostände berücksichtigen und meistens drei Reaktionen/Aktionen gleichzeitig aufschlüsseln und den Spielern als durchschaubar verkaufen.
Man muss die Spieler mit Infos überschütten...eigentlich sollen sie immer über alles informiert sein und das eine Mal, bei dem sie es nicht sind, ist schon ein Stilmittel. Diese FLut ist wichtig, damit Spieler sich nicht übergangen fühlen, denn von 5 iNFOS, die man ausgibt, versickern eh 3 zwischen den Zeilen und werden nicht als solche erkannt.
Außerdem steigt so die Chance auf ein detektivisches Erfolgserlebnis der Spieler. ;D


 
Damit man hier den Überblick behält, sind eine Reihen von Standardsituationen, auf die man stoßen kann sehr hilfreich und geben neue Startpunkte, wieder mit einem Schubs aus dem ABenteuerheft einzusteigen. Also wieder mit einem klaren Kopf und Tisch eine weitere Runde zu spielen.

Ist natürlich frustrierend so etwas zu schreiben, da man drei viertel der Arbeit nie direkt verwendet.


Edit:
OK, ich schwallere mir hier mein OT-Geblubber zusammen, dass die Browserfenster sich schon weigern runtergescrollt zu werden... Bin jetzt einfach mal still. ;)

Joe Dizzy

  • Gast
Ich versteh nicht ganz, was man denn dann genau spielt, wenn der Plot schon feststeht.