Autor Thema: [oWoD Mage-the Ascension] Magus - ein hochphilosophisches Spiel?  (Gelesen 5866 mal)

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Offline Neuromancer

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Nachdem mir diese Frage schon ein parmal im Kopf herumging,stelle cih sie nun hier?

Ist Magus wirklich soo tiefgeistig und hochphilosophisch?
Oder kann man es einfach auch leichten Herzens als Rollenspiel sehen mit dem man einfach Spass hat wenn man es spielt?
Muss man davor sich wirklich hinsetzen und sich mit tiefsinnigen philosophischen Themen beschäftigen um Abenteuer zu leiten.

Was sagt ihr dazu?
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"Hush hush little Mage, dead men cast no spells..."

Offline Teylen

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Mich wuerde da auch interessieren das gesetz den Fall wenn es das waere, wieso es das ist. Gerne auch mehr oder weniger kurz zusammengefasst.
Nun und wieso es dann z.B. Vampire in dem Punkt "ueberlegen" waere.
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Offline Minne

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Ich weiß um ehrlich zu sein auch nicht so ganz, was an Magus so superphilosophisch sein soll. Für mich las sich das Ganze, als ich es dann tatsächlich in der Hand hatte, immer mehr wie eine Mischung aus New-Age-Esotrip mit garnicht so spannend erfundener Metaphysik und einem leichten Flavour von radikaliem Konstruktivismus, der sich bei näherer Beschauung aber wieder verflüchtigt.

Online 1of3

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Zitat
Ist Magus wirklich soo tiefgeistig und hochphilosophisch?

Als ich in der 9. Klasse war, schien es mir so. ... Reicht das als Antwort?

Offline Neuromancer

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Zitat
Als ich in der 9. Klasse war, schien es mir so. ... Reicht das als Antwort?

eehm..nope.
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Offline Teylen

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eehm..nope.
Vielleicht möchte er implizieren das man in der 9 Klasse vielleicht noch etwas jünger ist und anfälliger dafür Systeme als Anspruchsvoll wahrzunehmen wenn sie es nur steif und fest genug behaupten?
Die Fans von Twilight werden auch so zu meist in der 9 Klasse sein +/- 3 Stufen.
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Offline Neuromancer

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hmm..könnte sein...

Genosse 1of3? Erklären Sie sich bitte... ;)
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Offline Magnus Eriksson

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Ich mag den Ansatz, dass man die Weltordnung nicht hinnehmen muss, wie sie ist, sondern dass man über alternative Gesellschaftsmodelle nachdenken kann und im Spiel dann auch tatsächlich versucht darauf hinzuarbeiten.
In diesem Sinne ist es eine schöne Reflexion darüber, wie die Welt tatsächlich ist und wie sie vielleicht noch sein könnte, z.B. auch ob manche Alternativen nicht schlimmer wären. War z.B. die Dominanz des Himmlischen Chors im mittelalterlichen Europa wirklich ein Segen für die Menschen? Oder ist nicht ein sicherer und komfortabler Überwachungsstaat doch besser?

Die Suche nach Erleuchtung von Individuen auf der anderen Seite finde ich nicht so spannend. Das bleibt dann meistens doch zu oberflächlich.

Offline Minne

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Als ich in der 9. Klasse war, schien es mir so. ... Reicht das als Antwort?
:d

Online 1of3

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[quote 9War z.B. die Dominanz des Himmlischen Chors im mittelalterlichen Europa wirklich ein Segen für die Menschen? Oder ist nicht ein sicherer und komfortabler Überwachungsstaat doch besser?[/quote]

Technisch gesehen, gibt es den Chor erst seit der Gründung des Traditionsrates. Und bei weitem nicht alle Mitglieder des Chors sind Christen. Ist eigentlich ganz ulkig, wenn man sich den Hintergrund näher anschaut. Die Traditionen sind vielfach bei dem Konzil einfach zusammengestückelt worden bzw. vergleichsweise unbedeutende Gruppen wurden als Tradition anerkannt.



Zitat
Vielleicht möchte er implizieren das man in der 9 Klasse vielleicht noch etwas jünger ist und anfälliger dafür Systeme als Anspruchsvoll wahrzunehmen wenn sie es nur steif und fest genug behaupten?

Das wollte ich ausdrücken. Genau.

Offline Neuromancer

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Agso..ich muss also NICHT erst meinen Doktor in Philosophie amchen bevor ich das spielen darf  ;D Das find ich gut, denn ich spiel am liebsten "leichtherziges" Rollenspiel wo vor allemd er Spass im Vordergrudn steht

Zitat
Die Traditionen sind vielfach bei dem Konzil einfach zusammengestückelt worden bzw. vergleichsweise unbedeutende Gruppen wurden als Tradition anerkannt.

War da nicht der Zweck von dass man gegen die technokratie dun andere Feinde eine "Einheit bilden muss? Nach dem Motto "Vereint marschieren,getrennt zuschlagen"?
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Wenn die SPieler es krachen lassen wollen, dann ist Mage nicht das richtige.

Es funktioniert nur, wenn die SPieler sich darauf einlassen, in ihrem eigenen Paradigma zu spielen.
Nur ist das halt merkwürdig, da sie sehen, dass andere unmögliche Dinge mit nem Bund Rosen vollbringen, sie selbst aber unbedingt einen Chor/Weihrauch/Tieropfer/hermetische Formeln/eine Maschine/eine Weltraum..äh Umbraforschungsstation brauchen.

Das Spiel bricht mit dem ersten Powergamer zusammen.

Offline Teylen

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Wenn die SPieler es krachen lassen wollen, dann ist Mage nicht das richtige.
Wieso nicht?
Man kann es sicherlich ebenso bei Mage krachen lassen wenn man die Etno-Tour streicht oder nur etwas ankratzt, wie man es bei Vampire kann wenn man nicht einen auf dauer-betroffen/emo macht..
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Offline Megan

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Meine Erfahrung ist, dass die Charaktere ziemlich schnell ziemlich mächtig werden können und man als SL da echt Probleme mit Herausforderungen für die Charaktere bekommt. Daher bietet es sich schon an, das ganze philosophisch anzugehen. Genug Ansätze dafür liefert es mM nach auf alle Fälle.
Leicht bespielbar finde ich es jedenfalls nicht. Man muss sich sein Thema schon suchen. Einen "leichtherzigen" Weg es zu spielen, habe ich bisher nicht wirklich gefunden, aber es kommt natürlich auch drauf an, was man unter leichtherzig versteht.

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Mage in leichtherzig:
Technokraten-SpecOps
Niedlich-naives Eso-Selbstfindungsspiel mit Geistern

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Wenn man es krachen lassen will, dann nehmen sich die Spieler die Spieler solche Weltbilder, wie "ich bin Superman" oder die Metaphysik aus dem Buch direkt als Glaubensblid und schmeißen mit Feuerbällen um sich und jammern dann über das Paradox und die Schlachten mit der TEchnokratie...

Mage ist eignet sich am besten für ruhige Runden, in denen viel subtil und ganz wenig offen gezaubert wird und für die Zauber auch nachgeforscht und vorbereitet werden müssen. Jeder hat dann sein recht ausgearbeitetes Glaubenssystem, mit dem er erklären kann, wie die Magie funktioniert usw.
Mage ist ein Stimmungsspiel und kein Tabletop.
Die Feuerballwerfenden Superhelden töten dabei für alle das Flair.

FIlme wie Dark City, oder Constantine passen eher zu Mage als Xmen.

Wenn man es so richtig krachen lassen möchte, dann kann man die Kampagne ins Umbra, oder gar in s tiefe Umbra verlegen und ganz abgefahrene LSD-Traumtrips spielen. Dann kann man das Spiel auch gut mit Werewolf mischen und mit ein bisschen Changeling würzen.

sers,
Alex


Edit:

Fanmail könnte Mage richtig gut tun, um Anreize zur Selbsteinschränkung und Themenfindung zu liefern.
« Letzte Änderung: 7.01.2010 | 15:05 von Destruktive_Kritik »

Carabas

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Ein Mage Spielleiter muss verdammt gut vorbereitet sein und die möglichen Effekte der 9 Sphären sehr gut kennen, um das Spiel nicht ins Stocken geraten zu lassen. Der Spickzettel am Ende von Mage 2nd Edition hilft da enorm.

Die Philosophie liegt in der grundlegenden Erkenntnis: Realität ist was Du drauß machst. Der Mage befreit sich im Spiel ja auch nach und nach aus seinem eigenen Paradigma und erkennt, dass er die Realität Kraft seines Willens formen kann.

Als Konzept ist das wesentlich schwerer zu vermitteln als Vampire oder Werwölfe als Ökoguerillias.

Die oWoD war insgesamt sehr von den gesellschaftlichen Strömungen und Vorstellungen des ausgehenden 20. Jahrhunderts beeinflusst.

Mage war da lediglich das ambitionierteste Spiel, das von Spielleiter und Spielern außergewöhnlich viel Kreativität und Einfallsreichtum fordert.

Online 1of3

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Es hätte ja schon geholfen, wenn das Paradigma teil der CharGen gewesen wär. Wars aber nicht. Deshalb funktioniert Awakening besser als Ascension. Regeln sind fast gleich, aber man spielt nur Hermetiker.

Offline Bitpicker

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Wenn man nur auf dem Level "Kann ich Feuerbälle werfen?" spielen will, ist Mage vielleicht nicht ganz das richtige Spiel. Mage, wie auch die anderen oWoD-Spiele, sollte man lieber auf dem Level "Warum kann ich Feuerbälle werfen?" spielen. Anders ausgedrückt: Clanszugehörigkeit bei Vampire, Stammeszugehörigkeit und Auspice bei Werwolf, Traditionszugehörigkeit bei Mage und so weiter bringen zumindest gedankliche Konzepte und damit Rollen-Vorgaben mit, in die man sich einarbeiten sollte. Sonst bleiben nur unterschiedliche Namen für dieselbe Sache übrig.

Das macht es nicht unbedingt hochphilosophisch. Der Mage zugrundeliegende Gedanke, dass Realität subjektiv ist, bis hin zur Ebene der Naturgesetze, taucht m.E. allerdings in letzter Zeit vielerorten auf.

Robin
Wie heißt das Zauberwort? -- sudo

(Avatar von brunocb, http://tux.crystalxp.net/)

Offline Minne

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Naja, Mage löst den an sich relativ trivialen Gedanken, dass die subjektive Realität kognitiv konstruiert ist, in einer imho nicht sonderlich spannenden Mischung aus Willensmetaphysik und einem Cocktail von Esogebabbel auf. Dann lieber Unknown Armies, das ist wenigstends wirklich abgefahren ;)

Offline Neuromancer

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Spass haben  = leichtherzig spielen. Sich nicht zu sehr verkopfen ob man das jetzt "ernst genug" rüberbringt sondern einfach sein Konzept spielen udn mit den anderen zusammenspielen. Style over Substance wenn man so will.
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Offline Megan

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Spass haben  = leichtherzig spielen.
Ach, jetzt sind wir wieder bei *dem* Thema...  :D

Carabas

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Deshalb funktioniert Awakening besser als Ascension. Regeln sind fast gleich, aber man spielt nur Hermetiker.

Und genau das macht Awakening um Kilometer langweiliger als Ascension. Ascension hat den Magier aus seiner Bücherstube befreit und cool gemacht. Awakening setzt den Magier zurück in seine Bücherstube und schüttet den Staub hinterher.

Naja, Mage löst den an sich relativ trivialen Gedanken, dass die subjektive Realität kognitiv konstruiert ist, in einer imho nicht sonderlich spannenden Mischung aus Willensmetaphysik und einem Cocktail von Esogebabbel auf.

Yup. Mage: The Ascension kann halt nicht verleugnen, dass es in den 1990er entstanden ist. Witchcraft ist da ähnlich unerträglich.
Aber im Gegensatz zu Awakening hat Ascension eine Seele.

Offline Neuromancer

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Hmm..jetzt ham wa aber auch immernoch keinen Konsens gefunden ^^
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Offline Teylen

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Ah, doch?
Wenn man es einfach nur so spielen will, wie jedes andere Rollenspiel. Kann man das.
Wenn man sich Philosophie Geschwurbel geben will. Kann man das auch. ^^
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