Während der letzten Tage bei der Arbeit (ja, Bahnübergangsposten im Oldenburger Nirgendwo zu sein, hat seine Vorteile
) durchgeackert:
Graham McNeill: "The Horus Heresy: Fulgrim"
Das Buch spielt im WH40k Universum, ist vierter Teil einer ganzen, bisher noch nicht wirklich begrenzten
Abzocke Serie, die den Bürgerkrieg zwischen dem Imperator und Horus beschreibt, also die Grundlage für das ganze Universum.
Und ich muß mich mal wieder fragen: "Warum habe ich, wider besseren Wissens, für solch einen Sch
eirott Geld ausgegeben."
Nicht, daß ich besonders hohe Erwartungen hatte ("It's a tie-in, for god's sake"), aber eine neue Geschichte wäre ganz nett gewesen, nicht die Aufwärmung des Plots, der (beinahe) exakt so schon in den anderen drei Bücher vorkam:
- Space Marines hauen Aliens tot
- Space Marines kommen auf Planeten mit Chaos-Anhängern und einige werden korrumpiert.
- Space Marines finden Super-Duper-Mega-Chaos-Anhänger-Artefakt
- Primarch des Ordens wird von Choas-Gott/Dämon/Wasauchimmer zur Dunklen Seite der Macht Rebellion gegen den Imperator verführt
- Space Marines hauen noch mehr Aliens und/oder Menschen tot
- Space Marines hauen sich gegenseitig auf Istvan III tot und metzlen noch einige Zivilisten auf ihren Schiffen weg
Es gibt zwar einige schöne Momente, die relativ plastisch darstellen, wie z.B. sich eine Besessenheit durch Slaanesh anfühlt, und der gute Horus kriegt auch noch ein oder zwei Charakterzüge neben "Super-Böser-Größenwahnsinniger Chaos-Anhänger, der gegen den eigenen Vater rebelliert" verpaßt, aber es werden sonst nur wieder alle meine Vorbehalte gegen WH40K bestätigt.
Das Universum ist zwar schön 'graphisch' (man nehme Tolkien, verrühre ihn mit Lovecraft und Herbert, würze das ganze mit 80er Splatter-Filmen und gieße die Soße über ein beliebiges Spielsystem
), aber sobald 'Geschichten' darin spielen sollen, geht die Sache IMHO sofort schief, es knirscht im Gebälk und der Sand rieselt aus dem Getriebe.
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Und jetzt, um wieder was für meine Nicht-wirklich-Allgemein-Bildung zu tun:
David Nicolle: "Armies of the Ottoman Turks 1300 - 1774"
Relativ kurze, aber kompakte militärhistorisch/uniformkundliche Abhandlung über die verschiedenen Truppen des Osmanischen Staats und seiner Vasallen. U.a. wird die Rolle, die christliche Vasallen/Verbündete bei den osmanischen Eroberungen (gerade gegen Byzanz) spielten gut dargestellt, oder auch der Einkauf von Waffen und Know-How in Westeuropa (zuerst in Norditalien und auch Frankreich, nach der Reformation vor allem aus Holland und England).