Ich lese natürlich gerne wieder und wieder die "Guten Alten (tm)" - insbesondere im Sword&Sorcery-Genre.
An neuerer Fantasy wußte mich bislang einzig "Codex Alera" von Butcher zu begeistern.
Jedoch sollte man, finde ich, Fantasy ein wenig auf "phantastische Literatur" ausdehen, und da findet sich in den Uhtred-Romanen von Cornwell sehr viel "nicht ganz so historisch akkurate" Historien-Fantasy rund um den Befreiungskampf der Sachsen unter Alfred gegen die Wikinger. Diese Romane, deren erste "The Last Kingdom" ist, sind SPANNEND geschrieben, aus der Sicht von Uhtred, einem Erben eines Ealdorman aus Northumbria, der von Wikingern als Kind gefangen genommen wurde, dort "adoptiert" wurde und die Kämpfe von beiden Seiten kennt. Die Romane drehen sich um die stetig wandelnden, stets hinterfragten Loyalitäten Uhtreds, der in seinem Wesen nach mehr Wikinger ist, als Angel-Sachse, der sich aber letztlich - widerwillig - dem "Betbruder" Alfred (später "der Große" genannt) anschließt. - Cornwell kennt man ja von seinen Sharpe-Romanen der napoleonischen Kriege, er hat aber auch andere Epochen unterhaltsam und "größtenteils historisch stimmig" aufbereitet. Seine Stärke liegt eindeutig in den markanten Charakteren, deren inneren und äußeren Kämpfen - und in der ENORMEN BRUTALITÄT, mit der die Kämpfe dort geschildert werden. - Wer einen schwachen Magen hat und eine lebhafte Vorstellungskraft, der sollte solche Romane besser nicht lesen. Andererseits: wo gehobelt wird, fallen Späne. Romane um Krieg, Politik, Religion, Loyalität, Liebe, Freundschaft, Haß, usw. drehen sich um Themen, bei denen es hart zur Sache gehen kann.
Also "statt" Fantasy, kann ich solche historisch-orientierten Romane sehr empfehlen. - Allemal anregendere Lektüre als den nächsten Tolkien-Klon zu lesen.