Autor Thema: Ratschläge/Lösungsmöglichkeiten für eine selbstproduzierte "Sackgasse"?  (Gelesen 14532 mal)

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Offline Kaisen

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Beleuchten wir das doch mal von außen... welcher NSC könnte denn einen nutzen davon haben die Sache ins reihne zu bringen. Haben sie einen Gönner oder gibt es ein höheres Ziel das einen Aufschub verlangt.

Im Nachhinein (und gestern war es wohl schon sehr spät) glaube ich jetzt auch daß ein Zeitsprung das Problem nicht lösen könnte. So oder so geht es um die Bereitsschaft des Assasiens die Tat begangen zu haben. Selbst wenn es ungeschehen gemacht werden würde wüssten die anderen Spieler von seiner Tat. In soweit kann auch kein Freispruch vor gericht den Groll der Truppe bremsen. Es geht also um Grundsätze. Wenn das OOP zu klären ist solltest du zunächst ausschließlich mit dem Assasin sprechen. OOP absprachen halte ich nämlich wiederum für zu konstruiert. Theoretisch kann das auch ein Priester sein der dem Charakter ins gewissen spricht oder ebend ein Gönner-NSC. Eine so erfahrene Gruppe wird einen umfangreichen Hintergrund haben und schon so einigen Personen begegnet sein, denen er aus der patsche geholfen hat. Und ein Wiedersehen mit alten NSC's hat ja auch immer eine Wirkung auf die spieler, insbesondere wenn sie die Figur schon fast wieder vergessen haben.
Von allen Dingen die mir verloren gegangen, hab ich am meisten an meinem Verstand gehangen. (Ozzy Osbourne)

Offline 1of3

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Was die Mine angeht, könnten sie die drei Parteien natürlich zu einem Kompromiss bewegen.

Warum wollen denn die beiden Orden das Gelände haben? ("Zwerge + Mine = Freudenhüper" leuchtet mir ein.)

Offline Ludovico

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Ich halte das fuer ein reines IT-Problem und sollte auch IT geloest werden. Alles in allem finde ich die Gruppe von der Beschreibung her interessant und die Situation wie Bartimaus anregend.

Ein OOC-Gespraech soll exakt wozu fuehren? Die Leute spielen seit Ewigkeiten in der Konstellation zusammen, kommen also wahrscheinlich super miteinander aus und sind eingespielt. Also deshalb knicken, lochen, abheften finde ich.

Was ich denke:
Der ultraboese Assassine laeuft ja noch frei herum und er sieht jetzt, dass der Kollege vor Gericht gestellt werden soll. Da hier ein paar heftige Parteien am Werk sind, waere es so jemanden wohl nicht so recht, wenn bekannt werden wuerde, dass er dahinter steckt. Also versucht er seinen Kollegen umzubringen und vielleicht die Gruppe gleich mit... am Besten waehrend der Gerichtsverhandlung.

Somit ist schonmal geklaert, dass der SC nur zum hoeheren Wohl gehandelt hat. Vielleicht ist das nicht nett und rechtens, aber verdient trotzdem nicht die Todesstrafe. Man koennte ihm also eine Queste auferlegen, um sich reinzuwaschen und seine SC-Kollegen koennten ihm dabei helfen, bzw. ihn auch ueberwachen...


Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Böser bringt den Assassinen Helden in Situation wo dieser entscheiden muss: Freunde retten oder einen Unschuldigen töten--> Held tötet Unschuldigen

...und rettet somit    n i c h t    seine Freunde! Zumindest sagt das die Syntax. Ist das ein Fehler von Dir oder tatsächlich so geschehen? Falls letzteres: Soll er sich nicht wundern.

Prinzipiell ist das aber ein In-Character-Problem. Frage ist jetzt, ob die Spieler ihre SC auch wirklich ausreizen, oder allfällig auftretende Schlaglöcher mit OOC-Geseiere lösen wollen. Da ich das für eine reizvolle Situation halte, empfehle ich natürlich eine IC-Lösung, denn wer über das Spiel spricht, der spielt nicht.

@Gerichtsverhandlung. Erwähntest Du nicht, der SC habe sich vorher und nachher "heldenhaft" verhalten? Dann könnten ja auch mildernde Umstände gelten, auch wenn dies ein neuzeitliches Rechtskonzept ist. Der Blickpunkt der Freundschaft sollte dabei auch nicht verloren gehen, und nach jahrelangem Gefährtendasein sollte denn doch der eine oder andere SC auch *für* den Assi eintreten, quasi als Leumundszeuge oder Ehrenbürge. An möglichen Prozeßausgängen gibt es da eine Menge Möglichkeiten. Beispielsweise wird der Assassine dem Lichtkrieger zur Kontrolle unterstellt, der wiederum mit seinem Kopf für dessen Wolhverhalten haftet...

Alles in allem: Das ist keine Sackgasse sondern ein Sprungbrett mit vielen Möglichkeiten und der Beginn einer neuen Gruppendynamik.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Tudor the Traveller

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...und rettet somit    n i c h t    seine Freunde! Zumindest sagt das die Syntax.

 :D Ist mir gar nicht aufgefallen, aber Recht hast du!

Zur Verhandlung: Kann ja auch sein, dass es je nach "Rechtssystem" genügt, dass er ein Held ist. Wenn ein Adeliger einen Bauern plattmacht, kräht da u.U. ja auch keiner nach.
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Offline Maarzan

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So ganz klar scheint mir die Situation hier noch nicht dargestellt.
Aus den bisherigen Brocken um Bauchgefühl ergänzt:

So tolle Freude können das wohl nicht sein, wenn die jemanden der ihnen gerade die Haut gerettet hat, exen wollen.
Mir scheint hier daher hier jemand, der versucht hat metaebenenbeeinflußt das Spiel bzw. die Charaktere der Mitspieler zu retten, dafür ne recht üble Rechnung präsentiert zu bekommen.

Wobei ich auch hier gerne mehr über die Umstände wissen würde, wie der Mord herausgefunden wurde, wie die Beweisführung aussah und wie die generelle spielweltbezogene Moral aussieht.
Aus der informationsarmen Intuition heraus, erscheint mir das als der Versuch einem Mitspieler mal eine aus moralischer Höhe heraus reinzuwürgen.
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Offline Benjamin

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Andererseits: Wie tragisch! Was für eine Story! Assassine rettet Gruppe und wird zum Undank abgemurkst! Besser als Hollywood, oder?

Offline TRIX

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Also ich denke auch, das dies eher ein IG-Problem ist. Und so wie ich den Eingangspost verstanden habe will die Gruppe ja eigentlich so zusammenbleiben. Daher denke ich, dass ein OoC-Gespräch wenig Sinn hätte, da man sich OoC ja wohl schon einig ist. Es geht wohl viel mehr darum, wie man es nun IG hinbiegen kann, dass ein Mörder ebend nicht verurteilt wird und das ganze halt nicht durch "SLSchwachsinn" passiert.
Und dafür gabs hier mMn ja auch schon ein paar gute Ansätze. Es ist halt erstmal fraglich, wie das Setting auf sowas an sich reagiert. Bei AD&D würde halt der Kleriker ankommen, den Unschuldigen wiederbeleben und fertig. An sich finde ich persönlich aber die Idee nicht verkehrt, dass der Unschuldige vllt. gar nicht so unschuldig war. Evtl. kann man daraus dann sogar einen eigenen Plotstrang machen, wo der Assa die Hauptrolle zugeteilt bekommt: Ok, Du hast da was aufgedeckt, jetzt bring das auch zu Ende. Alternativ wäre natürlich auch das Angehen des Fieslings, der den Assa dazu gebracht hat, denkbar. Denn er ist ja ebenso schuldig (Thema Anstiftung).

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Offline Morvar

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So..Kinder versorgt..Papa hat ein bissel Zeit! .-)

Zuerst einmal: DANKE! Schön das es noch solch aktive Foren auf hohem Niveau gibt.

Habe jede Antwort sorgfältig gelesen und möchte noch einiges ergänzen:

1. der Assassine ist kein klassischer "Mörder" oder "Auftragskiller". So etwas gibt es bei mir niemals. Ich habe die Erfahrung gemacht (lasse jedem die seine) das ein SC ohne klare Moralstrukturen bzw. emotionalen Bindungen zu anderen in der Gruppe nicht funktionieren. Der typische chaotische SC der immer das macht was gerade für ihn am Besten ist...also töten/Stehelen/Vergewaltigen oder auch mal nett sein, sprengt meine Gruppen. Akmad ibn al Harb ist ein Waisenkind bei dem der VErsuch gemacht wurde die Theorie des nichtvorhandenen Mitgefühls zu bestätigen. Will heißen einem Kind kein Mitgefühl beibrigen, es von Anfang an auf die Fertigkeiten für Mord dressieren und trainieren und den perfekten Killer haben. In einem sehr langen und schönen Solo haben wir es geschafft Akmad aus diesem Denkmuster/Orden heraus zu bekommen. Er tötet zwar immer noch, wenn er glaubt das es zweckmäßig wäre, aber er würde sein Leben für seine Freunde geben und tötet nur "wirkliche" Gegner. Natürlich ist das etwas schwammig aber s funktioniert. Der Soldat auf Wache ist für ihn ein legitimes Ziel (für die anderen meist nicht), wenn er die Gruppe bedroht. Langsam versuchen wir ingame sein Spektrum an Lösungsmöglichkeiten zu erweitern.

2. Akmad hat in Gegenwart eines mächtigen bösen NSC ein unschuldiges Zwergenkind erdolcht (ich weiß das dies im RPG für mich immer eine Grenze war, aber dieses mal ist es passiert). Seine klare Überlegeung. Der NSC tötet mich sofort, wenn ich nicht diese Tat vollbringe und ich kann meine Freunde nicht warnen. So wäre es auch gewesen. Der Spieler hat diese Situation sehr sehr emotional und gut ausgespielt (soweit man das machen kann). Dies hat Akmad in eine tiefe Seinkrise gebracht. Allerdings ist der Drang zu leben größer.

3. Die anderen SC bestehen eben aus rechtschaffenden Charakteren. Vor allem der Zwerg sieht den Assassinen seit dieser Tat als" persona non grata". Er ignoriert ihn ingame einfach. Es fiel mehrfach das Wort "Völkermord" Ingame vom Zwerg. Da meine ZWerge halt die typische "dying Race" sind.

4. Durch meine Tätigkeit als Mediator/Supervisor ist es mir sehr leicht gefallen OT die Situation zu diskutieren. Aber--> alle Spieler sind immo der Meinung es muss ingame geregelt werden. Die Fronten sind klar: Der Assassine will fliehen und leben, der Magier hat sein Wort gegeben dem Assassine (den er für unschuldig im Sinne der Moralischen Handlung (Kohlberg) hält) ein gerechtes Verfahren zu ermöglichen. DEr Zwerg/der Guter Gott Krieger wollen ingame nicht über den Tod eines Kindes hinwegsehen und denken selbst bei einem Freispruch daran, die Gruppe zu verlassen.

5. Meine Welt ist sehr..."klar". Keine Wiederbelebung,Helden können noch so mächtig sein, Pfeil im Kopp--> tot. Institutionen wie Kirche und Landesherren haben immer noch sehr viel Macht gegenüber meinen HElden (trotz schlechterer Werte :-)) und wir bewegen uns so in einer sehr stimmigen Welt. Es gibt für die ganze Welt einen übergeordnete "Orden" der als letzte instanz für REcht und Ordnung gilt. Diesem gehört der Magier an. Er hat de facto die Kompetenzen eines Richters.

6. Ich bin mir sicher das es ein Ingame Problem ist. Meine Spieler lieben schwere Herausforderungen. Allerdings glaube ich, dass ich dieses mal durch das Zusammenspiel mit dem Assassinen ein zu großes Stück vom Kuchen abgebissen habe.

7. Das Bauwerk und die drei Gruppen haben folgendens mit dem Problem zu tun. DAs Geschworenen Gericht besteht aus Menschen der drei Gruppen. Die man ja evt. auch durch politische Winkelzüge beeinflussen könnte. Im Moment tendiere ich dazu einige Spieler in die Rolle der GEschworenen schlüpfen zu lassen, einen den Ankläger und einen den Verteidiger zu machen.

8. Sorry wegen der Syntax! Durch den Tod des Kindes wurden die Freunde gerettet!

Ich hoffe die Infos helfen weiter.

PS: Zu meiner Welt:

Klassisch Fantasy
Normale Menschen kennen keine Goblinoide und Zwerge etc. sind selten. Stimmung etwa wie im ersten Buch von "Rad der ZEit"
Magie äußerst selten aber gut organisiert
Götter existieren. Werden in verschiedenen Inkarnationen durch die Kulturen angebetet. ABER der Anführer einer Kirch hat nicht zwangsläufig klerikale Macht. Ganz im Gegenteil, der "wahre" Glaube (der spieltechnisch Zaubern erlaubt) kann bei einem Bauern vorhanden sein, bei einem Bettlerjungen oder einer alten Frau und das Oberhaupt einer Kirche ist einfach nur politisch erfolgreich...

Offline Ludovico

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Ich denke hiernach:
Ermoegliche die Gerichtsverhandlung und lass den boesen NSC dabei auftreten und seine Rolle spielen.

Der Zwergen-SC kann den Anklaeger machen und der Magier den Verteidiger.
Der boese NSC koennte versuchen, den Zwergen so zu beeinflussen, dass er den Assassinen waehrend des Prozesses umbringt, denn immerhin waere das nur gerecht und die Geschworenen sind eh bloss Menschen, die nie einen der Ihren verurteilen wuerden...

Das Ziel sollte nicht darin bestehen, einen Freispruch zu erwirken, sondern die Schuld abzumildern und die Hauptlast auf den boesen NSC zu legen, so dass der Zwerg weiterhin bleibt.

Du hast eine tolle Situation da, finde ich und man kann viel damit machen. Aber ich stimme Dir dahingehend zu, dass es schwer ist, einen Weg auf den ersten Blick zu sehen.


ErikErikson

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Warum stellen die Chars ihre Moralvorstellungen über ihr eigenes Überleben?

Wenn das so ist, provozieren sie automatisch tragische Entwicklungen dieser Art.  

Offline Morvar

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Nicht alle Chars stellen die Moral über ihr eigenes Leben.

Nur 2. Der unglaublich ehrenhafte und alte und erfahrene und rechtschaffenden und liebende Vater "ZWERG"
Und natürlich der "typische" Vertreter einer Paladin Spielweise. der Krieger des Guten Gottes...

Alle anderen leben recht gerne ohne solch schwierige Situationen ;-)

Offline Tudor the Traveller

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Was wäre passiert, wenn die Gruppe ausgelöscht worden wäre? Hing das Überleben anderer vom Überleben/Erfolg der Gruppe ab?
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Offline Morvar

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Ja definitiv.

Ohne das Eingreifen der Charaktere wäre folgendes passiert:

1. im gesamten Landstrich wären in den nächsten 2 Wochen noch etwa 100 Leute verschwunden.
2. Das Bauwerk wäre dem "bösen" Gott geweiht worden und hätte diesem Kult zusätzliche beträchtliche Macht eingebracht
3. 3 verschiedene "böse" Institutionen hätten sich gegenseitig angegriffen und das land drumherum in Chaos gestürzt...

Offline dunklerschatten

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Also ganz ehrlich wenn ich mir das ganze so durchlese, dann komme ich zu dem Schluss:

Die wollen es nicht anders ....
Ergo lass es einfach laufen, wenn sie sich trennen wollen dann ist es eben so.


Zitat
1. der Assassine ist kein klassischer "Mörder" oder "Auftragskiller". So etwas gibt es bei mir niemals. Ich habe die Erfahrung gemacht (lasse jedem die seine) das ein SC ohne klare Moralstrukturen bzw. emotionalen Bindungen zu anderen in der Gruppe nicht funktionieren. Der typische chaotische SC der immer das macht was gerade für ihn am Besten ist...also töten/Stehelen/Vergewaltigen oder auch mal nett sein, sprengt meine Gruppen. Akmad ibn al Harb ist ein Waisenkind bei dem der VErsuch gemacht wurde die Theorie des nichtvorhandenen Mitgefühls zu bestätigen. Will heißen einem Kind kein Mitgefühl beibrigen, es von Anfang an auf die Fertigkeiten für Mord dressieren und trainieren und den perfekten Killer haben. In einem sehr langen und schönen Solo haben wir es geschafft Akmad aus diesem Denkmuster/Orden heraus zu bekommen. Er tötet zwar immer noch, wenn er glaubt das es zweckmäßig wäre, aber er würde sein Leben für seine Freunde geben und tötet nur "wirkliche" Gegner. Natürlich ist das etwas schwammig aber s funktioniert. Der Soldat auf Wache ist für ihn ein legitimes Ziel (für die anderen meist nicht), wenn er die Gruppe bedroht. Langsam versuchen wir ingame sein Spektrum an Lösungsmöglichkeiten zu erweitern.

Ähm sei mir nicht böse aber das ist eine pseudorechtfertigung für Mord.
Den Opfern des Assassinen ist es glaube ich ziemlich Latte welchen Kodex ihr Mörder hat ...gekillt ist gekillt.

Aber wie schon geschrieben, lass es eben laufen.
Wenn es den Spielern um extremes Ausspielen ihrer Rollen geht und  das Zusammenspielen der Chars in einer Gruppe weniger wert ist, dann ist es eben so.

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Offline Tudor the Traveller

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Dann ist es doch halb so wild. "Das Wohl vieler überwiegt das Wohl weniger" ist doch eine Moral, die halbwegs vertretbar ist. Natürlich ist das Opfer, das gebracht werden musste (das Zwergenkind) extremst tragisch, aber manchmal kann man sich es eben nicht aussuchen. Wäre ich der Spieler des Assassinen, würde ich mich auf folgenden Standpunkt stellen: "Manchmal muss jemand die Drecksarbeit machen. Und ich bin, mit meinem Hintergrund, von euch (der Gruppe) der, der wohl am besten damit klar kommt. Um eines klar zu stellen: mir macht das auch keinen Spaß, aber an meinen Händen klebt ohnehin schon Blut und wer weiß, ob ich nicht ohnehin schon dazu verdammt bin, dafür in die Hölle zu fahren. Eigentlich solltet ihr mir dankbar sein, dass ich euch das abnehme, aber das erwarte ich gar nicht. Ich habe einfach nur getan, was getan werden musste. Und wenn es jetzt immernoch euer Wille ist, dass ich mein Leben verwirkt habe, dann sei es so. Ich war bis jetzt immer bereit, mein Leben für euch zu geben. Vielleicht ist es jetzt soweit. Hier stehe ich und ich stehe zu meinen Taten. Jetzt ist es an euch."
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Offline Funktionalist

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Die wollen es nicht anders ....
Ergo lass es einfach laufen, wenn sie sich trennen wollen dann ist es eben so.
Quatsch. Solche Situationen entstehen ja nicht organisch, sondern werden zum großen Teil vom SL beeinflusst.
Und wenn Du da eine TRuppe von (amateur-)Methodacteuren hast, dann driftet die Geschichte auch völlig unreflektiert in Richtungen, die keiner mag.

Hier sind Leute unzufrieden. Redet drüber.

Offline Yvo

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Ein OOC-Gespraech soll exakt wozu fuehren? Die Leute spielen seit Ewigkeiten in der Konstellation zusammen, kommen also wahrscheinlich super miteinander aus und sind eingespielt. Also deshalb knicken, lochen, abheften finde ich.

Die SCs haben kein Problem mit der Situation und sind nicht unzufrieden (naja, okay... ...der Assasine wahrscheinlich schon), aber die Spieler sind unzufrieden.
Es geht nicht darum, dass die Spieler nicht zusammenpassen oder andere Vorstellungen vom Spiel hat oder so, sondern dass sie einen Weg finden, wie sie alle zufrieden aus dieser Situation rauskommen... ...ohne das jemand seinen SC unplausibel verbiegen muss, die Gruppe einen SC verliert und die Story kaputt und unglaubwürdig wird.

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Offline Ludovico

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@Yvo
Die Spieler suchen nach einer Moeglichkeit aus der Situation, um die Konstellation zu erhalten. Hier stimme ich Dir zu. Ich denke aber, dass die Situation, da sie ein reines Ingame-Problem ist und nicht auf Outgame-Ursachen fusst, auch Ingame geloest werden kann. Hier muss der SL nur ein paar weitere Faktoren bei der Situation mitspielen lassen, und es wird alles gut.

Das Outgame-Gerede, ob die Konstellation so zu halten ist, halte ich nur fuer das uebliche Unterhalten ueber die Runden. Ganz egal, ob bei guten oder schlechten Runden, danach sprechen die Spieler meiner Erfahrung nach immer ueber das Erlebte und die Folgen.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Aber wenn der tod der Charactere soviel Probleme gemacht hätte, hat der Assassine richtig gehandelt, da kann es doch auch für den Zwerg gar keine Frage geben, vor allem, wenn noch mehr Zwerge gestorben wären...
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"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Tudor the Traveller

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Ich denke aber, dass die Situation, da sie ein reines Ingame-Problem ist und nicht auf Outgame-Ursachen fusst, auch Ingame geloest werden kann.


Das Problem fußt aber auf einer Outgame-Ursache: Die Gruppe der SC  ist inhomogen in ihrer Moralvorstellung zusammengestellt worden. Wenn man dann ingame moralische Zwickmühlen spielt, muss das ja zu Problemen führen. Das kenne ich aus meinen früheren Runden auch. Es fehlt die Beantwortung der Frage: Was ist, wenn sich die SC über einer Moralfrage entzweien? Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Charakter durchziehen, d.h. Trennung oder Charakter verbiegen, sodass die Gruppe doch bestehen bleiben kann.
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Offline Ludovico

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Das Problem fußt aber auf einer Outgame-Ursache: Die Gruppe der SC  ist inhomogen in ihrer Moralvorstellung zusammengestellt worden. Wenn man dann ingame moralische Zwickmühlen spielt, muss das ja zu Problemen führen. Das kenne ich aus meinen früheren Runden auch. Es fehlt die Beantwortung der Frage: Was ist, wenn sich die SC über einer Moralfrage entzweien? Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Charakter durchziehen, d.h. Trennung oder Charakter verbiegen, sodass die Gruppe doch bestehen bleiben kann.

Diese Konstellation, wie sie beschrieben ist, haelt schon jahrelang. Ich glaube deshalb nicht, dass es eine Outgame-Ursache ist, denn die waere schon frueher zum Problem geworden. Das ist keine frische Runde, ueber die wir hier sprechen, sondern eine alte, eingesessene und eingespielte Gruppe.

Und ich glaube nicht, dass man da was verbiegen muss, sondern dass man hier eine schoene Herausforderung fuer die Spieler und deren Charaktere hat. Wenn alle Spieler den Willen aufbringen, in der Konstellation weiterzuspielen, dann wird das auch klappen, wenn der SL die entsprechenden Faktoren in die Situation mit einbaut.

Offline Morvar

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Zu Dunklerschatten:

Natürlich gibt es in der unserigen Moralvorstellung (westlich, deutschland) keine Rechtfertigunggründe für Mord, Folter etc....
Aber Ashur ist nicht unsere Welt, sie ist meist feudal, fantastisch und überhaupt. Oder ist der Tod eines Orks nach unserern Vorstellungen kein Mord?
--> Was ich mit der Erklärung zu Akmad sagen wollte, er tötet schneller als der "Standard" Held. Aber es ist noch nie vorgekommen das einer aus meiner Runde einen einfachen NSC aus Jux und dollrei oder aus "niederen" BEwegründen getötet hat.

Zu REvyboy: Meine Spieler sind (glücklicherweise) keine Amateuer Methodacteuren. Genaugenommen bestehen sie aus: 1 Psychater, einem Anwalt, einem Gastronom, 2 Pädagogen. Na ja...vielleicht sind wir doch alle...krank ;-)

Die Moralvorstellungen der SC sind "eigentlich" homogen. Nur nicht in dieser Extremsituation. Zwerg sagt: der tod des Kindes ist durch NICHTS zu entschuldigen (er hat ingame seine Familie durch einen tragischen Streit verloren) und der Assassine sagt: das wohl meiner Freunde und damit die Rettung eines Landstriches schon...

Die Spieler sind relativ gefasst. Wir suchen halt nach ingame Lösungen und da habt ihr alle schon einige Ansätze zusätzlich zu unseren angestossen.

Und moralische Zwickmühlen sind für uns wie salz in der Suppe...:-)

Nur das diesmal der Salztopf in der Suppe gelandet ist ;-)

Offline Morvar

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@Grimmtoth

Genau dieses Argument hoffe ich irgendwie gewichtiger erscheinen zu lassen. Ich habe ingame unter den Überlebenden die am Bauwerk schuften mussten und eigentlich geopfert werden sollten, zwei Zwergenfrauen plaziert. Eine sehr jung und die andere schwanger mit Zwillingen.
Diese wären getötet worden ohne den Assassinen. Jetzt warte ich mal ab was der ZWergenfürst macht.

Offline Tudor the Traveller

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Diese Konstellation, wie sie beschrieben ist, haelt schon jahrelang. Ich glaube deshalb nicht, dass es eine Outgame-Ursache ist, denn die waere schon frueher zum Problem geworden. Das ist keine frische Runde, ueber die wir hier sprechen, sondern eine alte, eingesessene und eingespielte Gruppe.

Gerade das macht es so schwierig. Dieser Gedanke "es hat doch bisher auch geklappt" ist tödlich für eine Problemlösung, denn sie versperrt eventuell den Blick auf das eigentliche Problem. Die Moral der SC-Gruppe wurde wohl noch nie derart auf die Probe gestellt, sodass die Unterschiede bislang nicht stark hervorgetreten sind. Jetzt hat sich aber eben ein solcher Unterschied zu einem echten Spalt entwickelt, den man nicht einfach so überspielen kann. Und das wäre von Beginn an oog absehbar gewesen, wenn man darüber nachgedacht hätte. Es ist eben die Frage, ob die SPIELER mit der Entscheidung des Assassinen-SPIELERS unzufrieden sind, oder eben "nur" die SC. Sind es die Spieler (und so erscheint es mir), ist es ein OOG Problem.

Ich glaube aber, dass sich das Problem leicht lösen lässt, solange sich kein SPIELER stur stellt.
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