Autor Thema: Erkenntnisse eines Frischlings  (Gelesen 37892 mal)

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Offline Markus

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #75 am: 8.06.2010 | 01:50 »
@ Eulenspiegel
Meiner Meinung nach und meinem subjektiven Eindruck zu Folge bist mit deiner Antwort und dann mit deinem Beispiel nicht wirklich auf jesus saves Post eingegangen, und hast dann mit deinem Beispiel ein neues Faß aufgemacht, dass nichts zur Klärung beiträgt, aber viel Verwirrung stiftet und gänzlich neue Aspekte einbringt. Kurz: Meiner Meinung nach hast du dich als Erster verrannt. ;-)

Anyway, zurück zur Ausgangsbehauptung: Ich würde jesus saves Aussage insofern (auf dem grob pauschalierenden Niveau, auf dem sie getroffen wurde) zustimmen, als bei SW Umwelt-/Situationsboni (d.h. Vorteile, die sich der Spieler erspielt; nicht Schwierigkeit i.S.v. Umweltgegebenheit) eine verhältnismäßig größere Rolle spielen als in anderen Systemen. +2 für passendes "Werkzeug" ist bei SW richtig viel, aber sehr oft erspielbar. DEmgegenüber sind die "Problemlösecoupons" im Sinne von Spielerfertigkeiten (egal ob magisch oder nichtmagisch) weniger stark ausgeprägt, bzw. weniger zuverlässig.

Eulenspiegel

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #76 am: 8.06.2010 | 02:01 »
Inwiefern bin ich nicht auf jesus saves Post eingegangen?
zu 1) jesus save hat in Punkt 1 behauptet, dass es bei SW haupstächlich "Spielweltinteraktion" gibt, während es bei D&D hauptsächlich "Fähigkeit B/Problemlösecoupons" gibt.

Auf diesen Punkt bin ich komplett eingegangen und habe ihm erklärt, wieso er sich dort irrt.

zu 2) jesus save hat in Punkt 2 behauptet, dass man sich nur bei SW nicht auf die Fertigkeiten verlassen kann (sondern dass sie nur ein Potential darstellen).

Hier habe ich ihm gesagt, dass er sich irrt und dass das bei anderen Systemen (mit Ausnahme von D&D) auch der Fall ist.
Daraufhin hat jesus save mich explizit gefragt, wie ich das genau meine.
Und diese Frage habe ich ihm dann anhand des Schloss-knacken Beispieles beantwortet.

Ich habe also kein neues Fass geöffnet, sondern bin beim alten Fass geblieben. Aber nur des Interesses halber: Was wäre denn das neue Fass, das ich angeblich geöffnet habe?

als bei SW Umwelt-/Situationsboni (d.h. Vorteile, die sich der Spieler erspielt; nicht Schwierigkeit i.S.v. Umweltgegebenheit) eine verhältnismäßig größere Rolle spielen als in anderen Systemen. +2 für passendes "Werkzeug" ist bei SW richtig viel, aber sehr oft erspielbar. DEmgegenüber sind die "Problemlösecoupons" im Sinne von Spielerfertigkeiten (egal ob magisch oder nichtmagisch) weniger stark ausgeprägt, bzw. weniger zuverlässig.
1) Ein passendes "Problemlösecoupons" wäre doch dann einfach das passende Werkzeug. (OK, man hätte als Problemlösecoupon dann keine Fertigkeit, sondern einen Ausrüstungsgegenstand. Aber das macht jetzt nicht so den großen Unterschied.)

2) Bei DSA hat es in vielen Situationen auch große Auswirkungen (auf Boni und Mali), ob man nun die passende Ausrüstung benutzt oder nicht.

Offline SPR'ler

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #77 am: 8.06.2010 | 09:57 »
Ahh, Markus hat mir gerade bei meiner Gedankenstruktur sehr geholfen. Danke.

Das erspielen von "Situationsboni" hat bei SW einen größeren Mehrwert als in anderen Systemen, bei denen die Charakterfähigkeiten weniger grob abstrahiert werden.

Beispiel Türsteher von Eulenspiegel (lassen wir mal magische Mittel ausser acht):

SW: Wurf auf "Einschüchtern" vs Willenskraft des Türstehers
besser: Trick versuchen, um +2 zu bekommen
(Interaktion mit der Situation, statt reine Anwendung von Fähigkeit B)

dass SW mit seinem +2 Bonus einen ERHEBLICHEN Vorteil für den eigentlichen Problemlösungswurf bietet macht den Unterschied zu anderen (von mir (an)gespielten) Systemen aus. Darauf wollte ich in meinen vorigen Posts hinaus. Sorry dass das nicht so klar rüberkam.

@Eulenspiegel:
Das Beispiel mit dem Schlossöffnen finde ich etwas unglücklich, da ich nicht darauf würfeln lassen würde, wenn der Dieb sowieso genug Zeit hätte. Erst wenn die Schnelligkeit beim öffnen relevant wird, lasse ich auf sowas würfeln. A la "Wenn Du das Schloiss nicht nach 30 sec. auf hast, könnten die Wachen auf dem Rundgang hier um die Ecke kommen..."


Offline ComStar

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #78 am: 8.06.2010 | 10:54 »
Andere Systeme geben doch auch Boni und Mali für Situationsbedingte Vor- bzw. Nachteile, die man sich "erspielen" kann.

Beispiel Türsteher:
Überzeugenwurf +x (für Bestechung)

Das würde in unserer Scion Runde genauso zu einem Bonus führen wie in unseren SW Runden. Ok, je nach Wichtigkeit der Situation würde eine entsprechende Summe zu nem automatischen Erfolg führen, aber auch das gilt unabhängig vom System.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #79 am: 8.06.2010 | 10:58 »
Nein, es ging wohl nicht darum, dass SW das mit dem "Umgebung einbeziehen" besser kann als andere, sondern darum, dass ein Bonus (mind. +1) bei SW wegen der Grobkörnigkeit sehr viel mehr Wert hat, als ein Bonus von +3 bei DSA z.B.

Das könnte dazu führen, dass die Spieler mehr "sinnvolle" Vorbereitung machen, da jeder noch so kleine Bonus gewaltige Auswirkungen auf die Erfolschance hat.

So verstehe ich jesus saves.
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Offline ComStar

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #80 am: 8.06.2010 | 11:02 »
Is doch toll, wenn die Spieler sich ins Zeug legen und sich was einfallen lassen um sich einen Vorteil in der Situation zu verdienen, statt nur sturr zu würfeln. Die Chars würde es doch inplay genauso tun

+1 ist ja immernoch relativ. Die Schwierigkeit ist ja nicht immer automatisch 4. Scheitern kann man auch mit den cleversten Ideen immernoch.
Is halt wie im echten Leben.
« Letzte Änderung: 8.06.2010 | 11:04 von ComStar »

Offline sir_paul

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #81 am: 8.06.2010 | 11:07 »
+1 ist ja immernoch relativ. Die Schwierigkeit ist ja nicht immer automatisch 4.

Es sind aber die Ausnahmen in der die Schwierigkeit nicht bei 4 liegt. Mir fällt auf die Schnelle nur der Nahkampf ein, sowie Würfe gegen Widerstand.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #82 am: 8.06.2010 | 11:13 »
Ja, genau das findet jesus saves wohl auch:

1. SW ist nicht D&D, DSA, SR, (N)WoD oder anderes. Die Spieler müssen sich darauf einstellen, dass Probleme nicht durch enstprechende Spezialfähigkeiten (Settembrini spach einmal über D&D-Zauber als Blumenstrauss von Lösungscoupons) gelöst werden, sondern dass man mit den Problemen interagiert. In sofern mehr "real life" Herangehen, als manchem lieb sein wird. ;)

4. SW fordert die SPIELER. IN der Spielwelt. Nicht bei der Charaktererschaffung, bzw. -planung.


Alle finden es gut, wenn die Findigkeit der Spieler zum Erfolg beiträgt und nicht nur das lästige "Ich wende Fertigkeit A auf Problem B an, XP bitte!". Das ist doch hier gar nicht das Thema, mMn.

Es wurde nur als positiv vermerkt, dass SW durch die Grobkörnigkeit der Regeln solche "erspielten" Boni stärker hervorhebt, als vielleicht andere Systeme. Einfach, weil in anderen Systemen viel mehr Auswahl an Modifikatoren besteht.
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Offline ComStar

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #83 am: 8.06.2010 | 11:15 »
Und was wäre der Versuch einen Türsteher zu bequatschen anderes als ein Wurf gegen Wiederstand und später Nahkampf, wenn man es zu bunt treibt.  ;D

Aber mal Spaß beiseite:
Sichtverhältnisse, Entfernung, Schleichen, Mummwürfe bei Begegnungen mit manchen Kreaturen, Fahrzeugmanöver, Heilung....

Ich weiss, idR ist der MW 4 und der Würfelwurf wird modifiziert, aber im Endeffekt ist die Wirkung die selbe wie wenn man den MW modifiziert und mit dem normalen Wurf vergleicht.

Von daher vielleicht schwammig formuliert, aber es dürfte klar sein was ich mein(t)e.

Offline Zwart

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #84 am: 8.06.2010 | 11:19 »
-1 ist sogesehen übrigens auch relativ.

hebt sich die Relativität dann auf?  ;D

Offline ComStar

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #85 am: 8.06.2010 | 11:29 »
.oO(scheinbar doch nicht)

Ich meinte lediglich, dass ein +1 Bonus auch bei aller Grobkörnigkeit von SW nicht immer mit "25% des MW" gleichzusetzen ist.
Denn je nach Situation ist ein +1 Bonus enorm oder kaum der rede wert. Beispiel:


Schuss aus ner Pistole auf 5" auf ein unbewegtes, großes Ziel bei Tag

vs

Schuss aus ner Pistole auf 48" auf ein winziges, schnelles, gut getarntes Zie bei fast völliger Dunkelheit


um mal zwei extremfälle rauszugreifen.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #86 am: 8.06.2010 | 11:44 »
Ja, das wertet die Bedeutung von geschicktem Erspielen von Boni im System von SW natürlich wieder ab.
Ich kann Dir schon folgen.  ;)

Ändert das aber etwas an der Grundaussage? Dazu müsste man konkrete Vergleiche anstellen:
Wie sehen die Boni/Mali in anderen Systemen aus und zwar in einer festgelegten, vergleichbaren Situation.

Da die meisten Spielsysteme mit variablen Boni arbeiten (je nach Gutdünken des eSeL), ist ein solcher objektiver Vergleich kaum möglich. Der eine eSeL würde vielleicht +2 geben, der andere +5. Das führt, denke ich, nirgendwo hin.

Halten wir also fest: Solange SW jesus saves dabei hilft, die Umgebung findig einzubeziehen um sich Boni zu erspielen, funktioniert es für ihn.

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Offline Markus

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #87 am: 8.06.2010 | 11:47 »
Um's mal konkret zu machen und unabhängig vom SL:
Bei DSA gibt's für mittelgroße Ziele eine Erschwerniss von +2 (WdS, S. 93), für halbe Deckung (kleines Ziel) +4 und wenn nur der Kopf rausschaut (sehr kleines Ziel) +6. Im Grunde also eine Steigerung wie bei SW, nur eben von Anfang an mit +2.
Nur, relativ zu den Fernkampf TaW bei DSA ist das bedeutungslos, zumindest für einen geskillten Fernkämpfer. Bei SW sieht das ganz anders aus: Der Fernkämpfer kann überhaupt nicht so gut werden, dass ordentliche Deckung (-4) kein Problem mehr für ihn darstellt (Schießen w12+2 und Marksman ist immer noch kein sicherer Treffer.)

Es lassen sich sicher auch Beispiele in die Gegenrichtung finden, und ich würde das Statement schon wegen der mangelnden Quantifizierbarkeit nicht gegen einen DSA-Fanboy verteidigen wollen, aber ich denke schon, das Beispiel zeigt woher der Eindruck kommt.

@ ComStar
"Das würde in unserer Scion Runde genauso zu einem Bonus führen wie in unseren SW Runden. Der Unterschied ist IMO, dass ich bei SW durch Tricks/ToW und Kampfmodifikatoren und Ausrüstungsregeln beim Klettern etc. als Spieler eine relativ exakte Vorstellung davon habe, welcher Bonus zu erwarten ist. Vor allem aber weiß ich (mit etwas Systemerfahrung) dass er lohnend ist. Bei vielen anderen Systemen ist das durch diverse Modifikatorenlisten schwerer überschaubar und mangels einheitlichem Maßstab stärker vom Wohlwollen des SL abhängig.

Eulenspiegel

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #88 am: 8.06.2010 | 14:38 »
Das Beispiel mit dem Schlossöffnen finde ich etwas unglücklich, da ich nicht darauf würfeln lassen würde, wenn der Dieb sowieso genug Zeit hätte.
Warst du es nicht, der gesagt hatte, dass man sich bei SW nicht auf Fertigkeiten verlassen kann?
Wenn du nicht drauf würfeln lässt, sondern der Dieb die Tür automatisch knackt, dann kann er sich doch auf seine Fertigkeit verlassen. wtf?

alexandro

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #89 am: 8.06.2010 | 15:13 »
Und was wäre der Versuch einen Türsteher zu bequatschen anderes als ein Wurf gegen Wiederstand und später Nahkampf, wenn man es zu bunt treibt.  ;D

Weil es auf die Situation ankommt.

Situation 1: Der Türsteher hat Anweisung nur "coole" Leute in den Club zu lassen, gegen Ärger riguros vorzugehen und notfalls Verstärkung zu rufen.
In dieser Situation kann der Charakter "Überreden" ganz normal einsetzen und Fehlschläge haben kaum Auswirkungen (außer dass man nicht reinkommt), bei Provozieren kann es passieren, dass er auf den Charakter losgeht (was das Ziel erreicht ihn von der Tür wegzulocken, aber...) und bei Einschüchtern gibt er im Büro Bescheid (während (falls) sich der Charakter an ihm vorbei drückt - er lässt ihn in diesem Fall nicht von sich aus rein).

Situation 2: Der Türsteher hat die Anweisung NIEMANDEN in das Büro zu lassen und jeden festzuhalten, der das versucht.
Hier bringt "Überreden" im Sinne von "Anbiedern" nicht viel - der Charakter kann noch so sympathisch sein, der Bouncer würde seinen Job verlieren, wenn er ihn reinlässt. Er KANN aber Überreden einsetzen, um glaubwürdig zu lügen und zu behaupten er müsste für den Manager etwas aus dem Büro holen (sofern die Belegschaft groß genug ist, dass der Türsteher nicht jeden persönlich kennt). In diesem Fall bedeutet ein gescheiterter Wurf jedoch ernste Probleme für den Charakter. Provozieren funktioniert etwas wie in Situation 1, Einschüchtern ist vermutlich ineffektiv, außer es wird mit einer Lüge (man gibt sich als jemand höherrangiges aus), Drohung ("Wir haben ihre Frau. Tun sie was wir sagen.") oder Gewalt kombiniert.

Situation 3: Der Türsteher ist ein Roboter (Spezielle Fähigkeit: Immun gegen Furcht).
Sympathie (keine Emotionen) und Lügen (perfektes Gedächtnis, in dem alle zugangsberehtigten Personen abgespeichert sind) haben hier schlechte Karten, aber man kann den Roboter mit Überreden dazu bringen, genug von seiner Programmierung zu enthüllen, um (Mittels eines Wurfes auf Verstand oder Wissen:Robotik) darin ein Schlupfloch zu finden, welches dem Roboter keine andere Wahl lässt, als einen reinzulassen. Einschüchtern funktioniert nicht (Immunität gegen Furcht) und Provozieren (im Sinne von "Deine Mama ist so häßlich...") hat auch kaum Chancen gegen ein seelenloses Konstrukt. Da der Roboter jedoch nicht explizit immun gegen Provozieren ist, kann man den Einsatz dieser Fertigkeit so "verpacken", dass man dem Roboter ein unlösbares logisches Rätsel stellt, dessen Lösung ihn erstmal eine Weile lahmlegt. In keinem Fall kriegt man den Roboter von der Tür weg (das würde gegen seine Programmierung verstoßen), dafür kann man beliebig viele "soziale Fehlschläge" ansammeln, ohne dass der Roboter die Situation eskaliert (erst wenn man versucht mit Gewalt durch die Tür zu kommen, greift der Roboter an).

An diesen Beispielen sieht man sehr gut, dass Fertigkeiten bei SW keine "Coupons" sind, sondern hochpräzise Werkzeuge, deren Einsatz wohlüberlegt sein sollte (OT: ich glaube sogar, dass die angesprochenen "Problemlösungscoupons" gar nicht existieren - die D&D-Zauber sind imo keine - sondern nur das Ergebnis von faulen/unkreativen Spielleitern sind).

Der Unterschied zu den Sozialfertigkeiten bei DSA sollte klar sein.

Eulenspiegel

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #90 am: 8.06.2010 | 16:23 »
An diesen Beispielen sieht man sehr gut, dass Fertigkeiten bei SW keine "Coupons" sind, sondern hochpräzise Werkzeuge, deren Einsatz wohlüberlegt sein sollte
Meine Rede. Genau das habe ich letzte Seite auch erzählt, bevor auf mich losgegangen wurde.

Zitat
Der Unterschied zu den Sozialfertigkeiten bei DSA sollte klar sein.
Nein. Denn bei DSA ist es im Prinzip genau so. (OK, es gibt dort keine seelenlosen Roboter, sondern nur seelenlose Dämonen und seelenlose Elementare. Aber vom Prinzip her ähnlich genug.)

Auch bei DSA kannst du versuchen, die Person einzuschüchtern (läuft auf Überreden), du kannst versuchen, die Person anzulügen (Überzeugen, Spezialisierung: Lüge), du kannst die Person bestechen (Feilschen und/oder Überzeugen) und du kannst vorgeben, etwas wichtiges im Büro zu wollen (überreden). (Und mit Etikette und/oder Schauspielkunst kann man sicherlich auch etwas erreichen.)

Und je nachdem, ob die Wache den Befehl bekommen hat "Lass nur wohlhabende Leute hinein, aber keine Penner." oder ob die Wache den Befehl erhalten hat "Lass niemanden hinein", hat das unterschiedliche Auswirkungen.
Im Prinzip also genau wie bei SW.
« Letzte Änderung: 8.06.2010 | 16:27 von Eulenspiegel »

alexandro

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #91 am: 8.06.2010 | 17:00 »
Aber es ist nicht klar, wie weit die Person durch diese manipuliert werden kann.

Wenn ich noch 1 TaP* übrig habe, reicht das dann, damit der Türsteher mich durchlässt. Wenn ja, kann ich ihn dann mit 15 TAP* dazu überreden, seinen Boss zu töten?  Da die Fertigkeiten ja (zumindest theorethisch) nach oben offen sind, wäre es angebracht gewesen irgendwelche "benchmarks" festzulegen, die ungefähr eingrenzen was möglich ist und was unmöglich (bzw. sehr, sehr schwierig) ist, so wie SW das mit den Reactions macht.

Ansonsten hat man einen ganzen Haufen Gradierungen von Erfolgsstufen, welche sich aber nicht wesentlich voneinander unterscheiden.

Offline SPR'ler

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #92 am: 19.06.2010 | 13:48 »
Ja, genau das findet jesus saves wohl auch:


Alle finden es gut, wenn die Findigkeit der Spieler zum Erfolg beiträgt und nicht nur das lästige "Ich wende Fertigkeit A auf Problem B an, XP bitte!". Das ist doch hier gar nicht das Thema, mMn.

Es wurde nur als positiv vermerkt, dass SW durch die Grobkörnigkeit der Regeln solche "erspielten" Boni stärker hervorhebt, als vielleicht andere Systeme. Einfach, weil in anderen Systemen viel mehr Auswahl an Modifikatoren besteht.

GENAU das war mein Punkt. Danke.
(ich weiss, etwas spät, um das nochmal aus dem Grab zu heben, aber man kann ja nicht jeden Tag hier posten, oder?  :Ironie:)

Offline Naldantis

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #93 am: 19.06.2010 | 14:34 »
Okay,, ist schon ein bißchen her, ich weiß:

Ad "kein bisschen langweilig": Was ich vor allem bei SW recht interessant finde, ist die Tatsache, daß die Spiele und die Anwendung des Regelsystems üblicherweise mächtig Spaß machen. Bei vielen anderen Rollenspielen ist das Regelsystem geduldet (...ja wir spielen es halt weils dazu gehört und weil.... blabla) bei SW jedoch ist es einfach LUSTIG (ums "zornhauirisiert" zu schreiben) und das trägt massiv zur Attraktivität des Systems bei.

Das habe ich so allerdings nur selten erlebt.

Es will eignetlich nie jemand "ein System" spielen, und es mach IMHO nacu kaum jemanden "ein System" Spaß, sonder man möchte ein Setting bespielen, eine Kampgne durchstehen, bestimmte Abenteuer erleben, einen Gruppe aufbauen oder einen Charakter spielen - aber das System ist dazu nur Mittel zum Zweck, welches praktisch oder ungeeignet sein mag, aber das keinerlei Selbstzweck erfüllt.
Bestenfalls kann ein System noch in einem mathematisch-analytischen Sinne interessant aufgebaut sein, dann liest es mal und bewertet es, aber daraus alleine ergibt sich nun aber noch kein "Spielspaß".

Um das Beispiel dieser Nekropolis-Kampagne, die hier erwähnt wurde, heranbzuziehen, ich kenne etlich SPieler, denen diese NIEMALS Spaß machen würde, egal mit welche Spielsystem (okay, vielleicht als Egoshooter am PC), und andere, die sofort drauf anfahren würdne, auch wenn man es ihnen in DSA, D&D oder Everway präsentieren würde (bei LARP würden sie dann evtl. passen).

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #94 am: 19.06.2010 | 14:41 »
@ Naldantis:
Doch, manchmal möchte man ein bestimmtes Regelsystem nutzen und ja, das kann einen gewissen Selbstzweck erfüllen, auch wenn man mit Mathe wenig bis nix am Hut hat. Muss bei dir nicht so sein, aber kann durchaus vorkommen.
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Offline Naldantis

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #95 am: 19.06.2010 | 14:54 »
Hier nun auch meine Erkenntnisse:

1. SW ist nicht D&D, DSA, SR, (N)WoD oder anderes. Die Spieler müssen sich darauf einstellen, dass Probleme nicht durch enstprechende Spezialfähigkeiten (Settembrini spach einmal über D&D-Zauber als Blumenstrauss von Lösungscoupons) gelöst werden, sondern dass man mit den Problemen interagiert. In sofern mehr "real life" Herangehen, als manchem lieb sein wird. ;)

Hmmm, mit dem Probleme muß man immer interagieren, aber ich stimme Dir bezüglich Real Life nicht zu - auch da löst man das Problem in dem man es mit dem richtigen Werkzeug und der richtigen Methodik angeht; und das ist bei ähnlichen Problemen auch die ähnliche Methodik und ein nur leicht modifiziertes Werkzeug.

Zitat
2. Bei SW kann man seine Werte nicht ausspielen. Sie bilden nicht 1:1 die Fähigkeiten des Charakters ab (der Punkt auf den sich die Spieler im Spiel 100% VERLASSEN können), sondern nur das POTENTIAL des Charakters (etwas, worauf sich die Spieler eben nicht 100% VERLASSEN können).

??? ...das habe ich nicht verstanden...

Zitat
4. SW fordert die SPIELER. IN der Spielwelt. Nicht bei der Charaktererschaffung, bzw. -planung.

Das ist nicht die Funktion eines Systems sondern des Abenteuers / SLs.
Jedes System kann Spieler intine herausfordern oder es eben bleiben lassen.
Im übrigen bin ich als Spieler auch nciht so scharf darauf, herausgefordert zu werden, das überlasse ich lieber meinem Charakter - viele SLs teilen diese Einstellung, weil sonst die Session aus zuviel Konforntation zwischen dne Spielern besteht.

Im Übrigen liegt in der von Dir begrüßten Aufteilung auch ein Nachteil:
Als Spieler habe ich über Wochen irgendwann sicher mal die Laune, mich komplexer Regeln und taktischen Überlegungen zu stellen und diese im Charakter umzusetzten - ob ich so auch auf Kommando am Spieltisch drauf bin, ist dagegen eine ganz andere Frage.
 

Offline Naldantis

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #96 am: 19.06.2010 | 15:02 »
Nur müssen die Spieler eben damit leben, dass Sichtlinien, Entfernungen u.Ä. teils nur "auf Anfrage" offenbart werden.

Das erinnert mich an eine Gruppe, wo teilweise Spieler von anderen angemault wurden, weil sie in Unwissenheit der taktischen Lage dümmliche Aktionen machten, da sie zu faul warnen aufzustehen und sich den Plan anzusehen... ;D
« Letzte Änderung: 19.06.2010 | 15:20 von Naldantis »

Offline Naldantis

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #97 am: 19.06.2010 | 15:19 »
Alle finden es gut, wenn die Findigkeit der Spieler zum Erfolg beiträgt und nicht nur das lästige "Ich wende Fertigkeit A auf Problem B an, XP bitte!". Das ist doch hier gar nicht das Thema, mMn.

Oh nein...
...viele sind oft genervt, wenn andere Spieler ihren Charakteren durch "den SL einen Knopf an die Backe labern" einen Vorteil verschaffen und so ohne Bananenbieger-PCs Dinge schaffen, von denen sie eigenltich Null Plan haben.
Im Endeffekt sollte nicht der tumbe Schlagetod mit HAchfresse eines silberzüngigen Spielers nicht auch noch die Nischen des Charmeurs, des Magiers, des Diebes und des Generals dominieren.
Oder anderherum - viele mögen sich nicht auf Charakterkonzepte einschränken lassen, die ihren eigenen Fähigkeiten entsprechen, nur weil man ohne die Aktionen des Charakters mit eigenem Fachwissen boosten zu können, eh nie auf einen grünen Zweig käme.


Offline Zornhau

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #98 am: 19.06.2010 | 15:56 »
Das erinnert mich an eine Gruppe, wo teilweise Spieler von anderen angemault wurden, weil sie in Unwissenheit der taktischen Lage dümmliche Aktionen machten, da sie zu faul warnen aufzustehen und sich den Plan anzusehen... ;D
Richtig so! - Genauer: Das macht man in MEINEN Runden genau EIN Mal. Denn wer nicht einmal in einer KRITISCHEN Situation - und Kampf ist IMMER kritisch - mit den anderen Spielern gemeinsam am Spiel beteiligt ist, d.h. wer nicht auf den Bodenplan schauen will, weil der sich in Gedanken einen runterholt oder was auch immer anderes macht, als mitzuspielen, der braucht nicht mehr in meine Spielsitzungen zu kommen. Und Tschüß!

Ja, der Spieler "kommuniziert" hier doch, daß er sich eben nicht für detailierte taktische Lagedarstellungen interessiert. - Und er kommuniziert auch, daß er ein ARSCHLOCH ist, weil es ja wohl KLAR ist, daß er in einer Runde mit Battlemap und Miniaturen zum MITSPIELEN gefälligst sich mit den gebotenen Spielelementen und Spielmaterialien zu befassen hat!

Wenn er nur ein fauler Sack ist, der seinen breiten Arsch nicht aus dem Einschlafsofa hoch bekommt, um mal einen schweinsäugigen Blick auf den Bodenplan zu werfen, dann kann er besser heimgehen und sich ins Bett legen, aber für ein Mitspielen mit anderen, ist dies ein AKTIVES ABLEHNEN DER VERANTWORTUNG für das gemeinsame Spiel!

Offline Falcon

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Re: Erkenntnisse eines Frischlings
« Antwort #99 am: 19.06.2010 | 16:22 »
Zitat von: Zornhau
Genauer: Das macht man in MEINEN Runden genau EIN Mal.
Sehe ich auch so, Richtig So. Aber wie machst du das, schmeisst du die Leute raus?
Ich kenne das nämlich zu Genüge, im Zweifelsfall ist dann der SL Schuld, der Kampf zu hart oder es kommen "was hätten wir denn machen können?-wääh.wääh.wääh" Ausflüchte.
« Letzte Änderung: 19.06.2010 | 16:24 von Falcon »
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