Autor Thema: Solospiel  (Gelesen 9618 mal)

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Offline Skele-Surtur

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Re: Solospiel
« Antwort #25 am: 7.03.2010 | 12:41 »
Ich lass meine Charakterbögen immer beim SL. Der verliert das Zeug wenigstens nicht und wenn doch, dann wars nicht meine Schuld.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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ErikErikson

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Re: Solospiel
« Antwort #26 am: 7.03.2010 | 12:55 »
Und wie nimmst du dann die notwendigen subtilen Änderungen vor?

Offline 1of3

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Re: Solospiel
« Antwort #27 am: 7.03.2010 | 13:22 »
Ich finde den Begriff reichlich verwirrend, weil ich - wie GLS - darunter bisher immer "Ein Spieler - ein SL" verstanden habe.

Ja, stimmt. Oder aber die guten alten Solo-Abenteuer mit "Lies weiter bei Seite 30". War auch eher eine Ad-hoc-Kreation in der Form "Ich-denk-mir-Rollenspiel-Solospiel". Es ging mir um das "sich Erdenkens möglichen Rollenspiels".

Man muss davon abgrenzen, konkrete Vorbereitungen für eine Runde, wie etwa sich Sprüche bereitzulegen, um andere Charaktere anzuspielen. Dies zielt direkt auf die kurz- oder mittelfristige Anwendung in einer real existierenden Runde und enthält eine Moment der Interaktion.

Was ich meinte, war
(i) der Umgang mit Crunch als Selbstzweck (siehe Pun-Pun) oder zumindest in einem Maße, das für eine aktuell laufende Runde unnötig ist ("Wir sind zwar erst Stufe 1, aber auf Stufe 20 nehm ich...").
(iii) das sich Ausmalen möglicher Spielsituationen, auf die man aber selbst nicht direkt Einfluss hat im Sinne von: "Wäre es nicht cool/tragisch/..., wenn mein Charakter dies oder jenes erlebt?"
(iii) das Erfinden von Hintergrund, der in der Runde nicht zum Tragen kommen kann, entweder weil er nicht kommuniziert wird oder weil die entsprechenden Begebenheiten schon gelaufen sind ("War früher mal schrecklich verliebt, jetzt aber nicht mehr.")

Offline Feuersänger

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Re: Solospiel
« Antwort #28 am: 7.03.2010 | 13:41 »
Danke für die Klarstellung.
Vielleicht könnte man das Phänomen ja auch als "Phantomspiel" bezeichnen. Wiewohl das schon wieder leicht wertend verstanden werden kann (wenn auch nicht so wertend wie "RPG-Onanie"). Ein strikt neutraler Begriff wäre besser.
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Re: Solospiel
« Antwort #29 am: 7.03.2010 | 13:55 »
Den Begriff hat aber eigentlich Skyrock hier zum ersten Mal vor 2 oder 3 Jahren als Soloplay verwendet. Nur am Rande. Ich finde den Begriff auch eigentlich sehr eingängig, gerade da die Formen "Soloabenteuer" und "One-on-one" doch eher selten sind.

Offline Skyrock

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Re: Solospiel
« Antwort #30 am: 7.03.2010 | 15:09 »
Den Begriff hat aber eigentlich Skyrock hier zum ersten Mal vor 2 oder 3 Jahren als Soloplay verwendet. Nur am Rande.
Genauer gesagt war da eine Theoriediskussion vor 2 Jahren: http://tanelorn.net/index.php/topic,40436.0.html
Diese hat aber in erster Linie auf Blogeinträgen von Jeff Rients und Levi Kornelsen aufgebaut, statt vollständig auf meinem Mist gewachsen zu sein.

Davor haben wir das am Rande im O.R.K. besprochen in Zusammenhang mit SL- und Campagnen-Vorbereitung, aber das ist irgendwo tief im ersten Sound-Advice-Thread vergraben.

Ich erinnere mich auch noch dunkel, dass im hiesigen Theoriebereich noch ein noch älterer Rant stand, von Fredi(?) über Solospiel und wie es ein Zeichen dafür ist, dass Spieler traditioneller Spiele und/oder inkohärenter Runden eigentlich unglücklich sind und andere Kanäle brauchen, aber den finde ich gerade nicht, auch nicht mit Googlesuche und Sortierung nach Threadstarter.
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Offline Bad Horse

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Re: Solospiel
« Antwort #31 am: 7.03.2010 | 15:58 »
Ich denke nicht, dass das Phantomspiel (oder wie auch immer, aber mir gefällt der Begriff  ;)) wirklich so viel mit Unzufriedenheit zu tun hat.

Die einzige Unzufriedenheit, aus der ich meine Hintergrundschnipsel etc. mache, ist die der begrenzten Zeit. Schließlich hat mein SL auch noch was anderes zu tun, als meinen Fabuleien zuzuhören; und wenn man nicht so häufig spielt, will man die arme Restgruppe gegebenenfalls nicht mit den fürs Spiel eher unwesentlichen Sachen, die einem da eingefallen sind, zutexten.

So eine intensive Beschäftigung mit dem Charakter passiert mir aber eigentlich nur bei Runden, die ich richtig gut finde.  Bei anderen Runden lohnt sich die Investition an geistiger Energie selten, und ich denke auch nicht so häufig daran, was da passiert ist. Viel von dem, was ich mir da ausdenke, mache ich ja nicht bewußt ("So, jetzt setz ich mich hin und denk mir eine unglückliche Liebesaffäre für X aus"), sondern eben beim Reflektieren über die Runde ("...aber wäre es nicht cool, wenn in seiner High-School-Zeit ein tragischer Selbstmord passiert wäre? Hm, da könnte dieses Mädchen gewesen sein...").
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Re: Solospiel
« Antwort #32 am: 7.03.2010 | 18:27 »
Etliche Leute bewahren ihre Chars auch in den Regelwerken auf. Oder als Datei in ihrem Computer.
Hmm... ok. Das wäre zwar auch'ne Möglichkeit. Aber weil ich nicht jedes Regelwerk zu dem ich gerade spiele ein Exemplar besitze und meine Charakterbögen mit Bleistift Handschriftlich zu unikaten hergestellt werden ist das alles bei mir bislang nicht unbedingt machbar. (Und deine dritte Option ist wirklich nicht tragbar. Dann würde ich die Charaktere ja überhaupt nicht mehr wiederfinden.)
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Solospiel
« Antwort #33 am: 7.03.2010 | 18:35 »
Wie echt, du hast keine digitale Kopie?

So oft, wie bei uns Getränke über diverse Bögen laufen, schon wegen unserer 7 Katzen, wäre das das Ende der SCs bevor sie aus den Tavernen raus sind  >;D
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Offline Blutschrei

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Re: Solospiel
« Antwort #34 am: 7.03.2010 | 18:51 »
Zitat
Einmal falten und an einen beliebigen Punkt der Wohnung schmeißen. Ich kenne zumindest einen Spieler, der das so macht.

Ähm jou, da gehör ich auch dazu^^
Die werden dann nochmal zusammengeknüllt, wenn ich unter Zeitdruck am Suchen meiner Plotunterlagen bin und alles "unnütze" zerknüll  ~;D

Es mag durchaus sein, dass Solospiel mit "aus der Sicht des Spielers mangelndem" Charakterspiel zu tun hat.
Aber ich, verrucht wie ich bin, gehöre wohl zu den Meistern, die einige "Solospieler" in die Situation bringen, Stunden alleine mit ihrem Charakter in einem kleinen Kämmerlein zu verbringen =)

Ich mag Charakterspiel, wenn es sich aus den Szenen ergibt. Das bietet auch für den Spieler eine größere Herausforderung, seinen Charakter gleichzeitig in den Plot einzuweben und ihn gleichzeitig charakteristisch erscheinen lassen.
Was mir aber VÖLLIG nicht geht, ist das gekünstelte "Karl-May-Elfe philosophiert über ihre Sippe und bla..." das ist einerseits unglaublich uninteressant für alle Mitspieler, andererseits meiner persönlichen Meinung nach schlechtes Rollenspiel, wenn man unbedingt künstlich monologe schaffen muss, um seinen Charakter als einen solchen erscheinen zu lassen.
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Offline 1of3

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Re: Solospiel
« Antwort #35 am: 7.03.2010 | 20:18 »
Ich erinnere mich auch noch dunkel, dass im hiesigen Theoriebereich noch ein noch älterer Rant stand, von Fredi(?) über Solospiel und wie es ein Zeichen dafür ist, dass Spieler traditioneller Spiele und/oder inkohärenter Runden eigentlich unglücklich sind und andere Kanäle brauchen[...].

Naja, so pauschal würd ich das vielleicht nicht sagen. Das Phantomspiel ist natürlich dann problematisch, wenn man es gerne zu wirklichem Spiel machen würde, aber wiederholt enttäuscht wird. Das hat aber auch nichts mit dem Alter des Spieles zu tun, sondern eher mit dem Spieltstil und der Kommunikation und Flexibilität in der Runde.

Zugeben gibt es natürlich Spiele - wo du jetzt gerade das Wort "kohärent" fallen lässt -, die solches Verhalten torpedieren. Bei Spielen aus dem Kreis der Forge kommt das regelmäßig vor, ob das Absicht ist oder nur ein Nebeneffekt anderer Überlegungen, kann ich nicht genau festmachen.

Offline Bad Horse

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Re: Solospiel
« Antwort #36 am: 7.03.2010 | 20:20 »
Was mir aber VÖLLIG nicht geht, ist das gekünstelte "Karl-May-Elfe philosophiert über ihre Sippe und bla..." das ist einerseits unglaublich uninteressant für alle Mitspieler, andererseits meiner persönlichen Meinung nach schlechtes Rollenspiel, wenn man unbedingt künstlich monologe schaffen muss, um seinen Charakter als einen solchen erscheinen zu lassen.

Absolut. Das braucht keiner. Aber dem Spieler ist es halt eingefallen, und er/sie findet das interessant. Da ist es doch sinnvoller, er schreibt im stillen Kämmerlein ein Traktat über die Karl-May-Philosophie seiner Elfe (oder vielleicht ein Gedicht), und verschont den Rest der Gruppe damit. Und wenn du als SL mal Lust hast, irgendwas mit der Sippe der Elfe zu machen, hast du gleich ein bißchen Material, wie die Sippe drauf ist bzw. was den Spieler daran interessiert (Stichwort Karl May: Edle Wilde, die von schurkischen Geschäftemachern aus ihrem Lebensraum verdrängt werden sollen).
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Re: Solospiel
« Antwort #37 am: 7.03.2010 | 23:22 »
Wer betreibt wieviel Solospiel? Ist Solospiel bei euch womöglich die Plattform für alles, was am Spieltisch (z.B. mangels Gruppeninteresses) keinen Platz hat?

Bei meinen Runden ist es eher das typische - "Das paßt nicht in die große Runde rein - da machen wir ein Solo drauß". Das hat dazu den Vorteil das meine Spieler viel in Solos spielen können. Wenn wir mal ne Downtime von 1-2Jahren haben kann man da auch noch ne schöne Charakterentwicklung spielen. Wers machen will kann wer nicht der nicht ^^ Und es kann auch ganz schön sein für Nebenplots wo die anderen Chars nicht mitbekommen sollen Sowohl SC als auch Spieler es gibt ja welche die können das nicht so trennen ;)
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Offline Feuersänger

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Re: Solospiel
« Antwort #38 am: 7.03.2010 | 23:24 »
@Sequenzer: das klingt jetzt aber so, als ob du von Einzelabenteuern redest, also 1 SL + 1 Spieler, und nicht nur der Spieler für sich im stillen Kämmerlein. Oder?
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Re: Solospiel
« Antwort #39 am: 8.03.2010 | 03:54 »
Im Zusammenhang mit Frust sehe ich Solospiel auch nicht, ich sehe eher irgendwo zwischen Männchen krickeln, Kraniche falten etc. und Laubsägearbeiten. Eine kleine, einfache Möglichkeit also sich im stillen Kämmerlein kreativ zu betätigen.

Offline 1of3

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Re: Solospiel
« Antwort #40 am: 8.03.2010 | 07:35 »
Wie gesagt: Das kann passieren.

Grad neulich wieder unterhielt ich mich mit einer Spielerin, die über ihre Runde fluchte. Ich fragte sie, warum sie weiter mitspielt, wenns denn so Scheiße ist. Ich wusste, sie hat noch eine andere Runde. Antwort: "Ich mag meinen Charakter." Ich musste da sehr um meine Mimik kämpfen.

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Re: Solospiel
« Antwort #41 am: 8.03.2010 | 14:36 »
Ein Kumpel von mir baut z.B. liebend gerne Charaktere, einfach um zu sehen, wie sich seine Ideen in einem System umsetzen lassen. Das macht er eigentlich immer, wenn ihm mal langweilig ist und er sich nicht anders ablenken kann, also in irgendwelchen Seminare etc.

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Re: Solospiel
« Antwort #42 am: 8.03.2010 | 14:43 »
@Feuersänger - nope en SL ist da selten dabei ;) aber das was du meinst ist für mich nix anderes wie einen SC auszuarbeiten... wenn ich mal an meine gesponnesten SR Char denk der hatte einen BG von 40 Seiten, 3 Seiten Connections usw...
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Re: Solospiel
« Antwort #43 am: 8.03.2010 | 17:59 »
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Bis heute nie gebraucht. (Was wohl auch daran liegen kann, gerade weil ich auf die Klarsichtfolien zurückgreife. Bei Cthulhu ist es unpraktisch wenn man kurz das Blatt Papier nehmen muss um den aktuelle Wert in geistiger Gesundheit nach unten zu schrauben.)

Andere DInge kann man auf dem Collegeblock-Papier viel besser unterbringen, weil HitPoints, z.B. eh nach kurzer Zeit wieder geändert werden.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Solospiel
« Antwort #44 am: 8.03.2010 | 21:36 »
Zweitens, wie verbreitet Solospiel ist.
[...]
Damit gebe ich erstmal an die Allgemeinheit weiter. :)

Was ich meinte, war
(i) der Umgang mit Crunch als Selbstzweck (siehe Pun-Pun) oder zumindest in einem Maße, das für eine aktuell laufende Runde unnötig ist ("Wir sind zwar erst Stufe 1, aber auf Stufe 20 nehm ich...").
(iii) das sich Ausmalen möglicher Spielsituationen, auf die man aber selbst nicht direkt Einfluss hat im Sinne von: "Wäre es nicht cool/tragisch/..., wenn mein Charakter dies oder jenes erlebt?"
(iii) das Erfinden von Hintergrund, der in der Runde nicht zum Tragen kommen kann, entweder weil er nicht kommuniziert wird oder weil die entsprechenden Begebenheiten schon gelaufen sind ("War früher mal schrecklich verliebt, jetzt aber nicht mehr.")

(i) Mach ich von Zeit zu Zeit. Hei mein Warhammer 40K Char verdient zwar nur 96 Ocken pro Monat. Aber ich weiß schon welche Ausrüstung ich mir kaufen werde. Gesamtwert jetzt mal aus dem Stegreif geschätzte 75.000 aufwärts.
(ii) Definitiv. Ich stecke das aber idR dem SL.
(iii) Eher weniger. Hintergrund der nicht relevant ist wird offen gelassen. Dann kann ich oder der SL ihn anpassen wenn es aktuell für das Spiel einen Mehrwert bringt.

Offline Feuersänger

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Re: Solospiel
« Antwort #45 am: 8.03.2010 | 22:07 »
(i) hängt bei mir sehr vom System ab. Grundsätzlich bin ich da sehr anfällig dafür. Vor allem bei Spielen wie D&D oder Conan. Weniger bei Shadowrun, weil die Chars da ja schon ab Start ziemlich ausgereift sind.

(ii) ja, teilweise, aber das kommt oft nicht über das Phantomspiel hinaus, weil a) die Kampagne eine ganz andere Richtung einschlägt (ich denke an arktische Abenteuer und wir fahren in die Tropen), oder auch b) weil der SL eine andere Auffassung von der Welt hat als ich, und es deswegen nicht zu solchen Situationen kommen kann.

(iii) Kommt wieder drauf an. Hintergrund im Sinne von "Vergangenheit des Chars" lasse ich oft zu Spielbeginn bewusst offen, um die Lücken dann nachträglich zu füllen. Wichtig ist für mich auch der Gedanke, wie der Char zu dem geworden ist, was er ist.

Kurzum, ich beschäftige mich außerhalb der Spielrunden mit meinem jeweiligen Charakter, um ihn sozusagen "besser kennenzulernen" und mich im Spiel besser mit ihm identifizieren zu können. Dabei fällt mir gerade auf, dass ich das immer nur mit einem Char zur Zeit machen kann, auch wenn wir mehrere Kampagnen parallel spielen.
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Offline Grey

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Re: Solospiel
« Antwort #46 am: 9.03.2010 | 13:47 »
Als ich noch jung und schön war  ::), habe ich jede Menge solches Solospiel betrieben. Vor allem in der Kampagne, in der ich über 5-6 Jahre hinweg meinen Akademiemagier gespielt habe. In meiner (damals noch vorhandenen) Freizeit konnte ich stundenlang über Diagrammen einer selbst erfundenen magischen Notation brüten, die ich dann in der nächsten Spielsitzung habe einfließen lassen - teils nur um der Atmosphäre willen, teils mit spieltechnischen Auswirkungen, von denen ich selbst ganz verblüfft war. Der SL ist dermaßen intensiv darauf eingegangen, daß ich hinterher tatsächlich mit meinen Diagrammen neue Zauber herleiten konnte. 8)

Solches "Spiel zwischen den Spielen" war damals in den Runden, an denen ich beteiligt war, allerdings auch relativ normal. Praktisch in jede Spielsitzung ist von den meisten meiner Mitspieler irgendetwas eingeflossen, was sie sich zwischen den Spielsitzungen ausgedacht haben. Einer meiner Kumpel und ich haben, wenn wir in der Oberstufe gemeinsam Springstunde hatten, oft auch einfach etwas Charakterspiel betrieben und diese Gewohnheit auch noch - etwas abgespeckt - an der Uni beibehalten, wenn wir zusammen in der Cafete gesessen haben. (Mit Rücksicht auf seine Freundin haben wir uns da etwas zurückgenommen.)

Heute komme ich leider viel zu selten zum Spielen, als daß ich noch so tief in meinen Charakteren drinbleiben könnte. :-\ Solospiel im Feuergesangenen Sinne betreibe ich keines mehr. Nur das gegenseitige Anspielen außerhalb der Spielsitzungen ist mit meiner Frau wieder aufgelebt. Schön, das. :)
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Re: Solospiel
« Antwort #47 am: 9.03.2010 | 16:07 »
Ein Gedanke, der mir gerade gekommen ist:
Unter welchen Umständen betreibt ein SL Solospiel?
Ich komme deswegen drauf: http://www.commissionedcomic.com/?p=510

Der SL spielt eine Szene zwischen NSCs aus, die für den Plot relevant ist. Daran will er aber die Spieler nicht teilhaben lassen, weil ihre Chars ja nicht vor Ort sind und deswegen nichts davon mitbekommen können. Den Witz mal außen vor gelassen (dass er das am Spieltisch macht, aber von der Gruppe abgewandt und flüsternd): ist das nun Solospiel, oder ganz normale Abenteuervorbereitung?
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Re: Solospiel
« Antwort #48 am: 9.03.2010 | 16:41 »
ist das nun Solospiel, oder ganz normale Abenteuervorbereitung?
Schließt das eine denn das andere aus?
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Re: Solospiel
« Antwort #49 am: 9.03.2010 | 17:19 »
Nunja. Das ist eben die Frage. Natürlich ist es in dem Sinne Abenteuervorbereitung. Aber rein pragmatisch gesehen würde, da die Spieler es nicht mitbekommen, ein reines "Die Königin scheisst ihren Kämpen zusammen. Sie hat ihn auf die Suche nach einem verschollenen Buch geschickt, und er hatte keinen Erfolg." ausreichen.
Ich erkenne durchaus die Problematik bei solchen Cutscenes an: einerseits wären sie ja cool - wenn es denn ein Publikum dafür gäbe. Andererseits wollen Spieler oft nicht etwas vorgespielt bekommen, worauf sie keinen Einfluss haben. Z.B. so eine Szene wie in DSA die Wiedererweckung Borbarads, sowas geht _gar nicht_. Manche Spieler wiederum finden es okay, wenn der SL ihnen sagt "Eure Charakter wissen es zwar nicht, aber andernorts passiert folgendes...". Andere Spieler wollen das nicht, aus verschiedenerlei Gründen. Z.B. weil es ihnen dann schwer fällt, Spielerwissen und Charakterwissen zu trennen, aber ebendiese Trennung für sie zum Rollenspiel gehört.
Wenn aber der SL nur für sich eine Menge Solospiel betreibt, von dem die Spieler nichts mitbekommen (dürfen), hat das für mich den starken Ruch, dass der SL die ganze Kampagne in erster Linie sich selber erzählen will, und die Spieler nur geduldete Zaungäste sind, aber keine Protagonisten.
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