Was ich meinte ist folgendes: Mein Chara soll Angst haben, wenn ich Horror spielen möchte. Aber nicht ich.
Was das "aus dem Charakter rausgehen" betrifft, weils sonst zu hart wäre: Wir hatten da mal eine ziemlich düstere und dystopische Runde geplant, war nicht wirklich Horror, aber die Charaktere und die Welt waren schon ziemlich down, das Leben hat sich quasi für niemanden gelohnt. Wir waren aber die ganze Zeit in-character und in-character hatten wir ziemlich üblen Galgenhumor drauf. Das ist doch auch das, was ich in der Realität mache, wenn ich Angst habe, ich rede mir ein, dass das nur ein Schatten war und mach mich über mich selbst lustig. Genau das könnte ein Charakter auch machen. Solange der Charakter die Witze macht (und so ja auch den Spieler erleichtert) ist man trotzdem noch in der Situatation drinne und der Abend kann ein Erfolg werden.
Klar will ich Angst haben, wenn ich in einer Horrorrunde mitspiele. Das "ich" beschränkt sich aber auf meinen Charakter. Denn das ist eine sichere Situation. Solange ich in meinem Charakter stecke, kann ich Angst haben, und wenns mir zu düster wird, kann ich mich wieder aus der Rolle lösen. Problematisch wird es eben erst dann für mich, wenn der SL meint MIR und nicht nur meinem Chara Angst machen zu müssen. Wenn er bspw. weiß, dass ich - rein hypothetisch - Angst vor Spinnen hab, und dann beim Horrorrollenspielabend eine riesige Plastikspinne hervorzaubert.
Long Story short: Angst in Horrorrollenspiel ist als Spieler für den Charakter selbstverständlich erstrebenswert. Aber der SL sollte eben dem Charakter Angst einjagen wollen und nicht dem Spieler.
Hat jetzt irgendjemand verstanden, was ich damit sagen wollte?