Erhlich gesagt würde ich Cyberware gemischt regeln, als Edges, als arcane Backgrounds und als Equipment, je nach Typ der Cyberware...
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Du solltest nicht gucken, wie es sich im Setting am Besten erklären lässt, denn dann bist Du schon wieder in Gedanken dabei, mit den Settingkonventionen das Regelsystem zu diktieren (und ggf. abzuändern), sondern schau lieber, wie sich eine regeltechnische Auswirkung am besten in den SW Regelkonventionen umsetzen lässt.
Mit so einem Ansatz habe ich dann wohl ganz persönlich ein Problem. Cyberware ist Technologie und keine Zauberei, darum will ich da nicht von "arkanem Hintergrund" auf meinem Bogen stehen haben. Die Denke "Ist doch wurscht wie der Mechanismus heisst, solang er funktioniert" ist mir zu Meta. Und umgekehrt ist der Ansatz "Der Chip ist nur die halbe Miete, jetzt musst du lernen ihn zu benutzen, und das kostet ein Edge" nur eine Rationalisierung. Ich bin kein Freund von solchen Rationalisierungen, weil sich damit alles und das Gegenteil davon erklären lässt.
Aber auch rein mechanisch sehe ich nicht, was mit Edges oder Advancements bezahlte Cyberware bringen soll. Auf die Weise wird die Cyberware mit Gewalt zu Tode gebalanced. Wenn ich z.B. mein Shooting mit 1 oder 2 Skillpunkten von d10 auf d12 steigern kann, sehe ich überhaupt keinen Sinn darin, ein Edge für Cyberware auszugeben, die "Essenz" kostet (je nach Regelansatz gegen Spirit oder Vigor zählt), von möglichen monetären Kosten mal gar nicht zu reden.
Mit diesem Ansatz lohnt sich Cyberware überhaupt NUR, wenn dadurch Werte jenseits des d12 erreicht werden können. Und das halte ich für sinnlos. Genausogut könnte man auch sämtliche Cyberware-Regeln komplett streichen, und alle regulären Advancement-Steigerungen frei mit Trappings versehen ("Ich steigere Agility auf d10 und sage,
a wizard did it es ist Cyberware").
Achja. Weiter oben wurde ich gebeten, einen der Charaktere hier zu posten. Dazu wähle ich meinen Conan-Charakter, weil bei SR noch zuviel im Argen liegt und wir einige Regeln im DTS übersehen bzw. falsch interpretiert hatten.
Also. In Conan D20 sah der ungefähr so aus:
Barbarian 12, Str 22, Dex 16, Con 16, Int 14, Wis 16, Cha 14.
(In Conan D20 steigen die Attribute inhärent deutlich stärker als in D&D, dafür gibt es keine magischen Verbesserungen.Angriffe: +19/+14/+9 (Bastardschwert)
Defense: Dodge 22, Parry 24 (mit Schild)
Initiative: +15
Alle Rettungswürfe (Fort, Ref, Will): +11
Feats: Eyes of the Cat, Endurance, Diehard, Fleet-Footed, Improved Grapple, Expertise, Power Attack, Cleave, Track
Kernfertigkeiten alle so um +12 bis +14 (Perception, Stealth, Athletics, Survival, Intimidate...)
Specials: Fearless, Crimson Mist (art Berserker), Uncanny Dodge, Improved Mobility, Damage Reduction 1
Dagegen sieht der blasse Abklatsch, den ich in SW erstellt habe, mit 40XP so aus:
AG d10, SM d4, SP d8, ST d8, VI d8
(in Savage Sword of Conan bekommen Cimmerier als Startwert d6 auf AG und VI)
Pace 6", Parry 7, Cha 0, Toughness 6
Climbing d6, Fighting d10, Guts d8, Intimidate d6, Notice d6, Riding d4, Shooting d4, Stealth d6, Survival d4, Swimming d4, Taunt d4, Tracking d4
Hindrances: Code of Honour, stubborn, greedy
Edges: Danger Sense, First Strike, Nerves of Steel, Combat Reflexes, evtl. noch Strong Willed.
(kann übrigens sein dass ich mich bei den Aufstiegen irgendwo verzählt habe)
--> die meisten seiner Feats kann ich mit diesem Rank überhaupt nicht übertragen. Um alle Fähigkeiten emulieren zu können, wäre ich nach SW-Maßstäben vermutlich schon im Legendary-Bereich.
Für mich stellt sich das also so dar, dass SW-Charaktere wesentlich schmaler gefächert, um nicht zu sagen "inselbegabt" sind, im Vergleich zu Conan-Charakteren. Grundsätzlich find ich's halt blöd, retconnen zu müssen, weil er jetzt eine ganze Latte Fähigkeiten nicht mehr hat, die er vorher hatte.