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Autor Thema: Bessere Videos  (Gelesen 17841 mal)

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Offline Markus

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Bessere Videos
« am: 26.04.2010 | 20:10 »
Also ganz direkt, ich ertrage die Dorp-TV Videos kaum. Nachdem ich mich jetzt durch ein paar gequält habe um auch vernünftig Feedback geben zu können (und nicht bloß zu meckern) muss ich sagen, das Hauptproblem sind die Interviewpartner. Heiko Eller und Jan Christoph Steines gehören vor keine Kamera, Frank Tarcikowski ist arg grenzwertig. Hier helfen eigentlich nur andere Gesprächspartner, aber wenn's nicht anders geht wäre es hilfreich, wenn Michael mehr Fragen stellen würde. Diese augenscheinlich wenig kameraerfahrenden Leute werden bei so viel Freiraum nervös und verlaufen sich. Lieber enger an die Hand nehmen, nach Sachen fragen, die sie wissen (also Fakten abfragen: Wann? Wie viele Seiten? Welcher Inhalt?). Vielleicht auch vorab eine Info an die Verlage: stellt jemanden an den Stand, der das Programm und die Produkte seriös, mit ruhiger Stimme und ohne hektisches Fuchteln und ohne Gestammel präsentieren kann. Schlimm genug, dass man sowas sagen muss, aber scheinbar lassen die jeden vor die Kamera.

Zu den Videos selbst:
- Kürzen. 3:30 ist eigentlich Obergrenze. Ihr habt relativ oft am Ende noch fast eine Minute reines Labern der Art "gibt es noch was". Meiner Meinung nach klärt man sowas vorher, und wenn's interessant klingt gibt's noch eine Frage dazu.
- _Nie_ das Micro aus der Hand geben. Notfalls Mario Truant aufs Maul hauen, das spricht sich dann schon rum. ;-) Ernsthaft: Wer das Mikro hat steht auf einer Bühne und nutzt die in der Regel auch. Wer das Mikro nur hingehalten bekommt bleibt in einer Gesprächssituation und achtet normalerweise weitaus mehr auf die nonverbalen Signale seines Gegenüber.
- Trim the fat: Wenn, um beim Beispiel zu bleiben, das Kernteam dazu da ist, "hochqualitative Produkte regelmäßig herauszubringen" gehört das raus. Ich würde mich öffentlich darüber lustig machen wollen, aber das ist eine andere Sache.
- Ihr schneidet zu wenig. Bei den DSA-Interviews sind ein paar schöne Schnittbilder von Produkten dabei, bei Prometheus dagegen ist es all-Henni-all-the-time. Ersteres ist besser. Wenn es nicht ausreichend Produkte gibt oder als Abwechslung: einfach beim normalen Reden noch ein wenig die Kamera mitlaufen lassen, während sie auf die Hände gerichtet ist. Das kann man fast überall reinschneiden.
- Bei den Produkten ist es ähnlich: statt nervösem Gefummel lieber nach dem Interview nochmal zeigen lassen (ohne Gesicht des Interviewpartners) und dann reinschneiden. Hätte sich bspw. bei der Cthulhu-Karte rentiert.
- Finger weg vom Zoom. Überlegt euch vor dem Interview, wie viele Einstellungen ihr wollt und wann. Informiert die Gesprächspartner vorher, dass es Pausen geben wird. Dann einfach nach einer Antwort Schweigen, 1, 2, 3, Kamera aus, Kamera neu einstellen, Kamera ein, 1, 2, 3 nächste Frage. Das geht fast genauso schnell, sieht aber wesentlich besser aus.
- Weniger Michael. Keine Ahnung, warum er laufend zu sehen ist, ich jedenfalls brauche das, bei aller Sympathie nicht. Im Gegenteil, gerade dort wo er nur Stichwortgeber ist (Erscheinungen etc.) könnte man noch gut kürzen indem man die Namen der Gesprächspartner in der Bauchbinde verkleinert und dafür das Stichwort zeigt.
- In diesem Zusammenhang vielleicht auch: überlegt euch mehr, was ihr eigentlich wollt. Für Informationen gibt es in den Medien den schönen Spruch "egal wie viel Müh du dir auch gibst, mehr als einsdreißig kriegst du nicht". Also für Ankündigungen, Neuerscheinungen und dergleichen soll jemand die ohnehin vorhandene Pressemitteilung knapp wiedergeben und fertig. Das ist kostenlose Verlagswerbung, dafür dürfen sie sich auch zumindest soweit anstrengen, dass sie einen kompetenten Gesprächspartner liefern. Für ein Hintergrundgespräch wie das mit Frank Tarcikowski sollte auch echter Hintergrund rüberwachsen, dafür kann man auch mal nur auf 5 Minuten kürzen.

- Traut euch mehr! Ich habe den Eindruck, DORP-TV ist teilweise viel zu zufrieden damit, Verlautbarungsorgan zu sein und den Verlagen eine Bühne zu bieten. Vielleicht auch den Fans "möglichst viel" Material zu zeigen. Ich würde mir wünschen, dass ihr da mutiger schneidet, mehr Balast abwerft und vielleicht auch was eigenes aufzieht: Beispielsweise waren ja im Vorfeld PDFs angesprochen worden. Das wäre doch eine schöne Gelegenheit gewesen, bei jedem Interview 2-3 unterschiedliche Fragen zum Thema PDFs zu stellen, und das Material dann in einem eigenen Beitrag zu präsentieren.

Preacher

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Re: Bessere Videos
« Antwort #1 am: 26.04.2010 | 20:20 »
Könntest Du mal ein Demovideo drehen?

Ich würde auch gerne mal sehen, welche Leute deiner Meinung nach vor die Kamera gehören. Ich meine - man hat ja wegen des Themas "Rollenspiel" eine gewisse Einschränkung, was die Interviewpartner angeht. Klar ist beispielsweise Harald Schmidt telegener als Heiko Ellers. Aber es ist nunmal nicht jeder so ein Medienprofi. Und täusch Dich da mal nicht: Auch an sich eloquente und weltläufige Zeitgenossen wirken auf dem Bildschirm schnell ziemlich unbeholfen.

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Bessere Videos
« Antwort #2 am: 26.04.2010 | 20:38 »
Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit den Interviews.

Allerdings hab ich den Eindruck das Markus da Erfahrung aufweisen kann und einige der Vorschläge klingen ob als es ein Versuch Wert wäre. (Was aber selbstverständlich vom DORP Team abgewogen werden muss.)

Jedoch, würde ich nicht soweit gehen einen Jan Christoph Steines zu "verstecken" und irgend einen Allglatten Facemen dahin zu stellen. Ja seine Stimme ist etwas anstrengend, aber es gab ja auch den Vorschlag einen solchen Gesprächspartner evtl. mehr durchs Interview zu leiten, das wiederum klingt eben als wäre es ein Versuch Wert.

Besonders gut finde ich die Idee, Produkte und Karten gesondert auf zu nehmen und dann rein zu schneiden.

Offline Markus

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Re: Bessere Videos
« Antwort #3 am: 26.04.2010 | 20:43 »
Demovideo wovon und zu welchem Zweck?

Heiko Eller (Ellers?) kenne ich persönlich nicht, aber wenn er zu den Leuten gehört, denen man explizit sagen muss, dass sie ihre Sicherheitsweste für ein Interview ausziehen sollen und den Interviewer nicht ankumpeln sollen gehört er IMO nicht vor die Kamera. Das ist von "Medienprofi" weit entfernt.
Du hast natürlich völlig recht, nicht jeder kommt auf dem Bildschirm gut rüber. Aber diese Leute kommen unterirdisch rüber, bei einem Interview, dessen Inhalte sehr absehbar sind und mit Informationen, die sie wahrscheinlich am Interviewtag schon mehrfach im Gespräch am Stand verbalisiert haben. Dazu trägt sicher auch der sehr "vorsichtige" Schnitt bei, normalerweise nimmt man sowas raus weil's keinen interessiert und die Leute ohne die Ausrutscher und Unsicherheiten besser rüber kommen. Aber mal ganz im Ernst: "normale" Leute werden jeden Tag vor der Kamera zu Dingen befragt (manchmal auch mehrfach, bis es passt) und die Resultate sind weniger verheerend.

Callisto

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Re: Bessere Videos
« Antwort #4 am: 26.04.2010 | 20:53 »
Also ich mag die DORP-Videos, aber ich glaube Markus' Tipps sind Gold wert. (Nur damit, bestimmte Leute gar nicht zu interviewen, hat er mMn unrecht.)

Offline Markus

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Re: Bessere Videos
« Antwort #5 am: 26.04.2010 | 20:54 »
Jedoch, würde ich nicht soweit gehen einen Jan Christoph Steines zu "verstecken"
Warum nicht? Fernsehen/Video ist ein Medium und nicht jeder Stoff und jede Person ist für jedes Medium gleich gut geeignet. Es gibt Leute, die haben eine unangenehme Stimme, einen Sprachfehler, ein extremes Nähseln, whatever. Die "verstecke" ich doch nicht, wenn ich sie nicht im Radio bringe.
Es gibt Menschen, die haben wenig Sinn für ihr Äußeres, ihr Erscheinungsbild. Die "verstecke" ich auch nicht, wenn ich sie nicht vor die Kamera lasse.
Ein Video soll eine Botschaft/Information transportieren und natürlich soll es dabei so effektiv wie möglich sein.


Nach meiner 1-minütigen Bekanntschaft mit Jan Christoph Steines zu urteilen ist er jemand, den man wenn schon für eine Stunde entführen müsste. Ihm einen Kaffe kaufen, plaudern, bis er sich an die Kamera gewöhnt hat und ihn dann zu seiner Chtulhu-Begeisterung, zur Bedeutung des Mythos, zur Übertragung auf die heutige Zeit und dergleichen zu befragen. Am besten mit Ansteckmikro, weil sich hier der Verlust an Sprachqualität dadurch aufheben dürfte, dass er ungezwungener spricht als wenn man ihm ein Mikro vor die Nase hält. Leute die ihn kennen können da sicher noch bessere Vorschläge machen. Aber für eine Produktvorstellung ist er, nach meinem Eindruck, der Falsche.
« Letzte Änderung: 26.04.2010 | 21:03 von Markus »

Offline Markus

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Re: Bessere Videos
« Antwort #6 am: 26.04.2010 | 21:08 »
@Turning Wheel
Das habe ich bewußt ausgelassen, genauso wie das von Glgnfz.
Aber wenn du dich da verbessern willst: jede Stadtbücherei führt normalerweise entsprechende Bücher, notfalls nimmt man einen Bewerbungsratgeber. Im Grunde ist es ganz einfach: vorher überlegen, was man rüber bringen will. Entspannen. Vorm Spiegel oder einer Bezugsperson üben.
Das Gespräch ist ja im Grunde nicht viel anders als der "Sales pitch", den man am Infostand sowieso dauernd abliefert.

Offline Greifenklaue

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Re: Bessere Videos
« Antwort #7 am: 26.04.2010 | 21:15 »
Die Dorp-Videos sind doch gerade deswegen so geil, weil dsie nicht glattgebügelt sind!?

Und ich habe lieber einen verschlafenen Bergkönig vor der Kamera (oder - natürlich!!! - Janny Steines) als mir glattgebügeltes Verlagssprech von glattgebügelten Leuten anhören zu müssen. Gerade die gespräche mit den "Kleinen" macht DorpTV zum SuperPlus unter den Kraftstoffen... Oder so...  ;)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Callisto

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Re: Bessere Videos
« Antwort #8 am: 26.04.2010 | 21:28 »
Greifenklaue hat da auch vollkommen recht. Die Tipps zum Verbessern der Interviews sind trotzdem nicht schlecht.

Dammi

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Re: Bessere Videos
« Antwort #9 am: 26.04.2010 | 21:30 »
Ich werde das nächste Mal meine Handpuppe interviewen lassen.  ~;D

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Bessere Videos
« Antwort #10 am: 26.04.2010 | 22:13 »
Warum nicht? Fernsehen/Video ist ein Medium und nicht jeder Stoff und jede Person ist für jedes Medium gleich gut geeignet.

Da gebe ich dir Grundsätzlich recht. Aber aufs Rollenspiel bezogen, finde ich, "gelten andere Regeln". So wie ich auf einem Con jeden Besucher mit Du anspreche und das ebenso von Jedem erwarte, erwarte ich auch in DORP Filmen die Menschen zu sehen die Hinter einer Sache stehen und nicht irgendwelche vorgeschobenen Leute. Ich finde das einfach Ehrlicher.

Offline Scorpio

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Re: Bessere Videos
« Antwort #11 am: 26.04.2010 | 22:50 »
Danke für die Ausführungen und Kritik zu DORP-TV.

Ganz ehrlich: Wenn wir das so machen würden wie du dir das vorstellst, könnten wir keine Interviews führen.

Wir sind ein Team aus zwei Leuten. Ralf kümmert sich um die Technik und ich um die redaktionellen Inhalte. Wenn ich so geile Videos von Magabotato machen wollen würde, bräuchten wir mindestens drei bis vier.

Unsere Interviewpartner sind unsere Interviewpartner. Wieso nimmst du an, dass es bei den Verlagen jemanden geben würde, der sich vor der Kamera besser macht? Wieso glaubst du, dass nicht bereits der beste des Verlages vor der Kamera steht? Wir sprechen natürlich im Vorfeld die Fragen ab, um solches Abdriften weniger wahrscheinlich werden zu lassen, aber das ist keine Garantie.

Kamera umstellen für Schuss / Gegenschuss haben wir die ersten Jahre gemacht, sieht du in den Videos der ersten drei bis vier Veranstaltungen. Ja, das wirkt besser als Schwenks, aber ist es a) irritierend für den Gesprächspartner nach dem die Frage gestellt wurde einige Sekunden warten zu müssen, bis Ralf die Kamera umgestellt hatte, b) wird es mehr Arbeit am Schneidetisch und c) dauert das Interview dadurch auch länger. Das wird nicht schneller vor Ort. Glaub mir, wir haben es versucht. Außerdem wissen wir im Vorfeld nicht, wie der Ort aussehen wird, wo wir das Interview machen. Wir haben kein Studio. Wir müssen vor dem Interview abklären, wo wir es machen können.

Das Mikro aus der Hand zu geben war auch ein Missverständnis, weil wir vorher abgesprochen hatten, dass wir das runtergeben, weil mein Arm nicht über den ganzen Tisch bis zu DSA-Redaktion reichte. Das machen wir auch normalerweise nicht.

Das Kürzen würde, wenn überhaupt möglich, nur mit einem massiven Mehraufwand im Schnitt möglich sein und auch nur funktionieren, wenn man genug Material zum Zwischenschneiden hat, damit man nicht ständig kurze Weißblenden hat. Man kann auch nur das Zwischenschneiden, was man hat. Und die meisten Verlagsstände geben nicht viel dafür her.

Zudem findet Ralfs Schnitt räumlich getrennt von meiner redaktionellen Arbeit statt. Ich kann Ralf nicht über die Schulter schauen und sagen: "Das war nicht so wichtig, schneide das mal raus." Das Internet ist auch nicht TV. Die Leute nehmen die Interviews ja nicht während des regulären Programms mit, sondern schauen nach special interest genau die Videos, die sie sehen wollen. Da können die auch länger als 3:30 werden.

Du bekommst die wenigsten unserer Interviewpartner dazu, sich kurz zu halten. Die Leute sind keine Profis vor der Kamera und meist stellen sie eigene Produkte und Spiele vor und sind entsprechend begeistert. Ich kann denen natürlich über den Mund fahren und sagen: "Zu lang! Noch mal neu, aber kürzer!"... aber das ist nicht unser Stil.

Danke für Sympatie. ;) Aber nur ein Stichwort einzublenden und dann den Zuschauer selbst erarbeiten zu lassen, worauf der Mensch nun genau antwortet funktioniert bestimmt nicht. Wir können keine Politiker-Interviews führen, wo man ihnen ein Stichwort hinwirft, dann später ein Voice-Over anlegt, während man den Menschen bereits zeigt.
Das sollen keine Phoenix-Interviews werden (Ralf könnte das, der arbeitet da). Die soll auch lockerer wirken, deswegen auch die Frage zum Abschluss.

Wir haben das Interview-Format gewählt, weil die Leute dann gezielt zu dem Verlag bzw. den Produkten die sie interessieren schauen können. LARPtv ist nach ihrem 2 1/2 Stunden-Epos letztes Jahr ja auch dazu übergegangen, kurze Interviews zu veröffentlichen. Bis dieser Epos geschnitten und veröffentlicht war, hat es zwei Monate gedauert. DT-News haben auch bislang auch Berichte gemacht, aber ich habe mit ihnen wieder auf der RPC geredet und sie werden beim Schnitt fast wahnsinnig drüber, weil es so massiv viel Arbeit ist und ewig dauert.
Die Leute schauen uns, weil sie Infos von der Messe wollen. Wenn wir derartig viel mehr Arbeit reinstecken, dann hat es weniger hobbycharakter und die Gefahr das wir die Lust verlieren, wird größer. Außerdem dauert es auch viel länger und wer schaut schon Interviews mit News von vor ein paar Wochen? Wenn die Cons vorbei sind, haben wir auch kaum noch Besucher auf der Seite, eben weil es kalter Kaffee ist, der kaum mal einen interessiert. Von Sachen wie dem letzten Arcane-Codex- oder dem Games-Workshop-Interview mal abgesehen.

Es steht dir und allen natürlich offen, ein DORP-TV-RPC-2010-pdf-Remix-Video aus dem bestehenden Material zu schneiden. Einige Antworten waren ja dabei. ;)

Danke für die Anmerkungen, aber die können wir entweder nicht umsetzen, sind davon abgegangen oder wir verfolgen ein anderes Konzept, als das von dir gewünschte.
DORP - Wir kochen mit Äther!

Ulisses Spiele Universalredakteur

Nin

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Re: Bessere Videos
« Antwort #12 am: 26.04.2010 | 23:04 »
Magabotato ist Magabotato und DorpTV ist DorpTV. Ich schau mir beide Blogs gerne an und schätze die Vielfalt.
Die Aufmachung von DorpTV finde ich echt okay. Gerade die Interviews bzw. die Authentizität der Interview-Partner mag ich sehr.

Eine Verbesserung würde ich mir bei den Fragen wünschen. Es ist schon mal genial, daß DorpTV die Community zum Einbringen von Fragen auffordert, aber irgendwie beginnen und enden die Interviews doch häufig mit den selben Fragen. Da würde ich mir mehr Abwechslung bzw. mehr Individuelles (passend zum Interviewten) wünschen.




Offline Markus

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Re: Bessere Videos
« Antwort #13 am: 26.04.2010 | 23:23 »
Ok, hab ich gerade doch noch komplett durch das Interview mit Heiko Eller gequält:

- Er spricht stellenweise sehr flüssig und würde unheimlich davon profitieren, wenn man am Anfang und Ende seiner Beiträge die Albernheiten rausnimmt. Oft ist da auch ein Bildschnitt, nur der Ton läuft - für mich unverständlicherweise - weiter.
Konkret:
~2:00 ... Palast des Imperators besetzt ist, dann ists vorbei.
Bis ~2:18 Michael "Was habt ihr sonst noch dabei?" kann man alles rauskürzen und das Bild vom Inhalt der Box vorher reinschneiden.

3:26 - 3:35 Trotz aller Zweifler, Nörgler .... was es damit auf sich hat. > Kann komplett raus.

3:45 - 3:50 Wir haben eine sehr lange Liste ... > Raus, er fängt danach nochmal mit der langen Liste an.

Bei 4:40 ist das Interview eigentlich zu Ende. Bis 5:14 kommt nichts mehr, außer Geplänkel das, sorry, uninteressant ist und ein wenig danach riecht, dass sich die Beteiligten supercool finden und sich noch ein wenig gemeinsam vor der Kamera feiern.

60 Sekunden kürzbar, ohne dass ich mich anstrengen musste. Oder der Schnitt kompliziert wäre.

- Nebeneinander sitzen ist optisch nicht so toll. War wahrscheinlich ein Experiment eurerseits. Nächstes Mal bitte wieder normal. Over-shoulder könntet ihr noch ausprobieren. Generell sollte bei einem solchen Aufbau das Wichtige, d.h. der Gesprächspartner links sitzen, der Anchorman rechts.
- Eller erklärt nicht besonders gut. Ich habe keine Ahnung, was es derzeit gibt, was kommen wird und welcher Produktkategorie die Dinger jeweils angehören werden. Völlig schleierhaft ist mir, was man bei den Spielen jeweils tut. Ich hab immerhin verstanden, dass es ein Brettspiel, ein Kartenspiel und wohl auch irgendsowas wie ein RSP geben wird/soll oder schon gibt. Gut, das Interview mag sich an etablierte Spieler richten, aber ich verstehe als interessierter Warhammer-Laie nur Bahnhof. Nach 3x ansehen. Gute Öffentlichkeitsarbeit.

- Kamera bei 4:27: Die Kamera stellt auf die Spieler im Hintergrund scharf. Also entweder so nahe ran, dass der Kopf fokussiert wird, oder für neutalen Hintergrund sorgen.

- Schnitt: 1:27 "... Truppen des Chaos unter Führung von YZ??Z" <Schnitt auf die Truppen des Chaos, wie sie um die Spieltische sitzen>. Sehr lustig, läuft aber unter Text-Bild-Schere.
- Schnitt 1:52 "Festung, 3-D Elemente ..." > Wenn der Interviewer schon zeigt, dann nutzt die Kamera und _zeigt_ mir die 3-D Elemente, vorzugweise, wie man die rein und hoch und sonstwohin schiebt.
- Schnitt 4:00 Schnitt im Zoom macht Augenkrebs. Nie machen. Nochmal: Finger weg vom Zoom. Point & Shoot ist gut genug für Kevin Smith und 90% aller Fernsehbeiträge, also auch für euch.

FWIW, ich hab das Video noch meiner Freundin gezeigt. Die ist Journalistin (Diplom, Volontariat) und ... war deutlich negativer in ihrer Beurteilung. Ins Kontruktive gewendet schlägt sie einen Anfängerkurs Kamera und einen Anfängerkurs Interviewführung und Interviewtechnik vor.


@ Hexenjäger Schlumpf
Bis du auch sonst für schlechte Öffentlichkeitsarbeit? Also ungenaue Ankündigungen, Funkstille. Allgemeine Unprofessionalität? Ist es ok, wenn Bücher später oder garnicht kommen, schlecht übersetzt und lektoriert sind?
Ich nicht, ich erwarte da Professionalität. Auch in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

@ Bentley Silberschatten
Lassen wir dann auch die Legastheniker mit tollen Ideen die Bücher schreiben?
« Letzte Änderung: 27.04.2010 | 00:53 von Markus »

Offline Greifenklaue

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Re: Bessere Videos
« Antwort #14 am: 26.04.2010 | 23:42 »
Zitat
@ Hexenjäger Schlumpf
Bis du auch sonst für schlechte Öffentlichkeitsarbeit? Also ungenaue Ankündigungen, Funkstille. Allgemeine Unprofessionalität? Ist es ok, wenn Bücher später oder garnicht kommen, schlecht übersetzt und lektoriert sind?
Ich nicht, ich erwarte da Professionalität. Auch in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Nunja, vielleicht drei der Leute sind Prifis und verdienen ihren Lebensinhalt damit, was sie da im Video zeigen. kaum ein deutscher Verlag der Rolloszene hat eigens Angestellte für die Pressearbeit.

Also nein, ich find die ehrliche und meist grundsymphatische Art, wie sich die Leute präsentieren, toll!

DorpTV sind eben keine abgelesene Pressemitteilung - ähh, meist nicht - sondern mehr. Großartig wo Oliver Hoffmann erklärt mit Arkana das beste System evar zu haben (ich meine letztes Jahr), toll was Janny steines für eine Begeisterung ausstrahlt, da kauf ich glatt jedes Produkt dreimal.

Also, um Deine Frage zu beantworten: das eine hat mit dem anderen nix zu tun - aber lieber pünktliche Termine und ein gutes Lektorat als durchgestylte Pressesprecher.

Insgesamt find ich es aber gut, dass Du Dich kritisch mit DorpTV auseinandersetzt, vielleicht kommt wirklich ne gute idee raus - ansonsten hoffe ich, dass die DorpJungs wissen, was sie an ihrem Format haben!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Preacher

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Re: Bessere Videos
« Antwort #15 am: 26.04.2010 | 23:55 »
Demovideo wovon und zu welchem Zweck?
Einen Action-Blockbuster über eine Alieninvasion, damit ich mich finanziell daran gesundstoße natürlich - was denn sonst? ::)
Wovon hast Du es denn im Eingangspost gehabt? Ich meinte natürlich ein Interview, wie Du es Dir vorstellst und mit einem Gesprächspartner, der angemessen telegen ist. Und zwar, damit Du zeigen kannst, wie es aussehen würde, wenn es nach deinen Kriterien gedreht würde.

Ich meine - was Du da schreibst klingt ja alles durchaus nach Hand und Fuß. Aber wieviel anders das Resultat wirken würde, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Ich hab während meiner Studienzeit mal einen Workshop gehabt, in dem wir auch ein paar Interviews gedreht haben, und ich habe gemerkt, dass das hinterher niemals so wirkt, wie man dachte, dass es wirken würde.

Du scheinst da mehr Ahnung zu haben, deshalb würde ich da gerne mal sehen, wie Du Dir sowas vorstellst.

Das ist von "Medienprofi" weit entfernt.
Natürlich. Das sag ich doch. Aber das ganze ist doch eh weit davon entfernt, professionell zu sein. Weder ist DORP TV professionell noch arbeiten Rollenspielproduzenten professionell - zumindest zum überwiegenden Teil (denn zu "professionell" gehört nach meinem Verständis, dass man ein Profi in einer Sache ist). Und wenn Du jetzt einen Kleinverlag von 3 Enthusiasten  und ein paar Freiwilligen hast, die das in ihrer Freizeit machen, dann kannst Du eben nicht erwarten, dass die mit einem Top-Fernseh-PR-Gesicht aufwarten können.


Aber mal ganz im Ernst: "normale" Leute werden jeden Tag vor der Kamera zu Dingen befragt (manchmal auch mehrfach, bis es passt) und die Resultate sind weniger verheerend.
Oder noch deutlich schlimmer - kommt auch vor.

Bis du auch sonst für schlechte Öffentlichkeitsarbeit? Also ungenaue Ankündigungen, Funkstille. Allgemeine Unprofessionalität? Ist es ok, wenn Bücher später oder garnicht kommen, schlecht übersetzt und lektoriert sind?
Ich nicht, ich erwarte da Professionalität. Auch in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Naja - ich erwarte das nicht. Bei Warhammer vielleicht schon noch, aber bei den meisten anderen Sachen, insbesondere bei Indie-Spielen eben nicht. Aus Gründen, die ich weiter oben dargelegt habe.

Lassen wir dann auch die Legastheniker mit tollen Ideen die Bücher schreiben?
Ach bitte ::)
« Letzte Änderung: 26.04.2010 | 23:57 von Preacher »

Offline Elwin

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Re: Bessere Videos
« Antwort #16 am: 27.04.2010 | 00:16 »
Kurzer Einwurf am Rande: Vor einer Woche stand meine Wenigkeit unvermittelt vor einer Fernsehkamera, als "Opfer" der Aschewolke, frisch dem ersten gelandeten Flugzeug entstiegen. Das ist schon echt ein bisschen einschüchternd, und ich kann gut nachvollziehen, dass man sich als Interviewt-werdender erstmal ein bisschen akklimatisieren muss. Und man muss sich gut konzentrieren: Deutlich sprechen, Kameramann ausblenden, sich ganz auf die Fragen konzentrieren, und nicht vergessen, zwischendurch zu atmen.
skip the flavour text, we're wasting precious hack-time!
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Was wäre das Internet ohne Rechthaber? - Verdammt leer!
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Bessere Videos
« Antwort #17 am: 27.04.2010 | 00:17 »
Lassen wir dann auch die Legastheniker mit tollen Ideen die Bücher schreiben?
Arm, sehr Arm...

Offline Markus

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Re: Bessere Videos
« Antwort #18 am: 27.04.2010 | 00:48 »
@ Scorpio

- Personalmangel. Ein normales TV-Team sind drei Leute, einer davon Kamerassi. VJs arbeiten allein. Der Unterschied zu Magabotato ist primär, dass dort Leute am Start sind, die was können. Sorry, dass ich das so brutal und offen sage, aber so ist es. Euer Kameramann ist viel schlechter, euer Cutter und auch euer Interviewer auch.
Mein Punkt war aber eigentlich, dass man auch ansehliche Videos produzieren kann, wenn man niemanden hat, der auf Musik schneiden kann. Das ist cool, und magabotato machen das auch sehr schön, aber für ein solides Videointerview ist es nicht notwendig.

Zitat
Außerdem wissen wir im Vorfeld nicht, wie der Ort aussehen wird, wo wir das Interview machen.
http://www.bbctraining.com/onlineCourse.asp?tID=5063&cat=2781 Lesen. Lernen.
Mir ist klar, dass das relativ spontan und schnell gehen muss, ABER:
- Man kann gerade deshalb im Vorfeld selbst schon suchen
- Anfängerfehler wie ein unruhiger Hintergrund sind praktisch immer vermeidbar.

Zitat
Das Kürzen würde, wenn überhaupt möglich, nur mit einem massiven Mehraufwand im Schnitt möglich sein und auch nur funktionieren, wenn man genug Material zum Zwischenschneiden hat, damit man nicht ständig kurze Weißblenden hat. Man kann auch nur das Zwischenschneiden, was man hat.
Ultrakurze Weiß- oder Schwarzblenden, oder auch überhaupt ohne Blenden sind kein Problem. Was meinst du wie die Profis schneiden?
Zwischenschnitte _besorgt man sich_. Das gehört zum Videointerview wie die Vorbereitung der Fragen und erfordert genauso Kreativität. Und wie oben angeführt, ihr habt AFAICT noch nicht mal so banale Sachen wie die Hände beim Reden. Was für mich ganz klar sagt, es liegt nicht daran, dass es die nicht gibt, sondern an was anderem. Schau dir meinetwegen die Zwischenschnitte bei Magabotato an, schreib's dir auf und mach's nach.

- Lern schneiden. Die Basics sind extrem einfach, und mehr kann Ralf augenscheinlich auch nicht. Siehe Schnitt-Anmerkungen oben. Cinelerra ist umsonst und mächtiger als du oder ich es jemals brauchen werden.

Zitat
Du bekommst die wenigsten unserer Interviewpartner dazu, sich kurz zu halten.
Meine Lieblingslösung dafür steht im Eingangspost.
Die Alternative ist ein bessere Interviewführung. Deine ist schlecht. Du gibst meist ein Stichwort und lässt die Leute reden. Natürlich kommen sie da vom Hundersten ins Tausendste und weil sie Nerds sind vergessen sie, das das eigentlich ein Akt von Zielgruppenkommunikation sein sollte. Du gibst regelmäßig nicht nur das Mikro, sondern auch das Gespräch aus der Hand. Die Leute erzählen dir ungebremst, was sie wollen.
Das ist kein Interview. Bei einem Interview behält der Interviewer die Kontrolle über das Gespräch und erfrägt die Inhalte, die er nach seiner redaktionellen Vorarbeit für wichtig hält. Und dabei hat er die Zuschauer im Blick, nicht die persönliche Begeisterung des Interviewten. Er sorgt unter anderem _für die Zuschauer_ dafür, dass die Informationen kohärent und präzise geliefert werden. Er behält den Überblick, hakt nach, ergänzt, fasst kurz zusammen usw. und so fort.

Zitat
Aber nur ein Stichwort einzublenden und dann den Zuschauer selbst erarbeiten zu lassen, worauf der Mensch nun genau antwortet funktioniert bestimmt nicht. ... Die soll auch lockerer wirken, deswegen auch die Frage zum Abschluss.
Sorry, aber du "fragst" so Sachen wie "WH40k, was gibt es da?". Selbstverständlich kann das durch die Bildunterschrift WH40k ersetzt werden. Wahrscheinlich ginge es sogar ganz ohne, wenn dafür der Schnitt vorher deutlich zu erkennen ist und die Zuschauer daran merken, dass jetzt was Neues kommt.
Es mag ja sein, dass die Interviews locker wirken sollen, aber zumindest bei mir tun sie das nicht. Bei meiner Freundin auch nicht.

- Schnittdauer
_Natürlich_ dauert der Schnitt ewig, so wie ihr arbeitet. Das liegt aber nicht an der Komplexität eures Schnitts (bei Magabotato vielleicht schon) sondern daran, dass ihr augenscheinlich blank reingeht und erst im Schneideraum zu planen anfangt.
Mehr als 15 Minuten Material sollten bei einer gut geplanten Aufnahme nicht anfallen. Wenn man dann noch die Schnittbilder sauber am Ende besammen hat schneidet sich das auf eurem Ziel-Niveau in 1-2 Stunden. (Schnitt auf Musik, Schnitt in die Bewegung etc. dauert natürlich länger.) Wenn man, wie es bei euch öfter vorkommt, den Ton laufen lässt und nur Bildschnitt macht geht das in 30 Minuten. (Ok, das ist jetzt etwas frech, ich kenne das Ausgangsmaterial nicht. Vielleicht ist es noch viel schlimmer als das, was man zu sehen bekommt.)


@ Bentley Silberschatten
Den Kern, dass "wir" oft über schlechte Verlagskommunikation (und -Planung und -Arbeit) jammern, du hier aber genau das verteidigst ist aber schon angekommen, ja? Dann ist gut.
« Letzte Änderung: 27.04.2010 | 00:49 von Markus »

Offline carthinius

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Re: Bessere Videos
« Antwort #19 am: 27.04.2010 | 01:10 »
weil sie Nerds sind vergessen sie, das das eigentlich ein Akt von Zielgruppenkommunikation sein sollte.
Ähm, die Zielgruppe sind ebenfalls Nerds, oder etwa nicht?!

Im Übrigen geht es wohl den meisten hier um die Infos und nicht, ob Michael Bay persönlich den Schnitt übernimmt. Sicherlich kann man da manches besser machen, aber zwischen einem Blocksatz Times 12pt und dem National Geographic gibt es halt auch viele Zwischenstufen. Und ich glaube, hier will niemand National Geographic.

Deine Tipps in allen Ehren, aber ich denke, du schießt über das Ziel hinaus.
« Letzte Änderung: 27.04.2010 | 01:16 von carthinius »
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Offline Thomas Michalski

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Re: Bessere Videos
« Antwort #20 am: 27.04.2010 | 01:29 »
Kurzer Disclaimer vorweg:
Obwohl ich bis vor kurzem Geschäftsführer der DORP war, obwohl ich aktives Mitglied der DORP bin und wiederum an unseren von DORP-TV komplett gelösten Filmprojekten stark beteiligt bin, habe ich mit DORP-TV selbst in der Praxis nichts zu tun.
Insofern ist es meine private Meinung was jetzt folgt und nicht Schutz des eigenen Kindes oder so...

...aber ich finde es, dennoch, ziemlich hart und weitläufig über die Strenge, was du hier schreibst, Markus.
Ich gebe dir explizit Recht dass die DORP-TV-Videos nicht ohne Fehler sind und natürlich gibt es immer Bereiche, an denen man etwas verbessern könnte. Und natürlich werden Leute, die vor der Kamera standen, vermutlich im Nachhinein schlauer sein - und vermutlich dazu lernen. Aber wie hier auch schon angemerkt wurde: Es geht ja nicht darum, eine medial und rhetorisch perfekte Show zu präsentieren.
Das Motto und der Slogan von DORP-TV lautet "Wir geben dem Hobby ein Gesicht" - und genau das tun die Videos. Die Leute vor den Kameras sind "die Macher" und auch wenn es auf Cons erstaunlich einfach ist, "an die heran zu kommen", so ist dies doch der vermutlich bequemste Weg, einfach mal sehen zu können, was das für Menschen sind, die einem das Material für das Hobby herstellen.

Natürlich schweifen Gespräche manchmal ab. Natürlich gibt es immer mal Situationen, in denen man investigativer oder wenigstens kritischer oder irgendwas in der Art hätte sein können. Aber die Macher von Rollenspielen ungefiltert vor der Kamera zu haben ist in meinen Augen kein Bug, sondern Feature.
DORP-TV hat damit eine Chance, die du etwa in der tagesaktuellen Presse einfach nicht hast: Denn dort muss quasi nach den großen Regeln gespielt werden – und oftmals fallen dabei spannende Nuancen unter den Tisch.

Mich würde – ehrlich neugierig – interessieren, aus was für einem Hintergrund heraus du deine Bewertung vornimmst. Du scheinst Ahnung von der Materie zu haben – gelernt? In welchem Kontext? Einfach, damit ich weiß, wer hier mit wem spricht.
Ich selber arbeite journalistisch, wenn auch im Bereich Printmedien, kenne also unterschiedliche Interview-Konditionen und weiß, wie unterschiedlich Gesprächspartner sein können. Und ich arbeite in diesem Kontext auch häufig mit Video-Journalisten und Kamerateams an einem Fleck, weiß wie die arbeiten – und ganz ehrlich, ich glaube du unterschätzt die knappen Zeitfenster, unter denen DORP-TV teilweise operiert. Die aber nötig sind, um halt die große Bandbreite an Informationsquellen abdecken zu können. Wie gesagt, ich bin daran nicht aktiv beteiligt, aber gerade auf den RPCs bin ich am Stand als Vertreter der Seite und sehe Ralf und Scorp demnach ja kommen und gehen, weiß, wie knapp das teilweise alles ist.

Allerdings muss ich auch ehrlich sagen – den DORP-TV-Interviews ihre Natur als Interview abzusprechen und Kamera sowie Schnitt bei uns jedwede Befähigung abzusprechen, das geht für mich über den Rahmen konstruktiver Kritik deutlich hinaus. Und auch über eine faire Betrachtung hinaus; alleine, weil bei allen gegebenen und potentiellen Makeln die Resonanz der Zielgruppe idR doch klar positiv ist.

Aber vielleicht ist dir ja letztenendes auch einfach nicht bewusst, wie sehr DORP-TV doch im Endeffekt ein Hobby-Projekt ist...


Viele Grüße,
Thomas
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- Death, in Neil Gaiman: Dream Country

Offline Markus

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Re: Bessere Videos
« Antwort #21 am: 27.04.2010 | 02:08 »
@ Thomas Michalski

Zunächst mal finde es es seltsam, dass die "medial und rhetorisch perfekte Show" immer wieder auftaucht, obwohl ich in praktisch jedem Post klarstelle, dass ich das von DROP-TV nicht erwarte. Drücke ich mich da missverständlich aus, oder ist das eine Abwehrstrategie, bei der meine Kritik dadurch als überzogen dargestellt werden soll, dass mir eine Forderung untergeschoben wird, die ich nie gestellt habe? Würde mich interessieren.

Mein Hintergrund tut AFAICT nichts zur Sache. Entweder die genannten Punkte sind fachlich korrekt oder sie sind es nicht.
Aber gut. Meine Freundin ist wie gesagt Vollprofi (kein Quereinstieg, trimediale Ausbildung etc. ppp.) ich mache gelegentlich ehrenamtlich im politischen Bereich Videos. Insofern ist sowohl mir der Unterschied zwischen einfachen Aktiven am Infostand und Medienprofis vertraut wie auch die oftmals ungünstigen Umstände am Rande einer Veranstaltung.

Was die harte Kritik angeht: Ich gebe da teilweise in äußerst freundlicher Form ein professionelles Urteil wieder. Teilweise stelle ich fest, dass ich nach drei  Monaten besser schneiden konnte als das im Eller-Video der Fall ist obwohl ihr das seit drei Jahren macht. Dass zoomen einfach ein Anfängerfehler ist, der in praktisch _jedem_ noch so schmalen Bändchen zum Videodreh erwähnt wird. Dass euer Kameramann zwar mit dem Fokuswechsel spielen kann, aber den Interviewpartner nicht scharf bekommt. Dass Michael keine Fragen stellt sondern Stichworte zur freien Assoziation vorgibt.
Wenn deine Auseinandersetzung mit diesem Feedback der Zielgruppe, sorgfältig durch Beispiele belegt, sich darin erschöpft, entweder die Forderung nach Hochglanzvideos abzulehnen, oder die Härte der Kritik zu beklagen oder auf die positive Resonanz anderer zu verweisen ... soll mir das recht sein. Es ist euer Baby, macht damit, was ihr richtig findet.
Ich habe, bevor ich diesen Thread eröffnet habe, bei Scorpio nachgefragt, ob es ihm recht ist, wenn ich die Qualität thematisiere. Ich habe dabei angedeutet, dass ich kritisch sein würde. Damit bin ich fertig.
« Letzte Änderung: 27.04.2010 | 02:15 von Markus »

Callisto

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Re: Bessere Videos
« Antwort #22 am: 27.04.2010 | 02:17 »
Ich muss auch sagen, niemand erwartet Hochglanzvideos und mir gefallen die Videos. Aber die Kritischen Punkte, die Markus genannt hat, könnte ihr ruhig so annehmen.

(Hätte ich nicht die technische Kritik von Heretic zu meinem Probepodcast gekriegt, dann hätte ich mich nie so sehr mit Audacoty auseinandergesetzt - gut, der nächste Podcast wäre dann schon fertig. Aber so wird es einfach besser. Also seid ruhig dankbar für die Kritik)

Offline Der Nârr

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Re: Bessere Videos
« Antwort #23 am: 27.04.2010 | 08:20 »
Ich finde DORP-TV klasse. Ich liebe gute Con-/Messe-Berichte und die Dorp-Tv-Videos gehören für mich sicher dazu. Außerdem gefällt mir auch eure experimentelle Videokunst, ich sag nur "Keksblende". Im Ernst: Dorp-TV ist nicht professionell, also wieso sollte es professionell arbeiten?

Eine bessere Qualität würde mich natürlich trotzdem freuen. Allerdings gehe ich dabei nicht mit allen Kritikpunkten von Markus konform. So ist es meiner Meinung nach Entscheidung der Verlage, wen sie als Interviewpartner zur Verfügung stellen. Es ist ja nun auch wirklich nicht so, als hätten sie eine große Auswahl oder interviewerfahrene Pressesprecher ;). Zugegeben, bei manchem Interviewpartner mit unangenehmer Stimme dachte ich auch erstmal "omfg", aber hey, ich finde das auch immens sympathisch.

Auf keinen Fall möchte ich kürzere Videos! 3:30?? Neeeein. Wenn mir ein Video zu lang ist, überspringe ich auch etwas. Das geht doch am PC so einfach wie sonst nirgends. Ich sehe mir auch nicht jedes Video an. (Wer zur Hölle ist Joe Dever? :P) Aber viele Videos gucke ich mir gerne zur Gänze an. Dieses "auf Fakten zuschneiden" gefällt mir auch nicht so sehr. Lieber so natürlich wie möglich. Manche Interviews hätte ich mir auch länger gewünscht, z.B. Red Brick, da weiß ich nicht, woran es liegt: Hat Dammi einfach von sich aus so wenig erzählt (dann hätte mehr gefragt werden sollen) oder war von vornherein so wenig Zeit eingeplant? (Vgl. z.B. Red Brick mit 13Mann.) Es wurden ja auch gar keine Bücher gezeigt - Schade!

Mehr Schnittbilder von Produkten fände ich aber auch schön. Letzten Endes besteht ein großer Teil der Interviews aus Produktvorstellungen, da fände ich das nicht schlecht. Manchmal schneidet ihr auch Spielgruppen rein u.ä., das finde ich auch gut. Aber alles nicht zu viel, ich möchte auch ne ordentliche Portion Interviewpartner zu sehen bekommen. Die Interviewtechnik kann ich nicht beurteilen, bin halt nicht vom Fach. Ja, manchmal würde ich mir auch mehr Führung wünschen, gelegentlich verfallen die Interviewpartner schon ins Labern.

Was ich aber auch wichtig finde: Dass die Interviews so zeitnah wie eben z.B. jetzt gerade veröffentlicht werden. Wenn Verbesserungen welcher Art auch immer zu größeren Verzögerungen führen würden, wäre ich klar für die Aktualität.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

LoneWolf1701

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Re: Bessere Videos
« Antwort #24 am: 27.04.2010 | 10:05 »
Ach ja, äußere ich mich als zweite DORP-TV-Nase auch mal zu dem Thema:

Jau, die Kritiken an der technischen Seite sind durchaus berechtigt. Ja, man kann sorgfältiger arbeiten, man kann es besser vorbereiten, man kann die Interviews besser gestalten, man kann die Gesprächspartner besser führen, man kann sie besser filmen, man kann sie besser schneiden.

Mir macht die Arbeit an DORP TV Spass. Es ist in meinen Augen ein netter Service den wir der Rollenspielgemeinde da anbieten. Wir wollen Impressionen von der Messe vermitteln und ich denke wir tun das mit einer hohen Anzahl an Interviews und auch mit Gesprächen, welche in der Regel durchaus zu unterhalten wissen. Wir tun dies in unserer Freizeit. Und ich für meinen Teil würde oftmals auch lieber einfach nur über die Messe gehen, als nur von Termin zu Termin zu hetzen und kaum Zeit zu haben mal am Stand gemütlich einen Slushy zu trinken oder einen Keks zu essen. Aber das ist ja auch unprofessionell.

In meinen Augen sind die Videos in ihrer aktuellen Form ein brauchbarer Kompromiss zwischen Aktualität, Schnelligkeit und Inhalt. Für die eigentliche Information reicht auch eine schriftliche Mitteilung des jeweiligen Verlages auf deren Homepage. Dafür braucht es keine Videos. Aber macht das nicht gerade den Reiz aus, die Leute hinter den Produkten "ungefiltert" zu erleben? Ich für meinen Teil sehe uns nicht als knallharte Talker, sondern eher als das gemütliche Kaffekränzchen zwischen Spieler und Produkthersteller. Aber auch diese Sichtweise ist wieder einmal höchst unprofessionell.

Wir verdienen mit DORP TV keinen Cent (unterm Strich legen wir sogar drauf). Mehr als ein freundliches: "War nett mit Euch zu reden", "Hey, das Video mit dem Schwein war ja männlich!" oder auch "Die von Blankem Eisen sind ja doof!" haben wir nicht zu erwarten. Ruhm und Ehre erwirbt man mit solchen Videos auch nicht. Also: Warum sollen wir da noch mehr Zeit und Mühe reinstecken und diese Zeit an der eigenen knappen Freizeit abziehen?

Damit wir genau so wirken wie ein 2:30-Studio-Talk in einer x-beliebigen Fernsehsendung? Damit es Vollblut-Journalisten (die ab Werk natürlich wissen, wie alles richtig gemacht wird) gefällt? Damit irgendein Künstler von eigenen Gnaden in Cannes drauf onaniert? Und damit wir mit genau so viel Lob, Kritik und Euro rauskommen wie vorher?

Das schöne an diesen ganzen Hobbytätigkeiten ist ja, dass man es nicht machen muss. Und da Scorp und Ich die Vielfalt lieben und wir ja keine Monopolstellung auf Rollenspiel-Interview-Videos haben, werfe ich den Slogan einer Baumarkt-Werbung in die Runde:

"MACH ES ZU DEINEM PROJEKT!" und rocke die Hütte. Markus als Medienprofi und seine Diplom-Journalisten-Freundin scheinen ja geradezu perfekt dafür zu sein (zumindest laut eigener Aussage).
« Letzte Änderung: 27.04.2010 | 10:16 von LoneWolf1701 »