Neulich hab' ich mal nachts auf n-tv einen Teil einer Reportage gesehen, wo ein Ethnologe oder Psychologe ... oder war's einfach ein Journalist (?) ... na ja, so ein Typ aus Deutschland nach jahrelangen Recherchen in eine sehr ländliche, rückständige Gegend von Rumänien gereist ist und dort in einer Hütte im Wald einen alten Mann interviewte, einen Einsiedler, der von sich selbst behauptete, ein Werwolf zu sein ... Der alte Rumäne hielt sich aber eher für so eine Art Wolfsschamanen oder Zauberer, der mit Wölfen im Wald sprechen könne, zumindest an bestimmten Tagen und an bestimmten Plätzen. Er hat glaub' ich nicht behauptet, sich körperlich in einen Wolf verwandeln zu können.
Oder etwa in eine Mensch-Wolf-Mischform. (Wobei es sicherlich in irgendwelchen Irrenhäusern dieser Welt auch ein paar arme Verwirrte gibt, die selbst das glauben.) Das Mit-Wölfen-Sprechen hat aber in der Reportage auch nicht geklappt. Er konnte keinerlei Beweise dafür liefern, denn als das Kamera-Team dabei war, ließ sich kein einziger Wolf blicken.
Der Journalist sprach aber mehrmals von dem "großen Charisma" dieses Mannes.
Von Räuberbanden im Mittelalter habe ich in diesem Zusammenhang leider noch nichts gehört. Aber Callistos Quelle dazu würde ich auch gern mal lesen. Ich weiß nur, dass der Werwolf / Lykanthrop / Loup-Garou in vielen europäischen Ländern ein alter Volksglaube ist, in Osteuropa weiter verbreitet als der Glaube an Vampire. Zudem habe ich von einer vertrauenswürdig klingenden Person gehört, "Werwolf" und "Vampir" wären ursprünglich dieselbe Sagengestalt gewesen und der Konflikt Werwolf-gegen-Vampir sei größtenteils frei erfunden, von Fantasy-Schriftstellern der letzten 20-30 Jahre.
Interessanterweise haben sogar die Türken einen ethnischen Herkunftsmythos, der besagt, ihre Vorfahren seien in Zentralasien von einer Wölfin aus einem felsigen Tal geführt worden. Seither haben die Türken den Wolf als eine Art "Wappentier". Aber ich habe noch nie etwas von einer türkischen Werwolfssage gehört. Kennt ihr eine?