Autor Thema: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?  (Gelesen 3651 mal)

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Offline Falcon

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Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« am: 29.06.2010 | 16:41 »
Hallo,

mein letztes Anfrage (http://tanelorn.net/index.php/topic,56589.msg1143148/topicseen.html#new) brachte mich auf ein ganz anderes Problem.

Grundsätzlich bin ich sehr hin und hergerissen zwischen der Frage, ob man fürs RPG eine ganz eigene Welt erschafft, dies alleine oder gemeinsam tut (sofern man verrückte findet) oder eine bereits fertige Spielwelt einfach rezipiert und dies ebenfalls gemeinsam tut oder als SL anderen eröffnet.

- An fertigen Settings mag ich das Erschliessen durch einen SL (der SL weiss also mehr über die Welt) und das Wiedererkennen der Elemente im Spiel. Es gibt eine gute Basis auf der man über festgelegte Fakten diskutieren kann, so wie man nach dem Kino über einen Film redet, ohne sich auf die verrückten Ideen seiner Mitspieler einlassen zu müssen (à la "Ich mag aber Clowns als böse Priestergegner"). "GIBTS aber nicht" ist so ein schönes Gegenargument ;)
- An selbstgestalteten Settings mag ich den gemeinsamen Bau, sehe es aber als faktisch unmöglich an Spieler zusammen zu bekommen, die einen vergleichbaren Geschmack haben. Aber etwas eigenes hat insgesamt immer mehr "Heimflair".

aber entscheiden kann ich mich nicht.



Was bevorzugt ihr von diese vier Möglichkeiten und warum? Lasst ihr euch eine Spielwelt komplett von einem SL aus der Hand nehmen, oder mögt ihr sich zusammen durch eine fertige Welt zu wühlen usw? (Eine fertige Welt, die etwas angepasst wird lasse ich mal nicht als "eigen gestaltete" gelten.)

Und was sind eure Lieblingsettings und warum habt ihr sie gewählt (oder gebaut)?

« Letzte Änderung: 29.06.2010 | 16:43 von Falcon »
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Offline Boba Fett

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #1 am: 29.06.2010 | 16:42 »
Ich bevorzge die Welt aus der Konserve, schlicht, weil mir zu mehr die Zeit fehlt.

Lieblingssettings:
Traveller - das SF Setting überhaupt mit Platz für allem drin, Interessante Situationen (kein FTL-Funk,
Fading Suns - Space Opera mit viel Fantasy drin, Welt ist dabei sehr mittelalterlich angehaucht, klare Konfliktsituationen...
Cyberpunk 2020 - sehr klare "modern" Setting
Shadowrun (zum Zeitpunkt SR1) - sehr schönes und interessantes Setting (auch wenn ich CP vorziehe)
Earthdawn - klares Konfliktpotential, schöne Verbindung zwischen Setting und Regeln
Dark Sun - klares Konfliktpotential, schöne Abwechslung zur Standardfantasy
« Letzte Änderung: 30.06.2010 | 15:53 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Erdgeist

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #2 am: 29.06.2010 | 17:05 »
Ich bevorzuge ebenfalls die fertigen Welten, aus gleichem Grund wie Boba Fett. Wenn mir oder meiner Gruppe was an der Welt nicht gefällt, wird's abgeändert oder ignoriert. Meist bieten die Welten auch genügend Platz für Flecken, die man selbst nach eigenem Gusto entwirft, falls man etwas benötigt, das es vom Kanon her da noch nicht gibt.

An Eigenkreationen hab ich mich früher versucht und auch äußerst intensiv verwendet, sogar eine sehr lange Kampagne in einer eigenen Welt gehabt. Damals hatte ich (als Schüler) aber halt noch mehr Zeit. Problematisch war es allerdings - auch mangels Erfahrung natürlich - die richtige Mischung aus Details und Umfang zu finden. Manche Gegenden wurden penibelst entworfen, mit allerlei NSCs und Kreaturen, egal wie sehr man sie brauchte, ein ander Mal hat man eine lange Geschichte eines Königreiches samt Verfassung und Gesetzen entworfen, was man letztlich dann doch auch nicht verwendet hat, und ähnliche Geschichten.

Meine bislang verwendeten Lieblingssettings:
- Earthdawn/Barsaive: Atmosphärisch stimmige Welt mit einigen gut beschriebenen Flecken, aber dazwischen jede Menge Freiraum für die eigene Kreativität; langfristig leider ein wenig zu klein, speziell wenn man zulässt, dass die Helden schon frühzeitig weite Strecken reisen und dies dank Luftschiffe o.ä. auch geschwind geht.
- D&D-ForgottenRealms/Faerun: Riesige Welt mit so ziemlich allem, was man braucht und die nahezu jede kulturelle Atmoshäre unterstützt, von nordischem Eisland, über feudale Fürstentümer und Stadtstaaten hin zu Wüstenzivilisationen; kann aber einengend wirken, wenn man den Kanon berücksichtigen will.

Edit: Rechtschreibung und Formatierung.
« Letzte Änderung: 1.07.2010 | 14:27 von Erdgeist »

oliof

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #3 am: 29.06.2010 | 17:06 »
Ich ziehe fertige Welten vor, wenn sie denn auch weiße Flecken auf der Landkarte haben …

Offline Joerg.D

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #4 am: 29.06.2010 | 17:09 »
Wenn ich im Lotto gewinnen sollte baue ich wieder selber Welten. Bis dahin müssen es fertige tun. Am besten mit Comics oder Büchern und Filmen um die Stimmung zu transportieren, die ich vermitteln will.

Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

El God

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #5 am: 29.06.2010 | 17:09 »
Wenn ich im Lotto gewinnen sollte baue ich wieder selber Welten. Bis dahin müssen es fertige tun.

+1

Leider.

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #6 am: 29.06.2010 | 17:39 »
Ich baue lieber selber, klaue aber wie ein Rabe aus allen möglichen Fertig-Quellen und versuche dann die Verstzstücke zusammenzupfriemeln.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


Welche Lösung bleibt da noch? - Ruft die Murderhobos!

Samael

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #7 am: 29.06.2010 | 17:41 »
Wenn ich im Lotto gewinnen sollte baue ich wieder selber Welten. Bis dahin müssen es fertige tun.

Und noch mal:
+1

Offline Oberkampf

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #8 am: 29.06.2010 | 17:48 »
Als Spielleiter:

- mag ich "Points of Light", also selbstentworfene Kleinstettings von der Größe einer Provinz, einer Insel, eines Königreiches ohne gewaltigen Bezug zur "ganzen Welt". Ich mag es, sowas zu entwerfen und gemeinsam mit der Gruppe zu bespielen.
- mag ich recht umfangreich ausgearbeitete, vorgefertigte Klein- und Kleinstsettings (z.B. Städte, Landstriche) mit Abenteuerpotential (NSCs, lokale Konflikte, nahegelegende Dungeons etc.)
- mag ich einige vorgerfertigte Settings, die umfangreicher als oben angegeben sind, meinem Low Magic Geschmack entsprechen und Platz lassen für eigene Kleinsettings. Vor allem mag ich solche Welten, wenn sie einige Eigenheiten haben, die mit dem Regelwerk verankert sind. Beispiel: Warhammer FRPG (gefällt mir in jeder Edition).

- mag ich es nicht, ganze Welten (mit Kontinenten und Kulturen, Imperien und Nationen, Handelshäusern und Priesterorden, Geschichte und Geographie usw.) entwerfen zu müssen.
- mag ich es nicht, wenn meine Spieler sich in solchen riesigen vorgefertigten Welten zurechtfinden müssen.
- ich mag es nicht, wenn solche Welten eine Eigendynamik entwickeln, die interessanter ist als das, was die Spieler tun (immer eine Gefahr von Kaufsettings).

Als Spieler:
Ist mir wichtig, dass ich die Welt im Spiel kennenlernen kann und ich nicht zum Lesen von mehr als 100 Seiten Quellenmaterial gezwungen bin, um mir ein Bild zu machen. Noch weniger Seiten wären mir noch lieber.
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Offline Bad Horse

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #9 am: 29.06.2010 | 20:20 »
Ich bin ein großer Fan von Real-World-Plus-Settings, also Settings wie Unknown Armies (normale Welt mit übernatürlichem Zeugs) oder Ars Magica (mittelalterliche Welt mit übernatürlichem Zeugs). Das hat den Vorteil, dass die Spieler schon einen Überblick über Nationen und Landkarte haben, die Recherche ist auch einfacher.

Ansonsten baue ich auch gern mal Welten, aber aufgrund von Zeitmangel kann ich meine Do-It-Yourself-Fantasy-Welt grad gar nicht bespielen.  :P
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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alexandro

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #10 am: 29.06.2010 | 20:35 »
Ich mag es, wenn ich das "Gerüst" der Welt (große (nationale/globale/interstellare/...) Zusammenhänge) geliefert bekomme. Ausgehend davon komme ich relativ schnell auf die Detailfragen (a.k.a. die "Startregion" und der Abenteuereinstieg für die Spieler).

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #11 am: 29.06.2010 | 21:45 »
Ich benutze fast nur Selbstentwickeltes (bislang die einzige Ausnahme: Shadowrun). Diese Welten enstehen in Grundzügen vor der Charaktererschaffung, werden angepasst um die Charakterkonzepte der Spieler zu ermöglichen und wachsen dann im Spiel. Die Welt selbst bleibt dabei meistens nur grob gezeichnet und kaum über die gespielten Abenteuer hinaus ausformuliert.

Ich habe zum Glück im Moment noch die Zeit und Kreativität das so zu machen, weil ich mit den meisten erhältlichen Welten bislang nicht warm geworden bin.

Ein

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #12 am: 30.06.2010 | 06:05 »
Ich machs wie Alexandro.

Nachtrag Lieblingssettings:
Sechste Welt (SR2)
Barsaive (vor dem Metaplot)
Rokugan (vor dem Metaplot)
« Letzte Änderung: 30.06.2010 | 15:23 von Ein »

Offline Captain

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #13 am: 30.06.2010 | 08:29 »
Ich mach das typischerweise gemixt, ja nach der Idee die ich grad umsetzen will. Wenn es sich anbietet eine bestehende Welt aus Spiel, Film oder Buch (vielleicht sogar Geschichtsbuch) zu übernehmen, dann mach ich das. Spart ja schließlich Arbeit im doppelten Sinne:einmal beim Vorbereiten und dann zu Beginn der Runde wenn man die Spielerschaft "in touch" mit der Spielwelt bringen will.
Manchmal (oft genug sogar) passt da aber einfach nichts. Oder zumindest nicht so wie man das braucht. Und dann baue ich selber.

Ich hab kürzlich erst an ner Runde mit den Napoleonischen Kriegen als Hintergrund gemacht, da hab ich ein vorgefertigtes Settig gehabt. Gerade bastle ich an was Steampunkigem, wo der Selbstbau das Mittel der Wahl ist.
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Offline Jiba

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #14 am: 30.06.2010 | 08:30 »
Ich mag es zwar, selbst zu basteln, aber ganze Welten aus der Taufe heben würde ich niemals im reinen Alleingang... da hätte ich die Befürchtung, dass es ein Egotrip von mir wird und wenn mehr Leute dran mitschrauben, dann kommen wir auch auf Ideen, die wir allein niemals gehabt hätten. Voraussetzung für Weltenbau ist bei mir also immer eine Gruppe kreativer Mitspieler, die auch Zeit mitbringen.

Viel häufiger passe ich fertige Kaufsettings an. Zum einen mag ich wie Bad Horse die Möglichkeiten von Real World Plus (bei mir hauptsächlich WoD und Scion, mitunter sogar 7te See), zum anderen stehe ich auf Settings, die zwar in den Grundzügen klar ausformuliert sind, aber viele weiße Flecken auf der Landkarte haben (Exalted hat mich genau deswegen gefangen, obwohl die Zweite Edition mir inzwischen viel zu ausgearbeitet ist). Heißt: Ich spiele ein Setting eigentlich nie by the book (höchstens beim ersten Mal, damit ich weiß, was mich am Setting stört) und ändere in Zusammenarbeit mit meinen Spielern manchmal sehr viel. Dabei habe ich aber auch keine eigene "Weltkontinuität", d.h. ich ändere nicht einmal einen Fakt in einem Setting und dann bleibt der in zukünftigen Runden genau so, sondern in der nächsten neuen Runde auf diesem Setting kann er schon wieder mit dabei sein (manchmal ist eine Faktänderung fix, ist aber selten). Das kommt auf die Vorlieben der Gruppe an. Mit Zeitlinien breche ich bei all dem am Liebsten.  :)
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #15 am: 30.06.2010 | 11:12 »
Mit Savage Worlds habe ich für meine erste Kampagne die Welt von Fallout übernommen und erweitert.
Für die zweite Kampagne "Weird Cowboys in Space" habe ich die bekannte Welt genommen und aus Ländern, Staaten, etc. Galaxien, Planeten, usw. erschaffen. Mal schauen wie es läuft.

Die Jahre zuvor habe ich die vorgefertigten Welten der AD&D Herausgeber benutzt.

Mann ohne Zähne

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #16 am: 30.06.2010 | 11:29 »
Ich baue lieber selber, klaue aber wie ein Rabe aus allen möglichen Fertig-Quellen und versuche dann die Verstzstücke zusammenzupfriemeln.

Ditto :)
Ich habe noch nie auf einer Welt gespielt, die ich nicht selber umgebaut oder ganz selbst erschaffen hätte. Wie auch der Oger behalte ich das Zeug, das cool ist, das andere fliegt raus, und dann ergänze ich es durch alles mögliche, solange, bis es meinen Vorstellungen entspricht...

Offline Captain

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #17 am: 30.06.2010 | 14:39 »
Nur wenn du einen oder mehrere Spieler hast, die die Welt die du verwurstelt hast kennen, werden die immer irritiert sein. Daher halte ich das für nen schwachen Kompromiss.
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Offline Falcon

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #18 am: 30.06.2010 | 14:59 »
danke für die Erfahrungen, auch wenn sich viele nicht durchringen konnten ihre Lieblingssettings zu nennen und zu begründen.

Die Erwähnung des Egotrips finde ich ganz wichtig, die gegen eine 1Mann Ausarbeitung im stillen Kämmerchen spricht.
Eine Gruppenarbeit hingegen scheitert imho an den Begebenheiten der Realität, die meisten Rollenspieler spielen wohl um ihre EIGENE Vorstellung einer Spielwelt zu spielen, nicht die von einem Mitspieler, es sei denn das gibt es als Buch zu kaufen :P.
Mit Kompromissen kommt man eben besser klar als mit einem Entgegenkommen.

Zeitersparnis ist natürlic extrem wichtig.

ich glaube, daß es mittlerweile wirklich genug Vorlagen gibt, die man nur ein wenig umbauen muss um spezielle Ansprüche genau zu erfüllen.

Es sei denn wann will sich als reiner Weltenbastler aus Selbstzweck betätigen, hat Spass am Generieren von Geographie usw. sehe ich jetzt auch wenig Grund bei Null anzufangen.
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Offline Waldgeist

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #19 am: 30.06.2010 | 15:15 »
Ich bevorzuge es, meinen Spielern eine vorhandene Welt zu eröffnen. Für Selbstgestaltung fehlt mir die Zeit. Ein gemeinsames Projekt scheitert wahrscheinlich an unterschiedlichen Vorstellungen oder läuft sich tot.

Und was sind eure Lieblingsettings und warum habt ihr sie gewählt (oder gebaut)?

Pathfinder's Golarion: Eine typische D&D-Welt mit einem "märchenhaften" Touch. Viele unterschiedliche, mich inspirierende Regionen. Viele gute Kampagnen.
Travellers Drittes Imperium: Ich mag einfach das Feeling und kenn es halt schon so lange.
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Offline Boba Fett

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #20 am: 30.06.2010 | 15:16 »
auch wenn sich viele nicht durchringen konnten ihre Lieblingssettings zu nennen und zu begründen.
trag ich oben nach!
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Offline Falcon

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« Antwort #21 am: 30.06.2010 | 15:22 »
quatsch, ist ja keine Plfichtveranstaltung und soll keine Arbeit sein.
Es hätte mich nur interessiert.
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Offline Jiba

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #22 am: 30.06.2010 | 15:37 »
Nur wenn du einen oder mehrere Spieler hast, die die Welt die du verwurstelt hast kennen, werden die immer irritiert sein. Daher halte ich das für nen schwachen Kompromiss.

Aber nur, wenn du die Änderungen nicht vorher kommunizierst. Leute vor vollendete Tatsachen zu stellen ist immer schlecht ("Nein, bei mir wurde der Todesstern nie gebaut."), aber wenn man das sozusagen in der Gruppe beschließt und diskutiert, dann dürfte da nicht viel Irritation bleiben. Ich halte es insofern sogar für den stärksten Kompromiss. Warum soll man denn nicht spielen, was man spielen will?  :)

Lieblingssettings von Meinereiner:
Exalted: Creation ist einfach toll - fünf Himmelsrichtungen benannt nach den fünf Elementen - Magie ist da wie Mathematik (jeder kann bis fünf zählen aber kaum einer kann Analysis) - mit einem Berg in der Mitte, von dessen Spitze aus man wohl die ganze Welt überblicken kann - mit einer Unterwelt, in der die Seelen auf ihre Wiedergeburt warten, und einer himmlischen Bürokratie, in der die Götter als Funktionäre über die Welt wachen - insgesamt irgendwo angesiedelt zwischen "Prinzessin Monoke" und "Der Fluch der goldenen Blume". Am wichtigsten aber: Sehr frei und voller weißer Flecken, wo im Grunde alles geht (wenn man denn die neusten Konkretisierungsversuche ignoriert).

The Grimm Lands: Da ich auf Märchenrollenspiel auf der einen und düsteres Horrorflair auf der anderen Seite stehe (und auch kein Problem damit habe, halbwüchsige Charaktere zu spielen), war ich von "Grimm" natürlich direkt gefangen. In den Checkerboard Kingdoms passt jedes Königreich in ein gleichgroßes Quadrat. Jack's magische Bohnenstange ist umgefallen und hat ganze Landstriche unter sich begraben. Der Great and Awkward Forest grenzt an wirklich jedes Königreich an, unabhängig der geographischen Lage. Kurz: Ein riesiger Sandkasten zum Austoben.

Engel: Das fällt ja irgendwie in Our World +. Europa ist jedem geläufig und in den Quellenbüchern sehr schön beschrieben, allerdings bleibt auch hier viel Freiraum, um seine eigene Suppe zu kochen. Die Himmel rocken einfach!

7th Sea: Irgendwo auch Our World +. Auch wenn ich das Setting nie ohne große Änderungen bespiele (Syrneth und Vesten können bei mir draußen bleiben, Ussura ist nur 100 Jahre zurück und nicht gefühlte 400, keine Feuerwand sondern eine ganz normale chinesische Mauer), bin ich irgendwo am Flair der Welt hängen geblieben. Oft reicht ein Blick in die Geschichtsbücher oder die Videothek um gleich gute Abenteuerideen zu haben.

Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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« Antwort #23 am: 30.06.2010 | 15:38 »
Noch ein Nachtrag von mir. Betrifft zwar nicht direkt Weltenbau, hat aber damit zu tun: In meiner Gruppe spielen wir zwar in einer vorgefertigten Welt, aber wir hatten uns mal extra zusammengesetzt, um die Gegend, in der unsere Charaktere sich hauptsächlich aufhalten, ein wenig detailierter zu beschreiben. So hat nicht der SL dies alles alleine gemacht, sondern wir haben unsere jeweiligen Wünsche und Gedanken gesammelt, auch wichtige NSCs hinzugefügt bzw. näher ausgearbeitet, die Beziehungsnetzwerke der SC besser ausgefeilt und ähnliches.
Das lief sehr gut und hat auch dem SL mehr Stoff für Abenteuer gegeben. Eine gesamte Welt oder auch nur ganze Landstriche möchte ich auf die Weise aber nicht entwerfen wollen.

Offline Don Kamillo

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Re: Spielwelten: Rezipieren oder D.i.Y.?
« Antwort #24 am: 30.06.2010 | 15:38 »
Ich mag Beides: Selber bauen & nehmen, was ich kriegen kann, wobei ich nicht oft nach vorgegebenem spiele/ leite. Heute nehme ich lieber Vorhandenes und passe es meinen Bedürfnissen an, als etwas komplett aus dem Boden zu stampfen.

Vorgebautes Fantasy-Material, das ich mag:
Drachenlanze: Schön ausgearbeitet, mit vielen weissen Flecken und mysteriösen Bezeichnungen auf Karten, zu denen nirgendwo irgendwas steht. Man kann bekannte Wege gehen oder unbekanntes Terrain beschreiten.

Forgotten Realms Moonshaes: Für mich durchaus ein abgeschlossenes Setting, was man genauso bespielen kann, wie im Supplement beschrieben, ebenfalls mit vielen weissen Flecken und genug hin und her zwischen Kulturen, Göttern, Monstern usw.

Arcana Unearthed/ Evolved: Schöner Hintergrund mit zentralem Konflikt und viel Scharmützel. Erlebe ich seit knapp 3 Jahren als Spieler und es macht weiter Spass!

Planescape: Ich zwar viel Material zum lesen, aber eigentlich mehr ein Do it yourself Baukasten. Für das by-the book-spielen explodiert meine Fantasie da viel zu sehr!

Warhammer Fantasy: Die Welt ist einfach sehr direkt und verzeiht selten Fehler. Es gibt eine Menge freier Stellen und man kann fast alles überall aufziehen und die Geschichte neu schreiben.

Earthdawn: auch hier gibt es viel Geschriebenes, aber nichts zu Genaues und viele weisse Flecken. Es gibt eine aktuelle Situation und das wars. Die gruppe kann dann alles gestalten, wie sie lustig ist!


Selbstgebautes: Fantasywelt auf Basis Confrontation, nur kannten wir da die Hintergrundwelt nicht, mit einer Menge gerade explodierender Konflikte und dem Beginn von was richtig großem. Wir wollten etwas, wo es einfach überall anfängt, und als kleine Krauter da voll reinwachsen ( Basis D&D 3.0 )
Awesomeness ist eine Krankheit, bei mir chronisch!
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