Autor Thema: Wenn kein Metaplot - was dann ?  (Gelesen 13417 mal)

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Offline Xemides

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Wenn kein Metaplot - was dann ?
« am: 1.07.2010 | 22:20 »
Hallo,

häufig wird sich ja von vielen über den Metaplot eines Systems beklagt, sei es DSA, Earthdawn, Shadowrun oder die OWOD.

Dabei stellte sich mir eine Frage:

Was sollen denn die Verlage veröffentlichen, wenn sie den Metaplot nicht hätten.

Beispiel DSA: 26 Jahre Aventurien, da wäre auch ohne Metaplot jeder Landstrich mehrfach veröffentlich worden, zumindest gäbe es die Zeit dafür. Und sonst ? Außer Regelwerken und einigen überregionalen Ergänzungsbänden ?

Earthdawn: Gibts auch schon 20 Jahre denke ich, Barsaive ist nicht so groß, es gibt nicht so viele Subregionen. Man hätte natürlich das Theranische Imperium oder den Rest der Erde beschreiben können, aber obs das gebracht hätte.

OWOD: Wir hatten neben den GRW diverse Splatbooks und allgemeine Titel. Aber da war igendwie auch schon vieles durch. Man siehts bei der NWOD, wo es langsam schwierig wird. Oder 5000 Städtebände, die sich alle irgendwie gleichen ?

Shadowrun: Hier hätte man höchstens alle Länder beschreiben können, die Frage ist nur, ob da soviel bei heraus gekommen wäre.

Oder wie seht ihr das ? Was für Möglichkeiten hätte es Eurer Meinung nach für diese Langzeitsysteme gegeben ?
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Offline Bad Horse

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #1 am: 1.07.2010 | 22:26 »
Mehr Abenteuer, wo man nicht NSCs zugucken darf, wie sie die Welt verändern.  ;)

Wobei ich aber mittlerweile einer der Grundregelwerk-und-gut-Käufer bin und damit sowieso nicht Zielgruppe für irgendwelche Metaplots.

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #2 am: 1.07.2010 | 22:31 »
Mehr Abenteuer, wo man nicht NSCs zugucken darf, wie sie die Welt verändern.  ;)

Naja, das ist vielleicht eine Krankheit bei DSA, aber nicht bei jedem anderen Rollenspiel finde ich.

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Offline Heretic

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #3 am: 1.07.2010 | 22:32 »
Gute Szenariomodule?
GUTE Quellenbücher?
GUTE Zusatzregelmodule?

Qualität statt Quantität?
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
oliof (IRC): Zornhau: Ich muss gleich speien.

Offline Bad Horse

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #4 am: 1.07.2010 | 22:33 »
Naja, das ist vielleicht eine Krankheit bei DSA, aber nicht bei jedem anderen Rollenspiel finde ich.



Die oWoD war da auch ganz groß drin.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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alexandro

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #5 am: 1.07.2010 | 22:35 »
Zitat
Mehr Abenteuer, wo man nicht NSCs zugucken darf, wie sie die Welt verändern.
Wobei Xemenides schon einen Punkt hat: ohne Metaplot kann man nur belanglose BlaBla-Abenteuer veröffentlichen, an deren Ende (wie bei einer schlechten Fernsehserie) alles wieder beim Alten ist.

Sobald das Abenteuer die Spieler tiefgreifende Veränderungen am Setting vornehmen lässt, funktionieren die Prämissen der in Folge veröffentlichten Kaufabenteuer nicht mehr.

Zuviele Abenteuer veröffentlichen ist also auch nicht gut.

Settingbeschreibungen und (flexibel einsetzbare) "Adventure-Seeds" sind da besser - aber am Besten ist immer noch, das Setting in Zusatzbüchern nicht zu erweitern, sondern den Spielern mehr Details zu liefern, mit denen sie spielen können (macht z.B. "Feng Shui" so). Oder ganz auf Zusatzbände verzichten.
« Letzte Änderung: 1.07.2010 | 22:44 von alexandro »

Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #6 am: 1.07.2010 | 22:36 »
Die oWoD war da auch ganz groß drin.

Da gabs Abenteuer ?

Ich kenne an Abenteuern nur gasnz wenige. Und die waren aus mehreren Gründen Schrott. Einzig Ashes to Ashes fand ich groß, und das wurde nie fortgesetzt bzw. mit dem Werwolf/Sabbat-Raid in eine völlig andere Richtung gelenkt.

Okay, es gab noch ein paar wenige Kampagnen, die dann auch NSC-heavy waren, aber richtig viele Abenteuer waren es IMHO nicht.
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Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #7 am: 1.07.2010 | 22:37 »
Oder ganz auf Zusatzbände verzichten.

Sondern statt dessen ?
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #8 am: 1.07.2010 | 22:38 »
Gute Szenariomodule?
GUTE Quellenbücher?
GUTE Zusatzregelmodule?

Qualität statt Quantität?

Das Problem könnte sein, dass das mehr Kosten und weniger Umsatz bringt. Weil man weniger Produkte in den Läden stehen hat und für diese wenigen Produkte mehr Geld investieren muss. ;)

ErikErikson

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #9 am: 1.07.2010 | 22:38 »
D&D bringt soviel Zeug raus, Settingbände, neue Klassen, Rassen, Fähigkeiten, Detailsach für jede Klasse, neue Monster usw.

langebene

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #10 am: 1.07.2010 | 22:38 »
Ich sehe den Metaplot mehr als Empfehlung, wie etwas ablaufen könnte.

Meine Gruppe kann dann die ganze Welt auf den Kopf stellen und meinetwegen auch Elminster oder Götter töten.

Offline Crimson King

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #11 am: 1.07.2010 | 22:43 »
Qualität statt Quantität?

+1, so allgemein.

DSA ist ein blödes Beispiel. Die Menge an Veröffentlichungen ist dort einfach unüberschaubar.

Tatsächlich kann ich den Sinn in der großen Menge an Veröffentlichungen auch nicht erkennen, sei es die Anzahl existenter Systeme, sei es eben ein Metaplot, der das Konzept, das mit der Ausgangsversion eines Settings verfolgt wurde, schon mehr als einmal ruiniert hat.

Vertiefungen in ein Setting, das in einem Basisregelwerk oberflächlich vorgestellt wird, halte ich für sehr brauchbar. Bei DSA mangelt es daran aber sicher auch nicht.

Was ebenfalls sinnvoll wäre, sind Module, die nicht unbedingt auf feste Situationen und Settings abzielen, sondern viel breitere Verwendungsmöglichkeiten haben. Wie wäre es mit einer Sammlung interessanter NSCs zur besonderen Verwendung? Durchdachte Erzschurken mit eigenen Agendas, Stärken und Schwächen, die in vielen Settings eingesetzt werden können, oder aber einfach nur 10 verschiedene Wirte, damit die Figur nicht so stereotyp dargestellt wird. Karten für Städte, Burgen, Ratsgebäude, Kneipen, die einfach mal rausgegriffen und verwendet werden können. Quasi ein Rollenspiel-Universal-Toolkit.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #12 am: 1.07.2010 | 22:59 »


Was sollen denn die Verlage veröffentlichen, wenn sie den Metaplot nicht hätten.

Regelwerke, Quellenbücher


Zitat
Beispiel DSA: 26 Jahre Aventurien,
und Midgard oder D&D?
Zitat
Man hätte natürlich das Theranische Imperium
Man hat
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #13 am: 1.07.2010 | 23:03 »
Regelwerke, Quellenbücher

Was meinst du mir Regelwerken ? Neue Auflagen ? Und was für Quellenbücher, wenn alles beschrieben ist.

Zitat
und Midgard oder D&D?

Midgard veröffentlich IMHO viel zu wenig, die schaffen es ja nicht (und wollen es auch nicht), in 30 Jahren mal jedes Land vernünftig auszuarbeiten.

Und auf 183 Splatbooks wie DnD sie hat kann ich auch verzichten. Und neue Settings aufzutun ist nicht unbedingt  im Verlangs-Interesse.

Zitat
Man hat

Beziehst du dich jetzt auf das - umstrittene - Thera-Quellenbuch, oder auf das Imperium als solches, das weiter beschrieben werden sollte ?

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oliof

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #14 am: 1.07.2010 | 23:07 »
Harnworld macht es so: Alle Veröffentlichungen beziehen sich auf ein  definiertes Datum. Seit Jahrzehnten wird Material veröffentlicht.

Pinnacle macht es so: Statt eines Settings das über Jahre durchgenudelt wird, gibt es immer wieder Settings mit genug Fleisch auf den Knochen für eine Beispiel (Plotpoint) Kampagne, aber eigentlich nie ohne Raum für eigene Ideen. Läuft jetzt auch schon länger erfolgreich.

Ein

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #15 am: 1.07.2010 | 23:11 »
Einfach ist einfach jedes Setting durch. Da hilft dann nur radikaler Bruch. Ich verstehe z.B. bis heute nicht, warum nicht mehr Verlage ihre Settings in verschiedenen Auflagen immer wieder neu interpretieren. Doch warte, wegen der Fanboys.

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #16 am: 1.07.2010 | 23:27 »
Was meinst du mir Regelwerken ? Neue Auflagen ? Und was für Quellenbücher, wenn alles beschrieben ist.
Vgl bitte GURPS, Shadowworld uswwann ist da alles beschrieben?

Zitat
Midgard veröffentlich IMHO viel zu wenig, die schaffen es ja nicht (und wollen es auch nicht), in 30 Jahren mal jedes Land vernünftig auszuarbeiten.
und da wäre dann immer noch übrig
Zitat
Beziehst du dich jetzt auf das - umstrittene - Thera-Quellenbuch, oder auf das Imperium als solches, das weiter beschrieben werden sollte ?
auf Theran Empire
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Markus

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #17 am: 1.07.2010 | 23:28 »
Was sollen denn die Verlage veröffentlichen, wenn sie den Metaplot nicht hätten.
Nix.
Ich finde schon die Prämisse anstößig. So als gäbe es eine gottgewollte Ordnung nach der von DSA-Material X Menschn leben können müssen. Verkleinerte man die Redaktion auf ein Drittel wären die Verbleibenden mit Settingbeschreibungen und Szenariobänden vollständig ausgelastet. Metaplot ist immer und ausnahmslos Beutelschneiderei. Wenn es darum ginge eine spannende Hintergrundgeschichte zu erzählen könnte man das auch in einem einzigen Band auf einen Schlag erledigen. Das Setting ließe sich zwischen GRW oder in zusammenfassenden Zeitbänden entwickeln.

Aber die Leute mögen es, sich große Geschichten stückchenweise erzählen zu lassen, egal ob im Fernsehen oder Schriftlich und zahlen gerne dafür. Soll mir Recht sein, mindert ja nicht meinen Spaß und zwingt mich auch nicht mitzumachen. Aber ist halt ein Geschäftsmodell, dass ich ablehne.

Humpty Dumpty

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #18 am: 1.07.2010 | 23:36 »
Metaplot ist immer und ausnahmslos Beutelschneiderei.
Folgt man diesem Gedanken, wären weite Teile der Weltwirtschaft Beutelschneiderei. Nicht, dass ich das unplausibel finde. Aber in dieser Frage geht mir das - mit Verlaub - etwas zu weit.

Offline Merlin Emrys

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #19 am: 1.07.2010 | 23:40 »
Metaplot ist immer und ausnahmslos Beutelschneiderei.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die DSA-Baroniespieler Dir da zustimmen würden. Immerhin haben sie auf diesem Weg eine Art "hochoffizielles Spielfeld"; sie bestimmen wenigstens teilweise mit, wie sich Aventurien weiterentwickelt (, wenn ich richtig informiert bin).

Andererseits... ist eigentlich jedes im engeren Sinne kommerzielle Rollenspiel immer und ausnahmslos Beutelschneiderei - geht es doch ums Geldverdienen! Da macht der Metaplot dann aber keine unrühmliche Ausnahme ;-) .

Edit:
Noch was zum Thema: Man könnte auch verschiedene Zeitpunkte der Weltgeschichte genauer ausarbeiten, aber nicht den Weg, wie man von einem zum anderen kommt. Für Aventurien gibt es ja z.B. den Wunsch, mal in der Zeit der Magiermogule oder der Priesterkaiser zu spielen. Alles, was sich in der Spielrunde nicht so direkt in die Richtung der späteren Zeit entwickelt, muß dann eben noch "irgendwann dazwischen", in den unbeschriebenen Zeiten, in Richtung des späteren Zustands gedriftet sein. 

Wobei Xemenides schon einen Punkt hat: ohne Metaplot kann man nur belanglose BlaBla-Abenteuer veröffentlichen, an deren Ende (wie bei einer schlechten Fernsehserie) alles wieder beim Alten ist.
Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Man kann doch durchaus einen statischen Kern beschreiben, aber dann in "Randzonen" Städte und dergleichen entstehen und verschwinden lassen... solange der geneigte Spielleiter sich - ggfs. auf einer eigenen Karte - notiert, welche Stadt gegründet, zerstört, aufgebaut, was-weiß-ich wurde, braucht der Kernbereich der beschriebenen Welt sich nicht großartig darum zu drehen.
Ich für meinen Teil sehe aber eh jede Weltbeschreibung für eine Charaktergruppe als "Startpunkt", und wenn dann - ups :-o - Kunchom mal bei draufgeht, muß die Gruppe halt ohne Kunchom weitermachen, oder eine neue Gruppe wird fällig, für die Kunchom nie zerstört wurde. So flexibel, denke ich, darf man doch schon sein, oder? ;-)
« Letzte Änderung: 1.07.2010 | 23:49 von Merlin Emrys »

Offline Markus

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #20 am: 1.07.2010 | 23:55 »
Der Unterschied ist die künstliche Verknappung.
Selbstverständlich gibt es Inhalte, die sich nicht in ein bestimmtes Format pressen lassen, selbstverständlich können GRW nicht beliebig dick werden und weiterführende Information später angeboten werden. Metaplot folgt dagegen einer Struktur der Anfixens/Köderns und dann (dank Monopol) künstlich bei der Stange haltens. Wie gesagt, wenn man wollte könnte man sowohl den Metaplot als auch die Weiterentwicklung des Settings in kompakten Bänden anbieten, die die Leute dann ganz normal kaufen oder auch nicht. Es wird aber bewußt ein unvollständiges Produkt produziert, um Nachfrage nach weiteren zu schaffen.

Offline Falcon

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #21 am: 2.07.2010 | 00:06 »
@Topic: ist das eine Scherzfrage?

sie können regionalspezifische Abenteuermodule mit Zufallstabellen und Konfliktgrundlagen herausbringen

sie können Quellenbücher heraubringen, in denen mehr Spielweltdetails stehen

sie können SL Material herausbringen: Gegner, Monster, Schätze usw.

sie können Spielermaterial herausbringen: Klassen, Fähigkeiten usw.

sie können Regelmodule herausbringen: Companyregeln, Ökonomieregeln, Szenrarioregeln (z.b. für Schiffskampagnen oder Schlachtenkampagnen).

sie könnten haptisches Material rausbringen: Figuren, Spielpläne, Handouts.


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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #22 am: 2.07.2010 | 02:24 »
Was sollen denn die Verlage veröffentlichen, wenn sie den Metaplot nicht hätten.
Hmm ...
An Legend of the five Rings kann man recht gut sehen, dass es möglich ist mit einem optionalen Metaplot zu operieren.

 
Oder wie seht ihr das ? Was für Möglichkeiten hätte es Eurer Meinung nach für diese Langzeitsysteme gegeben ?
Was Falcon schrieb.

Es hilft natürlich, wenn die aktuelle Situation der Königreiche, Nationen, etc. des Settings beschrieben werden.
In WFRP 2 hat die Alte Welt beispielsweise gerade den Sturm des Chaos hinter sich gebracht.
Auf dieser Basis kann jeder SL, wenn er will, für seine Runde einen Metaplot verfolgen, oder nicht. Vielleicht ergibt
sich sowas ja auch ganz organisch im Spiel.



"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #23 am: 2.07.2010 | 05:16 »
sie können Quellenbücher heraubringen, in denen mehr Spielweltdetails stehen^

Bei DSA dachte ich immer, dass das jetzt schon zu viele Details sind. Bei der NWOD fand ich das auch schon zu viel.

Zitat
sie können SL Material herausbringen: Gegner, Monster, Schätze usw.

sie können Spielermaterial herausbringen: Klassen, Fähigkeiten usw.

Klingt nach DnD, shudder. DAS ist für mich Geldschneiderei.


sie können Regelmodule herausbringen: Companyregeln, Ökonomieregeln, Szenrarioregeln (z.b. für Schiffskampagnen oder Schlachtenkampagnen).

Zitat
sie könnten haptisches Material rausbringen: Figuren, Spielpläne, Handouts.

Für Spiele die Battlemaps nicht unterstürzen ? Und wieviel sollen sie davon rausbringen ? Hunderte ? Auch sowas emfinde ich als Geldschneidere.

Zitat
all die Dinge, die ein Rollenspiel zu einem besseren SPIEL macht, statt einem Roman.

Vieles davon macht das Rollenspiel für mich nicht besser. Ich gebe mein Geld nur für Bücher raus, und selbst da nicht mal für jedes Buch.

Und was das Thema Geldschneiderei angeht, Rollenspielverlage sind Wirtschaftsunternehmen, die sollen und sollen Geld verdienen. Von DSA leben tun übrigens nur eine Hand voll Leute möchte ich behaupten, wenn überhaupt. Wer aber mindestens davon leben muß, ist der Geschäftsführer bzw. die Firma als solches. Sonst wird der Laden nämlich dicht gemacht und es erscheint nichts mehr.

Was zum Beispiel die Savage Settings und PPKs angeht, ich persönlich habe keine Lust, regelmäßig ein neues Setting zur Hand zu nehmen, weil das alte ausgereizt ist. Ich spiele über Jahre in einem Setting.
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Offline Dimmel

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #24 am: 2.07.2010 | 07:53 »
Noch was zum Thema: Man könnte auch verschiedene Zeitpunkte der Weltgeschichte genauer ausarbeiten, aber nicht den Weg, wie man von einem zum anderen kommt. Für Aventurien gibt es ja z.B. den Wunsch, mal in der Zeit der Magiermogule oder der Priesterkaiser zu spielen.

Im Beispiel DSA gibt es ganau bei sowas immernoch viel Potential und wird auch so gemacht. Es soll Zusatzmaterial für historische Zeitlinien herauskommen. Weiterhin gibt es dort sogar weitere Kontinente wie Myranor, oder sogar andere Globulen wie Tharun aus der Schwertmeisterbox. Wenn man für all diese Settings neue Regelwerke, Ausrüstungskataloge, Regionalbeschreibungen, Magiebänder, (metaplotfreie) Abenteuer, etc. rausbringt, dann gibt es doch noch viel Potential, weiter Material zu veröffentlichen ohne Metaplot.
Für andere Rollenspiele als DSA gibt es bestimmt ähnliche Beispiele.

Gruß Dimmel